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Ein ungeliebter Tag

von vordano
Kurzbeschreibung
GeschichteHumor / P12 / Gen
Adam Kane Brennan Mulwray Emma deLauro Jesse Kilmartin Shalimar Fox
26.02.2011
26.02.2011
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26.02.2011 1.413
 
Dieser kleine OneShot ist mir morgens in der Küche eingefallen und ich musste ihn unbedingt aufschreiben, bevor ich ihn vergesse. Ich hoffe, ihr habt Spaß beim Lesen.


Ein ungeliebter Tag

Pieep…pieep…pieep….

Nur langsam drang der Piepton in Brennans Bewusstsein und holte ihn aus seinem tiefen Schlaf.

Pieep…pieep…pieep….

Der Elementar drehte sich – den hohen Piepton ignorierend – auf die andere Seite, zog die wärmende Bettdecke bis über seine Schultern und versuchte, weiterzuschlafen.

Pieep…pieep…piep .. pip,pip,pip….

Der nervige Ton änderte seinen Rhythmus und wurde immer schneller – und mit einem Schlag wurde Brennan klar, wo er herkam. Er riss seine Augen auf und griff nach seinem Handgelenk, um den Wecker seiner Uhr abzustellen.

„Shit!“, schimpfte er leise und setzte sich in seinem Bett auf. Er legte seinen Kopf leicht schräg und lauschte angespannt in die morgendliche Stille der Zentrale hinein.
Nichts! Kein verräterisches Geräusch war zu hören. Seine Team-Mitglieder schienen noch zu schlafen.
Erleichtert atmete Brennan aus und rieb sich den Schlaf aus seinen Augen. Es wäre wirklich kein Wunder gewesen, wenn Shalimar das Wecksignal seiner Uhr gehört hätte, denn immerhin besaß die Wilde – dank ihrer tierischen DNA – ein ausgezeichnetes Gehör. Andererseits schlich sie wie eine Katze durch die Gegend und es konnte durchaus sein, dass Shalimar irgendwo in der Zentrale auf ihn wartete. Brennan hoffte sehr, dass das nicht der Fall sein würde.

So leise wie möglich stand er auf, zog sich seine Jeans, sowie ein dunkles T-Shirt über und schlüpfte in ein paar alte Turnschuhe. Da Hochsommer war, musste er sich nicht mit einer dicken Jacke herumschlagen, denn es war auch um sechs Uhr morgens schon angenehm warm draußen.
Brennan streckte seinen Arm aus, um den Autoschlüssel von seinem Nachttisch zu nehmen – aber er war nicht da. Der Elementar wusste jedoch genau, dass er ihn am Abend zuvor dort hingelegt hatte. Er zog seine Stirn kraus und blickte sich suchend in seinem Zimmer um, allerdings ohne Erfolg. Der Schlüssel war verschwunden.
„Shal!“, murmelte Brennan, doch anstatt wütend auf sie zu sein, breitete sich ein Lächeln auf seinem Gesicht aus.
Glaubte sie etwa, ihn aufhalten zu können, indem sie ihm die Autoschlüssel weg nahm? Sie wusste doch genau, dass er sein Auto auch durch einen kurzen, gezielten Energiestoß aus einem seiner Finger starten konnte.
Brennans Lächeln verschwand, als ihm die Tragweite seiner eigenen Gedanken klar wurde und er richtete seine braunen Augen nachdenklich auf die Tür.
Dass die Wilde heute Nacht in sein Zimmer gekommen war und seinen Schlüssel mitgenommen hatte, war nur eine kleine Warnung von ihr. Damit wollte sie ihm zeigen, dass sie genau wusste, was er vorhatte.
„Shit!“, flüsterte Brennan erneut und schlich zu seiner Zimmertür.
Vorsichtig öffnete er diese einen Spalt und spähte hinaus, doch da er nicht viel erkennen konnte, öffnete Brennan die Tür etwas weiter und steckte seinen Kopf hindurch. Er schaute nach rechts und links und trat schließlich ganz aus seinem Zimmer. Mit klopfendem Herzen blieb er einen Augenblick lauschend stehen, doch außer den üblichen Geräuschen – die von den verschiedenen elektronischen Geräten aus der Kommandozentrale kamen – war nichts zu hören.
Brennan atmete tief durch und schlich, so leise wie möglich, an den Zimmern seiner Team-Kollegen vorbei. Danach beschleunigte er seine Schritte und erreichte unbehelligt die schwere, verschlossene Eisentür, hinter der sich die Fahrzeuge befanden.
Brennan tippte den Sicherheitscode ein, doch die Tür öffnete sich nicht.
„Das ist jetzt nicht euer Ernst“, murmelte er vor sich hin und versuchte es erneut – jedoch ohne Erfolg.
Der Elementar presste seine Lippen aufeinander und trat einen Schritt zurück.
Auf seiner rechten Hand bildete sich eine zischende Teslaspule und Brennan starrte die Tür mit ärgerlich funkelnden Augen an.
„Du willst doch nicht ernsthaften Krach mit Adam bekommen und die Tür kaputt machen, oder?“
Der Elementar fuhr erschrocken herum und blickte in Jesses grinsendes Gesicht, der keine sieben Meter von ihm entfernt an der Wand lehnte.
„Jess! Möchtest du heute Morgen schon gebrutzelt werden, oder warum schleichst du dich an mich heran?“
„Eigentlich nicht“, antwortete der Molekular und schlenderte zu Brennan.
Dieser schloss seine Funkend sprühende Hand, die er Jesse entgegenstreckte, so dass die kleinen, elektrischen Entladungen verschwanden und fragte:
„Was machst du dann hier?“
Jesses Grinsen wurde noch etwas breiter, als er antwortete:
„Ich nehme mal an, dasselbe wie du. Ich verschwinde von hier!“
„Dann hast du also nicht den Sicherheitscode geändert?
Jesse schüttelte seinen Kopf.
„Nö, dass muss Adam gewesen sein.“
Der Molekular trat neben die Eisentür, legte eine Hand auf die Wand und entmaterialisierte sie. Mit einem vergnügten Lächeln in seinen blauen Augen fragte er:
„Wie sieht’s aus? Möchtest du mit mir frühstücken?“
„Aber gerne doch!“, antwortete der Elementar und trat durch die entmaterialisierte Wand, dicht gefolgt von Jesse.

Brennan drehte sich zu dem Molekular um und fragte:
„Bist du noch im Besitz deines Autoschlüssels, oder hat der sich auch in Luft aufgelöst?“
Jesse zog seine Schultern hoch und setzte einen gespielt, bedauernden Gesichtsausdruck auf.
„Der ist weg, aber das hindert uns doch nicht daran, von hier zu verschwinden, stimmt’s?“
„Auf keinen Fall!“, antwortete Brennan und wollte die Tür seines Wagens öffnen, doch sie war verschlossen.  
„Allmählich nervt das!“, knurrte er und schleuderte einen kleinen, bläulichen Blitz auf seinen Wagen ab, woraufhin die Tür sich ohne Probleme öffnen ließ.
Die beiden Mutanten stiegen ein und Brennan richtete seinen Zeigefinger auf das Zündschloss. Er feuerte den nächsten, genau bemessenen Blitz ab und der Wagen sprang an – jedoch nur für eine halbe Sekunde. Danach gab es einen kleinen, bockigen Ruck und der Motor erstarb.
Zwei fragende Augenpaare trafen sich und schließlich stieg Brennan wieder aus und öffnete die Motorhaube.
Es dauerte nicht lange, bis er sie wieder zuknallte und zu Jesses Wagen ging.
Der Molekular stieg nun ebenfalls aus und folgte ihm.
„Was ist denn los?“
Brennan antwortete nicht, sondern öffnete die Motorhaube des Wagens und zeigte wortlos auf die Stelle, wo normalerweise der Zündverteiler saß – er war nicht da.
„Das darf doch nicht wahr sein!“, schimpfte Jesse und blickte sich suchend in der großen Garage um, auch wenn ihm klar war, dass er die Verteiler nicht finden würde. Brennan war bereits unterwegs zu Shalimars Wagen und öffnete die Motorhaube – auch hier fehlte der Zündverteiler.
„Die meinen es diesmal aber wirklich ernst.“, murmelte er und blickte Jesse fragend an:
„Was jetzt? Die Helix?“
„Adam bringt uns um, das ist dir doch klar, oder?“    
Brennan zuckte mit seinen Schultern und in sein Gesicht schlich sich ein verschlagenes Lächeln.
„Aber erst heute Abend und bis dahin ist es noch ein langer Tag, den ich auf keinen Fall hier verbringen möchte.“
Jesse richtete seinen rechten Zeigefinger auf den Elementar und nickte bestätigend:
„Genau! Es wird Zeit, dass wir hier verschwinden! Los komm!“

„Ihr werdet nirgendwohin gehen!“, ertönte plötzlich Adams Stimme und Brennan und Jesse blickten erschrocken in die Richtung, aus der sie kam. Der Wissenschaftler trat aus einem Nebenraum der Garage und ging auf die beiden Mutanten zu, gefolgt von Shalimar und Emma.
Einen Meter vor Brennan und Jesse blieben sie, mit verschränkten Armen, stehen. Während Adams Gesicht ernst und undurchschaubar wirkte, breitete sich auf Emmas und Shalimars Gesichtern ein triumphierendes Lächeln aus.
„Ihr habt doch nicht ernsthaft geglaubt, dass ihr euch davon schleichen könnt, oder?“, fragte die Wilde und Emma schüttelte gespielt, missbilligend ihren Kopf.
Jesse und Brennan sahen sich kurz an und stießen schließlich enttäuscht die Luft aus.
„Doch!“, antworteten beide gleichzeitig und machten Gesichter, als sollten sie jeden Moment erschossen werden. Dieser Eindruck verstärkte sich noch dadurch, dass sie unrasiert waren und ihre Haare in alle möglichen Richtungen von ihren Köpfen abstanden. Emma und Shalimar bekamen ein wenig Mitleid mit den beiden, allerdings nicht genug, um sie einfach gehen zu lassen.
Emma griff nach Jesses und Shalimar nach Brennans Arm und sie zogen die beiden Männer entschlossen aus der Garage bis in die Kommandozentrale.
Adam folgte ihnen und als er seine vier Schützlinge beobachtete, schlich sich auch in sein Gesicht ein Lächeln, welches jedoch wieder verschwunden war, als sie die Kommandozentrale erreichten.
Mit ernstem Gesicht betrat der Wissenschaftler einen Raum neben der Küche und zog – während Shalimar und Emma die beiden Möchtegern-Flüchtlinge festhielten – zuerst einen und anschließen einen zweiten Putzwagen daraus hervor. Diese waren gefüllt mit Eimern, Besen, Schrubbern, Lappen und diversen Putzmitteln – eben mit allem, was zum Saubermachen nötig war.
Adam griff nach zwei Besen und reichte einen davon Brennan und den anderen Jesse. Auch er konnte sich nun das triumphierende Lächeln nicht mehr verkneifen, als er sagte:
„Es ist Großputztag, Jungs! Das habt ihr doch nicht vergessen, oder?“
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