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Die falsche Gräfin

von LadyAthos
Kurzbeschreibung
GeschichteAbenteuer / P12 / Gen
08.06.2011
03.11.2011
4
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Orleans, September 1627

Es regnete in Strömen, als Alain und ich endlich in Orleans ankamen, jene Stadt, in der die Jungfrau Johanna von Orleans vor über zweihundert Jahren auf dem Marktplatz hingerichtet worden war. Mittlerweile war mein Umhang, genau wie der Rest meiner Kleidung, völlig durchnässt, und sein Gewicht fühlte sich auf meinen Schultern wie ein nasser Sack an.
Als wir durch den Regen über den menschenleeren, von Fachwerkhäusern umgebenen Marktplatz liefen, musste ich an die Jungfrau von Orleans denken, die so mutig gewesen war, für ihren König in den Krieg zu ziehen, und Frankreich so vor einer Invasion durch die Engländer gerettet hatte.
Ich bewunderte sie sehr für ihren Mut, denn ich selbst war alles andere als tapfer. Schon oft hatte ich mir geschworen, endlich eigene Wege zu gehen, und nicht mehr zusammen mit meinem Bruder durch die Lande zu ziehen.

Als unsere Eltern vor fünfzehn Jahren gestorben waren, waren wir völig mittelose Waisen gewesen, und er hatte fortan für uns gesorgt. Da war ich gerade zehn Jahre, und Alain vierzehn gewesen. Niemand hatte ihm Arbeit geben wollen, und wir beide waren damals dem Hungertod nahe gewesen. Wir wären in den Straßen von Paris gestorben, wenn Alaine nicht Anschluss an eine Bande von Straßendieben gefunden hätte, die das Stehlen als eine Art Handwerk betrachteten und ihm alles beigebracht hatten, was ein guter Dieb können musste. Meine Aufgabe war es seitdem gewesen, die Menschen abzulenken, während er ihnen die Geldbörse von den Gürteln schnitt.
Und mit der Zeit war mein Bruder immer kühner geworden, hatte von dem gestohlenen Geld feine Kleidung gekauft, und sich als Edelmann, Arzt oder Kaufmann ausgegeben, um mit einer falschen Identität weiteres Geld für uns ergaunern zu können. Mit der Zeit hatte er Gefallen daran gefunden, in andere Rollen zu schlüpfen, würde regelrecht süchtig danach. Und ich machte jedesmal mit, weil ich genau wusste, dass mir keine andere Wahl blieb, spielte die Rollen die Alain mir in seinem Possenspiel zuteilte.
Mir war klar, dass ich als Frau alleine keine Chance hatte. Wenn Alain nicht wäre, hätte ich mich irgendwo als Dienstmagd verdingen oder meinen Körper, wie so viele andere mittelose Frauen, irgendwo in den Straßen an die Männer verkaufen müssen, um nicht zu verhungern. Ausserdem liebte ich meinen Bruder sehr, er war für mich nicht nur mein Bruder, sondern da er mich aufgezogen hatte, auch immer wie ein Vater für mich gewesen.
Leider konnten wir nie lange irgendwo bleiben, denn früher oder später kam jemand hinter unseren Betrug, und dann mussten wir fliehen. Erst vor zwei Tagen hatten wir bei Nacht und Nebel Tours verlassen müssen, nachdem Alain sich dort als Bischof von Avignon ausgegeben hatte, und der Betrug aufgeflogen war. Im allerletzten Moment waren wir beide der drohenden Kerkerhaft entkommen. Außer einer Geldbörse mit fünf Pistolen und der Kleidung die wir am Leib trugen, besaßen wir nichts mehr. Wie satt ich dieses Leben doch hatte...ich sehnte mich so sehr nach einem richtigen Zuhause, nach etwas Ruhe und Frieden. Der Gedanke, dass ich wohl lebenslang eine Vagabundin sein würde, machte mich sehr traurig.

"Komm, da drüben ist ein Gasthaus, wir essen jetzt erstmal was, und dan sehen wir weiter."
Alains entschlossen klingende Stimme riss mich aus meinen trüben Gedanken.
Im Gegensatz zu mir dachte er schon gar nicht mehr an unsere rasante Flucht aus Tours, und schmiedete bereits neue Pläne.
"Wir werden uns im Gasthaus erst einmal ein wenig umhören, was hier in der Stadt so vor sich geht, wie religiös die Menschen hier sind. Und dann könnte ich uns wieder eine weinende Madonna bauen, und wir sagen, dass der Geist der heiligen Jungfrau von Orleans durch diese Blutränen weinende Madonna zu uns spricht."
Ich hielt von diesem Plan nicht allzu viel, denn die Sache mit der weinenden Madonna hatte uns schon viel Ärger eingebracht, einmal waren wir sogar beinahe von einer völlig aufgebrachten Menschenmenge beinahe gelyncht worden, nachdem diese hinter den Betrug gekommen war.
"Oh nein, Alain, bitte nicht wieder diese Madonnengeschichte, das kann nicht gutgehen. Denk an die Sache in Chartres."
"Ach was, das in Chartres wäre gutgegangen, wenn du die weinende Madonna bei der Prozession nicht fallen gelassen hättest. Da mussten sie ja sehen, dass das Ganze ein Schwindel war. Das darf uns beim nächsten Mal nicht wieder passieren, dann musst du die Madonnenfigur so behutsam in deinen Händen halten, als ob sie ein rohes Ei wäre..", gab er gereizt zurück, dann packte er mich am Arm und zog mich mit sich über den Marktplatz zu einem großen, gepflegt wirkenden Fachwerkhaus, dem "Gasthaus zum Wilden Eber".

Er stieß die Tür auf, und zog mich mit sich hinein. Als wir eintraten, schlug uns ein Schwall stickiger Luft entgegen. Es roch nach Schweiß, Urin, schalem Bier, Rauch und altem Essen. Die Balkendecke des Schankraumes war vom Rauch vieler Jahre schon ganz geschwärzt.
An der Theke stand ein missmutig aussehender dicker Wirt und schimpfte mit einer Schankmagd, die gerade versehentlich einen Krug mit Bier zerbrochen hatte. Das Mädchen, das gerade eine schallende Ohrfeige von ihm bekommen hatte, wimmerte leise vor sich hin.
Wegen des schlechten Wetters war die Schenke überfüllt, es gab keinen einzigen freien Tisch mehr. Alain zog mich mit sich und steuerte zielstrebig einen Tisch in der Nähe des Kamins, in dem ein Feuer gemächlich vor sich hinflackerte.
Dort saßen zwei Mönche alleine an einem Fünfertisch und ließen sich ein Bier und Sauberbraten mit Klößen schmecken. Als der Duft des Bratens mir in die Nase stieg, lief mir das Wasser im Mund zusammen. Ich hatte seit gestern abend, als Alain und ich unterwegs ein paar Äpfel gestohlen hatten, nichts mehr gegessen, und nun sehnte ich mich danach, ebenfalls so einen herrlichen Braten auf dem Tisch zu haben. Ich war wirklich froh, dass wir die fünf Pistolen noch hatten, und uns so eine Mahlzeit leisten konnten. Aber lange würde das Geld nicht reichen, spätestens morgen oder übermorgen mussten wir eine neue Geldquelle finden. Schon oft hatte ich versucht, Alain dazu zu überreden, sich doch irgendwo um eine ehrliche Arbeit zu bemühen, doch er lehnte das ab, meinte, dass er gar nicht daran denke, sich für einen Hungerlohn den ganzen Tag zu plagen, wenn er auf diese Weise so einfach zu Geld kommen konnte. Es hatte keinen Zweck, es war jedes Mal, als ob ich gegen eine Wand redete, er sah es einfach nicht ein, dass es so nicht weitergehen konnte.

"Dürfen wir Platz nehmen, Monsieurs?"; fragte er die beiden Mönche höflich, "meine Schwester und ich sind von der langen Reise erschöpft, und leider ist nirgendwo ein freier Tisch zu finden. Meine arme Schwester ist schwer erkältet, und ich kann nicht noch einmal mit ihr in den Regen hinaus, dann bekommt die Arme einen Lungenentzündung."
Es war nicht das erste Mal, dass er mich als erkältet oder krank ausgab, und ich protestierte nicht, weil ich müde war und mich einfach hinsetzen wollte, um am warmen Kamin meine völlig durchnässten Kleider trocknen lassen zu können.
"Setzt Euch ruhig zu uns, Monsieur"; meinte der Mönch freundlich, "es ist Platz genug."
Und so setzten Alain und ich uns hin, und Alain bestellte bei der noch immer wimmernden Schankmagd Sauberbraten mit Klößen und Bier für uns.
Die Mönche beachteten uns schon gar nicht mehr, sondern widmeten sich wieder der angeregten Unterhaltung, in die sie bei unserem Eintreffen vertieft gewesen waren.
"Ich glaube nicht, dass der Graf de la Fére jemals zurückkehren wird. Ich meine, er hat seine Frau erhängt, das weiss doch jeder hier in der Umgebung. Sein Gut steht noch immer leer, und das jetzt schon seit fünf Jahren.", erzählte einer von ihnen gerade dem anderen.
"Was, er hat sie wirklich erhängt?"; fragte der andere, ein junger Mann um die zwanzig, und blickte seinen Begleiter fassungslos an, "warum hat er das denn getan?"
"Glaubs mir ruhig, es war so. Du warst damals noch nicht hier, also kannst dus nicht wissen. Ein Junge aus dem nahegelegen Dorf, Bonneveux, hat es genau gesehen...die Gräfin fiel vom Pferd, und da hat er sie einfach aufgeknüpft, und ist davon geritten. Der Junge lief schreiend ins Dorf und erzählte uns von dem Mord, und als die Bewohner zu dem Baum liefen, da fanden sie dort keine Leiche mehr, die tote Gräfin war spurlos verschwunden."
Der junge Mönch runzelte die Stirn.
"So ein Ammenmärchen..ich meine, könnte es nicht einfach sein, dass der Junge die Geschichte nur erfunden hat, und Graf und Gräfin zusammen fortgegangen sind? Ich meine, wenn er sie wirklich erhängt hätte, dann hätten die Dorfleute doch dort auch eine Leiche finden müssen."
"Der Graf wäre niemals fortgegangen ohne den Leuten Bescheid zu sagen. Das Gut und die Umgebung, das war seine Heimat und die Leute sagen, dass er diese Heimat über alles liebte. Ausserdem ließ er alles zurück, das Gut, die Pferde in den Stallungen, das Mobiliar, einfach alles, nichts nahm er mit. Und ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass er jemals wieder zurückkehren wird. Schade ist es schon, denn er war bei den Leuten in den umliegenden Dörfern, die zu seinen Ländereien gehörten, sehr beliebt. Man erzählt sich, dass er durch und durch ein Edelmann war, sich aber nicht für etwas Besseres hielt. Er hat sogar häufig seinen Bauern bei der Ernte geholfen oder sie in ihren Hütten besucht, oder sie zu sich eingeladen. So eine Sorte Graf gibt es nicht oft. Aber dann ist er wohl leider durchgedreht, warum weiss niemand, und hat seine Frau getötet, und ich vermute, dass er dann geflohen ist, aus Angst, sich mit dieser entsetzlichen Tat auseinandersetzen zu müssen."

Mir fiel auf, dass Alain den Mönchen nun aufmerksam lauschte, die Geschichte schien ihn zu interessieren, und mir schwante nichts Gutes, denn wenn Alain sich für etwas interessierte, dann führte er meistens irgendetwas im Schilde.
Die Schankmagd brachte uns unser Essen und das Bier, und ich begann sofort zu essen. Es tat gut, endlich wieder eine warme Mahlzeit in den Bauch zu bekommen, und sich ein wenig ausruhen zu können. Die zwei Tage auf der regnerischen Landstraße hatten doch ihren Tribut gefordert.
Mein Bruder ließ sein Essen erst einmal stehen und wandte sich an die Mönche.
"Verzeiht, wenn ich Euch unterbreche, Monsieur, aber ich habe zufällig diese Geschichte gehört. Sagt, wo genau befindet sich denn das Gut dieses Grafen? Wisst Ihr, ich bin Schriftsteller, und ich würde mir das Gut gerne einmal ansehen, als Quelle der Inspiration..ein Graf der seine Frau aufgehängt hat, das gibt einen guten Roman. Von diesem Ort könnte ich mich ausgezeichnet inspirieren lassen.."
Als ich das hörte, blieb mir beinahe der Bissen des saftigen Sauerbraten im Hals stecken. Warum behauptete Alain, ein Schriftsteller zu sein? Wieso ließ er sich den Weg zu diesem Gut beschreiben?
"Ein Schriftsteller?"; fragte der ältere Mönch interessiert, "nun, was für Geschichten schreibt Ihr denn so?"
"Hauptsächlich Ritter-und Abenteuerromane"; erklärte Alain den Männern, "und ich finde, da würde in einen meiner Bücher die Geschichte von dem Grafen ausgezeichnet hineinpassen."
"Wie ist denn Euer Name? Vielleicht kennen wir ja eines Eurer Werke"; meinte der jüngere Mönch.
"Ich heiße Raoul Bricassart"; meinte er, "und meine Romane sind in Paris und Umgebung schon sehr populär."
Verflucht, dachte ich mir, warum musste Alain uns schon wieder in Schwierigkeiten bringen? Bestimmt würden die Mönche merken, dass etwas nicht stimmte. Raoul Bricassart, das war der Name unseres Vaters gewesen, und Alain benutzte ihn bei seinen Betrügereien häufig, was mich traurig machte, ich fand, dass er damit Vaters Andenken beschmutzte. Aber was konnte ich schon dagegen tun?"
"Nun gut, dann werdet Ihr den morbiden Charme des Gutes gewiss lieben"; meinte der Mönch, "es steht seit fünf Jahren leer und ist etwas heruntergekommen, aber man erahnt immer noch, wie prächtig es damals gewesen sein muss...wenn ihr ein schnelles Pferd habt, seid Ihr in etwa fünf Stunden dort."
Und dann beschrieb er Alain den genauen Weg dorthin, während ich mein Mahl beendete. Nun begann auch Alain zu essen, sichtlich zufrieden ließ er sich die mittlerweile fast erkaltete Mahlzeit schmecken. Währenddessen fragte er den älteren Mönch, wie er vorgab für seinen Roman, nach weiteren Details aus dem Leben des Grafen Olivier de La Fére.
Wenig später bezahlten die Mönche, die längst fertig gegessen hatten, und verließen das Gasthaus.

Ich trank einen großen Schluck Bier und wappnete mich für das, was jetzt wohl kommen würde. Ganz sicher würde es wieder etwas sein, das uns großen Ärger einbringen würde...so war es ja immer, wenn Alain neue Pläne für uns schmiedete.
"Ach Elaine, was hatten wir doch für ein Glück, dass wir diese Geschichte gehört haben. Dieser Graf de La Fére ist seit fünf Jahren spurlos verschwunden, und der kommt gewiss nicht wieder, nachdem der seine Frau getötet hat, hat er bestimmt irgendwo ein neues Leben angefangen"; meinte er über beide Backen strahlend, und seine Augen leuchteten wie die eines kleinen Kindes am Weihnachtsabend, "ein großes gräfliches Gut, das ganz leersteht, und ich bin sicher, dass der Graf auch noch irgendwo Geld liegen hat...er hat bestimmt bei seinem überstürzten Aufbruch nicht alles mitgenommen. Nun, morgen wird seine zweite Gattin, die junge und gutaussehende Gräfin Elaine de La Fére auf dem Gut ihres Gatten Einzug halten. Wir behaupten einfach, der Graf wäre in Paris bei Hofe, da sind doch fast alle Adeligen, und deswegen wird auch keiner das nachprüfen. Die Leute in den umliegenden Dorf sind alles Bauern, die nie über die Grenzen ihres Kaffs gekommen sind, und die werden dir die Gräfin schon abkaufen, wenn du sie überzeugend verkörperst. Und ich weiss, dass die Bauern in diesen Dörfern dazu verpflichtet sind, ihren adeligen Grundherren Abgaben zu zahlen..stell dir nur vor, wir werden dort endlich ein Zuhause haben, und richtige Adelige sein."

Alain hatte ja schon vieles von mir verlangt, aber als Gräfin hatte ich mich bisher noch nicht ausgeben müssen. Das ging mir dann doch entschieden zu weit.
"Alain, das ist viel zu gefährlich. Ich meine, was ist wenn dieser Graf doch zurückkommt? Dann sind wir geliefert, wer sich als Adeliger ausgibt, der landet auf dem Schafott, ist dir das denn nicht klar? Und dieser Graf muss ein sehr gefährlicher Mann sein, immerhin hat er seine Frau erhängt. Ich will mir also lieber nicht vorstellen, was er mit uns machen würde, wenn er wiederkommt."
So schnell wollte Alain nicht aufgeben.
"Aber Elaine, überleg doch mal...der Winter steht kurz bevor, und wir haben noch keine Unterkunft und keine Einnahmequelle gefunden. Und es wird von Mal zu Mal schwieriger, einen Ort zu finden, an dem wir noch nicht steckbrieflich gesucht werden...dieses Gut wäre unsere letzte Hoffnung. Der Mönch hat gesagt, es liegt einsam auf dem Land, da verirrt sich bestimmt nicht oft jemand hin. Dieser Graf ist seit fünf Jahren fort..sei mal ehrlich, da ist doch die Wahrscheinlichkeit, dass er wiederkommt nicht sehr groß. Und so könnten wir im Winter am warmen Kamin sitzen und Rotwein trinken, anstatt frierend über die Landstraßen zu irren."

Als die Schankmagd laut aufschrie, blickte ich kurz in die Richtung, aus der der Schrei gekommen war.
Das Mädchen wehrte sich gerade mit Händen und Füßen gegen einen hässlichen, fetten alten Kerl, der es mit aller Gewalt auf seinen Schoß zu ziehen versuchte. Und der Wirt kam ihr keinesfalls zu Hilfe, sondern rief ihr zu, dass sie sich ja nicht so zieren sollte. Irgendwann resignierte das Mädchen, und ließ es zu, dass der Mann sie angrabschte, während Tränen über ihre Wangen liefen.
Ja, so könnte auch mein Leben eines Tages aussehen, wenn Alain und ich von den Betrügereien nicht mehr leben konnten.
Und wenn wir nicht bald etwas für den Winter fanden, dann drohte uns wirklich der Erfrierungstod auf irgendeiner Landstraße.
Sicher, der Gedanke, mich als Gräfin auszugeben machte mir Angst, denn ich wusste gar nicht, wie eine Gräfin sich benahm, wie sie redete, und so weiter, denn ich war nun einmal nicht mit dem goldenen Löffel im Mund und einem weichen Samtkissen unterm Hintern geboren worden.
Aber diese Dorfbewohner, alles einfache Bauern, hatten ausser desem Grafen de La Fére und seiner toten Gattin sicherlich noch nicht viele Adelige kennengelernt, und würden es nicht merken, wenn mir irgendwelche Fehler unterliefen.
"Also gut, Alain, ich mache es"; sagte ich, "auch wenn mir ganz und gar nicht wohl dabei ist.."
 
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