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The Eagle

von Aiwendil
Kurzbeschreibung
GeschichteAbenteuer, Liebesgeschichte / P18 / MaleSlash
21.04.2011
29.09.2012
23
36.078
6
Alle Kapitel
29 Reviews
Dieses Kapitel
1 Review
 
21.04.2011 2.123
 
So, ich habe es endlich geschafft, ein neues Kapitel zu schreiben. Ich hoffe, es gefällt euch. Über Reviews würde ich mich freuen.
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Das Wetter zeigte sich hier im äußersten Teil Britanniens wieder von seiner ungemütlichen Seite. Denn obwohl es noch nicht Winter war, blies ein kalter Wind um die Hütten des Seehundclans und Marcus fror trotz seiner warmen Kleidung. Den Clanmitgliedern schien das allerdings nicht viel auszumachen, denn viele von ihnen standen in einem weiten Halbkreis um den Römer herum und sahen ihm beim striegeln der Pferde zu. Und keiner von ihnen schien die Kälte unangenehm zu sein. Wie dies besonders die halbnackten Krieger diese Witterung aushielten, verstand er nicht. Denn zumindest die restlichen Bewohner waren in Tierhäute und Decken gehüllt.

Als ein weiterer Windstoß Marcus leicht erzittern ließ, kamen ihm wieder die Worte von Guern in den Sinn, dass es hier nichts gab, was sich zu erobern lohnte. Nach allem, was er bisher vom wilden Teil des Landes gesehen hatte, konnte er dieser Einschätzung nur zustimmen. Als er über den ehemaligen Legionär nachdachte, kam der Verdacht in ihm auf, dass er vielleicht doch etwas zu hart zu diesem gewesen war. Natürlich war es unverzeihlich von Guern gewesen, einfach aus der Schlacht wegzulaufen und somit die Legion dem Untergang preiszugeben. Aber nun konnte er nachvollziehen, dass der lange Marsch durch diese feindliche Landschaft und die ständige Gefahr von Angriffen seitens wilder Stämme die Legionäre mürbe gemacht hatten.

Auch Marcus machte die Kälte allmählich etwas zu schaffen. Denn wie die meisten Römer war auch er in einem sehr viel freundlicheren Klima aufgewachsen und konnte den andauernden tiefen Temperaturen nichts entgegensetzen.
Um sich wieder aufzuwärmen begann er nun wieder mit mehr Energie die weiße Stute zu striegeln und versuchte, die Frauen und Kinder nicht zu beachten, die ihn weiter unverwandt, aber aufmerksam beobachteten.

Kurze Zeit später brach plötzlich die Sonne hinter den Wolken hervor und der Römer hob angenehm überrascht den Kopf. Dabei viel sein Blick auf Esca und eine Gruppe Krieger, von denen er einige bereits von dem Tag zuvor kannte und seine Laune verschlechterte sich Augenblicklich. Denn der Brigant verstand sich offensichtlich sehr gut mit den Einheimischen und würdigte ihn nicht mal eines Blickes. Wütend setzte er seine Arbeit fort. In seinem inneren spürte er, wie Esca ihm immer weiter entglitt und das schmerzte ihn zutiefst.

Dabei entging ihm völlig, dass Esca sich beim gehen noch einmal zu ihm umwandte und ihm einen beunruhigten und entschuldigenden Blick zuwarf. Denn dem Briganten war der Gesichtsausdruck des Römers aufgefallen und er wusste, dass dieser sich von ihm hintergangen fühlte. Das tat ihm zwar von Herzen weh, aber nun war es für Reue zu spät. Sie mussten diese Scharade nun bis zum bitteren Ende durchziehen, denn sonst wären sie beide tot. Denn er wusste, dass der Häuptling sie auf der Stelle Köpfen würde, sollte er die Wahrheit herausfinden.

Als sie gegen Abend in das Dorf zurückkehrten musste Esca neidlos anerkennen, dass die Krieger des Seehundclans zu Recht den Ruf als ausdauernde und erfahrene Läufer und Jäger trugen. Und obwohl sie für ihren Gast schon das Tempo drosselten, war Esca so außer Atem wie schon lange nicht mehr. Wie Liathan bei diesem Tempo die Fährte des Wildes fand und im Auge behielt, war ihm nach wie vor ein Rätsel. Aber vermutlich war dies jahrelange Übung, da der Clan keine Pferde besaß, aber dennoch von der Jagd lebte, da der Boden in dieser Region nicht genug zum Leben einbrachte. Zudem waren die Felle ein guter Schutz gegen Kälte und Wind.

Nachdem sie das erlegte Wild zum weiterverarbeiten an die Frauen übergeben hatten, sah sich Es
ca beunruhigt nach Marcus um, da er befürchtete, dass dieser immer noch wütend auf ihn war. Außerdem verspürte er einen starken Drang, dem Römer endlich wider körperlich nahe zu sein, was er sich selbst nicht erklären konnte. Denn früher war es ihm auch nicht schwer gefallen, längere Zeit ohne körperliche Anstrengungen dieser Art zu leben, wobei er da immer auf Frauen fixiert gewesen war. Ihm wäre es niemals in den Sinn gekommen, dass es mit einem anderen Mann genauso gut sein konnte. Vor allem, da er bei Marcus die Kontrolle aufgab und dies auch zunehmend genoss. Zuerst hatte er nur so reagiert, da er der Sklave des anderen war und dies zu seinem Versprechen gehörte, dem Römer zu dienen. Aber mit der Zeit war ihm aufgefallen, dass es ihm sehr gefiel, dass Marcus der dominante Part war.

Unauffällig entfernte er sich von der Gruppe und sah sich suchend nach Marcus um, da er sich Sorgen um diesen machte, da Esca das aufbrausendes Temperament des Römers kannte und befürchtete, dass dieser in seiner Abwesenheit eine Dummheit begangen hatte, die ihrer beider Leben aufs Spiel setzte. Als der Brigant an einem der letzten Hütten des Dorfes vorbeiging wurde er mit einem mal unsanft in dieses hineingezogen und an einen der tragenden Stämme gedrückt. Bevor er darauf reagieren konnte, erkannte er Marcus vor sich, der ihm mit einer Geste bedeutete, still zu sein.

„Was soll das? Wieso hast du ihnen erzählt, ich wäre dein Sklave?“ flüsterte der Römer aufgebracht und schloss den Griff um Escas Schultern unbewusst etwas fester. Dieser reagierte allerdings nicht weiter auf den Schmerz in dieser Region und erwiderte so ruhig wie er konnte: „ Dies ist die einzige Möglichkeit die Standarte zu finden, ohne dabei Verdacht zu erregen. Du musst mir einfach vertrauen!“

Marcus Miene verdunkelte sich wieder, da er genau wusste, dass Esca im Recht war. Wollte er den Adler finden und seinen guten Namen zurückerlangen, musste er endlich seinen Stolz überwinden und sein Leben seinem Sklaven anvertrauen. Und genau das beunruhigte ihn zutiefst. Denn bis jetzt hatte sein Schicksal immer in den eigenen Händen gelegen und er meisterte alle Hürden, da er auf seine eigene Stärke und das wohlwollen der Götter vertraute. Nun das alles an einen Britannier, dessen Clan dabei mitgeholfen hatte, die Legion seines Vaters zu töten, viel ihm mehr als schwer. Aber seit beginn ihrer Reise war Esca immer Loyal ihm gegenüber gewesen, obwohl er dieser ihn hasste. Und hätte der Brigant wirklich vorgehabt zu fliehen, als sie hinter dem Wall waren, er hatte mehr als eine Chance dazu bekommen, war aber geblieben.

Marcus nickte leicht zum Zeichen des Einverständnisses und Esca konnte dessen Gesichtsausdruck ablesen, dass ihm das zwar immer noch nicht gefiel, aber er die Notwendigkeit erkannte. Ob der Römer ihm auch vertraute, konnte er allerdings nicht sagen und das versetzte ihm einen Stich ins Herz da er dachte, er hätte inzwischen bewiesen, dass er ihn nicht hintergehen würde. Denn mittlerweile empfand der Brigant für den anderen mehr, als er jemals für möglich gehalten hätte.

Als der Römer den unsicheren Ausdruck in den Augen des Briganten bemerkte, verrauchte seine schlechte Laune wieder und ihm viel auf, dass er noch immer dessen Schultern umklammerte. Als er sein gegenüber betrachtete, verspürte er wieder dieses kribbeln in der Magengrube und automatisch zog er den Kleineren an sich heran, vergrub sein Gesicht in dessen Halsbeuge und atmete Escas Geruch tief in sich hinein. Nun wusste er wieder, was ihm seit Tagen schon fehlte und er spürte, dass es seinem Gefährten genauso erging, da sich dessen ganzer Körper merklich entspannte und er eine leichte Wölbung in dessen Beinkleidung bemerkte, die sich gegen seinen Oberschenkel presste. Dies entlockte ihm ein leichtes Lächeln und er begann damit, vorsichtig Escas Hals zu liebkosen. Zwar wusste der Brigant genau, wie gefährlich es war, sich hierbei erwischen zu lassen, aber spätestens als er eine Hand des größeren über seinen nackten Bauch streichen spürte, war sein letzer Wiederstand verschwunden. Er schloss die Augen und genoss einfach nur die Berührungen des anderen, die langsam immer fordernder wurden. Denn auch Marcus wusste, dass ihnen nicht viel Zeit blieb, bis jemand nach den beiden Suchen würde. Zudem machte sich nun auch seine Härte bemerkbar.

Dennoch legte er sanft eine Hand in den Nacken des Briganten und küsste ihn sanft auf den Mund, welcher von diesem begierig erwidert wurde. Nun schaltete sich auch Marcus Gehirn ab und er rieb seine Hüfte vorsichtig an der des anderen uns spürte sofort, wie sich Esca näher an ihn drückte. Ermutigt durch diese Reaktion beschleunigte er sein Tempo, fuhr mit seiner freien Hand über die Hose des kleineren und spürte sofort, wie sich dessen Erektion zu voller Größe aufstellte.

Marcus grinste in den Kuss hinein, denn das zeigte ihm deutlich, dass sein Gefährte immer noch Gefühle für ihn hegte und ihn deshalb hoffentlich nicht verriet. Dieser Gedanke ließ ihn nur noch schneller dem Höhepunkt entgegentreiben, der sich nun in ihm aufbaute. Und da er wollte, dass auch Esca zum Höhepunkt gelangte, befreite er die Härte aus dessen Beinkleidung und rieb mit seiner Hand fordernd über den Schaft.

Unvermittelt löste der Brigant den Kuss und schnappte keuchend nach Luft. Auch der Römer war ein wenig außer Atem, doch getrieben von seiner Erregung rieb er seine Hüfte nun wieder im Takt mit seiner Hand und liebkoste gleichzeitig das Ohr des anderen. Diesem entschlüpften nun immer wieder leises stöhnen, was anzeigte, dass nun auch er beinahe so weit war. Nach ein paar letzten Reibungen ergoss sich Esca mit einem erleichterten Seufzer in Marcus Hand und rang nach Luft. Auch dieser war soeben gekommen und legte seinen Kopf wieder erschöpfte auf die Schulter seines Gefährten.

„Esca?“ erschallte es einige Minuten später fragend von außerhalb der Hütte und die beiden Männer zuckten sofort schuldbewusst zusammen. Der Angesprochene war dem Römer noch einen warnenden und bedauernden Blick zu und verschwand durch die Tür nach draußen, bevor Liathans Sohn die Chance bekam, das Zelt zu betraten und ließ Marcus somit alleine zurück. Dieser fühlte sich in diesem Moment sehr einsam, da er nun umso mehr die Nähe des Briganten vermisste.

Bevor Esca etwas sagen konnte, wurde er von dem Jungen schon in Richtung einer großen Hütte in der Mitte des Dorfes fortgeschleift, das anscheinend abends Mittelpunkt der Dorfgemeinschaft war und da durfte er als Gast natürlich nicht fehlen. Die Sonnt war bereits untergegangen und es war bitterkalt geworden, was nahelegte, dass der Winter bald hereinbrechen würde und eine Rückreise nach Calewa stark erschweren würde. Auch deshalb hoffte der Brigant, schnell der Standarte habhaft zu werden.

In der Hütte brannte ein großes Feuer und erhellte den ganzen Raum, der bereits mit fast dem gesamten Stamm gefüllt war. Esca und der Junge setzten sich zu der Familie des Anführers.
Nach einiger Zeit entspannte sich der Brigant wieder, da er sich nun sicher war, dass niemand etwas mitbekommen hatte. Es wurde ausgiebig zu Abend gegessen und der Seehundclan behandelte Esca wie einen von ihnen, was dieser sehr genoss und sich seinerseits nun auch in die Gespräche mit einbrachte und wohl fühlte.

Doch auf ein Mal vernahm er ein deutliches Getuschel in der Menge über seinen „römischen Sklaven“ und als er in Richtung Tür blickte, sah er, dass Marcus gerade das Zelt betreten hatte und an der Zelt wand platz nahm.
Sofort wurde Escas Miene wieder nachdenklich, was Liathan, der neben ihm saß, natürlich nicht entging. Dieser betrachtete den Briganten kurz scharf und stellte ihm dann die Frage, wovor er sich schon seit ihrer Ankunft fürchtete.

„Was führt dich her?“

Nach einem letzten Seitenblick auf den Römer beschloss Esca, so dicht an der Wahrheit zu bleiben wie möglich, da er kein besonders guter Lügner war. Denn eine plausible Erklärung musste er dem Häuptlingssohn geben, damit sie im Dorf bleiben durften.

„Ich kam nach Norden…um frei von Rom zu sein.“

Dabei versuchte er, seinen Gesichtsausdruck so neutral zu halten wie möglich, da es stimmte. Bevor er Marcus sein Wort gab, hätte er alles dafür getan, um dem römischen Reich zu entkommen. Aus den Augenwinkeln bemerkte er, dass auch der Häuptling ihn nun beobachtete und jedem Wort von ihm lauschte.

„Mein Herz sehnt sich nach Freiheit.“ fuhr er fort „Ich habe den Römer überlistet um hierher zu kommen.“

Mit einem kurzen Nicken zeigten der Häuptling und sein Sohn an, dass er nichts weiter zu erklären brauchte. Damit war er nun ein Mitglied des Stammes geworden.

Nun ergriff Liathan wieder das Wort: „Beim nächsten Vollmond werden unsere jungen Männer zu Kriegern. Es wäre uns eine Ehre, wenn du der Zeremonie beiwohnen würdest.“

Der Häuptling nickte zustimmend, betrachtete Esca aber immer noch aufmerksam.

„Es wäre mir eine Ehre!“ erwiderte der Angesprochene einfach nur und versuchte nun krampfhaft, sich nicht ansehen zu lassen, wie sehr ihn diese Information freute. Denn bis der Mond voll war, waren es nur noch 3 Tage und sie brauchten diese Scharade nicht mehr lange aufrecht zu erhalten.

Marcus beobachtete seinen Gefährten aus der Ecke heraus, in der er saß und hoffte innständig, dass dieser etwas über die Standarte herausfand und weiterhin treu zu ihm stehen würde. Denn inzwischen hielt ihn nur noch ein Kern römischen Stolzes aufrecht und dafür sorgte, dass er nicht aufgab.
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