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Das Geheimnis des Administrator

von Sarafina
Kurzbeschreibung
GeschichteAllgemein / P18 / Gen
Administrator Lorlen Hoher Lord Akkarin Lady Vinara OC (Own Character) Sonea
01.01.2011
13.05.2016
39
46.389
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01.01.2011 1.417
 
Unsicher sah sich Natalia um. Die Gilde der Magier von Kyralia. Oft war sie als Kind mit ihrer Familie daran vorbei gegangen, hatte durch die Gitter gestarrt und sich gefragt, wie das Leben einer Magierin ist. Seitdem waren die Jahre vergangen und aus dem Kind war langsam ein junge Frau geworden. Immer noch war sie neugierig auf das Leben der Magier. Mit ihrer jüngeren Schwester Zaara hatte sie oft darüber geredet. Auch sie hatte den Wunsch geäußert, Magierin zu werden und aus dem Wunsch war Realität geworden. Mit 15 Jahren hatten ihre Eltern einen Brief von der Gilde erhalten, indem sie gebeten wurden, mit ihr zur Magiergilde zu kommen. Zunächst war sie aus dem Jubeln kaum mehr herausgekommen und ins Bett zum schlafen, war sie nur schwer zu bekommen. Den ganzen restlichen Tag war sie durchs Haus gerannt, hatte jedem Diener und jeder Dienerin erzählt, sie würde eine Magierin werden.
Doch jetzt fühlte sie sich unsicher. Man hatte ihre Eltern und sie angewiesen ins Büro des Administrators zu gehen. Dieser sollte sie prüfen und falls das Urteil positiv war, weitere Informationen Ihnen geben.
Natalia drückte sich eng an ihre Mutter. Diese unvertraute Umgebung und die vielen Magier in roten, grünen und violetten Roben jagten ihr Angst ein. Am liebsten wollte sie flüchten und wieder nach Hause gehen. Doch diesen Wunsch drängte sie weit zurück. Eine Magierin zu sein, dass war ihr Traum und ihr innigster Wunsch. Sie würde nicht zulassen das ihre Angst sie davon abhielt, diesen Weg zu beschreiten.
Zusammen mit ihren Eltern stieg sie die Treppen der Universität hinauf. Das Gebäude war ein imposanter Bau und ähnelte fast einer Kirche. Auch die Gänge und der Fußboden mit seinen Kacheln ließen die Universität an eine Kirche denken.
Vor einer schlichten Holztür stoppten sie und klopften. Stille folgte und Natalia sah verwirrt zu ihrer Mutter. Diese stand, mit bangen Blick da und sah die Tür an.
,,Herein.", wurde gerufen und ihr Vater öffnete die Tür. Natalia und ihre Mutter folgten ihm.
Das Büro des Administrators war groß. Größer als ihr eigenes Zimmer zu Hause. Ein klobig anmutender Schreibtisch füllte den von deckenhohen Regalen an den Wänden ausgefüllten Raum. Am Schreibtisch saßen ein älterer und ein jüngerer Mann. Beide trugen blaue Roben und wiesen sich damit als Administrator und sein Assistent aus.
,,Ich bin Administrator Jorus, dass ist mein Assistent Lord Lorlen.", stellte er sich vor und fuhr sofort fort.
,,Ich hoffe Sie hatten keine Schwierigkeiten hierher zu finden."
,,Nein, ganz und gar nicht.", beschwichtigte ihr Vater die beiden Männer und schwieg wieder.
,,Und ihr müsst Natalia sein.", wandte sich der Administrator nun an sie.
Natalia ignorierte den Mann und sah sich staunend um. So viele Bücher und Akten hatte sie nicht mal im Arbeitszimmer ihres Vaters zu Gesicht bekommen und der war einer der einflussreichsten Händler in Imardin. Gerne würde sie eines herausnehmen und hineinschauen, einfach nur um ihre Neugierde zu stillen.
,,Natalia.", sprach ihre Mutter sie an und überrascht sah sie sie, dann den Administrator und zuletzt Lorlen an. Dieser wahrte eine emotionslose Miene und sah sie an. Nein er sah sie nicht an, er sah an ihr vorbei und das Bücherregal hinter ihr an, stellte sie fest. Kurz wanderte ihr Blick zum Administrator. Dieser lächelte sie freundlich an und sagte.
,,Wir werden jetzt feststellen ob du eine verborgenes magisches Talent besitzt. Das ist Voraussetzung, damit du der Gilde beitreten kannst.", erklärte er ihr.
Natalia nickte. Das klang einleuchtend. Der Administrator fuhr fort mit erklären, doch Natalias Aufmerksamkeit wanderte wieder zu dem schweigsamen Lorlen, der dasaß und an ihr vorbei starrte, als wäre sie Luft. Irgendwie störte sie das. Sie war es nicht gewohnt wie Luft behandelt zu werden.
Leicht rückte sie ein Stück zur Seite um in Lorlens Blickfeld zu geraten. Dieser zog nun missbilligend die Stirn in kraus, entspannte sie jedoch sofort wieder und sah sie nun wirklich an. Sein Blick war fragend und er sah kurz zum Administrator.
Dieser drehte in diesem Augenblick sich auch zu Lorlen um und bat.
,,Prüfst du sie bitte."
Lorlen nickte, stand auf und trat zu ihr. Er war einen Kopf größer als sie und sein schwarzes Haar trug er zurückgekämmt in einem Zopf. Seine braunen Augen wirkten sanft und warm, doch zugleich auch etwas abwesend.
Langsam streckte er zwei Finger aus und wollte diese gerade an ihre Schläfe drücken als sie zurück wich. Was hatte das jetzt zu bedeuten? Warum musste dieser Lorlen sie berühren?
,,Du brauchst keine Angst zu haben.", sagte er leise.
Natalia schluckte unsicher und als er erneut näher kam, wich sie dieses Mal nicht zurück. Sanft legte er die Finger auf ihre Schläfe und schloss die Augen. Kurzzeitig blieb sie verwirrt stehen und fragte sich, ob sie auch die Augen schließen musste. Doch dann öffnete Lorlen die Augen wieder, wich zurück und nickte den Administrator zu.
,,Schön. Wir freuen uns das du als Sommernovizen zu uns kommst. Die Einladung zur Aufnahme wird eine Woche vor dem offiziellen Tag kommen. Ich wünsche ihnen dann noch einen schönen Tag.", entschied Jorus.
Neben ihn setzte sich Lorlen wieder und begann eilig etwas zu schreiben.
Natalia sah ihn an und hoffte er würde noch einmal den Blick heben. Doch das tat er nicht. Er war in seine Arbeit vertieft und zeigte keinerlei Interesse. Schade, dachte sie unwillkürlich und ärgerte sich kurz darauf über ihren Gedanken. Lorlen sah war sehr gut aus, aber es war zu sehen, dass er viel zu alt für sie ist. Bestimmt war er mehr als 10 Jahre älter als sie und ihre Eltern würden, selbst wenn sie eine Magierin ist, ihn nicht an ihrer Seite erlauben.
Und er würde auch keinerlei Interesse an mir zeigen, dachte sie wehmütig.
Natalia bemerkte nur teilweise wie ihre Eltern sie aus dem Büro führten. Zu sehr waren ihre Gedanken bei Lorlens Anblick durcheinander gebracht wurden. Als sie zu Hause ankamen, ging Natalia sofort in ihr Zimmer. Sie wollte nicht das ihre Eltern bemerkten, was mit ihr los war. Zuerst musste sie selbst verstehen, was eben passiert ist und warum sie sich so idiotisch benommen hatte.

,,Ich denke das waren für dieses Semester alle.", sagte Jorus und lehnte sich seufzend zurück um sich die müden Augen zu reiben. Lorlen nickte während er schrieb.
,,Lorlen, ich denke es wird Zeit, dass ich es dir erzähle.", entschied der Administrator.
,,Was erzählen?", fragte der junge Mann, der in seiner Arbeit vertieft war."
Jorus seufzte und verlangte.
,,Leg kurz die Feder weg, Junge und hör mir zu."
Lorlen kam seiner Aufforderung nach und wandte ihm fragend den Blick zu. Jorus lächelte den jungen Mann an. Er war jetzt vier Jahre sein Assistent gewesen, hatte sich als zuverlässig gezeigt und viele seiner ehemaligen Pflichten konnte er ohne schlechten Gewissens an ihn abgeben, sodass die Pflichten und Aufgaben, die er als Administrator hatte, in seinem Alter nicht erdrückten. Doch jetzt war der Zeitpunkt gekommen, an dem er an sein Alter und seine Gesundheit denken musste und dem jüngeren das Feld vollkommen überlassen musste.
,,Ich werde mein Amt niederlegen. Es ist für meine Gesundheit das Beste.", erklärte er.
,,Was? Wer wird euer Amt übernehmen?", fragte Lorlen entsetzt.
,,Du.", antwortete Jorus.
,,Ich.", rief Lorlen entsetzt und lehnte sich zurück. Diese Ankündigung war heftig. Fühlte er sich denn überhaupt in der Lage dieses wichtige Amt zu übernehmen.
,,Der Hohe Lord ist dein Freund, Lorlen. Er wird sich freuen, dass du das Amt des Administrators übernimmst.", meinte Jorus.
,,Aber ich ...", weiter sprach er nicht. Im Moment fielen ihm keine Einwände ein.
,,Du bist vier Jahre in meine Lehre gegangen und 28 Jahre alt. Ich bin jetzt 72 Jahre alt und müde. Irgendwann muss man der jungen Generation das Feld überlassen.", meinte der Administrator.
,,Ich bezweifle das ich ein ebenso guter Administrator sein werde wie ihr.", gab er zu.
,,Du wirst der Administrator sein, der du bist und die Gilde wird dich dafür schätzen.", erwiderte Jorus und stand auf.
,,Mach nicht mehr zu lange, Lorlen. Die Nacht ist zum Schlafen da."
Lorlen sah noch lange zur Tür hinter der der Administrator verschwunden war. Er konnte noch nicht ganz fassen, was Jorus da eben gesagt hatte. Der Schock war zu gewaltig gewesen und Furcht auf das, was ihn erwartete, bahnte sich einen Weg an die Oberfläche. War er mit seinen 28 Jahren nicht zu jung für dieses Amt? Für Administrator Jorus anscheinend nicht, da dieser beabsichtigte nicht weiter für die Gilde tätig zu sein.
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