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Chou Hero Densetsu

von momomida
Kurzbeschreibung
KurzgeschichteFreundschaft, Schmerz/Trost / P6 / Gen
Eiji Niizuma Moritaka "Saiko" Mashiro
01.06.2011
11.06.2011
1
1.930
 
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01.06.2011 1.930
 
Meine erste Bakuman Fanfic! Dazu gibt es ja wirklich wenige, dabei ist der Manga doch so toll mit solch interessanten und guten Charakteren …*Eiji Fahne schwenk*
Der OS spielt zu der Zeit als Moritaka und Akito mit ihrer Comedy-Serie Tanto regelmässig im Jump erscheinen und bei Saiko langsam Zweifel aufkommen, ob sie mit dem Titel Eiji schlagen können. Eiji selbst arbeitet an Crow und +natural.
Viel Spass!

Chou Hero Densetsu

Moritaka klingelte an der Wohnungstür, trat dann aber ein, als niemand öffnete. War ja nichts ungewöhnliches, dass Eiji die Musik so laut aufgedreht hatte, dass er es nicht hörte.
Dies wurde ihm auch sofort bestätigt. Irgendein Hardrockstück lief begleitet von lauten Zummm und Baff Rufen.
Assistenten waren keine hier. Wahrscheinlich hatten sie heute frei.
„Hallo“, sagte Moritaka obwohl er nicht damit rechnete, dass Eiji ihn bemerkte.
Dies war auch nicht der Fall und so ging er auf die Stereoanlage zu, um sie auszuschalten.
„Wa- he?“
Eiji hielt in der Bewegung zu zeichnen inne und drehte sich zu der Anlage, wo auch Moritaka stand.
„Hey, Eiji“, begrüsste er ihn mit einem leicht feindseligen Unterton.
Sofort war der andere aufgesprungen.
„Ashirogi-sensei! Hallo hello hola! Was führt dich den hier her? Nein, nicht antworten! Setz dich erst!“
Eiji hielt Saiko einen Stuhl hin und sprang dann selbst auf seinen, setzte sich jedoch nicht, sondern stand.
„Ich arbeite gerade an meinem Manuskript!“
Er nahm eine kampfbereite Haltung ein und sprach weiter ohne eine Antwort von Moritaka abzuwarten, der immer noch stand.
„Crow schlägt sich gerade mit seinem grössten Feind.  Das wird richtig knapp, ich sag’s dir!“
„Du arbeitest jetzt an zwei Serien. Ist das nicht anstrengend?“
„Nö, ich mache ohnehin nichts anderes als Manga zeichnen. Es macht mir Spass.“
Dieser Typ…
Moritaka kniff die Augen ein wenig zusammen und beobachtete Eiji, wie dieser mit einem Move! von seinem Stuhl sprang.
„Eiji… ich brauche deinen Rat.“
Eiji blieb vor Moritaka stehen und hob eine Augenbraue.
„Meinen Rat?“
„Ja. Tanto ist schlecht, oder?“
„Hmm…“
Der Braunhaarige drehte sich wieder seinem Arbeitsplatz zu und setzte sich mit dem Rücken zu Saiko.
„Ein bisschen mehr Rat bitte.“
„Der Titel… er ist nicht schlecht, aber…“
Eiji hob seine Feder und begann weiter an seinem Manuskript zu arbeiten.
„Er passt nicht zu euch. Ich glaube, mit einem düsteren Titel hättet ihr mehr Erfolg.“
„Ja… das glaube ich eben auch.“
„Dann sind wir uns ja einig. Vielleicht solltet ihr erst eine Kurzgeschichte testen und dann diese anstelle von Tanto als Serie übernehmen. Wird dann aber schwierig, da ihr schon eine abgebrochene Serie habt…“
„Hmm… Ich weiss nicht, ob Shujin so begeistert davon wäre. Vielleicht sollte ich noch weiter an meinem Zeichenstil feilen.“
„Möglicherweise.“
Moritaka setzte sich nun doch und beobachtete eine Weile stumm, wie Eiji arbeitete.
„Du hast vorhin gesagt, du machst nichts anderes als Manga zeichnen.“
„Nein. Hab ich auch nie etwas anderes getan.“
„Dann… dann hast du bestimmt eine Menge nicht veröffentlichte Manuskripte, oder?“
„Mhm… sind hinter dir im Schrank. Einige Kisten mit der Aufschrift Manuscript.“
Einige Kisten?“
„Jap. BAMMM!!!“
„Dürfte ich mir ein paar ansehen? Nur so als Anregung, wo ich mich noch verbessern könnte.“
„Natürlich, natürlich! No Problem! Graaaah! Nimm dich in Acht!“
Saiko drehte sich zu dem Schrank und öffnete ihn. Tatsächlich waren mehrere Kartonkisten darin.
Er nahm eine mit der genannten Aufschrift hervor und öffnete sie. Hauptsächlich fanden sich darin Manuskripte zu Battlemangas. Doch dann fiel ihm eines ins Auge, in dem keine übernatürlichen Elemente vorzukommen schienen. Eigentlich untypisch für Eiji.
Der Zeichnungsstil war anders als sonst. Ungenauer und mit vielen Strichen. Schon fast skizzenhaft. Manches war auch sehr undeutlich zu erkennen.
Moritaka erkannte sofort, dass der Manga von einem kleinen Jungen handelte, der sehr flüchtig gezeichnet war. Man erkannte keine speziellen Gesichtszüge oder Körperstatur, so dass er eigentlich so gut wie jeden hätte darstellen können.
Schon immer hatte ich Heldengeschichten geliebt.
So lautete die Überschrift des ersten Bildes, auf welchem der Junge gebannt einen Manga in seinem Bett unter der Decke las.
Ich versuchte mich mit dem Helden zu identifizieren.
In den Gedanken des Jungen bildete sich das Bild von ihm selber in einem Superheldenanzug. Saiko musste leicht lächeln. Irgendwie sah der Kleine lustig aus.
Auf dem nächsten Bild war er eingeschlafen.
Es war mein Traum, genau so anerkannt und bewundert zu werden.
Doch…
Ein Schulgebäude war gezeichnet, gefolgt von einem Klassenzimmer.
Es sollte nur ein Traum bleiben.
Saiko legte die Stirn in Falten. Mehrere Kinder hatten sich um den Jungen versammelt, der selbst an seinem Platz sass und ein Papier an sich klammerte. Vor ihm auf dem Tisch lag der Manga Band, in dem er vorher noch gelesen hatte. Erst jetzt fiel Moritaka auf, dass es der erste Band der Super Hero Saga war. Der Manga, der sein Onkel geschrieben hatte!
Saiko öffnete den Mund, als er dies entdeckte, schloss in jedoch so gleich wieder. War bestimmt nur Zufall. Der Manga war eben sehr belieb unter den Kindern. Er dachte sich also nichts dabei und las weiter.
„Was hast du da? Zeig mal her!“
Die Mitschüler des Jungen riefen durcheinander und versuchten ihm das Papier zu entreissen.
„Nein!“
„Hast du etwa wieder Bilder aus diesem Manga gezeichnet?“
Ein weiterer Junge hielt den Super Hero Saga Manga hoch und hatte dabei ein riesiges Grinsen aufgesetzt.
„Gib ihn mir zurück!“
Der kleine Junge griff nach seinem Manga, liess sich dadurch aber das Papier entreissen.
„Tatsächlich. Machst du eigentlich nichts anderes als die Charaktere aus Manga abzuzeichnen? Du bist so ein Freak!“
Die anderen Kinder begannen zu lachen, während der kleine Junge verzweifelt versuchte seine Sachen zurück zu ergattern.
Der Junge, der diese hatte, lief nun zum Fenster und warf beides hinaus.
Die Hauptperson sah ihnen sehnsüchtig nach und bahnte sich dann einen Weg durch die lachender Kinderschar nach draussen. Draussen regnete es zu allem Überfluss noch, der Kleine fand jedoch seine Sachen und drückte sie an sich.
Es war mein erster Manga, den ich bekommen hatte. Und lange auch der einzige, den ich besass. Da meine Eltern nicht viel Geld hatten. Ich habe diese Geschichte geliebt. Sie war mein einziger Freund.
Moritaka wollte auf die nächste Seite des Manuskripts wechseln, stellte jedoch fest, dass er scheinbar schon am Ende angelangt war. Die Geschichte war ja wirklich kurz… und das konnte doch kein Ende sein! Der Junge müsste sich jetzt wehren und schliesslich Freunde finden. War Eiji etwa noch nicht fertig damit?
Ohne nachzudenken, drehte sich Saiko zu ihm und hielt das Manuskript in die Höhe.
„Eiji, was ist das?“
Der Angesprochene drehte sich um und weitete die Augen, als er die Papiere in Saikos Hand sah.
„Ach das…“
„Bist du noch nicht fertig damit?“
Eiji öffnete den Mund, schloss ihn jedoch sogleich wieder. Er hatte einmal nichts zusagen?
Moritaka hob eine Augenbraue.
„Was ist das, Eiji?“
Er drehte sich wieder seiner Arbeit zu.
„Nur ein Manuskript.“
Bevor Saiko etwas erwidern konnte sagte er noch: „Ach ja, Moritaka? Könntest du womöglich schnell den Skizzenblock in meinem Schlafzimmer holen? Die Tür da.“
Er zeigte auf die Tür neben Saiko.
„Klar.“
Etwas irritiert öffnete er die Tür und trat in den Raum.
Es war ein Schlafzimmer mit einem Bett, einem Nachttischchen und einem Schrank.
Am Boden waren allerlei Manga und Magazine verstreut, ebenso wie Papier und Bleistifte.
Das Chaos machte auch nicht vor dem Bett halt. Dieses war nicht gemacht und darin waren ebenfalls alle möglichen Skizzen und Jump Magazine.
Auf dem Nachttisch befang sich Eijis Skizzenblock. Zeichnete er sogar nachts?
Moritaka ging auf das Bett zu und blätterte die Skizzen ein wenig durch. Es waren unter anderem Charakterdesigns und Landschaften begleitet von verschiedenen Notizen.
Er wollte bereits wieder das Zimmer verlassen, da fiel ihm ein Mangaband auf, der halb unter dem Kopfkissen auf dem Bett hervorsah. Das war doch…
Saiko griff nach dem Manga und zog ihn hervor. Er hielt die Luft an als er den ersten Band der Super Hero Saga erkannte. Er war ziemlich demoliert. Das Cover hatte einen Knick, die Seiten wellten sich leicht und manche waren dabei rauszufallen. Als er den Band durchblätterte fiel ihm auf, dass manche sogar mit Klebestreifen wieder befestigt worden waren.
Warum bewarte Eiji einen Manga in solch schlechtem Zustand auf? Er könnte den Band doch einfach erneut kaufen.
Vielleicht…
Moritaka kam das Manuskript, das er eben gelesen hatte, in den Sinn.
Ich habe diese Geschichte geliebt. Sie war mein einziger Freund.
Es konnte doch nicht sein, dass…
„Eiji!“
„Was? Hast du den Skizzenblock gefunden?“
Saiko stürmte mehr oder weniger zurück in Eijis Arbeitszimmer, wobei er den Band der Super Hero Saga in der Hand hielt.
„Eiji…“
„Hm?“
Er drehte sich auf seinem Stuhl zu ihm und sein Blick fiel sofort auf den Manga in Saikos Hand.
Bevor der andere reagieren konnte, hatte Eiji ihm das Taschenbuch entrissen. Als würde Moritaka ihm etwas antun.
Eiji drückte den Band an sich, sagte jedoch kein Wort. Er schien auf eine Erklärung des anderen zu warten.
„Mein Onkel hat die Geschichte geschrieben und gezeichnet. Er war Kawaguchi Taro.“
Eiji sah Saiko mit grossen Augen an und verbeugte sich schliesslich vor ihm.
„Danke!“
„Warum dankst du mir?“
„Da ich ihm ja nicht mehr danken kann. Sein Werk ist mir sehr wichtig.“
„Äh danke… ich bin mir sicher, dass es ihm viel bedeutet hätte…“
Eiji blieb in der Verbeugung verharren und schien nicht vorzuhaben sich wieder zu erheben.
„Ehm… Eiji? Du kannst…“
Moritaka verstummte als ihm auffiel, dass Eijis Körper verdächtigt bebte. Er würde doch nicht etwa…?
„Ist alles in Ordnung?“
„Ja, alles alright!“
Er schnellte aus der Verbeugung hoch und grinste Moritaka mit seinem typischen Eiji Grinsen an.
Einen Moment hielten sie Augenkontakt und Saiko hatte stark das Gefühl, dass noch etwas in der Luft lag.
Eiji sagte jedoch nichts. Es machte den Anschein, als wetteiferten sie, wer als erstes den Blick abwenden würde. Tss… lächerlich. Sie wetteiferten in Wirklichkeit um etwas ganz anders.
„Ich gehe wohl mal wieder. Danke für deinen Rat.“
Saiko drehte sich um und lief zu der Tür.
„Auf Wiedersehen Moritaka Mashiro-Sensei! Grüsse Akito Takagi-Sensei von mir! Lang leben die Ashirogi-sensei!“
„Lang lebe Eiji Niizuma-sensei“, flüstere Saiko beim hinausgehen ein bisschen ironisch, doch so leise, dass Eiji es unmöglich verstehen konnte.
Vielleicht hätte er doch noch weiter nachbohren sollen, was es mit dem Manuskript auf sich hatte… Doch eigentlich wusste er es bereits.

Die Tür fiel hinter Eiji in Schloss. Moritaka war weg. Den Pinsel, den er in der Hand hielt, bebte stark und fiel ihm schliesslich aus der Hand. Zitterte er wirklich so heftig?
Es war doch nichts. Moritaka hatte nur dieses Manuskript gefunden. Und dann… Er griff sofort nach dem Super Hero Saga Band und umklammerte diesen.
Bist du noch nicht fertig damit?
Eiji schloss die Augen. Zu gerne wäre er fertig mit diesem Kapitel. Doch so war es nicht. Auch wenn er es sich gerne einredete. Tief in ihm wusste er, dass er damit noch nicht abgeschlossen hatte.
Er presste die Lippen aufeinander um ein Aufschluchzen zu verhindern.
Er musste das Thema begraben! Hatte er jetzt nicht die Anerkennung, die er sich immer gewünscht hatte? Hatte er jetzt nicht die Freunde, die er nie gehabt hatte?
Aber war es wirklich diese Art Annerkennung, die er wollte? Wollte er, dass seine Freunde ihn mit diesem Blick ansehen, der sagte: ich werde dich schlagen? Wollte er, dass seine Freunde zugleich auch seine grössten Rivalen waren? Er wollte die Annerkennung eines Helden und nicht die eines Feindes.
Aber besser diese als gar keine.
Du bist so ein Freak!
Er drückte den Manga mit beiden Händen an seine Brust und legte den Kopf auf den Schreibtisch.
Es sollte nur ein Traum bleiben.
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