LiebesLinien
von Cbraham
Kurzbeschreibung
Weiterführung nach der letzten Staffel (Season 6). Tina und Bette leben in New York. Aber so wie die Dinge liegen braucht man in ihrer alten Heimat jede Hilfe. Ob sie noch einmal zurückkehren ? Denn von den in WestHollywood Verbliebenen hat eine jede ihr ganz eigenes Päckchen zu tragen. Was wird aus Alice und Tasha ? Und Shane hat ein interessantes Rendezvous mit der Vergangenheit. Aber lest selbst.
GeschichteDrama / P16 / FemSlash
Alice Pieszecki
Carmen de la Pica Morales
Helena Peabody
Kit Porter
Shane McCutcheon
Tasha Williams
22.05.2011
06.06.2011
19
54.093
2
Alle Kapitel
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22.05.2011
2.093
Fanfiction Deutsch
Bezugsserie: The L-Word, wenn Frauen Frauen lieben von Showtime.
Disclaimer: Die von mir in den Fanficition verwendeten Charakter, sowie Orte gehören nicht mir. Mit dieser Geschichte soll kein Profit erzielt werden.
Name: LiebesLinien
Prolog
Der wuchtige Deckenventilator aus Teakholz drehte sich leise und verhalf der schwül heißen Luft des Mittags zu etwas Bewegung. Aus einem Radio schmauchte ein Sänger auf spanisch seine Balladen durch eine mediterran inspirierte Küche. Die junge Frau am Tisch aß genussvoll einen Teller mit gekühlten Früchten und blätterte nebenbei durch ein Modemagazin. Das lange, dunkle Haar war wegen der allzu aufdringlichen Wärme zu einem Knoten zusammengebunden worden, und gab den Blick auf eine kleine vernarbte Stelle im Nacken preis. Zum Takt der Musik wippte sie mit einem Paar hellbrauner, verführerisch langer Beine.
Plötzlich hielt sie inne, blätterte eine Seite zurück und erstarrte. Einen langen Moment schaute sie nur wie versteinert auf die vor ihr aufgeschlagene Anzeige. Dann fuhren die Fingerspitzen ihrer rechten Hand zitternd und gleichzeitig zärtlich anmutend über Teile des abgebildeten Fotos. Einige Tränen lösten sich, bahnten sich einen Weg über die karamellfarbene Haut ihres Gesichts und fielen auf eine Stelle des Bildes, die die Augen eines androgyn wirkenden Models zeigten, worauf sich das Papier durch die darauf tropfende Feuchtigkeit wellte und der auffordernde Blick mit dem es die Betrachterin bedachte verschwamm.
Geräusche nahender Schritte rissen die junge Frau aus ihrer Starre. Mit einem Mal verkrampften sich ihre Finger die noch auf der Seite ruhten und zerknüllten das Foto. Mit einem Ruck riss sie einen Teil des Blattes heraus, fuhr sich mit der anderen Hand über die feuchte Wange und eilte aus der Küche.
Eine ältere Latina kam wenig später durch die Tür und bemerkte mit hochgezogenen Augen den halb aufgegessenen Teller und das aufgeschlagene Magazin das halb über den Tisch hing. Sie ging hinüber und bemerkte die Reste einer teilweise herausgerissene Anzeige. Sie las flüsternd den Teil der noch zu lesen war“...looking very Shane today ? „ Die Frau zuckte erschrocken zusammen, als sie in der Ferne den Knall einer zuschlagenden Tür vernahm.
Alte Wunden
Alice tippte die letzten Zeilen für den neuen Blog auf OurChart in den Computer, lehnte sich leicht in ihren Stuhl zurück und schnalzte zufrieden mit der Zunge. Und wieder war ein Werk über ein einschlägiges Thema fertiggestellt, um die Welt der Lesben in West Hollywood und sonst wo zu erleuchten.
Neueste Erkenntnisse und Fortschritte(oder auch nicht) zur Frage der Homoehe, gekoppelt mit der Auswertung einer Umfrage unter den User der Website würde sicherlich wieder ordentlich Bewegung auf der Seite und auf Alice Bankkonto hervorrufen.Seit sie „nur“ noch ihre nicht minder erfolgreiche Radiosendung „Schaubild“ betrieb, und sich ansonsten voll auf OurChart.com konzentrierte, war das Ergebnis eine Webseite für Lesben und Transsexuelle die ihresgleichen suchte. Durch Max, der mittlerweile seine Umwandlung von einer Frau zum Mann erfolgreich hinter sich gebracht hatte, technisches und wie sich mittlerweile herausstellte auch unternehmerisches Talent und Alice unverwechselbarer Art Themen (zuweilen mehr oder weniger wichtige) zu präsentieren, war OurChart auf dem besten Weg, den Ruhm und Status einer Institution innerhalb dieser Kultur zu bilden. Schade, das Max gerade auf einer IT- Tagung war und erst am Wochenende zurück kam. So lange musste die Veröffentlichung dann halt noch warten.
Sie beendete ihre Arbeit und blickte auf hinüber zu Tasha, die vertieft in ihre geliebten Polizeiunterlagen auf dem Sofa saß. Alice ließ ihre Augen liebevoll auf ihrer Geliebten ruhen, und genoss kurz das wohlige Gefühl der Liebe und des Begehrens, das Tasha so oft bei ihr hervorrief. Einige Sonnenstrahlen die sich auf dem Weg durch das Zimmer auf ihr schwarzes Haar und ihre braune Haut legten, brachten diese auf wunderbare Art zum glänzen. Dieser Anblick brachte Alice immer wieder in Wallung und sie hätte sicherlich noch eine Weile so dasitzen können, doch mit einem Ruck richtete sie sich auf, machte es sich im Schneidersitz auf dem Stuhl noch bequemer und rief:
„Hey Tash, stell dir vor ich bin endlich fertig geworden. Und ich glaube diese Sache wird echt richtig heiß diskutiert werden“
„Ach ja ?“ ,antwortete Tasha unaufgeregt,“ Wieso was ist es denn diesmal für ein weltbewegendes Thema? Geht es wieder um so was wie das betreiben von Sexspielzeug mit alternativer Energie oder ..ach warte was war das letztens, ah ja als Single mit Pärchen im Urlaub – der Wegweiser durch vermintes Gelände.“ den letzten Satz sagte sie mit hochgezogenen Augenbrauen und einer unterstreichenden Geste.
Alice erwiderte die Antwort mit ernstem Blick und wandte ihren Kopf zur Seite.
Bei diesem Anblick musste Tasha lachen und sagte während sie aufstand und zu ihr hinüber ging:
„Ach komm schon Baby, ich wollte dich nicht ärgern.
Ihre Hände griffen an Alice Oberarme und drehte sie im Stuhl zu sich. Alice drehte ihren Kopf noch ein wenig weiter zu Seite und meinte beleidigt:
“So und warum lachst du mich dann schon aus bevor du meinen Artikel gelesen hast? Schließlich kann ich nicht jeden Tag über ein hoch wichtiges Thema reden; meine Leserinnen wollen eben ab und zu praktische Tipps für den Alltag.“
„Du hast ja recht, man muss Prioritäten setzen, und es muss ja einen Platz für alles geben.“ lenkte Tasha beruhigend ein, denn sie wusste wie wichtig Alice ihre Arbeit war und wollte sie nicht kränken.
Alice Mundwinkel zuckten ; sie hob den Blick zu ihr und meinte herausfordernd:
“ Genau, schön das du das erkannt hast und letztlich doch noch den tieferen Zweck meiner Arbeit anerkennst.“
Von dieser Erwiderung angestachelt und der Tatsache das nach ihrer Ansicht nach einige Themen auf OurChart doch sehr trivial waren erlag Tasha ab und zu der Versuchung ihren Liebling ein wenig zu sticheln:
“Und wo sollten denn all die wichtigen Meldungen aus dem Leben anderer Leute veröffentlicht werden, wenn schon nicht auf deiner Website?“
Bevor sie den Mund aufmachen konnte, presste Tasha schnell ihre Lippen auf die ihren und Alice erlag dem Kuss
anstatt zu antworten. Obwohl Tasha nicht die große Leidenschaft für Klatsch und Tratsch mit ihrer Freundin teilte,
bewunderte sie doch den Intellekt und Alice große Fertigkeit mit dem Umgang ihrer Zunge verbaler und nonverbaler Art. Gleichermaßen verehrte Alice ihre Geliebte für ihren Anstand und Ehrgefühl (zugegeben was von Zeit zu Zeit auch anstrengend sein konnte) und ihren verschwenderischen Umgang von Liebe zu ihr.
Dann aber löste sich Tasha lachend von ihr und meinte:“Tut mir leid, Al. Hab es wirklich nicht böse gemeint.“
„Jaja, das sagst du immer wenn du merkst das ich am Ende doch Recht habe“, unterbrach Alice sie ebenfalls lachend und zwickte frech in Tashas Hintern, die ihr mittlerweile zugewandt auf dem Schoss saß. Diese fuhr quiekend auf und deutete mit dem Kopf auf den Laptop:“Worum geht es jetzt denn in deinem neuesten Werk ?“ fragte sie, während sie begann die ersten Zeilen des Artikels zu lesen.
„Naja, es geht um die Homoehe im allgemeinen, und ....“Alice unterbrach ihre Antwort, als sie sah wie sich Tashas
Miene ein wenig verdunkelte. Denn obwohl sie mittlerweile schon mehrere Jahre, mit ein oder zwei Unterbrechungen zusammen lebten, fühlten sie sich noch immer nicht richtig bereit für eine Ehe. Besser gesagt sie fühlte so, während es für Tasha schon lange so weit war. Noch immer mit Schaudern erinnerte sie sich an Tashs Heiratsantrag, die Zurückweisung ihrerseits und das darauf folgende Drama mit Diskussionen und wochenlanger dicker Luft. Seither mieden beide dieses gefährliche Gelände.
„Oh, naja, das ist doch wirklich mal ein interessanter Artikel. Ich wusste gar nicht das du darin mittlerweile eine Kapazität bist, außer vielleicht...“Tasha stoppte ihre weitere Ausführung, da sie erkannte in welche Abgründe des
verbalen Schlagabtausch dies führen würde. Trotzdem konnte sie einen gewissen Zorn und Verletztheit nicht ganz unterdrücken.
Alice schlang ihre Arme um Tashas Bauch und drückte sie sanft an sich:“Hör zu, ich weiß das das nicht unser bestes Thema ist und ich will jetzt nicht mit dir streiten.“ Sie zog ihr das Shirt hoch und küsste sie sanft auf den Bauch, den verführerischen Duft der weichen Haut einatmend. Sie hörte kurz auf und sah wie die eingesetzte Maßnahme Tashas Stimmung in eine andere Richtung führte.
Daraufhin sagte sie mit vorsichtiger Stimme:“Außerdem wollte ich dir noch sagen, das wir übermorgen Abend bei Shane eingeladen sind. Sie hat doch jetzt diese neue Mitbewohnerin und gibt eine Party zu ihrem Einstand.“
„Oh scheiße, das meinst du jetzt aber nicht ernst, oder? „Tasha wandte sich jetzt von ihr ab und die Stimmung im
Raum nahm jetzt vollends Talfahrt auf.“Du willst es heute wirklich wissen,..echt“sagte sie mit zornig-genervter Stimme.
Alice überlegte einen Moment, ob sei einlenken sollte, aber da dieser Tag sowieso dramatisch zu enden versprach, entschloss sie sich alle Bedenken zur Seite zu schieben und auf Konfrontation zu gehen:
“Ich weiß, ich fordere es heraus, aber Shane ist nun mal meine beste Freundin und da in letzter Zeit unser Freundeskreis sowieso an Schwund leidet, will ich sie nicht auch noch vor den Kopf stoßen. Ich weiß ihr, dass du Shane nicht sonderlich magst, aber ich würde es begrüßen, wenn zwei der liebsten und wichtigsten Menschen die ich kenne, ihre Streitigkeiten irgendwann einmal beilegen würden!“ Ihre Stimme war zum Schluss hin deutlich lauter geworden.
Mit wütendem Funkeln in den Augen standen sie sich nun gegenüber. Shane hatte sich beim letzten Streit, der unbeabsichtigt im Planet gestartet war auf Alice Seite geschlagen, und da Tasha von ihr eher wenig hielt seit sie die Sache mit Shane und Carmen gehörte hatte, war sie über die Einmischung sehr ungehalten gewesen. Außerdem hatte Shane erst neulich eine von Tashas Freundinnen vernascht, was wiederum zu einem Drama führte, da sich selbige Hoffnungen gemacht hatte.
„Alice, ich glaub es einfach nicht. Es ist schon ewig her das ich mal ein paar Tage am Stück freihabe und da verlangst du von mir, das ich diese kostbare Zeit mit dieser Person verbringen soll.“Jetzt begann auch ihre Stimme schrille Töne anzunehmen und ein immer schwerer zu kontrollierender Zorn stieg in ihr auf. „Ich glaube du hast sie nicht mehr alle!“
Mit kampfbereiter Geste zweier ausgestreckter Arme und ungläubigem Blick schrie sie ihr zu:“Was soll das heißen? Wir verbringen doch die ganze Zeit miteinander. Ich verlange doch nicht mehr als das wir hinüber zu Shane gehen und ein paar Stunden auf einer, und das sage ich jetzt einfach mal so, einer netten Party verbringen. Du muss doch gar nicht groß mit ihr Reden. Meinetwegen geh ihr ganz aus dem Weg, aber verlange nicht von mir, das ich komplett auf meine Freunde verzichte. Nur weil wir diesen..diesen Scheiß zwischen uns noch nicht bereinigt haben.“ aber im gleichen Augenblick wie sie es gesagt hatte wusste sie das sie in ihrer Wortwahl (der „Scheiß“ bezog sich auf die noch nicht geklärte und vor sich hin gärende Ehefrage) zu weit gegangen war.
Tasha, die mittlerweile im Zimmer auf und ab gegangen war, hielt abrupt an, drehte sich zu ihr und war bereit zur völligen Detonation. Mit wutverzerrtem Gesicht und ihren blitzenden, schwarzen Augen schrie sie zurück:“
Wie kannst du es wagen das als Scheiß zu bezeichnen? Jetzt erkenne ich auch wie du die ganze Sache siehst. Du hastmich von Anfang an nicht doch gar nicht ernst genommen. Du hast mich mit deinem Gelaber über..ich brauche noch Zeit..und...bin noch nicht so weit.. und was weiß ich doch nur hinhalten wollen. Ich habe die Schnauze so was von voll, Alice, so was von voll..“
„Ach jah? Ich auch,“erwiderte Alice völlig aufgebracht“ kommt jetzt wieder die alte Ernsthaftigkeits Diskussion. Echt, so langsam glaube ich wir drehen uns um immer wieder den gleichen Sche...Punkt. Ja, Punkt meine ich. Du bist ja sowieso immer die moralisch Erhabene und mir gibst du das Gefühl ich müsste immer deinen Vorstellungen von Anstand und Ehre hinterher eifern.“Sie stampfte mit dem Fuß auf.“ Aber darauf scheiß ich jetzt einfach. Ja ?
Diese Antwort gab Tasha den Rest. Sie starrte Alice mit fest aufeinander gepressten Lippen an, griff langsam zu den Akten die auf dem Sofa lagen, richtete sich auf und sagte mit verbitterter, leiser Stimme:
„Wenn das so ist, ist ja wohl kein Platz mehr hier für mich. Es tut mir leid, das es für dich so eine Belastung ist mit mir zusammen zu sein. Das wars dann.“, sprachs und ging mit zügigem Schritt auf die Wohnungstür zu.
Alice, die von ihrer Reaktion und der Richtung in die sich dieses Gespräch entwickelt hatte betäubt und verwirrt zugleich dastand, gab sich schließlich einen Ruck und rief Tasha hinterher:
“Nein Tasha bleib hier, geh jetzt nicht, wir müssen doch noch reden...“
Tasha blieb kurz stehen, drehte sich um und antwortete bevor sie zur Tür hinausging mit kühler Stimme:“Darauf scheiß ich, Alice.“
Bezugsserie: The L-Word, wenn Frauen Frauen lieben von Showtime.
Disclaimer: Die von mir in den Fanficition verwendeten Charakter, sowie Orte gehören nicht mir. Mit dieser Geschichte soll kein Profit erzielt werden.
Name: LiebesLinien
Prolog
Der wuchtige Deckenventilator aus Teakholz drehte sich leise und verhalf der schwül heißen Luft des Mittags zu etwas Bewegung. Aus einem Radio schmauchte ein Sänger auf spanisch seine Balladen durch eine mediterran inspirierte Küche. Die junge Frau am Tisch aß genussvoll einen Teller mit gekühlten Früchten und blätterte nebenbei durch ein Modemagazin. Das lange, dunkle Haar war wegen der allzu aufdringlichen Wärme zu einem Knoten zusammengebunden worden, und gab den Blick auf eine kleine vernarbte Stelle im Nacken preis. Zum Takt der Musik wippte sie mit einem Paar hellbrauner, verführerisch langer Beine.
Plötzlich hielt sie inne, blätterte eine Seite zurück und erstarrte. Einen langen Moment schaute sie nur wie versteinert auf die vor ihr aufgeschlagene Anzeige. Dann fuhren die Fingerspitzen ihrer rechten Hand zitternd und gleichzeitig zärtlich anmutend über Teile des abgebildeten Fotos. Einige Tränen lösten sich, bahnten sich einen Weg über die karamellfarbene Haut ihres Gesichts und fielen auf eine Stelle des Bildes, die die Augen eines androgyn wirkenden Models zeigten, worauf sich das Papier durch die darauf tropfende Feuchtigkeit wellte und der auffordernde Blick mit dem es die Betrachterin bedachte verschwamm.
Geräusche nahender Schritte rissen die junge Frau aus ihrer Starre. Mit einem Mal verkrampften sich ihre Finger die noch auf der Seite ruhten und zerknüllten das Foto. Mit einem Ruck riss sie einen Teil des Blattes heraus, fuhr sich mit der anderen Hand über die feuchte Wange und eilte aus der Küche.
Eine ältere Latina kam wenig später durch die Tür und bemerkte mit hochgezogenen Augen den halb aufgegessenen Teller und das aufgeschlagene Magazin das halb über den Tisch hing. Sie ging hinüber und bemerkte die Reste einer teilweise herausgerissene Anzeige. Sie las flüsternd den Teil der noch zu lesen war“...looking very Shane today ? „ Die Frau zuckte erschrocken zusammen, als sie in der Ferne den Knall einer zuschlagenden Tür vernahm.
Alte Wunden
Alice tippte die letzten Zeilen für den neuen Blog auf OurChart in den Computer, lehnte sich leicht in ihren Stuhl zurück und schnalzte zufrieden mit der Zunge. Und wieder war ein Werk über ein einschlägiges Thema fertiggestellt, um die Welt der Lesben in West Hollywood und sonst wo zu erleuchten.
Neueste Erkenntnisse und Fortschritte(oder auch nicht) zur Frage der Homoehe, gekoppelt mit der Auswertung einer Umfrage unter den User der Website würde sicherlich wieder ordentlich Bewegung auf der Seite und auf Alice Bankkonto hervorrufen.Seit sie „nur“ noch ihre nicht minder erfolgreiche Radiosendung „Schaubild“ betrieb, und sich ansonsten voll auf OurChart.com konzentrierte, war das Ergebnis eine Webseite für Lesben und Transsexuelle die ihresgleichen suchte. Durch Max, der mittlerweile seine Umwandlung von einer Frau zum Mann erfolgreich hinter sich gebracht hatte, technisches und wie sich mittlerweile herausstellte auch unternehmerisches Talent und Alice unverwechselbarer Art Themen (zuweilen mehr oder weniger wichtige) zu präsentieren, war OurChart auf dem besten Weg, den Ruhm und Status einer Institution innerhalb dieser Kultur zu bilden. Schade, das Max gerade auf einer IT- Tagung war und erst am Wochenende zurück kam. So lange musste die Veröffentlichung dann halt noch warten.
Sie beendete ihre Arbeit und blickte auf hinüber zu Tasha, die vertieft in ihre geliebten Polizeiunterlagen auf dem Sofa saß. Alice ließ ihre Augen liebevoll auf ihrer Geliebten ruhen, und genoss kurz das wohlige Gefühl der Liebe und des Begehrens, das Tasha so oft bei ihr hervorrief. Einige Sonnenstrahlen die sich auf dem Weg durch das Zimmer auf ihr schwarzes Haar und ihre braune Haut legten, brachten diese auf wunderbare Art zum glänzen. Dieser Anblick brachte Alice immer wieder in Wallung und sie hätte sicherlich noch eine Weile so dasitzen können, doch mit einem Ruck richtete sie sich auf, machte es sich im Schneidersitz auf dem Stuhl noch bequemer und rief:
„Hey Tash, stell dir vor ich bin endlich fertig geworden. Und ich glaube diese Sache wird echt richtig heiß diskutiert werden“
„Ach ja ?“ ,antwortete Tasha unaufgeregt,“ Wieso was ist es denn diesmal für ein weltbewegendes Thema? Geht es wieder um so was wie das betreiben von Sexspielzeug mit alternativer Energie oder ..ach warte was war das letztens, ah ja als Single mit Pärchen im Urlaub – der Wegweiser durch vermintes Gelände.“ den letzten Satz sagte sie mit hochgezogenen Augenbrauen und einer unterstreichenden Geste.
Alice erwiderte die Antwort mit ernstem Blick und wandte ihren Kopf zur Seite.
Bei diesem Anblick musste Tasha lachen und sagte während sie aufstand und zu ihr hinüber ging:
„Ach komm schon Baby, ich wollte dich nicht ärgern.
Ihre Hände griffen an Alice Oberarme und drehte sie im Stuhl zu sich. Alice drehte ihren Kopf noch ein wenig weiter zu Seite und meinte beleidigt:
“So und warum lachst du mich dann schon aus bevor du meinen Artikel gelesen hast? Schließlich kann ich nicht jeden Tag über ein hoch wichtiges Thema reden; meine Leserinnen wollen eben ab und zu praktische Tipps für den Alltag.“
„Du hast ja recht, man muss Prioritäten setzen, und es muss ja einen Platz für alles geben.“ lenkte Tasha beruhigend ein, denn sie wusste wie wichtig Alice ihre Arbeit war und wollte sie nicht kränken.
Alice Mundwinkel zuckten ; sie hob den Blick zu ihr und meinte herausfordernd:
“ Genau, schön das du das erkannt hast und letztlich doch noch den tieferen Zweck meiner Arbeit anerkennst.“
Von dieser Erwiderung angestachelt und der Tatsache das nach ihrer Ansicht nach einige Themen auf OurChart doch sehr trivial waren erlag Tasha ab und zu der Versuchung ihren Liebling ein wenig zu sticheln:
“Und wo sollten denn all die wichtigen Meldungen aus dem Leben anderer Leute veröffentlicht werden, wenn schon nicht auf deiner Website?“
Bevor sie den Mund aufmachen konnte, presste Tasha schnell ihre Lippen auf die ihren und Alice erlag dem Kuss
anstatt zu antworten. Obwohl Tasha nicht die große Leidenschaft für Klatsch und Tratsch mit ihrer Freundin teilte,
bewunderte sie doch den Intellekt und Alice große Fertigkeit mit dem Umgang ihrer Zunge verbaler und nonverbaler Art. Gleichermaßen verehrte Alice ihre Geliebte für ihren Anstand und Ehrgefühl (zugegeben was von Zeit zu Zeit auch anstrengend sein konnte) und ihren verschwenderischen Umgang von Liebe zu ihr.
Dann aber löste sich Tasha lachend von ihr und meinte:“Tut mir leid, Al. Hab es wirklich nicht böse gemeint.“
„Jaja, das sagst du immer wenn du merkst das ich am Ende doch Recht habe“, unterbrach Alice sie ebenfalls lachend und zwickte frech in Tashas Hintern, die ihr mittlerweile zugewandt auf dem Schoss saß. Diese fuhr quiekend auf und deutete mit dem Kopf auf den Laptop:“Worum geht es jetzt denn in deinem neuesten Werk ?“ fragte sie, während sie begann die ersten Zeilen des Artikels zu lesen.
„Naja, es geht um die Homoehe im allgemeinen, und ....“Alice unterbrach ihre Antwort, als sie sah wie sich Tashas
Miene ein wenig verdunkelte. Denn obwohl sie mittlerweile schon mehrere Jahre, mit ein oder zwei Unterbrechungen zusammen lebten, fühlten sie sich noch immer nicht richtig bereit für eine Ehe. Besser gesagt sie fühlte so, während es für Tasha schon lange so weit war. Noch immer mit Schaudern erinnerte sie sich an Tashs Heiratsantrag, die Zurückweisung ihrerseits und das darauf folgende Drama mit Diskussionen und wochenlanger dicker Luft. Seither mieden beide dieses gefährliche Gelände.
„Oh, naja, das ist doch wirklich mal ein interessanter Artikel. Ich wusste gar nicht das du darin mittlerweile eine Kapazität bist, außer vielleicht...“Tasha stoppte ihre weitere Ausführung, da sie erkannte in welche Abgründe des
verbalen Schlagabtausch dies führen würde. Trotzdem konnte sie einen gewissen Zorn und Verletztheit nicht ganz unterdrücken.
Alice schlang ihre Arme um Tashas Bauch und drückte sie sanft an sich:“Hör zu, ich weiß das das nicht unser bestes Thema ist und ich will jetzt nicht mit dir streiten.“ Sie zog ihr das Shirt hoch und küsste sie sanft auf den Bauch, den verführerischen Duft der weichen Haut einatmend. Sie hörte kurz auf und sah wie die eingesetzte Maßnahme Tashas Stimmung in eine andere Richtung führte.
Daraufhin sagte sie mit vorsichtiger Stimme:“Außerdem wollte ich dir noch sagen, das wir übermorgen Abend bei Shane eingeladen sind. Sie hat doch jetzt diese neue Mitbewohnerin und gibt eine Party zu ihrem Einstand.“
„Oh scheiße, das meinst du jetzt aber nicht ernst, oder? „Tasha wandte sich jetzt von ihr ab und die Stimmung im
Raum nahm jetzt vollends Talfahrt auf.“Du willst es heute wirklich wissen,..echt“sagte sie mit zornig-genervter Stimme.
Alice überlegte einen Moment, ob sei einlenken sollte, aber da dieser Tag sowieso dramatisch zu enden versprach, entschloss sie sich alle Bedenken zur Seite zu schieben und auf Konfrontation zu gehen:
“Ich weiß, ich fordere es heraus, aber Shane ist nun mal meine beste Freundin und da in letzter Zeit unser Freundeskreis sowieso an Schwund leidet, will ich sie nicht auch noch vor den Kopf stoßen. Ich weiß ihr, dass du Shane nicht sonderlich magst, aber ich würde es begrüßen, wenn zwei der liebsten und wichtigsten Menschen die ich kenne, ihre Streitigkeiten irgendwann einmal beilegen würden!“ Ihre Stimme war zum Schluss hin deutlich lauter geworden.
Mit wütendem Funkeln in den Augen standen sie sich nun gegenüber. Shane hatte sich beim letzten Streit, der unbeabsichtigt im Planet gestartet war auf Alice Seite geschlagen, und da Tasha von ihr eher wenig hielt seit sie die Sache mit Shane und Carmen gehörte hatte, war sie über die Einmischung sehr ungehalten gewesen. Außerdem hatte Shane erst neulich eine von Tashas Freundinnen vernascht, was wiederum zu einem Drama führte, da sich selbige Hoffnungen gemacht hatte.
„Alice, ich glaub es einfach nicht. Es ist schon ewig her das ich mal ein paar Tage am Stück freihabe und da verlangst du von mir, das ich diese kostbare Zeit mit dieser Person verbringen soll.“Jetzt begann auch ihre Stimme schrille Töne anzunehmen und ein immer schwerer zu kontrollierender Zorn stieg in ihr auf. „Ich glaube du hast sie nicht mehr alle!“
Mit kampfbereiter Geste zweier ausgestreckter Arme und ungläubigem Blick schrie sie ihr zu:“Was soll das heißen? Wir verbringen doch die ganze Zeit miteinander. Ich verlange doch nicht mehr als das wir hinüber zu Shane gehen und ein paar Stunden auf einer, und das sage ich jetzt einfach mal so, einer netten Party verbringen. Du muss doch gar nicht groß mit ihr Reden. Meinetwegen geh ihr ganz aus dem Weg, aber verlange nicht von mir, das ich komplett auf meine Freunde verzichte. Nur weil wir diesen..diesen Scheiß zwischen uns noch nicht bereinigt haben.“ aber im gleichen Augenblick wie sie es gesagt hatte wusste sie das sie in ihrer Wortwahl (der „Scheiß“ bezog sich auf die noch nicht geklärte und vor sich hin gärende Ehefrage) zu weit gegangen war.
Tasha, die mittlerweile im Zimmer auf und ab gegangen war, hielt abrupt an, drehte sich zu ihr und war bereit zur völligen Detonation. Mit wutverzerrtem Gesicht und ihren blitzenden, schwarzen Augen schrie sie zurück:“
Wie kannst du es wagen das als Scheiß zu bezeichnen? Jetzt erkenne ich auch wie du die ganze Sache siehst. Du hastmich von Anfang an nicht doch gar nicht ernst genommen. Du hast mich mit deinem Gelaber über..ich brauche noch Zeit..und...bin noch nicht so weit.. und was weiß ich doch nur hinhalten wollen. Ich habe die Schnauze so was von voll, Alice, so was von voll..“
„Ach jah? Ich auch,“erwiderte Alice völlig aufgebracht“ kommt jetzt wieder die alte Ernsthaftigkeits Diskussion. Echt, so langsam glaube ich wir drehen uns um immer wieder den gleichen Sche...Punkt. Ja, Punkt meine ich. Du bist ja sowieso immer die moralisch Erhabene und mir gibst du das Gefühl ich müsste immer deinen Vorstellungen von Anstand und Ehre hinterher eifern.“Sie stampfte mit dem Fuß auf.“ Aber darauf scheiß ich jetzt einfach. Ja ?
Diese Antwort gab Tasha den Rest. Sie starrte Alice mit fest aufeinander gepressten Lippen an, griff langsam zu den Akten die auf dem Sofa lagen, richtete sich auf und sagte mit verbitterter, leiser Stimme:
„Wenn das so ist, ist ja wohl kein Platz mehr hier für mich. Es tut mir leid, das es für dich so eine Belastung ist mit mir zusammen zu sein. Das wars dann.“, sprachs und ging mit zügigem Schritt auf die Wohnungstür zu.
Alice, die von ihrer Reaktion und der Richtung in die sich dieses Gespräch entwickelt hatte betäubt und verwirrt zugleich dastand, gab sich schließlich einen Ruck und rief Tasha hinterher:
“Nein Tasha bleib hier, geh jetzt nicht, wir müssen doch noch reden...“
Tasha blieb kurz stehen, drehte sich um und antwortete bevor sie zur Tür hinausging mit kühler Stimme:“Darauf scheiß ich, Alice.“