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If words fail, music speaks!

von Liskaya
Kurzbeschreibung
SongficHumor, Schmerz/Trost / P12 / Gen
19.03.2011
14.10.2014
15
12.625
1
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18 Reviews
Dieses Kapitel
2 Reviews
 
 
19.03.2011 914
 
Hallöchen allerseits :)
Dies sei eine kleine Sammlung von Gedanken über das Leben und seine zahlreichen Schattenseiten und Lichtblicke - inspiriert von verschiedenen Liedern und deren Texten.
Inspiriert hat mich dieses Projekt.

Wünsche viel Spaß beim Lesen!

* * *

We must be the change we wish to see.

(Within Temptation – See who I am)


Das Leben besteht zum größten Teil aus Veränderung. Es ist ein ewiges Finden und Loslassen. Weniges bleibt vom Anfang bis zum Schluss, alles andere verändert sich laufend. Freunde, Beruf, Liebe, Wohnort. Man findet neue Menschen, mit denen man seine Zeit verbringt, einige alte Freundschaften bleiben auf der Strecke, vielleicht aus Streit oder weil man sich aus den Augen verliert. Eine Beziehung kann scheitern, und eine neue an ihre Stelle treten, die anders ist, genau wie der Partner, mit dem man nun durchs Leben geht. Die Vielfalt des Lebens auf dieser Welt macht deutlich, dass nichts gleich bleibt. Alles ist im Fluss, verändert sich laufend. Nach 10 Jahren ist ein Hobby, was man mit Hingabe gepflegt hat, plötzlich nicht mehr so wichtig. Dafür kommen andere Dinge zum Vorschein, neue Interessen, Dinge, die man gern einmal tun würde. Meist merkt man nicht, dass sich etwas ändert, dass man sich von jemandem oder etwas entfernt. Erst wenn der Abstand zu groß wird, rückt es ins Bewusstsein.

In vielen Situationen denkt man, es ist an der Zeit, etwas zu ändern. Zerbricht eine Beziehung, möchte man neue Wege einschlagen, um alte Fehler nicht noch einmal zu begehen. Man will mehr vom Leben haben, und vor allem anders leben. Der Beginn einer jeden Veränderung mag sein, sich von Dingen – oder auch Menschen – zu trennen, die einem das Gefühl geben, dass man nicht von der Stelle kommt. Das Leben um einen herum ist im Fluss, doch wenn man selbst stehen bleibt, verschließt man sich davor. Es ist wie eine Art Sterben, stehen zu bleiben und sich nicht für Neues zu öffnen, Schritte nach vorn zu wagen und über seinen Schatten zu springen.

Sich als Mensch zu ändern ist nicht einfach, es dauert lange und erfordert neben Bereitschaft, Schmerzen auszuhalten, auch große Disziplin. Fragt einen Raucher, ob es leichtfallen würde, plötzlich von jetzt auf gleich nicht mehr zu rauchen. Die Antwort: Nein! Vielleicht sogar: Es ist unmöglich! Ebenso wird ein Alkoholiker nur schwer von heute auf morgen aufhören können zur Flasche zu greifen. Genauso ist es mit den Menschen an sich, ihren Wesenszügen, dem, was sie ausmacht, wie sie denken, sich verhalten, sprechen, singen, wie sie leben. Eine Veränderung von heute auf morgen ist selten oder fast nie möglich, denn man gewöhnt sich nicht nur an seine Umwelt und die Menschen darin, sondern auch an sich. Wenn jemand sich damit abfindet, dass er Angst vor etwas hat und, gewöhnt er sich daran. Es wird Teil von einem selbst und nur schwer zu ändern sein.

Möchten wir etwas an unserem Leben ändern, müssen wir nicht nur von uns weg, sondern auch auf uns schauen. In uns liegen die Möglichkeiten, in einem winzigen Aspekt viele Dinge zu ändern und sogar ganze Horizonte zu verschieben. Sich selbst zu ändern kann nicht von heute auf morgen geschehen, es muss dem Leben angepasst werden, der Welt, in der man lebt. Sie ist im Fluss, immer in Bewegung, und so sollte die Veränderung sein. Jeden Tag ein Stück weiter, so wie das Wasser von einer kleinen Quelle im Gebirge zu einem Bach, zu einem Fluss und später einem reißenden Strom entwickelt. Jeden Tag ein Stück weiter dem entgegen, was für das Wasser das Meer ist und für den Menschen sein Ziel. Wie lang die Reise dauert, kann niemand sagen. Auch wenn heutzutage scheinbar alles planbar ist, die Veränderung, die im Herzen oder in der Seele eines Menschen abläuft, kennt keine Zeit. Sie kennt nur das Gefühl, das dabei entsteht, wie der Mensch darauf reagiert. Zuerst merkt man es nicht, doch je mehr die Veränderung wird, desto mehr wird es einem selbst auch bewusst. Das irgendetwas arbeitet, etwas, was man nicht benennen oder beschreiben kann. Das Gefühl ist unbekannt, dennoch beruhigend, es macht keine Angst, es ist einfach da und mag eine gewisse Stärke geben, die uns befähigt, die Veränderung nach außen zu tragen und zu leben. Irgendwann wird das Ziel erreicht sein, ob nun deutlich spürbar oder scheinbar unbemerkt. Das Wasser erreicht das Meer und der Mensch sein Ziel.

Es ist der Lohn dafür, den Kopf nicht hängen zu lassen, nie aufzugeben und nicht stehen zu bleiben aus Angst oder Kraftlosigkeit. Es ist der Kampf gegen das Sterben, gegen Gefühllosigkeit und Ignoranz, die in unserer Welt immer präsenter werden. Es ist das, was das Leben bereichert, bittersüß mag es auf der Zunge schmecken, doch der Lohn steigt ins nicht Messbare, wenn man nicht aufgibt. Am Ende steht eine Bereicherung, die mit nichts aufzuwiegen ist. Es ist die Erfahrung, der Inhalt eines Lebens, und beides wird später zu Weisheit. Wer angekommen ist, kann denen, die noch auf dem Weg sind, ermutigend zulächeln und ihnen vielleicht auch die Hand reichen. Die wenigen, die wie dem Wasser dem Fluss folgten und das Meer erreicht haben, sind der Lichtblick in der Dunkelheit, die unsere Gesellschaft zu beherrschen scheint. Sie sind warmherzig und scheinen weise, ohne alt sein zu müssen. Sie belehren nicht, sie ermutigen. Sie hören zu und müssen nicht einmal etwas sagen, um anderen das Gefühl zu geben, akzeptiert und geliebt zu sein. Sie teilen ihre Zeit, und geben anderen, die noch zögern die Möglichkeit, den ersten Schritt zu tun.

Wir selbst müssen die Veränderung sein, die wir uns wünschen.
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