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Moments of Immortality (Fragmente)

Kurzbeschreibung
GeschichteAllgemein / P18 / MaleSlash
Carlisle Cullen Esme Cullen
07.01.2011
09.01.2022
89
149.974
11
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Dieses Kapitel
1 Review
 
24.03.2018 1.699
 
Die Sehnsucht eines Freundes




In seinem weißen Arztkittel sah er ungewöhnlich gut aus, sodass es ihm schwer fiel, den Blick von ihm abzuwenden. Seine Umgebung blendete er komplett aus. Einzig seine Erscheinung war Mittelpunkt seiner Aufmerksamkeit. Es hatte sehr wenige Situationen gegeben, in denen Eleazar Carlisle im Krankenhaus aufgesucht hatte. Sämtliche Gelegenheiten konnte er an einer Hand abzählen und noch nie hatte er bei einer solchen so intensiv gefühlt.

Seit Carlisles letztem Besuch in Alaska war sehr viel Zeit vergangen und seitdem waren sie sich gegenseitig aus dem Weg gegangen. Eleazar selbst war sich über die Gründe nicht ganz klar, während er Carlisle so beobachtete, wie er einer Patientin ein höfliches Lächeln schenkte. Alleine diese Geste würde sein Herz schneller schlagen lassen, wäre er noch ein Mensch.

Worüber er sich sehr wohl im Klaren war, das waren die Gefühle, welche er seit diesem Tag für Carlisle empfand. Er wusste, dass dies weder Carmen, noch Esme gegenüber fair war und darüber, wie ihre Familien darüber denken mochten, sollten sie je davon erfahren, wollte er nicht nachdenken. Dafür war später immer noch Zeit. Diese Zweifel hatte er auch damals in der Vollmondnacht unbeachtet gelassen und heute würde er das wieder tun.

Er hatte die günstige Gelegenheit genutzt, während Carmen mit Irina und Tanya zu einer längeren Jagd aufgebrochen war, um hierher zu kommen. Er hatte Carlisle besuchen wollen. Insofern war es nicht mal eine Lüge gewesen, die er ihnen gegeben hatte. Nur die wahren Gründe hatte er unerwähnt gelassen und Carmen war ihm gegenüber so loyal, dass sie nicht weiter nachfragte. Sie wusste, dass Carlisle und ihn eine sehr tiefgehende Freundschaft verband, nur die wahre Intensität kannte sie nicht. Sollte es eines Tages dazu kommen, dass sie doch dahinter kam und ihn zur Rede stellte, würde er ihr gegenüber ehrlich sein. Denn sie verdiente die volle und reine Wahrheit.

Ob Carmen ihm dann ein Ultimatum stellte und vor eine Wahl, konnte er nicht beurteilen. Wenn sie das tat, war er sich sicher, für wen er sich entschied.

Carlisle hatte ihn bemerkt und kam durch den Empfangsbereich auf ihn zu und je näher er kam, desto nervöser fühlte sich Eleazar. „Ich fürchte, ich kann dir nicht helfen, da wir leider nicht für Gebrechen von Vampiren ausgebildet sind.“ Alleine seine Stimme zu hören, die das Amüsement nicht verbarg, war beinahe zu viel für seinen untoten Organismus. Hoffentlich verriet er sich hier nicht allzu sehr. Carlisle abschrecken, weil er zu offensichtlich Gefühle zeigte, war das Letzte, was er wollte.

Eleazar ging auf das Spiel ein und hoffte, seine Stimme verriet ihn nicht: „Man hat Sie mir als Spezialisten empfohlen Dr. Cullen“, entgegnete er daher und scannte das Gesicht seines Freundes nach einer Reaktion. „Deshalb bin ich hier.“

„Hat man das? Hm… vielleicht kann ich doch helfen.“ Allein dieses Funkeln in den honiggelben Augen, die seinen so ähnlich waren, konnte Eleazar sich hier mehr als wohl fühlen lassen. Auch in einem Krankenhaus, indem der Geruch nach Blut überwältigender war, als nirgendwo sonst und den er durch seinen Fokus auf Carlisle kaum wahrnahm. Es faszinierte ihn immer noch, wie Carlisle hier arbeiten konnte. Er selbst hatte zwar auch dem Menschenblut abgeschworen, aber es gab immer noch Momente, in denen selbst seine Beherrschung auf die Probe gestellt wurde.

Nur zu gern folgte Eleazar Carlisle durch das Krankenhaus in einen Gebäudetrakt, der augenscheinlich nicht mehr benutzt wurde und daher deutlich ruhiger war. Seinen Blick kaum von dem weißen Kittel abwendend, der um Carlisles Gestalt wehte und den Körper darunter geschickt verbarg. Eleazar wusste genau, wie es unter den Kleidern aussah und wie begehrlich Carlisle sein konnte. Kaum hatte Carlisle die Tür zu einem Behandlungszimmer hinter ihnen geschlossen und sich zu ihm umgedreht, versank Eleazar in den Tiefen seiner Augen.

„Also, wie kann ich helfen?“ Dieses wissende Lächeln war schon fast zu viel für Eleazar. Carlisle wusste genau, warum er hier war und sicher konnte er es auch an seiner Körpersprache lesen.

Wie sollte er Carlisle sagen, weswegen er wirklich hier war, wenn er kaum Worte für seine Gefühle fand? Konnte er sicher sein, dass Carlisle ebenso fühlte, wie er? Konnte er dieses Lächeln vielleicht auch falsch interpretieren?

„Was gäbe ich dafür, Edwards Gabe zu besitzen und deine Gedanken lesen zu können.“ Selbst dieses Schmunzeln, das die Lippen Carlisles zierte, war wunderschön.

Eleazar fragte sich, ob das denn überhaupt vonnöten war. Eine Antwort erhielt er, als er eiskalte Lippen auf seinen spürte und tief in diesen Kuss seufzte. Wie von selbst fanden seine Hände die blonden Haare und krallten sich daran fest, zogen den Kopf noch näher, um den Kuss noch zu intensivieren und ihn nie mehr zu beenden. Der tastenden Zunge gewährte er nur zu gern Einlass und lud sie zu einem erhitzenden Spiel ein.

Genau danach hatte er sich so sehr gesehnt und nach so viel mehr. Nach etwas, dass nur Carlisle ihm geben konnte, der seinen Körper verlangend an ihn presste und seine Erregung durch den Stoff der Hose erspüren konnte. Eleazar seufzte wohlig auf und drückte sein Becken Carlisle entgegen, um ihm deutlich zu machen, was er wollte.

Carlisle unterbrach den Kuss für einen Moment. „Du hättest schon viel früher damit zu mir kommen sollen“, flüsterte Carlisle an seinem Ohr und befühlte gleichzeitig tastend die Erregung, welche sich unter Eleazars Hose abzeichnete. Der seufzte zufrieden in einen erneuten Kuss und schloss genießend die Augen. Carlisles Finger waren so geübt und wussten, wie sie Eleazar Erleichterung verschaffen konnten und sie waren gleichzeitig so quälend, da sie ihn noch nicht zur Erlösung kommen ließen, nach der er sich sehnte. „Du hast ein dringliches Problem“, raunte Carlisle mit heiserer Stimme, als der den Kuss erneut unterbrach. „Ich muss mich wohl darum kümmern, um dich von diesem Leiden zu erlösen.“

Worte, die Musik in Eleazars Ohren waren. „Ich habe mich so geschämt“, flüsterte er, um sein viel zu spätes Erscheinen zu erklären.

Carlisle beendete den Körperkontakt kurzzeitig, um mit einem sanften Griff an sein Kinn seinen Blick zu fixieren. Die Hand an Eleazars Glied war bedauerlicherweise verschwunden. „Das musst du nicht.“

Diese Nähe tat Eleazar unfassbar gut und er schloss erneut genießend die Augen, verlangte nach so viel mehr, als nur einen Kuss und das vor Verlangen gesteuerte Reiben an Carlisles Erektion, das vorläufig Carlisles Hand ersetzte.

„Du glaubst nicht, wie sehr ich das vermisst habe.“

Sie verlagerten ihr Stelldichein auf eine Behandlungsliege, auf die Eleazar sich setzte und dem sanften Druck von Carlisles Hand nachgab, die seinen Oberkörper in eine liegende Position drückte.

„Ich hätte nichts gegen eine Untersuchung einzuwenden, sofern du mich von meinem Leiden erlöst.“ Das hatte Eleazar wirklich nicht und wenn er schon einen Arzt als besten Freund hatte, sollte er diesen Vorteil nutzen. Carlisle würde schon wissen, was er tat.

Seinen Po hob er bereitwillig von selbst an, als Carlisle seine Hose öffnete und sie ihm vom Becken zog. „Ich werde mir das ansehen.“

Und Carlisle war unglaublich einfühlsam, wie er es als Arzt auch sein musste. Eleazar hatte auch nichts anderes von ihm erwartet und genoss einfach nur die Empfindungen, die durch seinen Körper strömten. Während er so entblößt auf der Liege lag spreizte er seine Beine, um sie anzuwinkeln und Carlisle leichter Zugang zu gewähren. Seine Erregung wurde dabei gekonnt ignoriert und Eleazar beschlich das Gefühl, dass Carlisle das absichtlich tat.

„Quälen Sie Ihre Patienten immer so, Dr. Cullen?“ Es fiel ihm schwer, ein Knurren zu unterdrücken, während Carlisle ihn weiter abtastete und seine Lust dabei umso mehr stieg.

Ein leises Lachen war von Carlisle zu vernehmen. „Ich kann nicht beurteilen, ob du die gesamte Untersuchung ohne zu murren hinter dich bringst. Sofern du das tust, werde ich dich am Ende zur Belohnung erlösen.“

Sich zu entspannen, während Carlisle ihn vorsichtig vorbereitete, war aufgrund seiner sexuellen Anspannung alles andere als leicht und Eleazar biss sich auf die Lippen, um kein ungeduldiges Knurren von sich zu geben. Aber Carlisle wusste ihn gut abzulenken. Hatte er damit rechnen können, dass ihre Begegnung so ablief? Definitiv nicht, aber das hier war besser, als er es sich erhofft hatte.

„Wie lange quälst du dich schon damit rum?“

Viel zu lange!

„Lange genug, um gleich wahnsinnig zu werden, wenn du nicht gleich zur Sache kommst.“ Das war eine eindeutige Aussage, wie er fand und Carlisle hob gespielt überrascht eine Augenbraue.

Trotz seiner Drohung, kam der Höhepunkt quälend langsam, dafür umso heftiger. Beim nächsten Mal würde er es Carlisle heimzahlen. Und das war keine Ausrede. Es würde ein nächstes Mal geben.

Carlisle war immer noch über ihm und zog sich langsam zurück. Eleazar unterdrückte den Drang, Carlisle in Position zu halten. Er wollte nicht aufdringlich wirken, immerhin hatte Carlisle hier noch zu arbeiten und er hatte ihn schon genug abgelenkt und abgehalten. Aber irgendwann musste dieses geheime und verbotene Zusammentreffen einmal enden.

Nachdem Carlisle sich angezogen und seinen Arztkittel wieder übergezogen hatte, war auch Eleazar wieder angekleidet.

„Vielen Dank für die Hilfe.“ Eleazar war ihm wirklich sehr dankbar, dass Carlisle sich die Zeit für ihn genommen hatte und er nicht noch länger hatte warten müssen. Allein zu wissen, Carlisle so nahe zu sein und dass dieser keine Zeit für ihn hatte, wäre eine der härtesten Prüfungen seiner Selbstbeherrschung geworden.

Kurz bevor er die Tür erreichte, hielt Carlisle ihn noch einmal auf. „Du solltest mich regelmäßig aufsuchen, um das kontrollieren zu lassen.“

„So schlimm?“

Der Arzt lächelte verschmitzt. „Wir wollen es nicht chronisch werden lassen. Das führt zu Depressionen und Verstimmungen.“

„Das werde ich mir zur Herzen nehmen.“ Diese Worte waren ein Versprechen für die Ewigkeit. Und bis zum nächsten Mal würde er tatsächlich nicht mehr so lange warten, bis er Carlisle erneut aufsuchte. Jetzt zu gehen, fühlte sich vollkommen falsch an, aber er konnte Carlisle auch nicht länger von seiner Arbeit abhalten.

Noch würde er nicht zurück nach Alaska reisen und Edward unter die Augen treten.  Auch Jasper und Alice sollte er meiden. Einen familieninternen Streit bei den Cullens auszulösen, dafür war er nicht gekommen. „Ich werde auf dich warten, bis du Feierabend hast.“

„Sag mir Bescheid, sollten deine Symptome wieder auftreten. Dann sehe ich mir das Ganze noch einmal an und entscheide, wie wir die Therapie weiter fortsetzen.“ Und mit diesen Worten verabschiedete sich Carlisle im Empfangsbereich, um sich wieder seinen menschlichen Patienten zuzuwenden.
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