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What We Are Made Of

von Mona94
Kurzbeschreibung
GeschichteLiebesgeschichte / P16 / Gen
Camille Gage Julian Luke Katcher Natalie Robert "Moose" Alexander III.
10.01.2011
04.10.2017
19
39.125
 
Alle Kapitel
25 Reviews
Dieses Kapitel
1 Review
 
01.10.2017 1.790
 
Ich bin mir zwar ziemlich sicher das niemand mehr dieser Geschichte folgt (zurecht, es sind immerhin schon wieder über 2 Jahre vergangen), aber dachte ich stelle trotzdem das neueste Kapitel hoch. Hab in meinen Semesterferien endlich mal wieder die Muse gefunden weiterzuschreiben.

Fall doch noch jemand liest würde ich mich natürlich über einen Kommentar freuen :)

Jace POV

Verärgert vor mich hinmurmelnd schloss ich die Türe zu dem Kellerraum ab. Warum musste die Nachbarin denn ausgerechnet in dem Moment klingeln als ich mich gerade mit der lieben Natalie vergnügen wollte? Murrend zog ich meine Jacke an und machte mich auf den Weg zu dem Haus gegenüber. Auf die Schnelle war mir einfach keine plausible Erklärung eingefallen mit der ich die Einladung zum Kaffee hätte abschlagen können. Die ältere Dame war ganz aus dem Häuschen gewesen und außerdem wollte ich auf keinen Fall Aufmerksamkeit erregen. Ich setzte ein Lächeln auf und klingelte an der Tür. „Oh, da sind Sie ja! Wie schön, wie schön! Kommen Sie nur herein!“ Madeline, wie sie sich vorher vorgestellt hatte, lief vor mir her ins Wohnzimmer. „Es ist wirklich sehr schön, dass endlich wieder jemand in der Nummer 4 wohnt. Sie müssen wissen, ich kannte schon Lyanna, ihre Vormieterin. Wir waren sehr gute Freundinnen. Sie wohnt aber schon seit einigen Jahren in Florida und wir haben uns aus den Augen verloren. Wollen Sie Milch zu ihrem Kaffee, Herzchen? Wie heißen sie nochmal?“ ratterte sie herunter. Nur mit Mühe konnte ich mir ein Augenrollen verkneifen. „Ich heiße Jon. Ja, Milch wäre toll, danke!“ sagte ich und schenkte ihr mein strahlendstes Lächeln. Als sie das Wohnzimmer verließ um die Milch zu holen verfinsterte sich meine Miene. Verdammt, Lyannas ehemalige Nachbarn hatte ich nicht bedacht. Nachbarn, die ihr Bescheid geben könnten. Aber Gott sei Dank schien Madeline ja keinen Verdacht geschöpft zu haben und Kontakt bestand anscheinend auch keiner mehr.  In diesem Moment kam sie zurück. „Hier ist Ihre Milch, Herzchen. Wohnen Sie denn alleine in dem Haus?“ An meinem Kaffee nippend, lehnte ich mich lächelnd zurück. „Ja, ich habe mich kürzlich von meiner Frau scheiden lassen und bin von Miami hierhergezogen. Leider kann ich wirklich nur ein paar Minuten bleiben, ich erwarte drüben einen dringenden Anruf...“

Erzähler POV

Nur ein paar Meter von dem Haus entfernt, in dem Jace sich gerade mit Madeline unterhielt, stand die fünfjährige Emilia in der Einfahrt ihres Elternhauses, ihren roten Ball fest in den Händen. Wie gebannt starrte sie auf das Haus gegenüber. „Komm schon, Em, steig in den Wagen. Wir müssen los!“ rief ihre Mutter sie sanft zu sich. Emilia wandte ihren Kopf. „Mami, das war eben der Mann von gestern Abend. Er ist zu Tante Madeline ins Haus gegangen.“ piepste sie aufgeregt, während sie ins Auto kletterte und sich von ihrer Mutter anschnallen ließ. „Em, wir haben doch besprochen das es nur ein schlimmer Traum war. Da war kein Mann, der eine Frau in die Nummer 4 gezerrt hat.“ Liebevoll strich Sofie Clarke ihrer Tochter eine blonde Locke aus der Stirn. Mit großen Augen erwiderte Em ihren Blick. „Aber Mami! Ich hab es doch durch mein Fenster gesehen. Die Frau ist über meinen Ball gesprungen.“ Um ihre Worte zu betonen hielt Emilia ihren Ball hoch. „Und dann hat er sie geschlagen und ins Haus gezerrt! Sie hatte braune Haare und seine waren gelb, wie meine!“ Seufzend schloss Sofie die Autotür und ging ums Auto herum um sich hinters Steuer zu setzen. Dabei warf sie einen argwöhnischen Blick auf die Nummer 4. Emilia redete seit dem gestrigen Abend über nichts anderes, doch hatte sie ja oft sehr lebhafte Träume. Da war bestimmt wieder die Fantasie mit ihr durchgegangen. Oder?

Natalie POV

Nachdem Jace das Haus verlassen hatte, lag ich erst einmal minutenlang nur auf dem Boden und versuchte meinen Herzschlag zu beruhigen. Danach richtete ich mich zitternd auf, wobei mir bei der Erinnerung an seine Berührung erneut bittere Galle hochstieg. Ich schluckte schwer und unterdrückte meine Tränen. Reiß dich zusammen, Natalie. Er wird nicht für immer weg sein, also musst du jetzt etwas unternehmen. Ächzend stand ich auf  humpelte langsam erneut auf die Umzugskartons zu. „Bitte, bitte, lass etwas brauchbares darin sein“ flüsterte ich verzweifelt. Vorsichtig öffnete ich die erste, fand darin allerdings nur Kleidung. Eilig wandte ich mich der nächsten Kiste zu, wieder nur Kleidung. In der nächsten: Schals. Taschen. Tischtücher… nichts Brauchbares. Schluchzend schleuderte ich die letzte Kiste von mir und raufte mir verzweifelt die Haare. Das konnte doch nicht wahr sein! Mit erneut aufsteigender Panik drehte ich mich im Kreis, in der verzweifelten Hoffnung irgendwas zu finden das mir aus diesem Albtraum helfen konnte. Doch da war nichts. Wütend trat ich gegen die Tür, die natürlich keinen Zentimeter nachgab und nicht einmal wackelte. Erschöpft und benebelt von den Schmerzen in meinen Rippen ließ ich mich auf den Boden sinken. Es war zwecklos. Meine einzige Hoffnung war, dass die Polizei mich bald finden und retten würde, denn bestimmt hatten Luke, Julien und die anderen sie eingeschaltet. Der Gedanke an sie trieb mir erneut die Tränen in die Augen. Wütend wischte ich sie weg, ich war es so Leid zu weinen. Luke, Julien … ich hätte von Anfang an nicht so stur sein sollen. Hätte zulassen sollen, dass die Polizei eingeschaltet wird. Doch jetzt war es zu spät. Vielleicht werde ich sie nie wiedersehen… Das Geräusch der sich öffnenden Haustür riss mich aus meinen düsteren Gedanken.

Luke POV

Übermüdet starrte ich auf die unangerührte, kalte Pizza vor mir. Ich saß mit dem Rest der Crew im Gemeinschaftsraum. Die geflüsterten Unterhaltungen der anderen nahm ich kaum wahr. Nachdem ich in der Nacht kein Auge zugemacht hatte, saß ich hier schon seit dem frühen Morgen. Inzwischen war es später Nachmittag und Natalie wurde seit beinahe 24 Stunden vermisst. Die Polizei hatte inzwischen alle Orte, die Mrs. Armstrong angegeben hatte durchsucht, doch nirgends war auch nur eine Spur zu finden gewesen. Momentan vernahmen sie die Crewmitglieder der Samurai, in der Hoffnung, dass einer von ihnen etwas wusste. „Du musst etwas essen, Luke.“ riss mich Camilles Stimme aus meinen Gedanken. Ich sah auf und stellte fest, dass sie sich neben mich gesetzt hatte und das der Großteil der Crew mich mit besorgtem Blick ansah. Ich zwang mich zu einem matten Lächeln. „Ich esse später etwas. Momentan bekomme ich nichts herunter.“ Schnell stand ich auf. „Ich werde ein bisschen an die frische Luft gehen.“ Auf dem Weg zur Treppe, die zum Dach führt, war ich mir ihrer bohrenden Blicke unangenehm bewusst. Oben angekommen stieß ich die Tür auf und stellte fest, dass Julien mir zuvorgekommen war. Er saß mit dem Rücken an die Mauer gelehnt da, die Augen geschlossen. Die Erschöpfung zeichnete sich auf seinem Gesicht ab, als er seine Augen öffnete um zu sehen wer gekommen war. Wortlos ließ ich mich neben ihn sinken. Eine Weile starrten wir nur dumpf auf die Tür. Schließlich ließ ich meinen Kopf in meine Hände sinken. „Es ist meine Schuld. Ich hätte sie nicht alleine gehen lassen sollen“ murmelte ich verzweifelt. Dieser Gedanke war mir den ganzen Tag endlos durch den Kopf geschossen. Wie hatte ich sie nur alleine gehen lassen können? Ich hatte gewusst in welcher Gefahr sie schwebte und trotzdem hatte ich sie alleine zu diesem Treffen gehen lassen. Ich spürte wie Julien mir den Kopf zuwandte, sah ihn aber nicht an. Erst als er mir die Hand auf die Schulter legte sah ich auf. Er sah mich fest an. „Es ist nicht deine Schuld, Luke. Natalie hat sehr klar gemacht was sie davon hält ständig überwacht zu werden. Außerdem, du konntest ja nicht wissen was Stella für ein Miststück ist. Ich…“ er haderte sichtlich mit sich, holte zitternd Luft und schloss die Augen. Als er sie wieder öffnete lag wütende Entschlossenheit darin. „Wenn überhaupt ist es meine Schuld. Er war jahrelang in meiner Crew und doch habe ich nicht gemerkt, dass er ein irres Arschloch ist. Und weißt du warum? Weil ich mich kaum mit ihnen beschäftigt habe. Ich war zu sehr mit meinem Rachefeldzug gegen dich beschäftigt, mit der Wut auf meine kleine Schwester. So davon eingenommen von meiner selbstgerechten Wut auf die zwei wichtigsten Menschen in meinem Leben, dass ich nicht bemerkt habe was sich direkt vor meinen Augen abspielte. Denn das bist du, Luke…“ Bei diesen Worten brach seine Stimme. Er holte tief Luft, doch als ich gerade zu einer Erwiderung anheben wollte, hob er die Hand und sprach weiter. „Neben Natalie bist du der wichtigste Mensch in meinem Leben. Du bist der beste Freund den ich je hatte und ich hatte nichts Besseres zu tun als dich immer wieder zu enttäuschen. Und anstatt zu versuchen es wieder gutzumachen habe ich versucht dich und die Pirates zu zerstören. Und habe zu allem Übel meine Schwester mitreingezogen. Ich war ein unsägliches, arrogantes Arschloch. Es – es tut mir unendlich leid, Luke. Alles was ich gesagt und getan habe. Du und Natalie, ihr seid ein wunderbares Paar und ich hätte mir für sie keinen besseren Mann wünschen können. Das sehe ich jetzt. Leider hat es erst eine solche Situation gebraucht damit ich all das erkenne.“ Wortlos starrte ich ihn an. Wäre die Wut nicht am vorigen Tag schon verpufft, wäre es spätestens jetzt passiert. Das war der Julien den ich von früher kannte. Der Julien vor seiner Spielsucht. Der Julien, mit dem ich zur Schule und durch Dick und Dünn gegangen war, dem ich alles anvertraut hatte. Der Julien, der wie ein Bruder für mich gewesen war. Inzwischen war er aufgestanden und ging mit schweren Schritten auf die Türe zu. Hastig rappelte ich mich auf und hielt ihn an den Schultern fest. „Warte. Ich … du hast Recht, du warst ein Arsch.“ ich grinste ihn schief an. „Aber jeder macht Fehler und was zählt ist, dass du dich jetzt entschuldigt hast, dass du deine Fehler einsiehst. Außerdem hast du dich verändert, bist nicht mehr der Arsch, der du in den letzten Jahren warst. Du bist wieder der den ich in der 11. Klasse kennengelernt habe. Darüber bin ich unglaublich froh, denn es ist schön meinen besten Freund wiederzuhaben.“ Mit großen Augen starrte er mich an. „Ist das dein Ernst, du verzeihst mir all den Mist den ich gemacht habe?“ Wortlos zog ich ihn in eine Umarmung. „Ja, das habe ich gestern Abend schon.“ sagte ich heiser. Nach einem Moment löste ich mich wieder von ihm und sah ihn fest an. „Die jetzige Situation ist auch nicht deine Schuld, Julien. Niemand konnte ahnen wie verrückt Jace ist. Wir werden sie finden, Julien. Daran müssen wir glauben.“ Genau wie ich blinzelte er gegen seine Tränen an, die Verzweiflung lastete schwer auf uns, trotzdem nickte er. In diesem Moment flog die Tür zum Dach auf. Moose stand keuchend vor uns. „Luke, Julien, es gibt Neuigkeiten!“
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