The Eagle
von Aiwendil
Kurzbeschreibung
Diese Geschichte spielt im Film "Der Adler der neunten Legion" (und nicht im Buch!). Der Römer Marcus Flavius Aquila bricht zusammen mit seinem Sklaven Esca auf, um die Standarte der 9. Legion aus Feindeshand zurück zu erobern und somit seine Ehre wieder herzustellen.
GeschichteAbenteuer, Liebesgeschichte / P18 / MaleSlash
21.04.2011
29.09.2012
23
36.078
6
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Dieses Kapitel
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21.04.2011
1.396
Ich möchte allen meinem Reviewern danken, denn ohne Euch hätte ich die Geschichte nicht geschrieben.
Falls jemand irgendwelche Rechtschreibfehler findet, dürft ihr sie behalten. Ich habe nämlich momenten keinen Beta-Leser für die Geschichte. Ich hoffe, sie gefällt euch trotzdem.
Über Reviews würde ich mich wie immer freuen. Nun viel Spaß mit dem neuen Kapitel!
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Marcus schlug die Augen auf und sah sich um. Das Lagerfeuer war runter gebrannt, aber die Sonne noch nicht aufgegangen. Seine Begleiter schliefen noch tief und fest. Der Römer dagegen war von einer inneren Unruhe getrieben. Er war dem Ziel seiner Suche zum greifen nahe und wäre am liebsten sofort aufgebrochen. Obwohl in der Bericht von Guern ihn beunruhigt hatte, wollte er alles über die 9. Legion erfahren. Besonders darüber, wie es mit ihr zu ende ging.
Um sich abzulenken, beschloss er, das Feuer wieder in Gang zu bringen und die Pferde zu versorgen. Das würde ihren Aufbruch nach Sonnenaufgang beschleunigen. Nachdem er die Pferde getränkt und am Rand einer Wiese festgebunden hatte, begann er im heller werdenden morgen damit, trockene Äste und Blattwerk für das Feuer zu suchen.
Als er vertraute Schritte hinter sich hörte, sah er auf und lächelte Esca an, der ihn mit einem sonderbaren Blick musterte.
„Was ist los?“ fragte Marcus seinen Sklaven beunruhigt.
„Ich traue Guern nicht. Er ist wie ein Feigling weggelaufen und auch nicht ins römische Reich zurückgekehrt, um Hilfe zu holen und von dem verbleib der Legion zu berichten. Er hat keine Ehre!“
„Ich weiß, was du meinst. Aber wir suchen schon seit Wochen vergeblich nach der neunten Legion. Und durch ihn sind wir ihm ein großes Stück näher. Vermutlich weiß er auch, wo sich die Standarte befindet.“
Mit diesen Worten überwand Marcus den Abstand zwischen ihnen mit zwei großen Schritten und legte eine Hand in den Nacken des Britanniers und flüsterte ihm ins Ohr:
„Vertrau mir einfach!“
Durch die Nähe des anderen bildete sich bei Esca sofort eine Gänsehaut und als er dessen Atem auf seiner Haut spürte, war all seine Zurückhaltung vergessen. Er küsste Marcus sanft auf den Mund und dieser zog ihn sofort begierig an sich, da dieser spürte, wie viel Überwindung es seinem Gefährten kostete, die Initiative zu übernehmen. Der Römer wollte ihm zeigen, dass auch er die Nähe des anderen brauchte.
Plötzlich hörten sie ein lautes Knacken aus dem Unterholz und fuhren erschrocken herum. Vor ihnen stand Guern mit Brennholz im Arm und blickte grinsend zwischen den beiden Männern hin und her.
Bevor einer der beiden etwas sagen konnte, drehte sich der Schwarzhaarige einfach um und ging zurück zum Lager. Marcus warf einen beunruhigten Blick auf Esca und bemerkte, dass dieser Leichenblass geworden war und den Blick krampfhaft auf den Boden gerichtet hatte.
<Mist!> schoss es dem Römer durch den Kopf, da er wusste, dass ihre Beziehung in Britannien nicht geduldet wurde und der Brigant deshalb immer sehr vorsichtig war. Obwohl er sich relativ sicher war, dass Guern sie nicht verraten würde, da auch er im römischen Reich aufgewachsen war, wusste er auch, dass dieser Vorfall seinem Gefährten einen ziemlichen Schrecken eingejagt hatte. Und er war sich nicht sicher, wie dieser darauf reagierte.
„Esca, ist alles in Ordnung?“ fragte der deshalb vorsichtig.
„Natürlich, Herr!“ entgegnete dieser leise mit einem sehr verschlossenen Gesichtsausdruck.
Bevor der Römer noch weiter nachhaken konnte, suchte der Brigant schnell das Holz zusammen und verschwand in Richtung der Lichtung.
Marcus fühlte sich wie vor den Kopf gestoßen, als er dort stand und den anderen hinterher blickte. Er würde Britannien und dessen Bewohner wohl nie verstehen.
Als er zu den beiden anderen stieß, war die Sonne bereits voll aufgegangen. Guern hatte bereits das Feuer in Gang gebracht und war gerade dabei, einen Nussbrei zum Frühstück zuzubereiten. Esca hatte sich zu den Pferden zurückgezogen und striegelte diese mit verschlossener Miene. Dabei warf er den beiden anderen von Zeit zu Zeit verstohlene Blicke zu.
„Britannier machen so etwas normalerweise nicht. Für sie ist es die größte Sünde gegenüber ihren Göttern, die es gibt. Aber ich glaube, das weißt du inzwischen.“ Klärte ihn der ehemalige Legionär auf, als er dessen gekränkten Blick bemerkte.
„Esca muss dich sehr mögen, wenn er sich darauf eingelassen hat. Aber er würde es niemals vor einer anderen Person zugeben.“
„Was soll ich jetzt machen?“ fragte Marcus unsicher.
Denn er wollte den anderen nicht verlieren und wusste nicht genau, wie er es ihm zeigen sollte.
„Gib ihm Zeit. Irgendwann wird er von selbst auf dich zukommen.“
Nach dem Frühstück waren die drei Männer schnell reisefertig und brachen auf.
Escas Miene war die ganze Zeit über verschlossen und er ritt hinter den beiden anderen her.
Marcus hatte beschlossen, ihn in Ruhe zu lassen und beobachtete nun Guern, der vor ihm vorausritt. Aber auch dieser war sehr schweigsam. So musste er sich einige Stunden gedulden, bis sie ein Wäldchen erreicht hatten, als der Legionär endlich sein Schweigen brach.
„In diesen letzten Tagen der Legion hatte ich mehr Angst als je zuvor.“ Mit diesen Worten brach Guern das Schweigen und berichtete über das Ende der 1. Kohorte der 9. Legion.
Nachdem sie ein wenig durch den Wald geritten waren, stieg der Legionär vom Pferd und ging zu Fuß weiter. Die anderen beiden folgten ihm.
„Hier fand die Schlacht statt!“
Als sie über das Schlachtfeld schritten, sahen sie zu ihren Füßen Skeletteile, Ausrüstungsgegenstände und römische Waffen liegen.
„Alle nördlichen Stämme waren dabei. Aber die schlimmsten waren die bemalten Krieger des Seehundclans.“
Während Guerns Bericht wurde Marcus erstmals das volle Ausmaß der Schlacht bewusst.
<Das war kein Kampf, das war ein Massaker!> bei diesem Gedanken rollte ihm eine träne über die Wange, die er schnell wegwischte, bevor sie jemand sah.
„Mein Vater, was ist mit ihm geschehen?“ Er musste einfach wissen, was mit ihm geschehen war, und wenn es auch noch so schwer zu ertragen war. Er wollte wissen, ob er ehrenvoll gestorben war.
„Als ich ihn zuletzt gesehen habe, war er von Kriegern des Seehundclans umringt.“
„Ist er im Kampf gefallen?“
Guern zuckte nur hilflos mit den Schultern.
„Ich weiß es nicht! Ich lief vorher davon. So wie viele von uns.“
Der Römer konnte es nicht fassen, was er gerade gehört hatte. Dieser Mann hatte seinen Vater einfach dem sicheren Tod überlassen.
„Du Feigling!“
„Nein, du warst nicht hier! Du weißt nicht, wie das war.“
Aber davon wollte Marcus nichts hören. Er wollte sich nicht die Ausflüchte eines Feiglings anhören. Wenn er schon nichts mehr für seinen Vater tun konnte, so konnte er immer noch dessen guten Namen wieder herstellen.
„Wo ist der Adler?“ fragte er in einem Tonfall, der keine Wiederrede duldete.
„Es heißt, der Seehundclan hat ihn!“
Nun war er wild entschlossen, den Tod seines Vaters zu rächen und den Adler zurück zu holen. Da hörte man auch an seinem Tonfall, als er fragte
„Wie finde ich den!“
„Er weiß es!“ mit diesen Worten zeigte Guern auf Esca „Er ist ein Brigant! Sie kämpften hier.“
Marcus wandte sich zu seinem Gefährten um, der einen schritt hinter ihm stand und blickte ihn ungläubig an. Er hatte es also die ganze Zeit gewusst!
Zornig drehte er sich um, ging zurück zu seinem Pferd und ließ die beiden anderen einfach stehen. Esca warf dem Legionär noch einen bösen Blick zu und folgte seinem Herrn. Als er diesen eingeholt hatte, fragte dieser mit vor Zorn bebender Stimme, aber in einem gefährlich ruhigen Tonfall:
„Wo finden wir den Seehundclan?“
Der Brigant wusste, dass es nun besser war, die Wahrheit zu sagen. „Ich führe Euch hin.“
Mit diesen Worten stieg er aufs Pferd und ritt voran.
Als sie den Wald verlassen hatten, konnte sich der Dunkelhaarige nicht mehr zurückhalten.
„Du hast immer gewusst, dass es diesen Ort gibt, richtig?! Wir haben wochenlang umsonst gesucht. Die ganze Zeit hättest du es mir sagen können!“ schrie er seinen Begleiter an.
Nun brach es auch aus Esca heraus. Alles, was er dem Römer schon immer an den Kopf knallen wollte. Daraus entbrannte ein Streit, der darin endete, dass Esca Marcus vom Pferd riss und sie sich einen Hügel hinunter prügelten. Der ganze angestaute Hass und Zorn bahne sich nun an die Oberfläche.
Esca war gerade dabei, die handfeste Auseinandersetzung zu gewinnen, als er am Rande seiner Wahrnehmung zwei Füße sah. Als er aufblickte, sah er rund um sich und Marcus mehrere bemalte Krieger stehen und auf die beiden herabblicken. Auch der Römer hatte diese nun bemerkt, und war wie erstarrt.
Falls jemand irgendwelche Rechtschreibfehler findet, dürft ihr sie behalten. Ich habe nämlich momenten keinen Beta-Leser für die Geschichte. Ich hoffe, sie gefällt euch trotzdem.
Über Reviews würde ich mich wie immer freuen. Nun viel Spaß mit dem neuen Kapitel!
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Marcus schlug die Augen auf und sah sich um. Das Lagerfeuer war runter gebrannt, aber die Sonne noch nicht aufgegangen. Seine Begleiter schliefen noch tief und fest. Der Römer dagegen war von einer inneren Unruhe getrieben. Er war dem Ziel seiner Suche zum greifen nahe und wäre am liebsten sofort aufgebrochen. Obwohl in der Bericht von Guern ihn beunruhigt hatte, wollte er alles über die 9. Legion erfahren. Besonders darüber, wie es mit ihr zu ende ging.
Um sich abzulenken, beschloss er, das Feuer wieder in Gang zu bringen und die Pferde zu versorgen. Das würde ihren Aufbruch nach Sonnenaufgang beschleunigen. Nachdem er die Pferde getränkt und am Rand einer Wiese festgebunden hatte, begann er im heller werdenden morgen damit, trockene Äste und Blattwerk für das Feuer zu suchen.
Als er vertraute Schritte hinter sich hörte, sah er auf und lächelte Esca an, der ihn mit einem sonderbaren Blick musterte.
„Was ist los?“ fragte Marcus seinen Sklaven beunruhigt.
„Ich traue Guern nicht. Er ist wie ein Feigling weggelaufen und auch nicht ins römische Reich zurückgekehrt, um Hilfe zu holen und von dem verbleib der Legion zu berichten. Er hat keine Ehre!“
„Ich weiß, was du meinst. Aber wir suchen schon seit Wochen vergeblich nach der neunten Legion. Und durch ihn sind wir ihm ein großes Stück näher. Vermutlich weiß er auch, wo sich die Standarte befindet.“
Mit diesen Worten überwand Marcus den Abstand zwischen ihnen mit zwei großen Schritten und legte eine Hand in den Nacken des Britanniers und flüsterte ihm ins Ohr:
„Vertrau mir einfach!“
Durch die Nähe des anderen bildete sich bei Esca sofort eine Gänsehaut und als er dessen Atem auf seiner Haut spürte, war all seine Zurückhaltung vergessen. Er küsste Marcus sanft auf den Mund und dieser zog ihn sofort begierig an sich, da dieser spürte, wie viel Überwindung es seinem Gefährten kostete, die Initiative zu übernehmen. Der Römer wollte ihm zeigen, dass auch er die Nähe des anderen brauchte.
Plötzlich hörten sie ein lautes Knacken aus dem Unterholz und fuhren erschrocken herum. Vor ihnen stand Guern mit Brennholz im Arm und blickte grinsend zwischen den beiden Männern hin und her.
Bevor einer der beiden etwas sagen konnte, drehte sich der Schwarzhaarige einfach um und ging zurück zum Lager. Marcus warf einen beunruhigten Blick auf Esca und bemerkte, dass dieser Leichenblass geworden war und den Blick krampfhaft auf den Boden gerichtet hatte.
<Mist!> schoss es dem Römer durch den Kopf, da er wusste, dass ihre Beziehung in Britannien nicht geduldet wurde und der Brigant deshalb immer sehr vorsichtig war. Obwohl er sich relativ sicher war, dass Guern sie nicht verraten würde, da auch er im römischen Reich aufgewachsen war, wusste er auch, dass dieser Vorfall seinem Gefährten einen ziemlichen Schrecken eingejagt hatte. Und er war sich nicht sicher, wie dieser darauf reagierte.
„Esca, ist alles in Ordnung?“ fragte der deshalb vorsichtig.
„Natürlich, Herr!“ entgegnete dieser leise mit einem sehr verschlossenen Gesichtsausdruck.
Bevor der Römer noch weiter nachhaken konnte, suchte der Brigant schnell das Holz zusammen und verschwand in Richtung der Lichtung.
Marcus fühlte sich wie vor den Kopf gestoßen, als er dort stand und den anderen hinterher blickte. Er würde Britannien und dessen Bewohner wohl nie verstehen.
Als er zu den beiden anderen stieß, war die Sonne bereits voll aufgegangen. Guern hatte bereits das Feuer in Gang gebracht und war gerade dabei, einen Nussbrei zum Frühstück zuzubereiten. Esca hatte sich zu den Pferden zurückgezogen und striegelte diese mit verschlossener Miene. Dabei warf er den beiden anderen von Zeit zu Zeit verstohlene Blicke zu.
„Britannier machen so etwas normalerweise nicht. Für sie ist es die größte Sünde gegenüber ihren Göttern, die es gibt. Aber ich glaube, das weißt du inzwischen.“ Klärte ihn der ehemalige Legionär auf, als er dessen gekränkten Blick bemerkte.
„Esca muss dich sehr mögen, wenn er sich darauf eingelassen hat. Aber er würde es niemals vor einer anderen Person zugeben.“
„Was soll ich jetzt machen?“ fragte Marcus unsicher.
Denn er wollte den anderen nicht verlieren und wusste nicht genau, wie er es ihm zeigen sollte.
„Gib ihm Zeit. Irgendwann wird er von selbst auf dich zukommen.“
Nach dem Frühstück waren die drei Männer schnell reisefertig und brachen auf.
Escas Miene war die ganze Zeit über verschlossen und er ritt hinter den beiden anderen her.
Marcus hatte beschlossen, ihn in Ruhe zu lassen und beobachtete nun Guern, der vor ihm vorausritt. Aber auch dieser war sehr schweigsam. So musste er sich einige Stunden gedulden, bis sie ein Wäldchen erreicht hatten, als der Legionär endlich sein Schweigen brach.
„In diesen letzten Tagen der Legion hatte ich mehr Angst als je zuvor.“ Mit diesen Worten brach Guern das Schweigen und berichtete über das Ende der 1. Kohorte der 9. Legion.
Nachdem sie ein wenig durch den Wald geritten waren, stieg der Legionär vom Pferd und ging zu Fuß weiter. Die anderen beiden folgten ihm.
„Hier fand die Schlacht statt!“
Als sie über das Schlachtfeld schritten, sahen sie zu ihren Füßen Skeletteile, Ausrüstungsgegenstände und römische Waffen liegen.
„Alle nördlichen Stämme waren dabei. Aber die schlimmsten waren die bemalten Krieger des Seehundclans.“
Während Guerns Bericht wurde Marcus erstmals das volle Ausmaß der Schlacht bewusst.
<Das war kein Kampf, das war ein Massaker!> bei diesem Gedanken rollte ihm eine träne über die Wange, die er schnell wegwischte, bevor sie jemand sah.
„Mein Vater, was ist mit ihm geschehen?“ Er musste einfach wissen, was mit ihm geschehen war, und wenn es auch noch so schwer zu ertragen war. Er wollte wissen, ob er ehrenvoll gestorben war.
„Als ich ihn zuletzt gesehen habe, war er von Kriegern des Seehundclans umringt.“
„Ist er im Kampf gefallen?“
Guern zuckte nur hilflos mit den Schultern.
„Ich weiß es nicht! Ich lief vorher davon. So wie viele von uns.“
Der Römer konnte es nicht fassen, was er gerade gehört hatte. Dieser Mann hatte seinen Vater einfach dem sicheren Tod überlassen.
„Du Feigling!“
„Nein, du warst nicht hier! Du weißt nicht, wie das war.“
Aber davon wollte Marcus nichts hören. Er wollte sich nicht die Ausflüchte eines Feiglings anhören. Wenn er schon nichts mehr für seinen Vater tun konnte, so konnte er immer noch dessen guten Namen wieder herstellen.
„Wo ist der Adler?“ fragte er in einem Tonfall, der keine Wiederrede duldete.
„Es heißt, der Seehundclan hat ihn!“
Nun war er wild entschlossen, den Tod seines Vaters zu rächen und den Adler zurück zu holen. Da hörte man auch an seinem Tonfall, als er fragte
„Wie finde ich den!“
„Er weiß es!“ mit diesen Worten zeigte Guern auf Esca „Er ist ein Brigant! Sie kämpften hier.“
Marcus wandte sich zu seinem Gefährten um, der einen schritt hinter ihm stand und blickte ihn ungläubig an. Er hatte es also die ganze Zeit gewusst!
Zornig drehte er sich um, ging zurück zu seinem Pferd und ließ die beiden anderen einfach stehen. Esca warf dem Legionär noch einen bösen Blick zu und folgte seinem Herrn. Als er diesen eingeholt hatte, fragte dieser mit vor Zorn bebender Stimme, aber in einem gefährlich ruhigen Tonfall:
„Wo finden wir den Seehundclan?“
Der Brigant wusste, dass es nun besser war, die Wahrheit zu sagen. „Ich führe Euch hin.“
Mit diesen Worten stieg er aufs Pferd und ritt voran.
Als sie den Wald verlassen hatten, konnte sich der Dunkelhaarige nicht mehr zurückhalten.
„Du hast immer gewusst, dass es diesen Ort gibt, richtig?! Wir haben wochenlang umsonst gesucht. Die ganze Zeit hättest du es mir sagen können!“ schrie er seinen Begleiter an.
Nun brach es auch aus Esca heraus. Alles, was er dem Römer schon immer an den Kopf knallen wollte. Daraus entbrannte ein Streit, der darin endete, dass Esca Marcus vom Pferd riss und sie sich einen Hügel hinunter prügelten. Der ganze angestaute Hass und Zorn bahne sich nun an die Oberfläche.
Esca war gerade dabei, die handfeste Auseinandersetzung zu gewinnen, als er am Rande seiner Wahrnehmung zwei Füße sah. Als er aufblickte, sah er rund um sich und Marcus mehrere bemalte Krieger stehen und auf die beiden herabblicken. Auch der Römer hatte diese nun bemerkt, und war wie erstarrt.