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Moments of Immortality (Fragmente)

Kurzbeschreibung
GeschichteAllgemein / P18 / MaleSlash
Carlisle Cullen Esme Cullen
07.01.2011
09.01.2022
89
149.974
11
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208 Reviews
Dieses Kapitel
2 Reviews
 
07.01.2011 1.693
 
Hier melde ich mich nun auch einmal endlich zurück mit dem nächsten Kapitel. Es gehört mehr oder weniger mit zu Papercut (eher am Rande) und klärt auf, warum Lucien bei den Rumänen in der Schuld steht.
Für Diejeinigen von Euch, die Papercut noch nicht kennen, hier der Link:


http://www.fanfiktion.de/s/4dd15b6600013e0306705dc0



Wolfsjagd


Es war finsterste Nacht und die Sterne waren klar am Firmament auszumachen. Man hörte nichts, bis auf das gelegentliche Rascheln der Umhänge der Gardisten, die ihren Meister auf dieser Mission begleiteten. Alltäglich war diese nicht. Diesmal kam es auf die reine Kampferfahrung an. Talente  waren wertlos.

In Caius Volturi brannte die Lust. Er wollte die Befriedigung erfahren, die ein Richter nach einer Verurteilung empfindet.

Die Geschöpfe die es unschädlich zu machen galt, waren in seinen Augen nicht würdig, auf dieser Welt noch länger zu verweilen. Sie hatten es gewagt, unerwünscht in das Herrschaftszentrum der Unsterblichkeit einzudringen und dafür würden sie heute mit ihrem Leben bezahlen.

Es war nicht leicht gewesen, sie aufzuspüren, doch nun waren sie ihnen ganz nahe. Bald würde der sadistische Meister Rache üben können. Der Gestank der von ihrem Feind ausging, war nicht zu ignorieren. Bald jedoch würde er die feinen Nasen der königlichen Vampire nicht mehr belästigen.

Ein tiefes Grollen war zu vernehmen, das ihnen bestätigte, dass sie nur noch wenige Augenblicke von ihren Widersachern trennten. Ein Lächeln glitt über Caius Gesicht. Ein wütender Werwolf war fast noch besser, als ein toter Werwolf. An Ersterem hatte der Herrscher zumindest noch seine Freude und konnte sich an seinen Todesqualen ergötzen.

Ein schwarzer Wolf kam direkt auf die kleine Gruppe zu gerannt. Eine einfache Drehung des Volturi-Meisters genügte, um ihm auszuweichen.

„Ist das alles, was du zu bieten hast Lucien?“, fragte Caius spöttisch.

Der Gestaltwandler fuhr herum und fletschte die Zähne. Diesen Moment nutzte die Garde, um sich unbemerkt zu verteilen.

Der Wolf fuhr herum und knurrte. Es erstaunte Caius, dass er sich ihnen allein stellen wollte und offenbar auf die Unterstützung seines Rudels verzichtete. Er hatte diese Geschöpfe nie verstehen können und wollte es auch erst gar nicht versuchen. Die Gegenwehr war gering. Sie waren in der Überzahl und wenn sie erst einmal das Alphatier, was mit gesträubtem Nackenfell vor ihnen stand, vernichtet hatten, würden sie sich jedes einzelne Mitglied des Rudels vornehmen und sie so lange jagen, bis auch der letzte Wolf von diesem Planeten verschwunden war.

Einzig die Quileute könnten Probleme bereiten, da sie mit den Cullens mehr oder weniger befreundet waren. Caius hatte nie verstanden, wie so etwas überhaupt möglich war. Es lag in der Natur beider Rassen, dass sie Feinde waren.

Wachsam beäugte der Volturi-Meister seinen Feind und nahm jede kleinste Bewegung in sich auf.

Lucien kam nicht dazu, Caius anzuspringen. Felix, Santiago und Demetri hatten die Schlingen geworfen, die extra für diese Jagd angefertigt worden waren. Massive Metallseile, die an der Innenseite mit kleinen Dornen gespickt waren, die sich nun tief in den Hals des Ungeheuers bohrten.

Der Schmerz stachelte ihn in seiner Wut noch weiter an, wodurch sich die Schlingen noch fester zogen.

Allmählich erschlaffte der Widerstand. Lucien hechelte erschöpft  und die Rückverwandlung setzte ein.

„Caius ihr habt doch nicht vor, diesen armen Wolf zu töten?“

Aus dem Dunkel des Waldes trat eine Gestalt hervor. Das Gesicht wurde vom Schein des Vollmondes erleuchtet.

„Wladimir, warum überrascht es mich nicht, dich hier anzutreffen? Wo hast du Stefan gelassen? Ihr beide seid normalerweise unzertrennlich.“

„Wie Recht du hast Caius.“ Stefan näherte sich von der anderen Seite. „Schade, dass du uns offenbar erwartet hast und ich dachte, wir könnten dir eine solche bereiten.“

„Wie ehrenhaft. Leider halte ich überhaupt nichts von Überraschungen“, erwiderte er gelangweilt.

„Wie auch immer. Lass den Wolf am Leben. Es reicht schon, dass ihr die Vampire unterdrückt.“

„Seit wann bist du so sozial?“, spottete Caius.

Lucien stöhnte vor Schmerz auf. Die Schlinge hatte sich tief in seinen Hals geschnitten und ein kleines Rinnsal Blut lief unter dem Metall hervor. Caius zog angewidert eine Grimasse. Blut von Werwölfen stank bestialisch.

Langsam bewegte sich der Gestaltwandler, was Caius zum Anlass nahm, einen blankpolierten Stiefel auf dessen Nacken zu platzieren. Würde er das Gewicht auch nur ein bisschen verlagern, reichte es aus, um Lucien zu töten.

„Wenn es um Wölfe geht, beweise ich schon einmal Tierliebe, auch wenn das nicht oft vorkommt“, erwiderte Wladimir.

„Wie überaus rührend.“

Von weiter her näherte sich ein Rascheln, das allmählich lauter wurde. Caius fuhr herum und nahm dabei unbewusst den Fuß von Luciens Nacken. Die Garde lauschte ebenfalls den lauter werdenden Geräuschen, achtete nicht mehr zu sehr auf den am Boden liegenden Gestaltwandler und die Rumänen.

Die Wölfe welche die Lichtung betraten, fackelten nicht lange mit der Entscheidung, in das Geschehen einzugreifen und ihrem Rudelführer zur Hilfe zu kommen.

Wladimir und Stefan nutzten den Moment der Unachtsamkeit Caius` und der Garde aus, um Lucien von der mörderischen Schlinge zu befreien. Noch im Laufen verwandelte sich Lucien und lief davon. Sein Rudel würde ihm bald folgen. Lautlos verschwand er zwischen den Bäumen.

Jane bemerkte die Flüchtigen und griff ein, während sie versuchte, sich einen Wolf vom Hals zu schaffen, der bedächtig nahe an ihrer Kehle zuschnappte. Sie versetzte ihm einen Schlag auf die Nase, da sie keine Schlinge zu Hand hatte. Es gab ein fürchterliches Knacken und der Wolf jaulte auf.

Dann fokussierte sie sich für einen Augenblick auf Wladimir und Stefan. Ersterem wurde Schwarz vor Augen, als die Welle des Schmerzes auf ihn einströmte. Seine Beine vermochten ihn nicht mehr zu tragen.

Felix, Demetri und Santiago waren indes dabei, die verbliebenen Schlingen auszuwerfen, um wenigstens noch einige Wölfe einzufangen und unschädlich zu machen. Die anderen Wölfe, die den grausamen Schlingen entkommen konnten, flohen. Die drei Gardisten wollten ihnen folgen.  

„Lasst sie. Wir haben genug Gefangene. Ich werde sie schon zum Reden bringen, und wenn ich sie dafür in Stücke reißen muss.“


*****


Seufzend legte Athenodora ihr Buch zur Seite. Seit Tagen verweilte ihr Gatte schon in den Kerkern und verbrachte seine Zeit damit, aus den Werwölfen Informationen herauszupressen. Sie verstand seine Rachegelüste durchaus, doch wollte sie nicht einsehen, dass er dabei die gemeinsame Zeit mit ihr vernachlässigte.

Er hätte schon längst mit diesen widerlichen Kreaturen fertig sein können, doch seine sadistische Veranlagung machte dies zunichte.

Das musste ein Ende haben. Sie würde nicht länger warten, bis er zurückkehrte, sondern wollte in die Kerker gehen, damit sie ihn wenigstens an diesem Tage zu Gesicht bekam.

Schon von Weitem waren die Schmerzensschreie zu vernehmen, als sie den langen Flur entlang schritt. Kein Gardist kreuzte ihren Weg und sie wäre ungesehen in den Kerkern verschwunden, wenn ihr nicht am Treppenabsatz hinab Aro begegnet wäre.

„Athenodora, welch Überraschung, dich hier anzutreffen.“

„Ich wollte nach Caius sehen. Er ließ sich lange nicht mehr hier oben im Schloss sehen.“

„Aus diesem Grund war ich gerade bei ihm. Er ist in ausgelassener Laune.“

Das konnte sie sich lebhaft vorstellen.

„Allerdings glaube ich nicht, dass er erfreut wäre, dich dort unten zu sehen.“

„Ich muss zu ihm Aro. Anders lässt er sich ja nicht dazu bewegen, dem Schlossalltag beizuwohnen. Er hat schon eine Mahlzeit ausgelassen.“

Aro schmunzelte. „Er wird schon nicht verdursten.“

Sie seufzte. „Ich sehne mich nach Zweisamkeit Aro. Er vernachlässigt mich.“

Aro war nicht glücklich, doch würde er sie nicht aufhalten. „Dann geh zu ihm.“

Die Treppe hinunter eilend vernahm sie neben den unablässigen Schreien auch die Stimme ihres Gatten: „Ich habe bisher Jeden zum Reden gebracht. Ich habe Zeit, viel Zeit, um mir anzuhören, was du zu sagen hast. Und irgendwann wirst du sprechen.“

Sie stand in der Tür einer der Folterkammern. Caius hatte ihr den Rücken zugewandt.

Ein junger Mann befand sich auf der Streckbank, an der gerade die Schrauben angezogen wurden.

„Er hat uns nicht erzählt, wohin er wollte“, presste er zwischen den Zähnen hervor.

„Du kannst dich also immer noch nicht erinnern, wo ihr zuletzt gehaust habt? Mir war, als hättet ihr ein fast so ausgeprägtes Gedächtnis, wie wir Vampire.“

Der Mann schwieg und wich dem blutroten Blick aus.

„Irgendwoher kenne ich diesen Blick“, fuhr Caius nachdenklich fort. „Jetzt erinnere ich mich. Das hübsche Mädchen, mit dem ich Bekanntschaft machen durfte, war deine Frau.“

Hasserfüllt blickten ihn braune Augen an. Er hatte einen wunden Punkt getroffen. Genau da wollte er sein Opfer haben. Rasend vor Wut, damit er sich wehrte und der Sadist einen Grund hatte, die Schrauben noch fester zu ziehen. „Sie hat gebettelt, dass ich sie gehen lasse. Doch wer kann so einer Schönheit widerstehen?“

Erschrocken sog sie die Luft ein, als sie begriff, auf was ihr Gemahl angespielt hatte, was Caius auf sie aufmerksam machte. Er drehte sich um.

„Geh nach oben.“

„Caius ich...“

„Ich sagte geh!“

Niedergeschlagen senkte sie den Kopf und lief den Weg zurück, den sie gekommen war.


*****



Es war weit nach Mitternacht, als er zu ihr kam. Sie saß auf dem Fenstersims, die Hände um die Knie geschlungen und den Blick starr nach draußen gerichtet, ohne etwas Bestimmtes zu sehen.

Als er eintrat zeigte sie keine Regung.

„Athenodora...“

„Du gehst besser Caius!“

Er war erschrocken, über ihren Tonfall.  

„Lass mich erklären....“

„Ich sagte geh Caius! Lass mich allein. Ich brauche deine Nähe jetzt nicht. Vor einigen Stunden  habe ich mich noch danach verzehrt, wenigstens einige Augenblicke allein mit dir zu sein, doch jetzt...“

„Es ist nicht das vorgefallen, was du denkst.“

„Was denke ich denn Caius?“, fauchte sie.

„Mäßige dich in deinem Ton. Du denkst, ich habe dich betrogen, nicht wahr?“

Ihr Schweigen war ihm Antwort genug.

„Da liegst du falsch. Du bist die Einzige, der ich mein Herz geschenkt habe und das wirst du für immer bleiben.“

„Was hast du mit der Frau gemacht?“

„Getötet.“

Athenodora betrachtete ihren Mann verärgert. Sie blickte in seine Augen, um zu sehen, ob er ihr die Wahrheit sagte. Er signalisierte Friede. „An dem Tag an dem ich dich gegen eine Wolfsfrau eintausche, darfst du mich verbrennen lassen.“

„Das werde ich.“

Ein versöhnlicher Kuss beruhigte die Gemüter. „Wie tötet man eine Wolfsfrau?“, fragte Athenodora auf dem Weg in den Thronsaal.

„Langsam.“ Caius grinste hinterhältig, als ihnen der Duft von Menschen entgegen kam. „Es ist mir noch immer ein Rätsel, wie die Cullens sich vegetarisch ernähren können.“
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