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LiebesLinien

von Cbraham
Kurzbeschreibung
GeschichteDrama / P16 / FemSlash
Alice Pieszecki Carmen de la Pica Morales Helena Peabody Kit Porter Shane McCutcheon Tasha Williams
22.05.2011
06.06.2011
19
54.093
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22.05.2011 3.248
 
„Oh verflucht noch mal“. Polternd flog die leere Bierflasche über den Boden, mit einem bling beendete sie ihre Reise an der Wand. Der Ton pflanzte sich fort und schwirrte in Shanes Schädel wie ein Echo umher, bis ihre kühle Hand auf der Stirn das Getöse ein wenig dämpfte. Sie hob die Arme und ein strenger Geruch quoll unter ihren verschwitzten Achselhöhlen hervor, der ein übles Würgen hervorrief. Trotzdem stolperte sie weiter bis zur Tür, an der es immer noch klingelte. Holla, was ist denn das? Ein kurzes Blinzeln später; nein er steht immer noch da. Ein großer Blumenstrauß mit zwei Beinen! Ach was. Träge neigte sie den Kopf an den Blumen vorbei, bis sie in ein Paar grüner Augen schaute, die ebenfalls hinter dem Gebinde hervorlugten.

„Morgen Helena“ grüßte sie schläfrig.

„Hallo Shane. Ist....vielleicht Felicity da ? Zufällig ?“

Mühsam kratzte sie sich am Kopf. Mann, sie hatten ziemlich lange gefeiert auf der Party und als sie auseinander gingen traf sie ihre Mitbewohnerin mit einem Bier auf dem Sofa zuhause an. Die klagte ihr Leid Shane, worauf sie Feli tröstete und das mit Hilfe von ein paar Bier.

Blinzelnd antwortete sie:“Zufällig ja, sie schläft aber glaub ich noch. Komm einfach rein. Ich schau mal ob sie vielleicht schon wach ist.“

Helena folgte ihr ins Haus und rümpfte die Nase bei dem Geruch nach abgestandenem Bier und Shanes Ausdünstungen der ihr entgegenstach. Sich nichts anmerken lassend folgte sie ihr hinein. Kurze Zeit später erschien Shane und wies mit einem „Kannst reingehen“ in Richtung der Zimmertür. Danach verschwand sie im Badezimmer. Langsam schritt Helena zu Felicitys Zimmer. Verunsichert klopfte sie an den Türrahmen und sah gleichzeitig zu ihrer Geliebten, die auch nach einer durchlebten Nacht nichts von ihrer Anziehungskraft verloren hatte.

„Oh Blumen am Morgen. Wie schön. Komm doch her Helena. Setz dich bitte.“mit einer Geste wies sie auf die Bettkante.

Helena folgte der Einladung:“Ich möchte mich für gestern Abend entschuldigen. Du hattest recht, ich weiß auch nicht was los war und es war ungerecht und schlecht von mir.“

Felicity wuschelte sich durch Haar und Gesicht. Dann kroch sie zu Helena hinüber und nahm ihre Hände:“Gestern Abend habe ich mich noch lange mit Shane unterhalten. Davor mit den anderen, du weißt schon Alice, Bette und so weiter. Die haben mir alle von deinem kleinen Eifersuchtsproblem berichtet. Helena, wir sind noch keine 48 Stunden ein richtiges Paar und du kommst mir mit so einer Aktion. Klar jetzt bist du hier mit diesem wunderschönen Blumenstrauß, deinem süßen Lächeln und deiner wunderbaren Stimme, und vielleicht würde ich schwach werden, ehrlich gesagt bin ich kurz davor....wenn, ja wenn ich das alles nicht schon irgend woher kennen würde.“

Helena wurde unruhig:“Was haben die anderen dir denn erzählt, woher weißt du....“

„Bitte, Süße sei nicht böse auf sie. Die Geschichte mit Dylan ist mir jetzt jedenfalls bekannt.“ fuhr sie ihr ins Wort.

„Oh, diese alten Klatschtanten, denen erzähl ich echt nie mehr was“ wurde Helena immer aufgebrachter.

„Das spielt doch keine Rolle jetzt. Worum es geht ist, das wenn wir nach diesem Schema F mit Szene machen, Entschuldigung am nächsten Tag, dann wieder Mißtrauen und Szene machen fortfahren....du weißt wie das enden wird.“ schloß Felicity traurig.

Mit einem leisen schniefen erwiederte Helena flehend:“Und was soll jetzt werden ? Ich habe mich in dich verliebt Felicity, ich werde jetzt nicht einfach zur Tür hinausgehen und sagen Was solls ? Pech gehabt. Das kann ich nicht. Bitte.“

Felicity war ebenfalls am Verzweifeln:“Ich liebe dich auch. Aber du hast gesehen was gestern passiert ist. Verdammt. Fuck. Ich hab auch keine Ahnung wie das weitergehen soll. Nur so eben nicht.“

„Gib mir noch eine Chance. Bitte“, ihre Finger die Felicitys Hände umklammert hielten fuhren jetzt auf den Schenkeln nach oben.

„Hör auf Helena“ gab sie mit einer kaum wahrnehmbaren Spur Wiederstand in der Stimme von sich. Jetzt spürte sie auch noch ihren Atem am Hals und da. Ein Kuss. Und noch einer. „Ach verdammt“ stöhnte sie kurz, den Kampf gegen die Versuchung aufgegeben, und Sekunden später fielen Beide, wilde Zärtlichkeiten austauschend, übereinander her.

Leise grinsend schloß Shane unbemerkt die Tür.




„Die haben doch mit Sicherheit noch miteinander gevögelt. Mann, wenn das kein Drama gibt dann weiß ich auch nicht.Leute ich misch mich echt nicht gerne hier ein“Allgemeines Gelächter ertönte auf diese Feststellung. Alice verstummte und schnitt eine genervte Grimasse.
Shane stöhnte auf. Irgendwie hatte Alice  wieder alles spitz gekriegt und obwohl sie außer der Tatsache das Helena heute morgen mit Blumen vor der Tür aufgetaucht war nichts weiter erzählt hatte, folgerte die alte Tratschtante Pieszecki wieder das richtige.

„Um Gottes Willen Alice, ich habe nicht gesagt, das sie miteinander gevögelt haben.“widersprach Shane ihrer Analyse.

„Ja, klar. Und warum sind sie dann noch nicht hier ? Oder meinst du sie sitzen brav auf dem Bett und tüfteln gemeinsam einen Therapieplan für Helena aus ?“ konterte Alice schnippisch, worauf wieder allgemeines Gelächter folgte.

„Wer weiß Alice, möglicherweise. Sie sind beide erwachsen und du solltest ihnen die Chance geben damit klarzukommen, bevor du ihnen eine deiner Therapien verordnest“lästerte Bette vergnügt.

„Ahrr, wißt ihr, eigentlich wollten Tasha und ich euch etwas wichtiges erzählen, aber unter diesen Umständen...ich weiß nicht“drohte sie mit gespieltem Ernst.

„Komm schon Alice, wenn es wirklich wichtig ist kannst du es eh nicht lange für dich behalten. Oder es zereisst dich in Stücke und dann erzählt es uns Tasha so oder so“ goss jetzt auch Tina Öl ins Feuer.

Die allgemeine Heiterkeit erreichte ihren Höhepunkt bis Alice mit diabolischem Grinsen in Richtung Tür zeigte, wo gerade Helena und Felicity harmlos ausschauend, aber doch irgendwie noch innerlich glühend, ins Planet hereinkamen.

Kit meinte nur grinsend:“Sieh an, sieh an hat unsere Alice anscheinend doch wieder recht gehabt. Jetzt bloß nicht umdrehen sonst verderben wir ihnen noch die ganze Maskerade.“

Inzwischen waren beide herangekommen und begrüßten die schon Versammelten unschuldig tuend, aber mit der nicht zu übersehenden Aura Frischverliebter. Alice zwinkerte Bette und Tina zu und formte unauffällig ein stummes Sweet mit ihren Lippen.

Nach ein bisschen Geplauder kam die Sprache auf ein ernsteres Thema. Tina blickte alle an und begann die Ergebnisse ihrer Nachforschungen über Adele Channing zu präsentieren:“Also ich habe wie ihr wißt mit ein paar alten Bekannten bei Shaolin gesprochen und was ich so gehört habe läßt mich nicht vermuten, das sich unsere alte Adele zum Menschenfreund gewandelt hat. Sie ist jetzt wohl einer von Williams größten Lieblingen (William war der Milliardär, dem Shaolin mehr oder weniger gehörte). Ich erspare euch jetzt die Details, aber sie hat es wohl in Sachen Intrige und Skrupellosigkeit zur Meisterschaft gebracht. Also alles in allem keine beruhigenden Nachrichten.“

„Eine gefährliche Frau“ folgerte Bette.

„Ja und dummerweise hat sich diese Psychopathin auch noch an Carmen rangemacht“, meinte Alice weiter,“ Shane du musst jetzt alle Hebel in Bewegung setzen um sie vor dieser Furie zu beschützten“

„Aber Alice, übertreibst du jetzt nicht ein wenig“entgegnete ihr Tasha.

Shane die nachdenklich und beunruhigt gelauscht hatte meinte nur:“Leute ich kann doch nicht zu Carmen gehen und ihr sagen: Du hör mal du bist mit einer Verrückten zusammen aber hey jetzt bin ich ja da und rette dich. Nein so funktioniert das nicht. Aber...ich sehe sie heute noch und vielleicht kann ich mit ihr sprechen.“ Bevor die anderen etwas entgegnen konnten sprang sie auf und verabschiedete sich.

„Aber Shane, warte wir wollen doch....“rief ihr Alice noch hinterher, ohne Erfolg jedoch.“Leute wir müssen da was unternehmen, ich habe da ein ganz übles Gefühl für Carmen“

„Schatz, jetzt beruhige dich“warf Tasha ein,“überlassen wir das erstmal alles Shane. Ich bin sicher sie wird sich melden wenn sie Hilfe braucht. Okay ?“

Nach einigem Hin und Her entschieden Alice und auch die anderen daß das momentan der beste Weg sei.

Dann stand Alice freudestrahlend auf:“So ihr Lieben, zwar ist Shane wieder weg, aber naja. Also es ist nämlich so, Tasha und ich.....“



Carmen verzog schmerzhaft das Gesicht, als das Auto zum Stehen kam und der Gurt in die blauen Flecken auf ihrem Körper schnitt. Plötzlich verspürte sie Panik als sie Adeles Hände an ihrer Wange spürte. Diese drehte mit einem krankhaft-pseudozärtlichen Lächeln Carmens Kopf in ihre Richtung. Carmen war zu gebrochen, um dem Wiederstand zu leisten. „Oh mein süßer Engel, nun schau nicht so traurig“flüsterte ihr Adele mit honigsüßer Stimme ins Ohr.“Du warst doch bis jetzt so brav.“ Neue Impulse in ihrem nun sadistischem Lustzentrum flammten auf, als sie die Reaktion Carmens registrierte.

In Carmen wallte unbeschreibliche Übelkeit auf, fühlte nur noch Ohnmacht und erbarmungsloses Ausgeliefertsein. Sie dankte Gott das Adele nicht auch noch darauf bestanden hatte mit ihr zu....sie anzufassen. Ein weiterer Schauer von eisigem Grauen durchfuhr sie bei dem Gedanken daran. Sie zuckte zusammen, als Adele erneut zu sprechen anfing:“Und denk schön daran ich bin da drin immer in deiner Nähe und sehe alles. Also sei ein liebes Mädchen und frag mich bevor du mit jemanden plauderst. Verstanden ?“ Sie lehnte, um ihrer Ansprache Nachdruck zu verleihen den Ellenbogen leicht in Carmens verletzte Seite, worauf dieser ein schmerzhaft gepresstes Ja entwich.


Shane pfiff leise vor sich hin, ihr Werkzeug vor sich ausbreitend und bereit die wartenden Damen zu verschönern.Verblüfft wurde sie sich bewußt darüber, daß obwohl sie die ganze Zeit viele wirklich entzückende Frauen bediente, sie keinerlei Lust verspürte die sich ihr ständig bietenden Gelegenheiten auf Sex wahrzunehmen. Noch überraschter war sie über die Tatsache, daß sie schon mehrere Tage gar keinen Sex mehr praktizierte, sondern nur noch mit dem Gedanken an ein Mädchen (naja, Frau) verbrachte und sich gut dabei fühlte.

Leicht debil vor sich hingrinsend mußte sie immer daran denken das heute möglicherweise der Tag war an dem sie Carmen wiedersehen würde. Außerdem hatte sie herausgefunden, daß die Nummer des seltsamen Telefonanrufers die von Carmen war. Vielleicht....möglicherweise und eventuell....Oh,ja. Warum nicht ?

Leider räusperte sich die Frau in dem Stuhl neben ihr so laut, daß sie unsanft aus ihren Tagträumen gerissen wurde. Trotzdem konnte das ihre Laune auch nicht verderben und so überbrückte sie die Zeit bis zum erhofften Zusammentreffen eben mit Arbeit.



Die Frau die vor ihr stand trug eine Mütze mit der Aufschrift „Organization“ und wedelte gewichtig mit einem Klemmbrett vor ihrer Nase herum. Nicht das sie irgendwas davon mitbekam oder es sie überhaupt interessierte.
„Ms Morales, hallo haben sie verstanden ? Geht es ihnen gut?“ irgendwie sowas drang durch den dumpfen Schleier ihrer Wahrnehmung hindurch. Doch bevor sie reagieren konnte antwortete Adele schon für sie und zog sie mit sich.

Vor der Garderobe wurde jedoch Adele von einer Bekannten angesprochen. „Süße setz dich einfach auf einen Stuhl in der Garderobe. Ich komme gleich nach. Und denk dran...du weißt schon.“ flößte sie ihr süffisant ins Ohr.
Carmen, willenlos wie ein Roboter erfasste mit ihren Sinnen gerade noch so einen Stuhl und ließ sich kraftlos darin niedersinken.

In der hinteren Ecke war Shane gerade damit beschäftigt, die Reste ihrer Arbeit zusammen zu fegen. „Komme gleich“rief sie, als sie hörte wie jemand den Raum betreten hatte. Dann musste sie sich erstmal an ihrem Besen festhalten. Das war ja....Schnell lief sie lächelnd zum Stuhl und grüßte nervös eine Hand hebend:“Hay...Carmen.“
Was war denn jetzt los? Verdutzt erkannte Shane keinerlei Reaktion. War sie immer noch so sauer auf Sie, daß sie sie jetzt gar nicht mehr wahrnahm ? Sie hatte doch ihr Friedensangebot damals angenommen. „Sorry, Carmen ich wollte dich nicht belästigen, wenn du willst hol ich jemand anderen...“

Carmen erkannte diese Stimme. Ein schwacher Hoffnungsschimmer tat sich für sie auf als sie ausgerechnet diesen Namen sagte:“Shane...“

„Hey Carmen, wie gehts so.“ antwortete Shane glücklich das sie doch noch zur Kenntnis genommen wurde. Aber gleich darauf musterte sie sie  um so skeptischer. Herrgott was war mit Carmen ? So seltsam habe ich sie noch nie erlebt.
Dann sah sie kurz an ihr herunter und bestürzt machte sie eine grausige Entdeckung. Carmens Top war beim hinsetzten nach oben gerutscht. Nur daß Shane nicht die makellos schöne Haut erkannte, die sie so liebte,  sondern bösartige Flecken in denen sich die Farben Grün, Braun und Gelb zu einem schrecklichen Zeugnis vermischten.

Außer sich vor Schrecken erstarrte sie und legte aus einem beschützenden Instinkt heraus ihre Hand auf Carmens Schulter. Sofort zuckte diese zusammen und im Spiegel konnte Shane nur blanke Panik in deren Gesicht erkennen. Sie nahm schnell die Hände weg und fragte verwirrt:“Carmen, was ist passiert? Du bist verletzt. Wer....“

In diesem Moment kam Adele hinzu, erkannte Shane und drängte sich zwischen die beiden. Dann sah sie was Shane gesehen haben musste. Verdammt ich muß die Schlampe irgendwie ablenken, und dann zusehen daß wir hier rauskommen. Sonst mischen die sich nur wieder ein und verderben mir den ganzen Spaß. Unwirsch fuhr sie Shane an:“Hey gehn sie aus dem Weg. Meine Süße hier hatte gestern einen kleinen Autounfall und wie ich sehe geht es ihr immer noch nicht gut. Nicht wahr, mein Schatz ?“

Shane glaubte ihr kein Wort und fuhr Adele wütend an:“Unfall ? Fuck, erzähl mir keinen Scheiß. Was läuft hier ab. Wenn...“ Sie kam nicht mehr dazu mehr zu sagen, denn plötzlich flog sie rückwärts gegen die anderen Stühle. Adele hatte die Gelegenheit genutzt und Shane weggestoßen, dann zerrte sie Carmen aus dem Stuhl und hinaus.

Benommen tastete sich Shane an der  Kopfhaut und spürte eine brennende Stelle, wo sie kurz aufgeschlagen war, bevor sie sich abfangen konnte. Eine klebrige Flüssigkeit fühlte sie zwischen ihren Fingern, aber daß war jetzt egal. Schnell erhob sie sich auf die Beine und raste wie der Wind hinterher. Gleichzeitig fischte sie mit der anderen Hand ihr Handy aus dem Hosensack und rief Hilfe.



Träge beugte sich Alice über Tasha die neben ihr entspannt schlief. Als sie endlich ihr Handy erreicht hatte blickte sie nochmal auf ihre Süße und beschloss das jetzt keine Zeit für Störung war. Dann schaltete sie es aus und kuschelte sich wieder zufrieden an sie.



Verdammter Fuck. Wieso schaltet die blöde Kuh ausgerechnet jetzt ab. Shit. Da, verflucht. Adele hatte es beinahe zum Parkplatz geschafft, aber Carmen stolperte, anscheinend vor Erschöpfung und verschaffte ihr so eine Atempause. Gerade wollte sie losrennen, da erblickte sie eine mögliche Rettung.


„Ist das nicht eine deiner Freundinnen dort ? Wieso rennt die so ? Ist irgendwo ein Feuer ausgebrochen ?“ Bette drehte sich bei den Worten ihrer Partnerin Kelly um und sah Shane auf sich zukommen. Erschrocken stellte sie fest das an deren Wange ein wenig Blut klebte. Schnell gab sie ihr Glas Champagner an Kelly weiter, nahm Tina die neben ihr stand fest an die Hand und zusammen liefen sie Shane entgegen.



„Oh, das gibts doch nicht. Hat man denn nie seine Ruhe“stöhnte Alice und löste sich von der gerade erwachenden Tasha. „Was gibts denn, Liebling?“ fragte diese verschlafen. „Bleib liegen, Süße. Ich geh schon ran.“beruhigte Alice sie. Umständlich kroch Alice aus dem Bett und trottete zum klingelnden Telefon. Tasha fuhr wie der Blitz auf als sie ein lautes Krachen hörte, doch bevor sie aus dem Bett gehüpft war, stand schon Alice aufgekratzt an de Tür und rief:“Schnell Tasha, wir müssen zum Museum fahren. Los doch, beeil dich. Keine Zeit für Fragen.....



„Bist du sicher daß ich das jetzt tun soll ? Wenn wir uns täuschen, dann .....“
„Bitte Bette, vertrau mir. Los mach schon. Jetzt oder nie, Bette“ flehte Shane sie aus dem Kofferraum des  großen SUV der Galerie Porter&Wentworth an.
„Ok, dann mal los. Und verdammt sollst du sein McCutcheon, wenn das hier schief geht.“ Mit diesen letzten Worten trat Bette kräftig aufs Gas und bereitete sich innerlich auf den Schlag vor.



Benommen von der schieren Gewalt mit der ihr Wagen abgebremst wurde, brauchte sie einen Moment um sich zu erholen. Was sollte daß denn jetzt. War das nicht diese Porter, die da auf sie zukam ? Scheiße, egal ich muß weg hier.
Aber im selben Moment erkannte sie daß ihr Auto zwischen dem riesenhaften Fahrzeug, daß sie gerammt hatte und der Einfahrt zum Parkplatz festsaß. Außer sich vor Wut stieg sie aus, keine Notiz nehmend von ihrer Beifahrerin die zusammen gekrümmt neben ihr lag.


Shane beobachtete aufgeregt was sich auf der Straße vor ihr zutrug. Bette spielte die unaufmerksame Fahrerin und redete wild gestikulieren auf die zornige Adele ein. Hoffentlich hatte Tina  Alice und Tasha erreicht. Vor allem Tasha, denn Shane, die die Verletzungen an Carmen gesehen hatte, wußte nicht ob sie es alleine mit dieser Wahnsinnigen aufnehmen konnten. Und auf keinen Fall wollte sie Bette zu sehr gefährden. Abgesehen davon was Tina dann mit ihr anstellen würde, der Plan war so oder so schon riskant genug.
Fasziniert schaute sie zu wie Bette ihre Rolle spielte. Aber auf einmal schien die Situation zu eskalieren. Fuck. Die geht ihr an den Hals. Shane konnte nicht länger warten und sprang aus dem Wagen.



Tasha blickte mulmig rüber auf den Tacho und sah wie der sich immer weiter nach oben bewegte. „Meinst du wirklich es ist so dringend ?“ fragte sie skeptisch Alice die mit Schweiß auf der Stirn gewagt eine Kurve schnitt. Ohne sie anzuschauen erwiederte sie nur:“ Glaubst du vielleicht ich bezahle freiwillig eine halbe Million Dollar Strafe, die wir sicherlich bezahlen müssen, falls man uns so erwischt ?“ Achselzuckend schwieg Tasha und im selben Moment musste sie sich festhalten als Alice mit aller Kraft in die Eisen stieg.


Verflucht diese Alte ist nicht zu bändigen. Shane rang verzweifelt mit Adele und weiter entfernt lehnte Bette völlig außer Atem mit einer großen Beule am Auto. Verzweifelt musste sie feststellen, daß sie dabei waren diesen Kampf zu verlieren.


So, da haben sich die unzähligen Stunden Training doch gelohnt, dachte Adele grimmig, es hält nicht nur die Figur in Form, sondern erlaubt es einem auch irgendwelchen Schlampen die einem im Weg stehen kräftig in den Arsch zu treten.
Mit ihrer Hand holte sie bösartig grinsend aus, um ihr den finalen Schlag zu verpassen. Total überrascht musste sie allerdings feststellen, das ihr Handgelenk von einer unbekannten Dunkelhäutigen in der Luft festgenagelt wurde und ihr dann schwarz vor Augen wurde.


Shane sackte völlig erschöpft in sich zusammen. Auf die Hände gestützt verharrte sie einen Moment. Dann schaute sie sich schnell nach Bette um. „Alles okay, Bette. Gehts dir gut?“

„Ja,ja ich komm schon klar“ kam eine ebenso erschöpfte Antwort.

Dann blickte sie nach oben und erkannte Tasha, die mit Sorge aber auch einem neuen freundlichen Gesichtsausdruck zu ihr heruntersah. Jetzt beherrschte sie nur noch ein Gedanke und behende sprang sie auf rannte an einer verwirrten Alice vorbei zu der Wagentür. Wie von Sinnen riss sie diese auf und legte ihre Arme sanft um die arg mitgenommene Carmen.
Die Tränen liefen ihr übers Gesicht als sie ihrer Liebe in die Augen schaute. „Hey Carmen. Carmen ? Wie geht es dir ?“ liebevoll streichelte Shane ihr über die Haare.

Die Nebel lichteten sich nur langsam. Sie fühlte wie jemand sie hielt. Nein ! Das wollte sie nicht. Nicht noch einmal von diesem Monster berührt werden. Lieber wähle ich den Tod !
Gerade versuchte sie sich mit aller Kraft dagegen zu wehren, als sie die Veränderung wahr nahm. Da war wieder Shanes Stimme und die Art der Umarmung war auch nicht die von Adele. Wie auf ein Wunder hoffend, öffnete sie langsam die Augen. Tatsächlich, es war Shane. Ich bin gerettet.

Shane kam es vor als hätte sie noch nie etwas so Wunderbares gesehen. Gerade öffnete Carmen ihre Augen und jetzt schenkte sie ihr ein schwaches Lächeln. Ihr Herz machte einen kleinen Sprung. Dann jedoch erstarrte sie und schrie aus voller Kehle, als sie sah wie sich Carmens Augen schlossen und Blut aus ihrer Nase strömte.
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