Moments of Immortality (Fragmente)
von CarlisleVolturi
Kurzbeschreibung
Eine Sammlung unsterblicher und zugleich unvergesslicher Momente. Taucht ein in eine Weilt voller Liebe, Hass und Trauer. / Eine Sammlung kleiner Momente, die mir durch den Kopf gehen, teilweise Outtakes meiner anderen Storys.
GeschichteAllgemein / P18 / MaleSlash
Carlisle Cullen
Esme Cullen
07.01.2011
09.01.2022
89
149.974
11
Alle Kapitel
208 Reviews
208 Reviews
Dieses Kapitel
2 Reviews
2 Reviews
25.08.2016
1.210
Vielleicht hat der eine oder andere es schon auf meinem Profil gelesen: Ich beschäftige mich seit einer Weile mit dem Thema Nautik/Schifffahrt. Manch einem Kapitel wird man das hier anmerken. Und es sind auch noch zwei kleine Projekte dazu geplant bis jetzt, an denen ich auch schon mehr oder weniger intensiv arbeite.
Dieses kleine Museum hier habe ich Ende April selbst besucht.
Sie stand am Wasser und sah hinaus zu den drei Kreuzfahrtschiffen, die entweder am Steg, oder aber auf Reede* lagen. Es waren nicht viele, die diese Nacht hier waren. Beleuchtet sahen sie noch eindrucksvoller aus, als bei Tageslicht, fand sie. Was mochten wohl ihre nächsten Ziele sein?
Langsam drehte sich eines um den Ankerpunkt. Die langsame Bewegung verfolgte sie einige Augenblicke mit den Augen, ließ sich den Wind durch die Haare wehen und dachte nach. Über die letzten Tage, ihr Leben und ja, sogar über den einen oder anderen Gardisten.
Es war überraschend gewesen, als Caius erklärte, er wolle hier her nach Schottland reisen. Nicht lange, nur für einige Tage. Lange war es her, seitdem sie das letzte Mal hier gewesen war. Er hatte irgendetwas von Geschäften gemurmelt, hatte sich erkundigt, ob sie ihn begleiten wolle und war dann allein seiner Wege gegangen, als sie dankend abgelehnt hatte. Dann sah sie sich lieber die Natur an, oder beschäftigte sich anderweitig.
Auch, wenn es sie faszinierte, wie Caius es schaffte, zu verhandeln, wie sicher er sich war, seinen Standpunkt durchsetzen zu können, so verspürte sie heute kein Interesse nach Verhandlungen. Wenn sie schon einmal fernab der Heimat in Volterra war, dann wollte sie sich nicht mit Alltäglichem umgeben, sondern etwas entspannen und vielleicht sogar Neues erfahren.
Schon seit einer Weile war er fort und sie stand hier am Hafen und sah hinaus auf das Wasser, beobachtete, wie die blutrote Sonne vom Meer verschluckt wurde und die Silhouetten der Schiffe umso deutlicher hervorhob. Sogar zwei Seehunde hatten sich vor etwa zwei Stunden im Hafen blicken lassen, sehr zur Freude der Kreuzfahrttouristen. Fasziniert hatte sie das Schauspiel verfolgt und die leuchtenden Augen der Touristen beobachtet, die versuchten, die Tiere auf Fotos zu bannen, um den Augenblick einzufangen. Gern wäre sie etwas näher ans Wasser gegangen, um sich die Seehunde näher anzusehen, doch das Wetter verbot es ihr. Auch wenn das britische Wetter meist von Regen und wolkenverhangenem Himmel geprägt war, zeigte es sich heute von einer ganz anderen Seite.
Sie hatte unweit ihres Standortes ein kleines Gebäude ausgemacht das nur ihre Aufmerksamkeit erregt hatte. Die dem Wasser zugewandte Seite war bunt bemalt. Neben dem Namen des Museums zeigte es sechs verschiedene Kunstwerke, die von fünf Fenstern unterbrochen wurden. Unter anderem wurden Seemänner mit schweren Tauen gezeigt. Zunächst hatte sie sich das Kunstwerk näher angesehen und sich dann zur Vorderseite des Gebäudes begeben. Es hatte sich als kleines unscheinbares Museum herausgestellt das sie sich nun näher ansehen wollte.
Nun war der kleine Bau verlassen, die Lichter im Innern gelöscht und Athenodora zog es jetzt, da die Sonne fast verschwunden war, in genau dieses Gebäude.
Etwas Landeskunde und Geschichte konnte zum Zeitvertreib nicht schaden. Sie würde schon merken, wenn Caius zurück war und sie ihren Weg fortsetzen konnten. Insgeheim hoffte sie, dass sie nicht gleich wieder zurück nach Italien aufbrachen, sondern auf der Insel noch etwas verweilten. Sie unternahmen in der letzten Zeit nicht oft Reisen, die sie an Orte außerhalb Italiens führten. Da wollte sie diese seltene Gelegenheit gern nutzen.
Es war für sie ein Leichtes, in das Gebäude zu gelangen.
Eine unglaubliche Hitze schlug ihr entgegen. Die Luft im Innern war stickig und sie war wieder einmal froh, nicht atmen zu müssen. Wie es erst die Menschen hier aushielten?
Das Gebäude des Invergordon Naval Museum and Heritage Center an sich bestand aus einem kleinen Vorraum und einem Hauptraum, der die Ausstellung beinhaltete. Eine kleine Spendenbox auf dem Tresen bat um Unterstützung für die Erhaltung der Ausstellung.
Gegenüber der Eingangstür erwartete sie eine Puppe in Soldatenuniform, die so typisch für die Briten waren und heute in ähnlicher Form vor dem Buckingham Palace sowie generell in London von der Royal Guard getragen wurde.
Langsam ging sie eine Runde durch die Ausstellung und besah sich die Exponate mit wachsendem Interesse. Die Anzahl der Ausstellungsstücke war überschaubar und wie sie es erkennen konnte, nahm man hier keinen Eintritt, sondern finanzierte sich aus Spendengeldern.
Ein kleiner abgetrennter Bereich befasste sich mit einem Schiff Namens HMS** Natal, einem Panzerkreuzer der Royal Navy. Auf einem Tisch in der Nähe lagen zahlreiche Aktenordner, die sich mit eben jenem Schiff befassten, das am 30. Dezember 1915 durch eine Munitionskammerexplosion im Cromarty Firth vor der Küste Schottlands bei Invergordon versunken war. Die Ordner enthielten verschiedene Aufzeichnungen, wie den Funkverkehr beispielsweise. Die Zahl der Menschen die bei diesem Unglück ums Leben kam, war bis heute umstritten und schwankt zwischen 390 und 421 Personen.
Anmutig ließ sie sich auf einen der Stühle sinken und vertiefte sich in die Aufzeichnungen, versuchte sich in die Lage der Besatzung hineinzuversetzen und mithilfe der vorhandenen Dokumente das Unglück zu rekonstruieren.
Sie hatte die Zeit völlig vergessen und als sie ein Geräusch hörte und aufsah, erblickte sie Caius in der Tür. Wie lange stand er schon dort und beobachtete sie? Es dämmerte bereits und es war Zeit, wieder aufzubrechen. Sie erhob sich von ihrem Stuhl, legte bedauernd den Ordner zurück und folgte Caius nach draußen. Bald würden die ersten Menschen wieder die Exponate bestaunen und sich in vergangene Zeiten entführen lassen.
Erst als sie wieder am Hafen standen, wandte sie sich an ihn und mit Blick auf das Schiff, das einsam im Hafen vertäut lag, meinte sie: „Ich finde es faszinierend, dass solch riesigen Schiffe, so anmutig auf dem Wasser treiben können. Das hätten wir uns früher nicht erträumt.“
Caius war ihrem Blick gefolgt und als er nun ihre leuchtenden Augen betrachtete, fragte er sich, ob er sie mit einem eigenen Schiff vielleicht glücklich machen konnte. Irgendwann, wenn die Zeit reif für solch ein Geschenk an sie war.
„Hast du deine Zeit gut verbracht?“
Sie nickte und erzählte ihm dann von dem Schicksal jenes Schiffes, dass man einst Natal getauft hatte.
„Und, warst du erfolgreich?“, erkundigte sie sich bei ihm, nachdem sie geendet hatte.
„Das war ich durchaus und ich bin sehr gespannt, was Aro sagen wird“
„Verrätst du mir, was für Geschäfte dich hierher getrieben haben?“
„Ich kann es dir zeigen. Morgen Nacht.“
„Das wäre schön.“
Und so schritt sie an seiner Seite am Wasser entlang, beobachtete den Sonnenaufgang, lauschte dem Rauschen der Wellen und bedauerte sehr, nicht noch mehr Zeit in diesem kleinen Museum verbringen zu dürfen. Und dennoch war sie voller Vorfreude auf das, was Caius ihr in der kommenden Nacht zeigen wollte.
Am Horizont war bereits ein weiteres Kreuzfahrtschiff auszumachen das Kurs auf Invergordon nahm. Und insgeheim wünschte Athenodora sich an Bord. Nur um zu sehen, inwieweit sich auch hier die Technik weiterentwickelt hatte und wie sehr die Menschen sich heute anders benahmen, als vor langer, langer Zeit.
*auf Reede: Wenn ein Schiff nicht direkt im Hafen am Steg liegt, sondern etwas vor dem Hafen, sodass Tenderboote zum Einsatz kommen müssen, um die Passagiere an Land zu bringen
**HMS = Präfix; bedeutet hier: Her Majesty’s Ship/Submarine (Schiff/U-Boot Ihrer Majestät)
Dieses kleine Museum hier habe ich Ende April selbst besucht.
Nachts im Museum VI
Sie stand am Wasser und sah hinaus zu den drei Kreuzfahrtschiffen, die entweder am Steg, oder aber auf Reede* lagen. Es waren nicht viele, die diese Nacht hier waren. Beleuchtet sahen sie noch eindrucksvoller aus, als bei Tageslicht, fand sie. Was mochten wohl ihre nächsten Ziele sein?
Langsam drehte sich eines um den Ankerpunkt. Die langsame Bewegung verfolgte sie einige Augenblicke mit den Augen, ließ sich den Wind durch die Haare wehen und dachte nach. Über die letzten Tage, ihr Leben und ja, sogar über den einen oder anderen Gardisten.
Es war überraschend gewesen, als Caius erklärte, er wolle hier her nach Schottland reisen. Nicht lange, nur für einige Tage. Lange war es her, seitdem sie das letzte Mal hier gewesen war. Er hatte irgendetwas von Geschäften gemurmelt, hatte sich erkundigt, ob sie ihn begleiten wolle und war dann allein seiner Wege gegangen, als sie dankend abgelehnt hatte. Dann sah sie sich lieber die Natur an, oder beschäftigte sich anderweitig.
Auch, wenn es sie faszinierte, wie Caius es schaffte, zu verhandeln, wie sicher er sich war, seinen Standpunkt durchsetzen zu können, so verspürte sie heute kein Interesse nach Verhandlungen. Wenn sie schon einmal fernab der Heimat in Volterra war, dann wollte sie sich nicht mit Alltäglichem umgeben, sondern etwas entspannen und vielleicht sogar Neues erfahren.
Schon seit einer Weile war er fort und sie stand hier am Hafen und sah hinaus auf das Wasser, beobachtete, wie die blutrote Sonne vom Meer verschluckt wurde und die Silhouetten der Schiffe umso deutlicher hervorhob. Sogar zwei Seehunde hatten sich vor etwa zwei Stunden im Hafen blicken lassen, sehr zur Freude der Kreuzfahrttouristen. Fasziniert hatte sie das Schauspiel verfolgt und die leuchtenden Augen der Touristen beobachtet, die versuchten, die Tiere auf Fotos zu bannen, um den Augenblick einzufangen. Gern wäre sie etwas näher ans Wasser gegangen, um sich die Seehunde näher anzusehen, doch das Wetter verbot es ihr. Auch wenn das britische Wetter meist von Regen und wolkenverhangenem Himmel geprägt war, zeigte es sich heute von einer ganz anderen Seite.
Sie hatte unweit ihres Standortes ein kleines Gebäude ausgemacht das nur ihre Aufmerksamkeit erregt hatte. Die dem Wasser zugewandte Seite war bunt bemalt. Neben dem Namen des Museums zeigte es sechs verschiedene Kunstwerke, die von fünf Fenstern unterbrochen wurden. Unter anderem wurden Seemänner mit schweren Tauen gezeigt. Zunächst hatte sie sich das Kunstwerk näher angesehen und sich dann zur Vorderseite des Gebäudes begeben. Es hatte sich als kleines unscheinbares Museum herausgestellt das sie sich nun näher ansehen wollte.
Nun war der kleine Bau verlassen, die Lichter im Innern gelöscht und Athenodora zog es jetzt, da die Sonne fast verschwunden war, in genau dieses Gebäude.
Etwas Landeskunde und Geschichte konnte zum Zeitvertreib nicht schaden. Sie würde schon merken, wenn Caius zurück war und sie ihren Weg fortsetzen konnten. Insgeheim hoffte sie, dass sie nicht gleich wieder zurück nach Italien aufbrachen, sondern auf der Insel noch etwas verweilten. Sie unternahmen in der letzten Zeit nicht oft Reisen, die sie an Orte außerhalb Italiens führten. Da wollte sie diese seltene Gelegenheit gern nutzen.
Es war für sie ein Leichtes, in das Gebäude zu gelangen.
Eine unglaubliche Hitze schlug ihr entgegen. Die Luft im Innern war stickig und sie war wieder einmal froh, nicht atmen zu müssen. Wie es erst die Menschen hier aushielten?
Das Gebäude des Invergordon Naval Museum and Heritage Center an sich bestand aus einem kleinen Vorraum und einem Hauptraum, der die Ausstellung beinhaltete. Eine kleine Spendenbox auf dem Tresen bat um Unterstützung für die Erhaltung der Ausstellung.
Gegenüber der Eingangstür erwartete sie eine Puppe in Soldatenuniform, die so typisch für die Briten waren und heute in ähnlicher Form vor dem Buckingham Palace sowie generell in London von der Royal Guard getragen wurde.
Langsam ging sie eine Runde durch die Ausstellung und besah sich die Exponate mit wachsendem Interesse. Die Anzahl der Ausstellungsstücke war überschaubar und wie sie es erkennen konnte, nahm man hier keinen Eintritt, sondern finanzierte sich aus Spendengeldern.
Ein kleiner abgetrennter Bereich befasste sich mit einem Schiff Namens HMS** Natal, einem Panzerkreuzer der Royal Navy. Auf einem Tisch in der Nähe lagen zahlreiche Aktenordner, die sich mit eben jenem Schiff befassten, das am 30. Dezember 1915 durch eine Munitionskammerexplosion im Cromarty Firth vor der Küste Schottlands bei Invergordon versunken war. Die Ordner enthielten verschiedene Aufzeichnungen, wie den Funkverkehr beispielsweise. Die Zahl der Menschen die bei diesem Unglück ums Leben kam, war bis heute umstritten und schwankt zwischen 390 und 421 Personen.
Anmutig ließ sie sich auf einen der Stühle sinken und vertiefte sich in die Aufzeichnungen, versuchte sich in die Lage der Besatzung hineinzuversetzen und mithilfe der vorhandenen Dokumente das Unglück zu rekonstruieren.
Sie hatte die Zeit völlig vergessen und als sie ein Geräusch hörte und aufsah, erblickte sie Caius in der Tür. Wie lange stand er schon dort und beobachtete sie? Es dämmerte bereits und es war Zeit, wieder aufzubrechen. Sie erhob sich von ihrem Stuhl, legte bedauernd den Ordner zurück und folgte Caius nach draußen. Bald würden die ersten Menschen wieder die Exponate bestaunen und sich in vergangene Zeiten entführen lassen.
Erst als sie wieder am Hafen standen, wandte sie sich an ihn und mit Blick auf das Schiff, das einsam im Hafen vertäut lag, meinte sie: „Ich finde es faszinierend, dass solch riesigen Schiffe, so anmutig auf dem Wasser treiben können. Das hätten wir uns früher nicht erträumt.“
Caius war ihrem Blick gefolgt und als er nun ihre leuchtenden Augen betrachtete, fragte er sich, ob er sie mit einem eigenen Schiff vielleicht glücklich machen konnte. Irgendwann, wenn die Zeit reif für solch ein Geschenk an sie war.
„Hast du deine Zeit gut verbracht?“
Sie nickte und erzählte ihm dann von dem Schicksal jenes Schiffes, dass man einst Natal getauft hatte.
„Und, warst du erfolgreich?“, erkundigte sie sich bei ihm, nachdem sie geendet hatte.
„Das war ich durchaus und ich bin sehr gespannt, was Aro sagen wird“
„Verrätst du mir, was für Geschäfte dich hierher getrieben haben?“
„Ich kann es dir zeigen. Morgen Nacht.“
„Das wäre schön.“
Und so schritt sie an seiner Seite am Wasser entlang, beobachtete den Sonnenaufgang, lauschte dem Rauschen der Wellen und bedauerte sehr, nicht noch mehr Zeit in diesem kleinen Museum verbringen zu dürfen. Und dennoch war sie voller Vorfreude auf das, was Caius ihr in der kommenden Nacht zeigen wollte.
Am Horizont war bereits ein weiteres Kreuzfahrtschiff auszumachen das Kurs auf Invergordon nahm. Und insgeheim wünschte Athenodora sich an Bord. Nur um zu sehen, inwieweit sich auch hier die Technik weiterentwickelt hatte und wie sehr die Menschen sich heute anders benahmen, als vor langer, langer Zeit.
*auf Reede: Wenn ein Schiff nicht direkt im Hafen am Steg liegt, sondern etwas vor dem Hafen, sodass Tenderboote zum Einsatz kommen müssen, um die Passagiere an Land zu bringen
**HMS = Präfix; bedeutet hier: Her Majesty’s Ship/Submarine (Schiff/U-Boot Ihrer Majestät)