What We Are Made Of
von Mona94
Kurzbeschreibung
Fortsetzung von Step Up 3. Lest einfach mal rein :) Natalie/Luke und Camille/Moose
GeschichteLiebesgeschichte / P16 / Gen
Camille Gage
Julian
Luke Katcher
Natalie
Robert "Moose" Alexander III.
10.01.2011
04.10.2017
19
39.125
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Dieses Kapitel
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04.10.2017
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Camille POV
Mit zitternden Händen reichte ich den zwei Officers ihre Kaffees. Im Gemeinschaftsraum herrschte Totenstille. Zusammen mit den Polizisten waren auch die Armstrongs und Natalies Mutter gekommen. Alle warteten darauf das Moose mit Luke und Julien zurückkam, damit die Polizisten uns von der Neuesten Entwicklung erzählen konnten. Sekunden später stürmte Luke, dicht gefolgt von Julien und Moose in den Raum. Beim Anblick der Polizisten verlangsamten sich seine Schritte und er kam zum Stehen. Auch Julien hielt neben ihm an, der Blick mit dem sie die Polizisten musterten war unergründlich. Moose lief schnurstracks an ihnen vorbei und zu mir. Sofort griff ich haltsuchend nach seiner Hand, bevor auch ich mich den Beamten zuwandte. Officer Higgins räusperte sich. „Es gab einige Entwicklungen, die wir ihnen nun mitteilen wollen. Zum einen hat die Vernehmung der anderen Tanzcrew nichts Neues ergeben, und auch die Suche mit Spürhunden vom Central Park aus hat zu keinem Ergebnis geführt.“ Bei seinen Worten rutschte mir das Herz in die Hose und die Knie gaben mir nach. Hätte Moose mich nicht festgehalten wäre ich einfach auf den Boden zusammengesunken. Die Ermittlungen schienen also in einer Sackgasse zu stecken. Als der Officer erneut sprach sah ich voller Hoffnung auf. „Allerdings haben wir nun sowohl Bilder von Natalie als auch Jace an die Presse gegeben und sind optimistisch das die Bevölkerung uns einen Hinweis geben kann. Sämtliche Flughäfen und bundestaatliche Grenzen haben die Daten ebenso. In der Zwischenzeit werden wir nun alle Überwachungskameras im Central Park und den umliegenden Straßen prüfen.“ Während er sprach, hatte Moose mich zu einem nahestehenden Sessel geführt. Wie versteinert saß ich da. Nach allem was wir wissen könnte sie längst tot sein. Es sind 24 Stunden vergangen und es gibt im Grunde keinen Fortschritt. „Das ist alles?!“ Juliens fassungslose Stimme brach das bedrückte Schweigen nach den Worten des Officer. „Das ist alles was sie nach 24 Stunden vorzuweisen haben? Das Sie ihre Bilder weitergegeben haben und Sicherheitskameras überprüfen? MEINE SCHWESTER WIRD VON EINEM IRREN FESTGEHALTEN. SIE WIRD IN DIESEM MOMENT VIELLEICHT VON IHM GEQUÄLT! UND SIE VERSCHWENDEN HIER KOSTBARE ZEIT UM UNS ERZÄHLEN DAS ES IM GRUNDE KEINEN FORTSCHRITT GIBT?! VERSCHWINDEN SIE, MACHEN SIE IHREN JOB UND FINDEN SIE MEINE SCHWESTER!“ brüllte er. Einen Moment lang sah es so aus als ob er auf die Polizisten losgehen wollte, im letzten Moment schien er sich jedoch zu besinnen und stürmte stattdessen auf den Aufzug zu. „Julien!“ Mrs. Cunningham wollte ihrem Sohn nachgehen, doch Luke hielt sie zurück. „Nicht. Lassen Sie ihn in Ruhe. Er wird zurückkommen.“ beruhigte er sie. Er wandte sich an die Beamten, die aufgestanden waren und sich zum Aufbruch bereit machten. „Wie können wir helfen? Es muss doch irgendetwas geben was wir tun können!“ Seine Stimme war flehend, seine Hände bebten. Sein Anblick brach mir mein Herz noch ein bisschen mehr. Officer Higgins sah uns alle mitfühlend an. „Ich verstehe Ihre Angst, und auch ihre Wut. Und auch das Sie helfen wollen. Allerdings ist ihr am meisten geholfen wenn sie uns unsere Arbeit machen lassen und uns dabei nicht in die Quere kommen. Warten ist schlimm, aber das ist das Einzige was sie tun können. Wir melden uns sobald es etwas Neues gibt.“ Mit diesen Worten verabschiedeten sie sich. Von einem Moment auf den anderen drehte sich mir der Magen um. Die Hand vor den Mund haltend stürmte ich auf mein und Moose´ Zimmer zu und stürmte dort ins Bad. Im letzten Moment erreichte ich die Toilette und erbrach das Wenige was ich in den letzten 24 Stunden zu mir genommen hatte. Moose strich mir beruhigend über den Rücken. Als mein Magen sich beruhigt hatte, stand ich langsam auf und wusch mir den Mund aus. Als ich mir die Hände wusch gaben mir die Beine erneut nach und ich wurde von einem heftigen Schluchzen geschüttelt. Moose schlang die Arme um mich. „Sie werden sie finden, Cam.“ Ich konnte nicht antworten und klammerte mich stattdessen an seine tröstende Umarmung, daran denkend wie schrecklich es war das Natalie und Luke genau das im Moment verwehrt blieb. In dem Moment in dem sie es wahrscheinlich am meisten brauchten.
Jace POV
Ich hatte den Kaffee so schnell wie möglich getrunken und war gegangen sobald es die Höflichkeit erlaubt hatte. Als ich die Haustür aufschloss summte ich leise vor mich hin. Natalie wartet sicher schon sehnsüchtig auf mich, dachte ich und grinste höhnisch. Und tatsächlich, als ich ein paar Minuten später die Kellertür aufsperrte sah sie mir mit unverhohlener Angst und Abscheu entgegen. „Na, hast du mich vermisst?“ grinste ich. Langsam ging ich vor ihr in die Hocke. Schnell rutschte sie rückwärts von mir weg, allerdings stieß sie nach kurzer Zeit gegen die Wand. Ich lachte höhnisch. „Du kannst mir nicht entkommen. Wo waren wir vorhin nochmal stehen geblieben? … Ah ich weiß es wieder!“ Grob zog ich sie zu mir heran und zerriss ihr Shirt mit einer kurzen Handbewegung entzwei. Sie gab ein kurzes Wimmern von sich und versuchte sich mir zu entwinden. Wütend zog ich die Waffe aus meiner Gesäßtasche und drückte sie ihr an den Rücken. Sofort hörte sie auf sich zu bewegen. „Bitte, Jace. Tu das nicht.“ flehte sie mit Tränen in den Augen. „Das hättest du dir früher überlegen sollen.“ knurrte ich mit Genugtuung und drückte sie heftig auf den Boden.
Erzähler POV
Sofie Clarke machte gerade den Abwasch als der Schrei ihrer Tochter sie ins Wohnzimmer stürmen ließ. Die Puppe mit der sie gespielt hatte, war vergessen, als sie mit weit aufgerissenen Augen in den Fernsehen starrte wo gerade die 20 Uhr Nachrichten liefen. Fragend sah ihr Mann Tom sie an, der bei dem Schrei seiner Tochter ebenfalls vom Sofa aufgesprungen war. „Em, was ist denn los?“ fragte Sofie und hob sie auf ihre Arme. „Mami.“ flüsterte Emilia. „Mami, das sind die beiden. Das sind die Frau und der Mann von gestern Abend.“ Langsam folgte Sofie der ausgestreckten Hand von Emilia und sie sah das Bild einer jungen Frau und eines jungen Mannes auf dem Bildschirm. „Die Polizei bittet um Hinweise zu dem Entführungsfall der sich gestern Abend um 18 Uhr im Central Park ereignete.“ Sofie wurden bei den Worten der Nachrichtensprecherin die Knie weich und sie musste sich auf das Sofa setzten. Ihr wurde abwechselnd kalt und heiß, während sie zuerst die Bilder und dann ihre Tochter ansah. „Em, bist du dir sicher?“ fragte sie eindringlich. Denn nun glaubte sie nicht mehr wirklich an einen lebhaften Traum ihrer Tochter. „Ja Mami, ich bin mir ganz sicher.“ Eifrig nickte die Fünfjährige und rüttelte an dem Arm ihrer Mutter. „Wir müssen die Polizei rufen, Mami!“ Einen Moment länger betrachtete Sofie ihrer Tochter, dann nickte sie entschlossen und griff nach dem Telefon.
Luke POV
Die Reifen quietschten als ich die nächste Kurve in einem Affenzahn nahm. Julien wurde gegen das Beifahrerfenster geschleudert bevor er sich festhalten konnte. Doch das war mir egal. Als vor 15 Minuten der Anruf der Polizei kam, das es einen Hinweis der Bevölkerung gab das Natalie in Greenwich festgehalten wurde, hatte ich mir meine Autoschlüssel geschnappt und war losgefahren. Camille und Moose waren auf die Rückbank gesprungen als ich schon angefahren war, trotzdem hatte ich kaum abgebremst. Ich wusste, dass es der Polizei nicht gefallen würde, dass wir dort auftauchten – aber dann hätten sie mir die Adresse nicht verraten sollen. Katherine und die Armstrongs waren uns mit ihrem Wagen dicht auf den Fersen und fuhren ebenso rücksichtslos wie ich. In einem waren wir uns alle einig: So schnell wie möglich dahinkommen, wo sich Natalie höchstwahrscheinlich momentan befand, wir alle wurden von Hoffnung angetrieben. Als wir in die Straße einbogen die uns die Polizei genannt hatte, sah ich schon von weitem das Blaulicht. Mehrere Polizeiautos und ein Krankenwagen parkten vor einem Haus in der Mitte der Straße. Rasch fuhr ich rechts an und sprang aus dem Wagen. Auf halbem Wege kam uns Officer Higgins entgegen. „UND?!“ kreischte Camille hinter mir. Der Officer lächelte. „Der Hinweis war korrekt. Wir haben sie gefunden. Miss Cunningham geht es den Umständen entsprechend, sie wird gerade untersucht. Mr. Cullen wurde in Gewahrsam genommen.“ Meine Knie wurden mir bei seinen Worten weich vor Erleichterung. Um mich herum hörte ich erleichtertes Aufatmen. Alles was ich jetzt wollte war sie mit eigenen Augen zu sehen, um sicherzugehen, dass es ihr gut ging. „Wo ist sie? Ich will sie sofort sehen! Sie ist meine Tochter.“ Katherine trat vor. „Momentan wird sie noch untersucht und eine Kollegin führt die erste Befragung durch. Danach können Sie zu ihr.“ Fassungslos starrte ich ihn an. „Sie befragen sie jetzt sofort? Können Sie ihr nicht ein paar Minuten Ruhe gönnen?!“ Der Officer setzte zu einer Erwiderung an, doch ich wurde abgelenkt als plötzlich ein Polizist aus dem in der Nähe stehenden Krankenwagen stieg. Er reichte jemand seine Hand und Sekunden später stand Natalie auf der Straße. Bei ihrem Anblick blieb mir fast das Herz stehen. Der Drang sie in den Arm zu nehmen, nahm Überhand und nicht sofort loszurennen kostete mich all meine Willenskraft. Um ihre Schulter lag eine lange graue Decke und als sie sich dem nahe stehenden Polizeiwagen zuwandte, sah ich schockiert, dass ihr Gesicht grün und blau war. Unsägliche Wut gegen Jace durchfuhr mich. Auch die anderen hatten sie anscheinend bemerkt, den Katherine schnappte hörbar nach Luft. Bei dem Geräusch wandte Natalie den Kopf – und erblickte uns. Ihre Augen weiteten sich als ihr Blick über uns glitt und sie füllten sich mit Tränen. Julien und ich setzten uns gleichzeitig in Bewegung. Mit drei langen Schritten hatte ich sie erreicht und mit einem Schluchzen warf sie sich in meine Arme.
Natalie POV
Sie waren in der allerletzten Sekunde gekommen. Ich hatte schon alle Hoffnung ausgeben und lethargisch beobachtet wie er sich aus seiner Hose schälte, seinen gierigen Blick die ganze Zeit auf mich geheftet. In dem Moment flog plötzlich die Tür auf und vier bewaffnete Polizisten stürmten zur Tür herein. Bevor Jace auch nur seine Waffe heben konnte, hatten sie ihn überwältigt. Eine weibliche Polizistin hatte sich zu mir gehockt. Als sie den Arm um mich legte brachen die Dämme erneut und ich schluchzte erleichtert auf. „Alles ist gut, Miss Cunningham. Sie sind jetzt in Sicherheit.“ hatte sie beruhigend gesagt. Aber war auch wirklich alles gut? Das fragte ich mich, als die sie mir aufhalf und ich mir benommen meine Hose wieder überstreifte. Konnte jemals alles wieder gut werden? An meinem ganzen Körper prickelten die Stellen an denen er mich berührt hatte und ich musste mich zusammenreißen mich nicht sofort übergeben zu müssen. Officer Archibald, wie sie sich vorgestellt hatte, legte mir eine Decke um die Schultern und führte mich aus dem Haus und zu einem Krankenwagen. Dort untersuchte eine Sanitäterin meine Rippen und mein Gesicht. Nach ein paar Minuten sah sie mich zögernd an. „Es tut mir Leid, aber ich muss Sie das Fragen. Wird es nötig sein eine gynäkologische Untersuchung durchzuführen?“ Langsam schüttelte ich den Kopf. „Nein, Sie… Sie kamen gerade noch rechtzeitig.“ flüsterte ich mit brechender Stimme. Die Sanitäterin nickte betreten und wandte sich dann an Officer Archibald. „Sie muss im Krankenhaus noch näher untersucht werden, aber eine kurze Befragung ist machbar.“ Officer Archibald nickte, stieg aus dem Krankenwagen und hielt mir ihre Hand hin um mir ebenfalls herauszuhelfen. Vorsichtig kletterte ich hinaus. Wir wandten uns gerade dem in der Nähe stehenden Polizeiwagen zu als mich ein lautes Aufkeuchen herumfahren ließ. Und da standen sie. Allesamt. Camille, Moose, mein Vater, meine Stiefmutter, meine Mutter, Julien und Luke. Unwillkürlich traten mir die Tränen in die Augen und ich machte einen Schritt in ihre Richtung als Luke und Julien sich schon in Bewegung setzten. Schluchzend warf ich mich in Lukes Arme und Sekunden später spürte ich wie Julien von hinten die Arme um mich schlang. Und zum ersten Mal seit Tagen fühlte ich mich sicher. Vor Erleichterung gaben mir die Beine nach und ich klammerte mich noch fester an Luke. Erst nach einigen Momenten spürte, dass auch die beiden wie Espenlaub zitterten.
Mit zitternden Händen reichte ich den zwei Officers ihre Kaffees. Im Gemeinschaftsraum herrschte Totenstille. Zusammen mit den Polizisten waren auch die Armstrongs und Natalies Mutter gekommen. Alle warteten darauf das Moose mit Luke und Julien zurückkam, damit die Polizisten uns von der Neuesten Entwicklung erzählen konnten. Sekunden später stürmte Luke, dicht gefolgt von Julien und Moose in den Raum. Beim Anblick der Polizisten verlangsamten sich seine Schritte und er kam zum Stehen. Auch Julien hielt neben ihm an, der Blick mit dem sie die Polizisten musterten war unergründlich. Moose lief schnurstracks an ihnen vorbei und zu mir. Sofort griff ich haltsuchend nach seiner Hand, bevor auch ich mich den Beamten zuwandte. Officer Higgins räusperte sich. „Es gab einige Entwicklungen, die wir ihnen nun mitteilen wollen. Zum einen hat die Vernehmung der anderen Tanzcrew nichts Neues ergeben, und auch die Suche mit Spürhunden vom Central Park aus hat zu keinem Ergebnis geführt.“ Bei seinen Worten rutschte mir das Herz in die Hose und die Knie gaben mir nach. Hätte Moose mich nicht festgehalten wäre ich einfach auf den Boden zusammengesunken. Die Ermittlungen schienen also in einer Sackgasse zu stecken. Als der Officer erneut sprach sah ich voller Hoffnung auf. „Allerdings haben wir nun sowohl Bilder von Natalie als auch Jace an die Presse gegeben und sind optimistisch das die Bevölkerung uns einen Hinweis geben kann. Sämtliche Flughäfen und bundestaatliche Grenzen haben die Daten ebenso. In der Zwischenzeit werden wir nun alle Überwachungskameras im Central Park und den umliegenden Straßen prüfen.“ Während er sprach, hatte Moose mich zu einem nahestehenden Sessel geführt. Wie versteinert saß ich da. Nach allem was wir wissen könnte sie längst tot sein. Es sind 24 Stunden vergangen und es gibt im Grunde keinen Fortschritt. „Das ist alles?!“ Juliens fassungslose Stimme brach das bedrückte Schweigen nach den Worten des Officer. „Das ist alles was sie nach 24 Stunden vorzuweisen haben? Das Sie ihre Bilder weitergegeben haben und Sicherheitskameras überprüfen? MEINE SCHWESTER WIRD VON EINEM IRREN FESTGEHALTEN. SIE WIRD IN DIESEM MOMENT VIELLEICHT VON IHM GEQUÄLT! UND SIE VERSCHWENDEN HIER KOSTBARE ZEIT UM UNS ERZÄHLEN DAS ES IM GRUNDE KEINEN FORTSCHRITT GIBT?! VERSCHWINDEN SIE, MACHEN SIE IHREN JOB UND FINDEN SIE MEINE SCHWESTER!“ brüllte er. Einen Moment lang sah es so aus als ob er auf die Polizisten losgehen wollte, im letzten Moment schien er sich jedoch zu besinnen und stürmte stattdessen auf den Aufzug zu. „Julien!“ Mrs. Cunningham wollte ihrem Sohn nachgehen, doch Luke hielt sie zurück. „Nicht. Lassen Sie ihn in Ruhe. Er wird zurückkommen.“ beruhigte er sie. Er wandte sich an die Beamten, die aufgestanden waren und sich zum Aufbruch bereit machten. „Wie können wir helfen? Es muss doch irgendetwas geben was wir tun können!“ Seine Stimme war flehend, seine Hände bebten. Sein Anblick brach mir mein Herz noch ein bisschen mehr. Officer Higgins sah uns alle mitfühlend an. „Ich verstehe Ihre Angst, und auch ihre Wut. Und auch das Sie helfen wollen. Allerdings ist ihr am meisten geholfen wenn sie uns unsere Arbeit machen lassen und uns dabei nicht in die Quere kommen. Warten ist schlimm, aber das ist das Einzige was sie tun können. Wir melden uns sobald es etwas Neues gibt.“ Mit diesen Worten verabschiedeten sie sich. Von einem Moment auf den anderen drehte sich mir der Magen um. Die Hand vor den Mund haltend stürmte ich auf mein und Moose´ Zimmer zu und stürmte dort ins Bad. Im letzten Moment erreichte ich die Toilette und erbrach das Wenige was ich in den letzten 24 Stunden zu mir genommen hatte. Moose strich mir beruhigend über den Rücken. Als mein Magen sich beruhigt hatte, stand ich langsam auf und wusch mir den Mund aus. Als ich mir die Hände wusch gaben mir die Beine erneut nach und ich wurde von einem heftigen Schluchzen geschüttelt. Moose schlang die Arme um mich. „Sie werden sie finden, Cam.“ Ich konnte nicht antworten und klammerte mich stattdessen an seine tröstende Umarmung, daran denkend wie schrecklich es war das Natalie und Luke genau das im Moment verwehrt blieb. In dem Moment in dem sie es wahrscheinlich am meisten brauchten.
Jace POV
Ich hatte den Kaffee so schnell wie möglich getrunken und war gegangen sobald es die Höflichkeit erlaubt hatte. Als ich die Haustür aufschloss summte ich leise vor mich hin. Natalie wartet sicher schon sehnsüchtig auf mich, dachte ich und grinste höhnisch. Und tatsächlich, als ich ein paar Minuten später die Kellertür aufsperrte sah sie mir mit unverhohlener Angst und Abscheu entgegen. „Na, hast du mich vermisst?“ grinste ich. Langsam ging ich vor ihr in die Hocke. Schnell rutschte sie rückwärts von mir weg, allerdings stieß sie nach kurzer Zeit gegen die Wand. Ich lachte höhnisch. „Du kannst mir nicht entkommen. Wo waren wir vorhin nochmal stehen geblieben? … Ah ich weiß es wieder!“ Grob zog ich sie zu mir heran und zerriss ihr Shirt mit einer kurzen Handbewegung entzwei. Sie gab ein kurzes Wimmern von sich und versuchte sich mir zu entwinden. Wütend zog ich die Waffe aus meiner Gesäßtasche und drückte sie ihr an den Rücken. Sofort hörte sie auf sich zu bewegen. „Bitte, Jace. Tu das nicht.“ flehte sie mit Tränen in den Augen. „Das hättest du dir früher überlegen sollen.“ knurrte ich mit Genugtuung und drückte sie heftig auf den Boden.
Erzähler POV
Sofie Clarke machte gerade den Abwasch als der Schrei ihrer Tochter sie ins Wohnzimmer stürmen ließ. Die Puppe mit der sie gespielt hatte, war vergessen, als sie mit weit aufgerissenen Augen in den Fernsehen starrte wo gerade die 20 Uhr Nachrichten liefen. Fragend sah ihr Mann Tom sie an, der bei dem Schrei seiner Tochter ebenfalls vom Sofa aufgesprungen war. „Em, was ist denn los?“ fragte Sofie und hob sie auf ihre Arme. „Mami.“ flüsterte Emilia. „Mami, das sind die beiden. Das sind die Frau und der Mann von gestern Abend.“ Langsam folgte Sofie der ausgestreckten Hand von Emilia und sie sah das Bild einer jungen Frau und eines jungen Mannes auf dem Bildschirm. „Die Polizei bittet um Hinweise zu dem Entführungsfall der sich gestern Abend um 18 Uhr im Central Park ereignete.“ Sofie wurden bei den Worten der Nachrichtensprecherin die Knie weich und sie musste sich auf das Sofa setzten. Ihr wurde abwechselnd kalt und heiß, während sie zuerst die Bilder und dann ihre Tochter ansah. „Em, bist du dir sicher?“ fragte sie eindringlich. Denn nun glaubte sie nicht mehr wirklich an einen lebhaften Traum ihrer Tochter. „Ja Mami, ich bin mir ganz sicher.“ Eifrig nickte die Fünfjährige und rüttelte an dem Arm ihrer Mutter. „Wir müssen die Polizei rufen, Mami!“ Einen Moment länger betrachtete Sofie ihrer Tochter, dann nickte sie entschlossen und griff nach dem Telefon.
Luke POV
Die Reifen quietschten als ich die nächste Kurve in einem Affenzahn nahm. Julien wurde gegen das Beifahrerfenster geschleudert bevor er sich festhalten konnte. Doch das war mir egal. Als vor 15 Minuten der Anruf der Polizei kam, das es einen Hinweis der Bevölkerung gab das Natalie in Greenwich festgehalten wurde, hatte ich mir meine Autoschlüssel geschnappt und war losgefahren. Camille und Moose waren auf die Rückbank gesprungen als ich schon angefahren war, trotzdem hatte ich kaum abgebremst. Ich wusste, dass es der Polizei nicht gefallen würde, dass wir dort auftauchten – aber dann hätten sie mir die Adresse nicht verraten sollen. Katherine und die Armstrongs waren uns mit ihrem Wagen dicht auf den Fersen und fuhren ebenso rücksichtslos wie ich. In einem waren wir uns alle einig: So schnell wie möglich dahinkommen, wo sich Natalie höchstwahrscheinlich momentan befand, wir alle wurden von Hoffnung angetrieben. Als wir in die Straße einbogen die uns die Polizei genannt hatte, sah ich schon von weitem das Blaulicht. Mehrere Polizeiautos und ein Krankenwagen parkten vor einem Haus in der Mitte der Straße. Rasch fuhr ich rechts an und sprang aus dem Wagen. Auf halbem Wege kam uns Officer Higgins entgegen. „UND?!“ kreischte Camille hinter mir. Der Officer lächelte. „Der Hinweis war korrekt. Wir haben sie gefunden. Miss Cunningham geht es den Umständen entsprechend, sie wird gerade untersucht. Mr. Cullen wurde in Gewahrsam genommen.“ Meine Knie wurden mir bei seinen Worten weich vor Erleichterung. Um mich herum hörte ich erleichtertes Aufatmen. Alles was ich jetzt wollte war sie mit eigenen Augen zu sehen, um sicherzugehen, dass es ihr gut ging. „Wo ist sie? Ich will sie sofort sehen! Sie ist meine Tochter.“ Katherine trat vor. „Momentan wird sie noch untersucht und eine Kollegin führt die erste Befragung durch. Danach können Sie zu ihr.“ Fassungslos starrte ich ihn an. „Sie befragen sie jetzt sofort? Können Sie ihr nicht ein paar Minuten Ruhe gönnen?!“ Der Officer setzte zu einer Erwiderung an, doch ich wurde abgelenkt als plötzlich ein Polizist aus dem in der Nähe stehenden Krankenwagen stieg. Er reichte jemand seine Hand und Sekunden später stand Natalie auf der Straße. Bei ihrem Anblick blieb mir fast das Herz stehen. Der Drang sie in den Arm zu nehmen, nahm Überhand und nicht sofort loszurennen kostete mich all meine Willenskraft. Um ihre Schulter lag eine lange graue Decke und als sie sich dem nahe stehenden Polizeiwagen zuwandte, sah ich schockiert, dass ihr Gesicht grün und blau war. Unsägliche Wut gegen Jace durchfuhr mich. Auch die anderen hatten sie anscheinend bemerkt, den Katherine schnappte hörbar nach Luft. Bei dem Geräusch wandte Natalie den Kopf – und erblickte uns. Ihre Augen weiteten sich als ihr Blick über uns glitt und sie füllten sich mit Tränen. Julien und ich setzten uns gleichzeitig in Bewegung. Mit drei langen Schritten hatte ich sie erreicht und mit einem Schluchzen warf sie sich in meine Arme.
Natalie POV
Sie waren in der allerletzten Sekunde gekommen. Ich hatte schon alle Hoffnung ausgeben und lethargisch beobachtet wie er sich aus seiner Hose schälte, seinen gierigen Blick die ganze Zeit auf mich geheftet. In dem Moment flog plötzlich die Tür auf und vier bewaffnete Polizisten stürmten zur Tür herein. Bevor Jace auch nur seine Waffe heben konnte, hatten sie ihn überwältigt. Eine weibliche Polizistin hatte sich zu mir gehockt. Als sie den Arm um mich legte brachen die Dämme erneut und ich schluchzte erleichtert auf. „Alles ist gut, Miss Cunningham. Sie sind jetzt in Sicherheit.“ hatte sie beruhigend gesagt. Aber war auch wirklich alles gut? Das fragte ich mich, als die sie mir aufhalf und ich mir benommen meine Hose wieder überstreifte. Konnte jemals alles wieder gut werden? An meinem ganzen Körper prickelten die Stellen an denen er mich berührt hatte und ich musste mich zusammenreißen mich nicht sofort übergeben zu müssen. Officer Archibald, wie sie sich vorgestellt hatte, legte mir eine Decke um die Schultern und führte mich aus dem Haus und zu einem Krankenwagen. Dort untersuchte eine Sanitäterin meine Rippen und mein Gesicht. Nach ein paar Minuten sah sie mich zögernd an. „Es tut mir Leid, aber ich muss Sie das Fragen. Wird es nötig sein eine gynäkologische Untersuchung durchzuführen?“ Langsam schüttelte ich den Kopf. „Nein, Sie… Sie kamen gerade noch rechtzeitig.“ flüsterte ich mit brechender Stimme. Die Sanitäterin nickte betreten und wandte sich dann an Officer Archibald. „Sie muss im Krankenhaus noch näher untersucht werden, aber eine kurze Befragung ist machbar.“ Officer Archibald nickte, stieg aus dem Krankenwagen und hielt mir ihre Hand hin um mir ebenfalls herauszuhelfen. Vorsichtig kletterte ich hinaus. Wir wandten uns gerade dem in der Nähe stehenden Polizeiwagen zu als mich ein lautes Aufkeuchen herumfahren ließ. Und da standen sie. Allesamt. Camille, Moose, mein Vater, meine Stiefmutter, meine Mutter, Julien und Luke. Unwillkürlich traten mir die Tränen in die Augen und ich machte einen Schritt in ihre Richtung als Luke und Julien sich schon in Bewegung setzten. Schluchzend warf ich mich in Lukes Arme und Sekunden später spürte ich wie Julien von hinten die Arme um mich schlang. Und zum ersten Mal seit Tagen fühlte ich mich sicher. Vor Erleichterung gaben mir die Beine nach und ich klammerte mich noch fester an Luke. Erst nach einigen Momenten spürte, dass auch die beiden wie Espenlaub zitterten.