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What We Are Made Of

von Mona94
Kurzbeschreibung
GeschichteLiebesgeschichte / P16 / Gen
Camille Gage Julian Luke Katcher Natalie Robert "Moose" Alexander III.
10.01.2011
04.10.2017
19
39.125
 
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10.01.2011 1.996
 
Julien POV
Nachdem unser Erzeuger und seine Familie gegangen waren, hatten wir uns auf den Weg in den Club gemacht. Uns allen stand nach diesem interessanten Abend der Sinn nach einem Drink. Da sah man zuerst unverhofft seinen Vater auf der anderen Straßenseite stehen und am gleichen Tag erfuhr man das man nicht nur eine, sondern zwei kleine Schwestern hatte. Vielen herzlichen Dank auch. Ich war immer noch kurz davor zu platzen und auch jetzt hätte ich meinem lieben Herr Erzeuger am liebsten seine selbstgerechte Fresse poliert. Nach drei Jahren tauchte er wie selbstverständlich wieder in unserem Leben auf und fand noch nicht einmal etwas schlimmes dabei das er uns nichts von Lily erzählt hatte. Wenn Luke mich nicht zurückgehalten hätte, ich schwöre ich hätte ihn zusammengeschlagen. Der Mann hatte sich noch nie um uns gekümmert und ließ nur ab und zu auf eine absolut widerliche Weise den Vater raushängen. Wütend stampfte ich Natalie und Luke voraus durch die Tür in den Club und ging auf direktem Wege auf die Bar zu. Dort bestellte ich drei Wodka Tonic und drückte zwei der Gläser Luke und Natalie in die Hand. Egal wie wenig ich mich mit Luke verstand, heute Abend war mir das egal. Mit einem einzigen Zug leerte ich mein Glas und ließ es auf den Tresen knallen. “Selbstgerechtes, arrogantes und elendes Arschloch.” murmelte ich dann finster. Mir war sehr wohl bewusst, das ich teilweise- oder auch ziemlich viel- von diesem Verhalten geerbt hatte. Was mich noch wütender auf ihn machte. Aber ich war gerade dabei mich zu bessern. Ich versuchte es jedenfalls…
Natalie lehnte sich neben mich an den Tresen und beobachtete die tanzende Menge. “Wie recht du hast.” stimmte sie mir trocken zu. Ich warf ihr einen Blick zu. Sie sah blass und müde aus. Kein Wunder im Anbetracht der momentanen Situation. Wie viel Stress konnte ein Mensch wohl verkraften? Oder wie viel Angst? Zum tausendsten Mal verfluchte ich mich, weil mir nicht aufgefallen war, was Jace für ein Irrer war. Ich machte mir ehrliche Sorgen um meine kleine Schwester. Als mein Blick auf Luke fiel, sah ich in seinen Augen dieselbe Sorge. Man konnte dem Typen ja viel vorwerfen, aber meine Schwester schien er tatsächlich zu lieben. Und sie ihn. Dagegen konnte ich wohl nichts machen. Auf diese Erkenntnis genehmigte ich mir gleich noch ein Glas. Als ich es abstellte sah ich diese Blonde auf uns zukommen. Stella Bennett. Oder wie auch immer sie sich nannte. Denn nachdem dieser kleine Idiot Moose mich angerufen hatte, hatte ich ein paar Kontakte spielen lassen.
Ihr Name war Stella Morgan, sie kam aus LA und ihre Eltern waren ganz und gar nicht tot. Ihr Vater war ein Produzent in Hollywood und ihre Mutter… nun ja, man hörte oft von hier. Sie war tatsächlich 21 und war bis zu ihrem 17. Lebensjahr  auf einem Internat in der Schweiz gewesen. Kein Vorstrafen.
So weit so gut. Ich hatte es Natalie oder diesem Moose allerdings noch nicht erzählt. Und Natalie würde ich es heute Abend sicher nicht erzählen. Das brauchte sie nun wirklich nicht auch noch.
Stella unterhielt sich inzwischen mit Natalie und mein Blick fiel auf Moose, der mit seiner Freundin am anderen Ende der Bar stand. Ich ging auf die beiden zu und blieb direkt vor ihnen stehen. Seine Freundin sah mich mit hochgezogenen Augebrauen an, doch ich beachtete sie nicht. Ich wandte mich an Moose und erzählte ihm kurz was ich herausgefunden hatte. Als ich fertig war, starrten beide mich an. Ich störte mich nicht daran. “Sagt Natalie nichts davon. Jedenfalls nicht heute Abend. Ich gehe jetzt.” sagte ich nur und kämpfte mich durch die Menge auf den Ausgang zu.

Moose POV
Immer noch erschlagen von den vielen Informationen starrte ich Julien hinterher. Ich wusste es!, schoss es mir durch den Kopf. Als ich Camilles Blick auf mir spürte, drehte ich mich zu ihr um. Sie sah mich zwischen Wut und Schock schwankend an. “Du hast Julien auf Stella angesetzt?”
“Ähm, ja. Irgendwie schon.” druckste ich herum fügte aber schnell hinzu. “Und ich hatte Recht, oder? Ich wusste das etwas nicht mit ihr stimmt!”
“Ja, aber du hättest mir wenigstens mal etwas davon sagen können das du mit Julien zusammenarbeitest.” antwortete sie vorwurfsvoll.
“Komm schon, Cam. Du hättest nur versucht mich abzuhalten.”
Unser beider Blicke wanderten gleichzeitig zu Stella, die gerade bei Natalie und Luke stand. “Denkst du sie hat was mit Jace zu tun?” murmelte Camille.
“Keine Ahnung. Sicher ist, das sie uns angelogen hat. Und zwar in so mancher Hinsicht. Die Frage ist tatsächlich nur, warum?” antwortete ich und beobachtete sie argwöhnisch. “Ich werde sie im Auge behalten.” fügte ich entschlossen hinzu.
“Wir sollten es Luke sagen.” meinte Camille. “Und Natalie ebenfalls.”
“Hm, ja. Aber nicht heute Abend.” sagte ich. Anala hatte uns von dem “Familientreffen” oben in der Festung erzählt.
“Aber so schnell wie möglich. Denn wenn sie mit Jace unter einer Decke steckt, dann…” besorgt sah sie mich an. Ich schlang meine Arme um sie.
“Ja. Du hast wohl recht. Wir sagen es ihnen gleich morgen.”

Stella POV
Fluchend hechtete ich auf die Kaffeemaschine zu, die vollkommen verrückt spielte. Schnell zog ich den Stecker raus und verbrannte mir prompt die Finger. Ich hatte die halbe Nacht nicht geschlafen und hatte schließlich um halb acht alle Hoffnung auf ein bisschen Schlaf aufgegeben. Die ganze Zeit hatte ich überlegt wie ich das ganze schnellstmöglich so drehen konnte, das Jace zufrieden war. Er hatte ganz deutlich gemacht das ich mich an Luke und Natalie halten sollte, damit das ganze schneller ging und die Chance aufgedeckt zu werden sich verringerte. Aber als ich am vorigen Abend im Club mit Natalie geredet hatte, war ich mir den bohrenden Blicken von Moose und auch von Camille bewusst gewesen. Wie sollte ich denn jetzt noch Streit und Zwist zwischen Natalie und Luke anzetteln, ohne das es auffällig wurde? Finster vor mich hinmurmelnd stellte ich den Wasserhahn ab und trocknete mir die Hände als eine Tür aufging. Ich drehte mich um und sah Luke in den Gemeinschaftsraum treten. “Morgen.” sagte er. Oh, er sah wirklich richtig heiß aus wenn er noch so verschlafen war. Doch während er die Kaffeemaschine anstellte- bei ihm funktionierte das blöde Teil plötzlich wieder- arbeitete mein Gehirn auf Hochtouren. Das hier war eine Chance, die sich nicht so oft bot. Wir waren ganz alleine. Es musste doch irgendetwas geben, das Probleme verursachte. Mit seiner Kaffeetasse in der Hand lehnte er sich neben mich an die Theke. “Ist alles klar mit dir?” fragte er mit einem Seitenblick. “Du siehst irgendwie gestresst aus.”
“Nein, nein. Alles gut.” sagte ich und stieß mich von der Theke ab. In diesem Moment sah ich aus dem Augenwinkel wie sich die Tür zu Natalies und Lukes Zimmer erneut öffnete. Ich entschied mich im Bruchteil einer Sekunde, lehnte mich vor, schlang die Arme um Lukes Hals und küsste ihn. Ich spürte wie er sich sofort versteifte und mich wegschob, doch ich hatte schon bekommen was ich wollte. Natalie stand in der Tür und starrte uns schockiert an. Luke machte einen Schritt auf sie zu und setzte zu einer Erklärung an, doch sie hob nur abwehrend die Hand, stürmte auf den Aufzug zu und verschwand. Luke fuhr zu mir herum. Seine Augen blitzten vor Wut. “Was war das bitte?” brüllte er. Ich tat mein bestes um verletzt dreinzuschauen. “Ich dachte, das du das gleiche empfindest…” sagte ich mit leiser Stimme. Ich sollte wirklich über eine Schauspielkarriere nachdenken. “Nein, das tue ich nicht.” schrie er aufgebracht. Dann fuhr er sich ungläubig übers Gesicht und sein Blick glitt zu dem Aufzug in dem Natalie gerade verschwunden war. Er griff nach seiner Jacke, warf mir noch mal einen wütenden Blick zu und verschwand dann ebenfalls. Ich blieb zurück. Matt ließ ich mich auf einen Stuhl sinken. Eigentlich hätte ich jetzt zufrieden sein sollen. Das waren eindeutig gute Nachrichten für Jace. Doch die Zufriedenheit wollte sich einfach nicht einstellen. Stattdessen verspürte ich nur eine unendliche Müdigkeit.

Natalie POV
Wie in Trance überquerte ich die Fifth Avenue. Mein Gehirn versuchte noch immer zu verarbeiten was ich eben gesehen hatte. Versuchte eine logische Erklärung dafür zu finden, doch es fand keine. Stattdessen nahm der Schmerz in meiner Herzgegend zu und ich konnte kaum noch atmen. Am liebsten wäre ich mitten auf der Straße zusammengebrochen und hätte meinen Gefühlen freien Lauf gelassen. Stella und Luke, Luke und Stella?!  Ich schnappte nach Luft als der Schmerz sich intensivierte. Warum? schoss es mir durch den Kopf. Warum? Eine kleine Stimme in meinem Kopf flüsterte immer noch das das ich mit ihm reden sollte. Mir seine Erklärung anhören sollte. Denn eigentlich traute ich ihm mehr als jedem anderen Menschen in meinem Leben. Doch das Bild hatte sich in meinem Kopf eingebrannt und ließ jegliches vernünftige Denken nicht mehr zu. Außerdem war die Situation mehr als eindeutig gewesen.
Ich schluchzte auf als ich die Eingangshalle der Tanzschule durchquerte. Nachdem ich die Tür zum Übungsraum hinter mit geschlossen hatte, schleuderte ich meine Tasche durch den Raum. Die Tränen schossen mir in die Augen und bahnten sich ihren Weg über meine Wangen. Konnte ich es auch falsch verstanden haben?
Nein, eigentlich nicht. Sie hatte in seinen Armen gelegen und sie hatten sich geküsst. Oder hatte sie ihn geküsst? Als mir schwindelig wurde ließ ich mich langsam auf den Parkettboden sinken und atmete ein paar Mal tief durch. Mit jedem Atemzug wurde der Schmerz stärker und ich hatte das Gefühl mein Brustkorb würde gleich explodieren. Als mein Handy klingelte blickte ich teilnahmslos auf den Display. Luke. Als ich den Namen las, wurde ich erneut von einem Schluchzen geschüttelt, bevor mich plötzlich die nackte Wut erfasste. Er rief tatsächlich an? Nahm er etwa an das ich abnehmen würde?
Und Stella? Gestern Abend hatten wir im Club noch miteinander gesprochen. Oder war es nur dieser einzige Kuss gewesen? Selbst wenn. Ich dachte wir wären Freunde und jetzt knutschte sie mit meinem Freund herum? Erschöpft vom weinen ließ ich meinen Kopf gegen die Spiegelwand sinken und schloss meine Augen. Als sich die Tür öffnete flogen meine Augen auf. Als ich Luke im Türrahmen stehen sah, sprang ich auf und ging in blinder Wut auf ihn zu. Als ich vor ihm stand hob ich meine Hand, doch er hielt sie fest. Von wütenden Schluchzern geschüttelt, versuchte ich sie ihm zu entziehen.
“Nat.” flüsterte er sanft. ´
“Verschwinde.” zischte ich unter Tränen und versuchte noch immer meine Hand zu befreien.
“Hey, du glaubst doch nicht wirklich das es so war wie es wahrscheinlich aussah, oder?” Ich gab es auf gegen ihn anzukämpfen und starrte ihn mit tränenverschleiertem Blick an.
“Wie war es denn dann?” fragte ich mit brüchiger Stimme.
“Sie hat mich geküsst. Gott weiß wieso, aber sie dachte das etwas zwischen ihr und mir wäre. Ich habe sie sofort weggeschoben. Für mich gibt es nur eine Frau und das bist du, Nat. Das weißt du.” Eindringlich sah er mich an.
Ich schloss kurz meine Augen als die Erleichterung mich überflutete. Ich glaubte ihm.
“Es tut mir Leid.” flüsterte ich. “Ich hätte zuerst mit dir reden sollen.”
Auch auf seinem Gesicht spiegelte sich die Erleichterung. Er zog mich an sich. “Ja, das hättest du vielleicht.” murmelte er in mein Ohr. “Ist aber schon vergessen. Ich werde mit Stella reden. Es wird vielleicht das Beste sein, wenn sie auszieht.” Ich nickte nur. Weiterhin mit Stella unter einem Dach zu leben konnte ich mir nun wirklich nicht mehr vorstellen. Egal, wie gut sie tanzte.

Moose POV
Als Stella aus dem Aufzug trat, löste ich mich leise aus der dunklen Ecke, in der ich gestanden hatte und nahm die Verfolgung auf. Ich kam mir wie James Bond vor und fühlte mich dabei ziemlich albern. Aber ich wollte wissen was diese Frau im Schilde führte, wieso sie uns angelogen hatte. Mit angemessenem Abstand ging ich hinter ihr her, immer bereit in der Masse der Passanten unterzutauchen falls sie sich umdrehen sollte. Sollte Stella tatsächlich mit Jace zusammenarbeiten würde ich es heute herausfinden…



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