Moments of Immortality (Fragmente)
von CarlisleVolturi
Kurzbeschreibung
Eine Sammlung unsterblicher und zugleich unvergesslicher Momente. Taucht ein in eine Weilt voller Liebe, Hass und Trauer. / Eine Sammlung kleiner Momente, die mir durch den Kopf gehen, teilweise Outtakes meiner anderen Storys.
GeschichteAllgemein / P18 / MaleSlash
Carlisle Cullen
Esme Cullen
07.01.2011
09.01.2022
89
149.974
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24.07.2017
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Geschätzter Freund
Ihre Lippen berührten sich, ohne dass sie darüber nachdachten. Es geschah einfach und es würde sicherlich einen Grund hierfür geben. Das dachte sich zumindest Carlisle, als er die Augen schloss, um seinen langjährigen Freund zu küssen, dessen Gesicht sich seinem genähert hatte, um den Kuss zu erwidern.
Wie sie in diese Situation gekommen waren, konnte keiner von ihnen mehr sagen, doch war es jetzt auch nicht wichtig. Was zählte, war das Hier und Jetzt. Nichts weiter. Die Zeit war zu kostbar und wer konnte schon sagen, wie lange sie noch so ungestört waren?
Würde dieser Kuss etwas an ihrer Freundschaft ändern? Auch das war eine Frage, die es jetzt nicht zu beantworten galt, da es Wichtigeres gab. Nämlich das Hier und Jetzt und nur sie beide in diesem Kuss, der sich einerseits so ungewohnt, andererseits aber so gut und richtig anfühlte. Carlisle war froh, dass Eleazar seine Gedanken nicht lesen konnte und vor allem, dass Edward nicht in der Nähe war. Dann würden sie hier nicht so ruhig und gelöst in diesem Kuss versunken sein.
„Woran denkst du?“ Carlisle unterdrückte ein Seufzen, als Eleazar den Kuss unterbrach und ihn interessiert anblickte. Die Augen, welche ansonsten genauso golden waren, wie seine, schimmerten dunkel vor Verlangen. Carlisle war etwas irritiert über diesen Ausdruck, aber das währte nicht lange.
„Daran, ob es richtig ist, was wir hier tun“, flüsterte er, aus Angst, er könne die Stimmung damit zerstören.
„Spielt das denn jetzt eine Rolle?“
„Was denkst du darüber?“, lenkte Carlisle mit einer Gegenfrage ab. Hatte Eleazar denn keine Gewissensbisse? Immerhin waren sie doch beide glücklich vergeben und hatten Gefährtinnen, die sie über alles liebten. Es war so falsch, was sie hier taten, auch wenn es sich richtig anfühlen mochte. Woher kamen überhaupt diese Gefühle, die zwar neu waren, sich jedoch richtig anfühlten?
„Dass alles was wir tun, einen Grund hat und dass das Schicksal seine eigenen Wege für uns bereit hält.“
Sie befanden sich in Alaska. Carlisle war für einige Tage zu Eleazar gereist und sie hatten zusammen die Gegend erkundet. Weit genug weg von Eleazars Zuhause waren sie. Niemand würde sie hier stören und Carlisle verbot sich zunächst solche Gedanken.
Was würde schon passieren? Sie waren Freunde, sehr gute Freunde und weiter wie diesen Kuss würden sie nicht gehen. Oder? Wollten sie das überhaupt? Wollte er das? Und würde er Eleazar damit möglicherweise verschrecken? Was bedeutete das hier für ihre Freundschaft?
Da war Carlisle sich in dieser Sekunde nicht wirklich sicher und das beunruhigte ihn nicht so sehr, wie es eigentlich sollte.
***
Eine Zeitlang schwiegen sie. Vermutlich hing jeder seinen eigenen Gedanken nach und fragte sich, ob dieser Kuss etwas zu bedeuten hatte. Niemand wollte jetzt weiter darauf eingehen. Die Weiten Alaskas und der glitzernde Schnee in der Sonne waren ein faszinierender Anblick von dem Carlisle sich nur schwer losreißen konnte. Genau so schwierig wie es ihm fiel, Eleazar nicht in die Augen zu sehen und sich von ihm in den Bann ziehen zu lassen. Es tat gut, hier bei ihm zu sein. Carlisle fühlte sich geborgen und genoss die Zeit sehr, auch wenn sie eine Weile nicht mehr miteinander gesprochen hatten, seit dem Kuss.
„Du bist mir sehr wichtig geworden. Als Freund und als Wegbegleiter“, unterbrach Eleazar das Schweigen nach einigen Kilometern.
„Das kann ich nur zurückgeben. Dir habe ich so unendlich viel zu verdanken.“
Niemand sprach den Kuss an und es war auch gut so. Sie wussten ja selbst nicht, wie sie diesen einordnen sollten. Wie würden sie jetzt weiter machen? War das Verhältnis zwischen ihnen jetzt ein anderes, als zuvor?
***
Die Tage zogen vorbei und sie unterhielten sich viel. Über Vergangenes und über Zukünftiges, über Politik und Belangloses doch den Kuss thematisierten sie nicht. Vielleicht hörte er auf zu existieren, wenn sie einfach nicht mehr darüber sprachen. Vielleicht war es dann einfach nicht passiert und sie konnten einfach so weiter machen, wie bisher und mussten sich keine weiteren Gedanken darüber machen, wie sie reagierten, sollten ihre Familien irgendwann und irgendwie davon erfahren.
Es war Abend geworden und sie machten Rast, besahen sich die Polarlichter und sahen den Sternen und Sternschnuppen am Firmament zu. Eine unglaublich tolle Erfahrung, die selbst für Vampire selten war.
Es war so vertraut zwischen ihnen, wie schon lange nicht mehr, wie es überhaupt nie gewesen war und Carlisle hatte geglaubt, die Verbindung zueinander könnte nicht noch intensiver sein. Und dann passierte es. Einfach so, ohne dass sie etwas dagegen tun konnten und wollten.
Ein intensiver Blickkontakt reichte aus, um alle Bedenken kurzzeitig zu verdrängen und sogar einige davon über Bord zu werfen. Niemand war da, der ihnen Vorwürfe machen konnte. Niemand, der sie stören würde und niemand, der sie deswegen verurteilte.
Schon während sie sich die Kleider vom Leib schälten, war das Denken des einen auf den jeweils anderen fokussiert.
Bernsteinfarbene Augen blickten in bernsteinfarbene und eiskalte Lippen fanden die des Gegenübers. Eine stumme Frage, ob sie nicht zu weit gingen und ob der andere damit einverstanden war, wurde stumm bejaht und so gab es kein Zurück mehr.
„Was tun wir hier?“, wagte Carlisle die Frage zu stellen, die ihn beschäftigte, während Eleazar ihm nach einem intensiven Kuss eine kleine Pause gönnte.
„Etwas, dass wir schon viel zu lange aufgeschoben haben“, entgegnete Eleazar mit belegter Stimme.
Erneut trafen eiskalte Lippen auf eben solche und diesmal fanden auch die Zungen ihr Gegenüber. Finger krallten sich in dunkle Haare und zogen den Kopf noch näher. Carlisle spürte den Kuss intensiv. Gefühle solchen Ausmaßes hatte er sehr lange schon nicht mehr gespürt und bevor er weiter darüber nachdenken konnte, ob es richtig oder falsch war, hatte auch Eleazar die Leidenschaft gepackt.
Ihre Kleidung landete achtlos um sie herum auf dem Boden. Marmorne Haut berührte ihr Gegenstück. Körper wurden erforscht. Die Gefühle die durch erkaltete Venen rasten, drückten mehr aus, als nur Freundschaft. Das hier war viel mehr, es war verboten und doch fühlte es sich genau richtig an. Wie ein Rausch. Und dieser Rausch des Verbotenen war es, der den Schritt zurück unmöglich machte.
Carlisle überließ Eleazar stumm die Führung und genoss diese ungeahnten Empfindungen in nie zuvor gekannter Intensität. Eleazar war sanft und einfühlsam, achtete auf Carlisles Körpersprache, fand seine erogenen Zonen und wusste diese entsprechend zu reizen.
Carlisle krallte sich in seinen Rücken, als die Welle des Orgasmus ihn überrollte.
Sie langen engumschlungen da. Der Sternenhimmel über ihnen war Zeuge gewesen einer Liebe, die es so hatte nicht geben dürfen und die sie beide völlig überrumpelt hatte. Langsam drängte sich das schlechte Gewissen an die Oberfläche.
„Es war schön.“
„Schön ist noch gar kein Ausdruck“, entgegnete Eleazar. „Bitte sag mir, dass dies nicht das Letzte Mal gewesen ist, dass wir so zusammen waren. Es war zu schön, um es nicht noch einmal zu wiederholen. Ich kann immer noch nicht glauben, dass du so auf mich reagiert hast.“
Carlisle legte ihm den Zeigefinger auf die Lippen, um ihn zum Schweigen zu bringen.
„Was spricht dagegen, es nicht noch einmal zu tun?“
Darauf wusste Eleazar keine Antwort und bevor ihm möglicherweise noch eine einfiel, küsste Carlisle ihn voller Verlangen und voller Intensität und Eleazar schloss genussvoll die Augen. Ihre Reise dauerte noch einige Tage, bis sie wieder zurück zu ihren Familien mussten. Genug Zeit, um diese Geschehnisse einige Male zu wiederholen.