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Moments of Immortality (Fragmente)

Kurzbeschreibung
GeschichteAllgemein / P18 / MaleSlash
Carlisle Cullen Esme Cullen
07.01.2011
09.01.2022
89
149.974
11
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Dieses Kapitel
2 Reviews
 
24.04.2018 2.886
 
Vorweg sei gesagt, dass möglicherweise der eine oder andere Charakter hier ooc rüberkommen könnte. Ich schreibe das auf, was mir im Kopf herumschwirrt und ich fand das hier sehr interessant, sodass ich es versucht habe, in Worte zu fassen.




Muttergefühle




„Ich hoffe, ich störe nicht.“ Bella war überrascht, Rosalie hier zu sehen. Sie hatte sich auf der Veranda des Cullen-Hauses niedergelassen. Die anderen waren jagen, daher hatte sie nicht mit Rosalie gerechnet. Edward zu überreden, mit seiner Familie zu gehen, dessen Augen bereits nachtschwarz geschimmert hatten, war mühselig gewesen, aber letztlich hatte er eingesehen, dass er Bella nur beistehen konnte, wenn er ausreichend gesättigt war.

Bella markierte die Seite ihres Buches, in dem sie gelesen hatte. Mit Emmetts Gefährtin hatte sie nicht wirklich viel zu tun. Bella hatte das Gefühl, dass Rosalie sich schwer tat, sie an der Seite von Edward zu akzeptieren, obwohl sie Rosalie persönlich absolut nichts getan hatte. „Tust du nicht. Setz dich ruhig“, entgegnete sie. Gegen etwas Gesellschaft hatte sie nichts einzuwenden.

Das tat Rosalie auch und blickte einige Zeit in Richtung Fluss, der sich durch den weitläufigen Garten schlängelte, bevor sie Bella wieder ansah und zu sprechen begann:

„Es gibt Zeiten, da beneide ich dich darum, dass du Mensch sein kannst. Ich würde viel dafür geben, wieder menschlich zu sein und du wirfst das so einfach weg. Das verstehe ich nicht. Du lässt dir die Chance nehmen, Mutter zu werden und dabei zuzusehen, wie dein Kind aufwächst. Warum?“

„Da irrst du Rosalie“, widersprach Bella. „Die Chance, Mutter zu sein, werde ich mir nicht nehmen lassen. Das ist etwas, was ich mir bewahren möchte.“

Es dauerte etwas, bis Rosalie verstand und sie mit vor Überraschung und Schreck geweiteten Augen ansah. „Nein! Das kannst du nicht wollen! Edward wird dich umbringen. So dumm kannst du nicht sein, dass du dein Leben aufgrund dessen einfach wegschmeißt!“

Bella war sehr irritiert von Rosalies so deutlichem Gefühlsausbruch und trotzdem antwortete sie ruhig. „Er weiß noch nichts von meinem Plan.“ Es war eine stumme Bitte in diesen Worten verborgen, Edward auch jetzt nichts davon zu erzählen.

„Ich glaube eher, du verheimlichst es ihm bewusst, weil du weißt, wie Edward reagieren wird.“

Bella versuchte, nicht zu ertappt auszusehen, konnte es Rosalies triumphierendem Lächeln zufolge wohl nicht überzeugend vermitteln. Irgendwann würde sie Edward in ihre Pläne einweihen und sie hoffte, Rosalie kam ihr da nicht zuvor.



***




Rosalies Meinung hatte sich im Laufe der folgenden Monate gewandelt, was Bella doch sehr überrascht hatte. Entgegen aller Erwartungen hatte sie ihre Hochzeitsnacht mit Edward in menschlicher Form verbracht und diese unbeschadet überstanden. Die Frage, ob es biologisch überhaupt möglich war, schwanger zu werden, war eine ganz andere, die selbst Carlisle nicht beantworten konnte. Und auch in seinem Freundes und Bekanntenkreis gab es niemanden in der unsterblichen Welt, der schon einmal von so einem Fall gesprochen oder gehört hatte. Denn normalerweise starb der menschliche Part beim Geschlechtsverkehr.

In einem weiteren Gespräch gab Rosalie zu, neidisch auf Bella zu sein, dass sie trotz aller Umstände offensichtlich in der Lage war, eine Familie zu gründen und entschuldigte sich gleichzeitig dafür, dass sie anfangs so heftig reagiert hatte. Bella nahm ihr die barschen Worte schon lange nicht mehr übel und insgeheim konnte sie Rosalies damalige Reaktion sogar verstehen. Auch wenn das nichts an ihrer Entscheidung geändert hatte.

Sie hatte das Gespräch mit Edward gesucht, der hin und her gerissen war zwischen dem Wunsch, eine richtige Familie zu gründen und Bellas Leben nicht zu gefährden. Sogar Carlisles Rat hatte er sich eingeholt, was ihn in seiner Annahme nur noch bestätigt hatte.

„Bella, ich hätte jetzt Zeit.“ Carlisle war ins Wohnzimmer gekommen, um eine erneute Untersuchung durchzuführen. Trotz Carlisles Kenntnissen und Erfahrungen als Arzt konnte dieser hier selbst kaum etwas ausrichten. Der Embryo schien sich einzukapseln und sich nicht auf Ultraschallbildern zeigen zu wollen. Carlisle der diverse Fachzeitschriften und unsterbliche Freunde kontaktiert hatte, denen er vertraute, war mit seinem Latein auch ziemlich am Ende gewesen. Trotz allem mussten Bellas Vitalwerte regelmäßig kontrolliert werden. Und auch Alice sah nichts, was die Zukunft von Bella, Edward und dem Baby als Familie anbelangte. Sie versuchten alle, diesen Umstand nicht als beunruhigend anzusehen, was nicht immer klappte.

Nur widerwillig hatte Edward sich von Jasper dazu überreden lassen, auf die Jagd zu gehen und Bella für wenige Stunden allein zu lassen. Er würde ihr mehr helfen, wenn er selbst bei Kräften war.

Sobald Bella sich erhoben hatte, stand Rosalie an ihrer Seite. „Kann…darf ich dabei sein?“

Zur Überraschung von Rosalie und Carlisle, gab Bella ihre Zustimmung. Doch auch diesmal war es unmöglich herauszufinden, wie es dem Ungeborenen ging. Solange es sich bewegte, schien es wohlauf zu sein. Auch was das Geschlecht anging, mussten sie sich alle noch gedulden.



***




Je mehr das Baby wuchs und Bella Kraft raubte, desto mehr duellierten sich Jacob, Edward und Rosalie darum, an ihrer Seite zu sein und sie unterstützen zu können, wann immer sie Hilfe brauchte.

Rosalie saß neben Bella auf dem Sofa und hatte vorsichtig eine Hand auf Bellas Bauch gelegt, um die Bewegungen des Ungeborenen fühlen zu können. Ihre Augen hatten einen außergewöhnlichen Glanz angenommen, den Bella so bei ihr noch nicht wahrgenommen hatte und dem sie keine tiefere Bedeutung beimaß. Sicher freute Rosalie sich mit ihr auf das Leben, was in ihrem Bauch heranwuchs.

„Ich hoffe, ich bin dir nicht zu aufdringlich.“

„Überhaupt nicht Rosalie. Es tut gut, mal jemand anders um mich zu haben, als Edward oder Jake.“

„Edward sieht es nicht gerne“, entgegnete Rosalie. „Als habe er Angst, ich könne euch euer Kind wegnehmen.“ Ihr war deutlich anzuhören, dass sie diese Unterstellung sehr kränkte und selbst Bella wusste nicht, wie Edward darauf kam. Es hatte keinen Vorfall gegeben, der auch nur im Entferntesten darauf schließen ließ, dass sie solche Absichten hegte. Oder hatte Edward etwas in ihren Gedanken gesehen, was er aus Rücksicht auf Bella nicht mit ihr besprochen hatte, um sie nicht unnötig aufzuregen und dadurch sie und das Baby zu gefährden? Zu erschöpft von ihrer Schwangerschaft winkte sie ab. „Das ist absurd und Edward weiß das, auch wenn  wir vergleichsweise wenig miteinander zu tun haben, vertraue ich dir.“

Rosalie war sehr erleichtert über diese Worte. „Danke Bella.“



***




Es geschah an einem weiteren Abend, als Bella auf einem der Sofas im Wohnzimmer lag und die Augen geschlossen hatte, als sie die leisen Stimmen von Alice und Edward vernahm, die nicht weit entfernt sein konnten.

„Das gefällt mir nicht. Wir sollten mit Carlisle reden und ihn einweihen. Ich möchte nicht, dass es eskaliert, sobald das Baby da ist.“ Edwards Stimme war von deutlich spürbarer Sorge durchzogen und Bella hätte sich am liebsten erhoben und versucht, ihn zu beruhigen. Doch dann hätte sie sich selbst verraten, dass sie lauschte und sie war neugierig, wie das Gespräch weiter gehen würde. Auch wenn sich ihr Herzschlag spürbar beschleunigte und sie jeden Moment damit rechnete, dass Alice und Edward darauf aufmerksam werden würden.

„Das was ich für die Zukunft sehe, muss nicht zwangsläufig eintreten und doch habe ich Angst, dass etwas geschieht. Das würde uns auch Bella nie verzeihen.“ Alices Stimme war kaum zu verstehen. „Es wäre wirklich besser, wenn wir Carlisle einweihen, nur zur Sicherheit.“

„Ihre Gedanken sind so auf das Baby fixiert und handeln kaum von etwas Anderem und wenn ich in der Nähe bin, versucht sie krampfhaft an etwas anderes zu denken. Lange können wir ihr nicht mehr etwas vormachen. Ich denke, Rosalie schöpft langsam Verdacht.“

„Umso dringender, sollten wir mit Carlisle reden.“



***




Sie hatte sich immer noch nicht an den Geschmack von Blut gewöhnt. Es war ihre Idee gewesen, es mit Blut zu versuchen in der Hoffnung, das Baby würde ruhiger werden. Der überraschten Blick von Edward und der skeptischen Blick von Carlisle, als sie es vorgeschlagen hatte, war ihr noch gut im Gedächtnis. Dennoch hatten sie den Versuch gewagt.

Es hatte funktioniert und das Baby in ihrem Bauch war ruhiger geworden. Von da an, versuchte sie den eigenwilligen metallischen Geschmack des Blutes zu ignorieren, und sich zu sagen, dass sie es nur für ihr Baby tat. Dass sie alles dafür tun würde, dass es ihm gut ging.

Ihre eigene körperliche Verfassung war keine gute. Sie fühlte sich von Tag zu Tag schlechter und versuchte dennoch, sich davon nichts anmerken zu lassen. Vampirische Sinne waren in dieser Hinsicht jedoch sehr schwer zu täuschen. So kam es, dass sie kaum noch eine Minute hatte, in der sie nicht sorgenvoll gemustert wurde.

Bella lag auf der Couch ausgestreckt, Kissen im Rücken, um eine angenehme Sitzhaltung zu ermöglichen. Ein gefüllter Becher mit Blut stand vor ihr auf dem Tisch, an dem sie ab und an nippte.

Plötzlich durchfuhr sie ein unbeschreiblicher Schmerz und Bella stöhnte, als sie das Blut erbrach, welches sie kurz zuvor noch getrunken hatte.

Sofort waren Edward und Alice an ihrer Seite und schauten sie besorgt an. Edward fasste nach ihrer Hand. „Es kann nicht mehr lange dauern. Wir werden das gemeinsam durchstehen.“  Sorge war aus seiner Stimme zu hören und er betrachtete Bellas ausgemergeltes Gesicht.

„Sollte bei der Geburt etwas schiefgehen, werde ich dich verwandeln und dich retten!“ Er küsste sie zärtlich und blieb bei ihr, als eine erneute Schockwelle sie durchzog. „Hol Carlisle!“, rief er Alice zu, welche sich auf den Weg machte, den Arzt zu suchen.  

Es dauerte endlose Minuten, ehe die beiden von der Jagd zurückkamen. Endlose Minuten, die Bella wie endlose Stunden vorkamen.



***




Als sie erwachte, konnte sie sich an nichts mehr erinnern, außer unsägliche Schmerzen. Sobald sie die Augen aufschlug, war Edward an ihrer Seite. Es war nicht der klare überaus scharfe Blick mit dem sie ihren Mann fixierte, es waren die lauten Stimmen und das Knurren, welches darin mitschwang, was sie so verwirrte und gleichzeitig auch ängstigte.

Was war hier los? Wo war ihr Baby?

„Rosalie sei vernünftig!“ Carlisles beschwichtigende Stimme ließ sie sich aufsetzen.

„Bella du solltest nicht…“, setzte Edward an, aber Bella schüttelte seinen Griff ab und stand einen Lidschlag später im Wohnzimmer, wo sich ihr ein überraschendes und zugleich merkwürdiges Bild bot.

Rosalie hatte ein Baby auf dem Arm, ihr Baby, was Bella mit einem tiefen Blick des Erkennens musterte. Dann streckte es die Arme nach Bella aus und begann zu Quengeln, als Rosalies Griff etwas fester wurde. Das verlagerte die Aufmerksamkeit der Anwesenden auf Bella.

Rosalie gegenüber standen Carlisle, Jasper und Emmett. Letztere hielten Jakob zwischen sich und hinderten ihn daran, sich auf Rosalie und das Baby zu stürzen.

„Was ist hier los?“ Selbst in ihren Ohren hörte sich ihre Stimme fremd an.

„Blondie war dabei, deine Tochter zu entführen!“ Jakobs Worte waren eher geknurrt, als wirklich ausgesprochen, was davon zeugte, wie aufgewühlt er war.

„Das ist Blödsinn! Höre nicht auf diesen widerlich stinkenden Köter!“, spie Rosalie. Diese Worte trafen Bella tief in ihrem nunmehr toten Herzen. Konnte es wahr sein, was Jacob behauptete?

So aufgebracht hatte sie Jacob nicht erlebt und wenn sie bedachte, wie er bereits zitterte und sich weiter in seine Wut hineinsteigerte, könnte es passieren, dass er sich hier verwandelte und ein noch größeres Chaos auslöste und ein noch größeres Risiko darstellte. Der Gedanke schien auch Carlisle bereits gekommen zu sein, denn er wies Emmett und Jasper an, Jacob hinauszubegleiten.

Bellas rote Augen funkelten. Sie war wütend. Denn obwohl sie wieder bei Sinnen war, nahm niemand sie wahr. Tatsächlich dachte Rosalie nicht daran,  ihr das Baby zu geben. Sie schluckte und atmete tief ein. „Darf ich?“, fragte sie leise und machte eine Handbewegung in Richtung ihres Babys.

„Du bist eine Gefahr. Du kriegst sie, sobald du getrunken hast.“ Ein liebenswürdiges Lächeln überzog Rosalies Gesicht, doch selbst Bella spürte, dass hier etwas nicht stimmte und trat etwas näher. Edward nahm ihre Hand und hielt sie an seiner Seite, während Carlisle  sich umschaute. „Rosalie, diese Entscheidung steht dir nicht zu. Lass Edward  darüber entscheiden.“

„Es war so besprochen.“ Sie wiegte das Baby in ihren Armen und blieb stehen.

„Beruhige dich. Wir können normal miteinander reden. Nur lass das Baby aus dem Spiel. Gib es Esme, dann können wir reden.“ Erneut appellierte das Clan-Oberhaupt an die Vernunft seiner Tochter.

Bella konnte die Situation immer noch schwer einordnen. Rosalie war die letzten Wochen und Monate über stets freundlich zu ihr gewesen. Sollte das nur Taktik gewesen sein, um ihr wirklich ihr Kind streitig zu machen? Weil sie neidisch war, dass sie nie Kinder würde bekommen können? Das war schwer vorzustellen und doch vermittelten Bellas Augen ihr dieses Bild.

Und dann fiel ihr verschwommen die Unterhaltung zwischen Edward und Alice ein, die sie belauscht hatte. Die Anzeichen waren da gewesen, in ihren Gedanken und ihrer Zukunft. „Edward!“, flüsterte sie leise. „Was ist hier los? Wieso hat sie das Baby überhaupt bekommen?“ In ihr kochte es. Sie schloss ihre Augen, um nicht sofort anzugreifen und Edward legte den Arm um sie, um sie zu halten und zu beruhigen.

„Wenn ich die Chance, Mutter zu sein, niemals hatte, soll sie niemand anderes in dieser Familie bekommen!“, zischte Rosalie wütend. „Oder habt ihr darüber hinaus die Volturi vergessen?“ Das Quengeln des Babys wurde lauter und Rosalie wippte es auf ihrer Hüfte, was absolut nichts brachte. Die aufgebrachte Stimme hatte es erschreckt.

Rosalie schien wie verwandelt und zeigte hier eine Seite, die der gesamten Familie bisher verborgen geblieben war. So voller Hass und Abscheu hatte Bella sie noch nicht erlebt und auch die anderen Familienmitglieder schienen ratlos. Das Baby trank Blut und war kein normales Baby. Niemand machte sich Sorgen um den Clan aus Italien.

Bella entzog sich Edwards Umarmung und ging in Angriffsposition. „Gib mir meine Tochter!“ Fauchte sie so hasserfüllt, dass Jakob wieder reinkam und neben Carlisle stehen blieb.

„Gib sie mir, oder Esme. Oder ich schwöre, ich werde dich in Stücke reißen!“, warnte Bella und Edward stellte sich in die Mitte. „Im Wald sind noch mehr Wölfe. Du kommst hier nicht mit unserem Baby raus“, versuchte Edward Rosalie die ausweglose Situation deutlich zu machen.



***




Es dauerte lange, bis das Gespräch beendet war. Edward war die gesamte Zeit über an ihrer Seite gestanden, zusammen mit ihrer Tochter, die sie Renesmee getauft hatten und der es nach der ganzen Aufregung erstaunlich gut ging. Noch war die Anspannung nicht von Bella abgefallen. Die letzte Stunde kam ihr so unwirklich vor und sie wusste nicht, wie sie reagieren sollte, falls Rosalies Verhalten keinerlei Konsequenzen nach sich ziehen würden. Allein der Gedanke, Rosalie immer noch in ihrer und der Nähe von Renesmee zu wissen, bereitete ihr Unbehagen.



„Was ist vorne los?“, fragte sie, als Edward sich an die Tür stellte. Vom Cullenhaus waren laute Stimmen zu hören.

Bella ahnte, dass er versuchte, die vielen Stimmen zu entwirren und die Gedanken einzufangen. Esme, Carlisle, Rosalie und Emmett stritten. Letzterer hatte seine Gefährtin nicht alleine lassen wollen und auch ihr fiel es schwer, die Stimmen auszublenden. Aber Renesmee schaffte es, sie erfolgreich abzulenken.

*

Nach einer schieren Ewigkeit klopfte es und Emmett kam zu ihnen ins Wohnzimmer. So eine bedrückte Miene sah man bei ihm wirklich selten und das mochte schon etwas heißen. Auch ihn hatte das Vergangene sehr mitgenommen. „Es tut mir leid, was passiert ist. Ich weiß nicht, was in Rosalie gefahren ist und ich wünschte, ich könnte sagen, dass sie es nicht so gemeint hat und keine bösen Absichten hatte, doch das kann ich nicht.“

Erstaunt sahen Edward und Bella auf. „Wir werden gehen. Rosalie und ich. Sie stellt eine zu große Gefahr für eure Familie dar. Doch ich werde sie nicht im Stich lassen. Sie wird schon wieder.“

Es war nachzuvollziehen, dass er zu Rosalie hielt. Dass er dafür in Kauf nahm, die Familie zu verlassen, fiel ihm sichtlich schwer.

Wie von selbst glitt Bellas Blick an sein rechtes Handgelenk, wo nun nicht mehr das Armband mit dem Cullen-Wappen zu sehen war. „Nachdem Rosalie verbannt wurde, habe ich mich ihr angeschlossen“, erklärte er auf den fragenden Blick hin. „Es tut mir leid, dass ich euch verlassen muss. Du warst ein toller Zuwachs dieses Clans. Das Kräftemessen mit dir wird mir fehlen“, fügte er mit einem Schmunzeln in Richtung Bella hinzu, das sie nur schwerlich erwidern konnte. Zu sehr war sie noch damit beschäftigt, zu verarbeiten, dass Emmett zusammen mit Rosalie den Clan verlassen hatte.

„Irgendwann werde ich dich herausfordern Emmett. Das ist ein Versprechen“, entgegnete Bella gerührt. Sie erhoben sich und umarmten Emmett zum Abschied. „Pass auf dich auf“, murmelte Bella und sie war froh, dass sie nicht mehr in der Lage war, zu weinen.

„Ihr auch auf euch und eure bezaubernde Tochter.“

Renesmee streckte die Arme nach ihm aus und Emmett nahm sie auf den Arm. Sie legte ihm eine Hand auf die Wange und Emmett erstarrte in der Bewegung.

Edward und Bella blickten sich überrascht an. Als Renesmee ihre Hand von Emmetts Wange nahm, blickte dieser gerührt zu ihr. „Ich danke dir.“

Dann übergab er sie an Bella. „Also, es wird Zeit, zu gehen.“

„Melde dich ab und an.“

„Das werde ich.“

Sie sahen ihm nach, wie er aus dem Zimmer trat, einer Zukunft entgegen, die selbst Alice auch ungewiss war. Vorsichtig legte sie Renesmee in ihr Gitterbettchen und deckte sie zu. Ein fragender Blick traf sie und sie wunderte sich, was in dem kleinen Kopf ihres wunderschönen Mädchens so vor sich ging. Bella lächelte. „Es wird noch einige Zeit dauern, bis du stark genug bist und die Unsterblichkeit hast. Vielleicht kann ich ihr bis dahin vergeben und Emmett und Rosalie kommen zurück.“
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