Nachtglitzer
von Pusteblume1991
Kurzbeschreibung
Alena ist ein sittsames Mädchen, dass mit ihrer Familie in Damaskus lebt. Eines Tages schickt ihr Vater sie plötzlich fort. Auf die Frage des "Warums?" Antwortet er ihr nicht, und so glaubt sie, dass sie ihm nichts mehr bedeutet. Warum auch würde er sie sonst so eilig loswerden wollen? Wie hätte sie ahnen können, das hinter dem Verhalten ihres Vaters etwas anderes steckt, etwas an das sie nie gedacht hätte.
GeschichteDrama, Liebesgeschichte / P16 / Gen
Altaïr Ibn-La'Ahad
17.01.2011
01.04.2013
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17.01.2011
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Einundzwanzigstes Kapitel - Nachtglitzer
„Dieses Weib!“, zischte Altair, darüber erbost das sie sich abermals seiner Anweisung, welche selbst für sie nicht zu schwer sein dürften zu verstehen, wiedersetzt hatte.
„Was tust du hier?!“, bellte Altair, sodass Alena in ihrer Bewegung erstarrte. „I-ich wollte nach Euch sehen.“, meinte sie und sah nach Kaya der selbst nur den Kopf schief legte ehe er auf Al Mualim herab sah.
„Bringt Al Mualims Körper doch in die Bibliothek bis wir entschieden haben was passieren soll, Bruder.“, meinte Altair ohne seinen Blick von Alena zu nehmen, welche langsam näher gekommen war. Kaya verstand den Wink und nickte, ehe er sich nach unten beugte um den Leblosen Körper hochzuheben.
Altair sah seinem Ordensbruder nach, bis er sich sicher war das dieser außer Hör- und Sichtweite war, bis er seinen Blick auf die junge Frau vor sich richtete.
„War meine Anweisung nicht deutlich genug?“, zischte er und rieb sich mit dem Daumen und Zeigerfinger über den Nasenrücken um sich etwas zu beruhigen.
„D-doch, aber….“ „Aber was?! – Was wäre wenn dir jemand auf dem Weg begegnet wäre Alena? Was wäre wenn jemand das getan hätte wozu Faruk nicht gekommen ist?“ Verstand sie denn nicht warum er ihr sagte sie solle in der Hütte warten? Er wollte sie in Sicherheit wissen aber wie sollte er jemanden beschützen der offensichtlich nach jedem Fettnäpfchen suchte das es gab?
„Ich habe mir Sorgen gemacht, Altair. – Ich musste wissen ob es Euch gut geht.“, stammelte Alena und spürte wie die Tränen sich in ihren Augen sammelte ehe auch schon die Erste ihren Weg hinab rollte. Konnte er nicht verstehen dass sie sich sorgte?
Alena atmete tief durch, ehe sie einen großen Schritt vortrat und Altair umarmte und hoffte er hatte ihre Tränen nicht sehen. „Es tut mir Leid Altair, ich wollte nicht ungehorsam sein aber ich habe mir Sorgen gemacht.“
Altair hingegen sah auf die Frau hinab, welche sich im Moment an ihn drückte. Nur zögerlich legte er seine Hände auf ihren Rücken. Es hatte ihn nie gestört wenn eine Frau geweint hatte, sei es weil ihr Mann gestorben war, oder ihr Kind verschwunden war, aber es störte ihn das Alena weinte.
Er verstand nicht ganz wieso, aber er mochte es nicht sehen wie die großen Tränen ihre Wange hinab kullerten.
Altair nickte obwohl Alena das nicht sehen konnte. „Weine nicht.“, sagte er schließlich und klopfte ihr einmal sachte auf den Rücken.
Alena hob langsam den Kopf und sah zu Altair auf. „Ihr seid nicht mehr böse?“, fragte sie. Eine Weile geschah nichts, ehe Altair sich langsam zu ihr hinab beugte. Alena spürte ihr Herz schneller schlagen, als sie auch schon seine Lippen auf ihren spürte.
Ihre zuerst versteifte Position lockerte sich, als sie sich sachte gegen ihn lehnte und die Augen schloss.
Wenig später waren Alena und Altair zurück in die Burg gegangen, wo Kaya damit beschäftigt war den anderen zu erklären was die letzten Tage passiert ist. Alena hatte Altair auf eines der provisorischen Lager gedrückt, um sich seine Verletzungen anzusehen. Devra war ebenfalls anwesend und versorgte einige der Assassinen.
„Ihr müsst Eure Robe ablegen.“; sagte Alena sichtlich gehemmt und sogar ihre Wangen zierte eine leichte Röte.
„Ich helfe Euch.“, sagte sie rasch, als sie bemerkte dass Altair seinen Arm nicht soweit heben konnte. Dieser ließ sich nun zurück sinken und schloss die Augen während Alena´s Hände sanft die Verletzungen abtasteten. „Die größere Wunde an der Hüfte müssen wir verbinden. – Die kleineren werde ich nur mit einer Salbe behandeln.“, sagte sie und ließ sich von einem Novizen die besagte Salbe geben. „Mach nur.“, murmelte Altair.
„Altair, Bruder!“ Kaya kam langsam auf das Lager zu. „Wie ich sehe seit Ihr in den besten Händen.“, scherzte Kaya. Altair öffnete die Augen und warf seinen Bruder einen warnenden Blick zu. Kaya lachte und hob abwehrend die Hände. „Schon gut. – Also Altair wollt Ihr Al Mualims Platz einnehmen?“ Alena sah einen Moment auf und ließ ihren Blick zwischen den beiden Assassinen hin und her wandern.
„Nein Kaya, aber Ihr solltet seinen Platz einnehmen.“ „Seit Ihr sicher? – Ihr könntet sesshaft werden.“, schlug Kaya vor und ließ seinen Blick kurz zu Alena wandern, welche bereits wieder dabei war Altair einen Verband umzulegen.
„Kaya.“, knurrte Altair.
Kaya nickte. „Fein. – Was werden wir mit Al Mualim machen?“
„Verbrennen.“, brummte Altair. „Ich will sichergehen das er wirklich tot ist und es auch bleibt.“ Kaya wirkte nachdenklich. „Das wird einigen Brüdern nicht gefallen Altair.“
„Mag sein, aber Ihr seid der neue Meister.“
Alena war nicht dabei als Al Mualim noch am selben Tag verbrannt wurde. Sie war unten im Dorf und versuchte zu helfen so gut es eben ging. Es gab noch einiges in dem zerstörten Dorf zu tun. Von Devra die oben in der Burg war, hörte sie das es wohl einen Zwischenfall mit Abbas gegeben hatte, der eine leuchtende Kugel in den Händen hielt, aber das nun alles wieder in Ordnung sei.
Altair habe Abbas das Dingen abgenommen und irgendwo versteckt.
Alena war einfach nur froh das niemand gestorben war, der ihr etwas bedeutete. Wenn sie nur daran dachte welche Wendung das alles hätte nehmen können, lief es ihr noch immer eiskalt den Rücken hinunter.
„Es reicht für heute Alena. – Bring diese Sachen an den Fluss und dann ruh dich aus.“, meinte Devra und nahm Alena den Besen aus der Hand um ihr einige Kleidungsstücke in die Hand zu drücken. „Sicher? – Ich kann noch…“ „Geh nur.“, unterbrach Devra ihre jüngere Freundin und schubste sie sachte in Richtung des Flusses.
Alena seufzte und ging. Mit Devra zu diskutieren würde ihr nichts bringen. Dafür hatte sie Zeit ihren eigenen Gedanken nachzuhängen. Alena kniete sich an den Rand des Flusses und tauchte die Kleidungsstücke in das kalte Wasser. Nur kurz glitt ihr Blick hinauf zur Burg. Was nun aus ihr werden würde?
Kurz kam ihr der Gedanke dass sie nun frei war, im weitesten Sinne. Aber selbst wen, was brachte das? Alena musste sich eingestehen das sie nicht mehr gehen wollte. Zu sehr hatte sie sich an Devra gewöhnt, sowie an Kaya und Altair.
Alena seufzte abermals. – Altair. Ihr Herz schlug schneller wenn sie an den Kuss dachte. Daran wie vorsichtig er gewesen war. Kopfschüttelnd nahm sie das nächste Kleidungsstück, an sowas sollte sie nicht denken.
„Was bereitet dir Kopfzerbrechen?“
Alena fuhr erschrocken herum. „Was tut Ihr hier?“, fragte sie überrascht und sah Altair an, welcher lässig an einem Baumstamm lehnte. „Außerdem… Wie kommt Ihr darauf das mir etwas Kopfzerbrechen bereitet?“, meinte sie schließlich und wandte sich hastig ihrer Arbeit zu. Das leise Lachen das sie von Altair hören konnte, verschaffte ihr eine Gänsehaut.
So war es auch nicht besser als sie seine fast lautlosen Schritte hörte, ehe sie seine Stiefel aus ihrem Augenwinkel sehen konnte.
„Im Lügen bist du wirklich schlecht, Weib.“, lachte Altair abermals. Alena sah zu ihm auf, während er selbst in die Ferne starrte.
„Ich habe nicht so viel Übung darin wie Ihr.“, sagte sie schließlich und erwartete dass er wütend werden würde. Aber stattdessen lachte er abermals und sah zu ihr herunter.
„Und das obwohl ihr Weiber doch so gut darin seid.“, meinte er und hob eine Augenbraue als es an Alena lag zu lächeln.
„Dann bin ich eben nicht wie die anderen.“, meinte sie und wrang das Hemd aus ehe sie es neben sich in den Korb legte.
Stimmt, dachte sich Altair. Sie war keineswegs wie die anderen. Lautlos seufzte er und fuhr sich einmal über das Gesicht.
„Wirst du bleiben?“, fragte er schließlich als Alena sich erhob. „Nun immerhin ist Al Mualim tot. – Du bist frei.“, fügte er hinzu als sie fragend den Kopf schieflegte.
Alenas Augen weiteten sich als sie verstand. „Muss ich gehen?“, fragte sie. Wenn man sie nicht hier haben wollte, dann würde sie gehen müssen. – Ganz gleich was sie wollte.
„Niemand wird dich vertreiben. – Du kannst bleiben wenn du möchtest.“, Altair kam langsam einen Schritt auf sie zu.
„B-bei Euch?“, fragte sie rasch ehe der Mut sie verließ. Sie erwartete dass Altair lachte oder eine Bemerkung darüber machte wie naiv sie doch war, aber stattdessen schien er sehr ernst.
„Bist du sicher dass du das willst, Alena? – Ich teile und gebe nicht ab was mir gehört.“
Alena nickte und lächelte schließlich. „Das ist in Ordnung.“
Ehe sie reagieren konnte war Altair bei ihr und fasste ihr sachte unter das Kinn. „Du hast ja keine Ahnung.“, murmelte Altair ehe er seine Lippen abermals auf ihre drückte. – Dieses mal etwas leidenschaftlicher.
Der Kuss dauerte nicht lange, aber sagte doch so viel. Alena sah langsam zu Altair auf, als er etwas Abstand von ihr nahm.
„Gehen wir.“, meinte er und hob den Korb auf. „Ich kann das machen!“, protestierte sie aber Altair schüttelte den Kopf.
„Komm.“, sagte er nur und ging voraus und Alena folgte. Lächelnd betrachtete sie ihn. – Sie würde ihm überall hin folgen.
Ende
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