A Parlay a day keeps the Pirate away (ehemals: Was wäre, wenn...?)
von dying beauty
Kurzbeschreibung
Was wäre, wenn Governor Swann vier Töchter [allesamt MMFF-OCs, no Elizabeth!] statt einer hätte? Was wenn zwei von Barbossa entführt worden wären, die dritte beschließt, Jack zu helfen, und die vierte in Port Royal bei Commodore Norrington bliebe? Einen Versuch ist es wert, oder? ^^ (wird momentan stilistisch überarbeitet, aktuell bis Kap. 15)
GeschichteAbenteuer, Liebesgeschichte / P12 / Gen
Barbossa
Captain Jack Sparrow
Governor Swann
James Norrington
Will Turner
29.11.2010
20.09.2013
53
119.594
16
Alle Kapitel
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Dieses Kapitel
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29.11.2010
2.801
Hier mal wieder ein neues Kappi, längst überfällig, ich weiß, aber ich konnte die ganze Woche an der Arbeit nicht schreiben ._.
Böse Chefin :(
*sie in die Ecke schick*
x3
Freud und Leid
Isabella saß an dem Tisch in der großen Kabine des Commodores, ein reiches Frühstück vor sich. Sie seufzte ein wenig bedauernd, denn vor lauter Aufregung bekam sie nun keinen Bissen mehr hinunter.
Sie saß allein, die Soldaten hatten Bastien woanders hin geschleppt. Am Anfang hatte er sich noch ein wenig gesträubt, doch Isy hatte ihn gebeten, keine Schwierigkeiten zu machen. Schließlich drohte ihnen nun keine Gefahr mehr.
Oder...?
Isabella schüttelte den Kopf und kniff die Augen zusammen. Sicher, der Commodore war sehr verärgert, das konnte sie verstehen, doch an dem armen Bastien würde er seine Wut sicherlich nicht auslassen. Das würde sie ihm bestimmt nie verzeihen...
„Möchtet Ihr nichts essen, Miss Isabella?“, ertönte die Stimme des Commodores plötzlich.
Der Kopf der jungen Frau schoss in Richtung Eingang.
„Entschuldigt mein plötzliches Eindringen, doch ich wollte noch einmal mit Euch sprechen...“, erklärte er sich und trat langsam näher.
„Nicht doch, es ist Eure Kabine...“, murmelte sie und spürte nur eine allzu bekannte Hitze in ihren Wangen. Sie senkte den Kopf und schaute auf ein paar gekochte Eier. Ihr Magen blieb stumm.
Mittlerweile war er an dem Tisch angekommen und ließ sich auf einem Stuhl ihr gegenüber nieder. Für einen kurzen Moment musterte er sie, dann seufzte auch er und rieb sich mit zwei Fingern die Schläfe.
„Miss Swann, wieso...?“, fragte er, doch vollendete er den Satz nicht.
„Wie ich schon sagte... ich ertrug es nicht, untätig in Port Royal herumzusitzen“, sagte sie mit fester Stimme. Ihr war es wohl aufgefallen, dass er sie nun mit ihrem Nachnamen angesprochen hatte.
„Aber, Ihr seid nicht für eine Mission dieses Kalibers geschaffen!“, fuhr er auf und sie zuckte zusammen.
„Reicht es nicht, dass Miss Chelsea und Miss Alex in den Fängen von Piraten sind und Miss Kathy sich Verrätern zugewandt hat? Müsst Ihr Euch dann auch noch in Gefahr begeben?“, fragte er eindringlich, doch der letzte Satz hatte einen anderen Ton. Nicht vorwurfsvoll, nicht wütend, einfach nur... besorgt?
Isy schaute ihn an und runzelte leicht die Stirn. Er erwiderte ihren Blick, schaute ihr direkt in die Augen.
„Ihr wisst nicht, wie es mir dabei geht, Euch nicht in Sicherheit zu wissen...“, wisperte er und seine Unterlippe zitterte ein kleinwenig.
Isabella zwinkerte verwirrt. So hatte sie ihn nicht gesehen, als er erfahren hatte, dass Chelsea entführt worden war...
Hätte er da nicht eigentlich eher die Fassung verlieren müssen? Schließlich hatte er ihre älteste Schwester doch um ihre Hand gebeten...
Bei dem Gedanken biss sie die Zähne zusammen.
„Ihr solltet Euch eher um Chelsea Gedanken machen... Schließlich bin ich auf dem Schiff der Marine...“, sagte sie, stand auf und trat langsam ans Fenster.
Sie liebte den Anblick des Meeres, die sanften Wellen, die das Schiff wiegten... Kaum spürbar bei einem Schiff dieser Größe, doch Bella merkte die seichten Bewegungen dennoch. Oder war auch das wieder Teil ihrer Einbildung?
„Ich weiß, Eure Schwestern sind in größerer Gefahr, dennoch... gilt meine ganze persönliche Sorge allein Euch.“
Isabella schluckte hart und versuchte, ihr lautes Herzklopfen aus ihrem Gehörgang zu vertreiben. Was hatte er gesagt? Seine PERSÖNLICHE Sorge?
„Aber...“, fing sie an und ihre Stimme zitterte. Sollte sie es wagen? Dann konnte sie nicht länger an sich halten, sie drehte sich schwungvoll um und sah ihn mit feuchten Augen an.
„Wieso gilt Eure Sorge mir, wenn das Schicksal Eurer Erwählten dermaßen ungewiss ist?“, fragte sie mit lauter Stimme.
Der Commodore sah sie im ersten Moment verwirrt an.
„Meiner Erwählten?“, fragte er unsicher.
„Chelsea“, klärte Isy ihn mit ernster Stimme auf. In diesem Moment hasste sie sich selbst, doch es war ihr schon die ganze Zeit über indirekt klar gewesen. Nicht Chelsea sollte den stolzen Commodore James Norrington heiraten (sie wusste doch genau, dass sie dies nie freiwillig tun würde), sondern sie. Sie wollte die Frau des Commodores werden, nichts wünschte sie sich mehr.
„Wieso sollte Miss Chelsea meine Erwählte sein?“, fragte er, und seine Verwirrung war noch immer nicht gewichen.
„Bitte, haltet mich nicht zum Narren...“, sagte sie leise und eine Träne stahl sich über ihre Wange. Sofort drehte sie ihm wieder den Rücken zu, sammelte all ihre Selbstbeherrschung, um das Zittern ihres Körpers zu unterdrücken und dem Schluchzer, der in ihrer Brust lauerte, nicht nachzugeben.
„Miss Isabella, ich schwöre, ich weiß nicht, wovon Ihr redet!“
Sie hörte, wie der Stuhl über das Holz rutschte. Er war aufgestanden, doch noch hörte sie keine Schritte.
Doch sie konnte nur den Kopf schütteln. Wenn sie jetzt noch einen Ton sprach, würde sie sich verraten.
„Isabella...“, hauchte er, und es war ein Flehen in seiner Stimme versteckt.
Der Rothaarigen stockte der Atem. Er hatte sie noch nie nur bei ihrem Vornamen genannt, nie hatte er sie ohne ihren Titel angesprochen.
„Ihr habt Chelsea den Heiratsantrag gemacht... Deswegen wolltet Ihr sie alleine sprechen, an dem Tag Eurer Beförderung, bevor sie ins Wasser gestürzt ist...“, fand sie nun doch den Mut, es auszusprechen. Bisher hatte sie sich geweigert, die Sache vollständig auszusprechen oder auch nur zu denken, doch jetzt war es wohl an der Zeit.
Zu ihrer großen Überraschung hörte sie ein weiches Lachen und nun doch Schritte, die sich ihr ganz langsam näherten.
„Lacht mich nicht aus, das ertrage ich nicht...“, sagte sie, ihre Stimme zitterte erneut, aber diesmal vor unterdrückter Wut.
„Ich lache Euch nicht aus. Aber, bei allem Respekt, wieso ist es Euch so wichtig, dass ich Eure Schwester heirate?“
Hörte sie da etwa einen leicht neckischen Ton?
Sie wusste nicht, was sie darauf erwidern sollte. Es war ihr wichtig, dass er SIE heiratete! Am liebsten hätte sie ihn angeschrien, doch das hätte komplett ihrem Wesen widersprochen.
Er stand nun neben ihr und schaute ebenfalls aufs Meer. Aus dem Augenwinkel sah sie, dass sein Mund zu einem kleinen Lächeln verzogen war.
„Es ist wahr, ich habe an dem Tag einen Antrag vor Eurer Schwester formuliert. Doch der galt sicherlich nicht ihr“, sagte er ruhig, mit seiner üblichen, leicht amüsierten, doch beherrschten Stimme, die die Rothaarige so beruhigend fand.
Doch mehr als seine Stimme rührte sie die Nachricht, die sie gerade vernommen hatte.
„Nicht?“, fragte sie mit hoher, verwunderter Stimme und sah ihn nun doch an.
Er stand wie immer stolz neben ihr, seine Hände hinterm Rücken locker ineinandergelegt, das Kreuz durchgestreckt.
„Nein“, wiederholte er. „An diesem Tag bin ich durch den bedauerlichen Zwischenfall leider nicht dazu gekommen, meine wahre Absicht kundzutun.“
Er machte eine Pause, und Isabella kam es vor wie eine Ewigkeit. Wieso sprach er denn jetzt nicht weiter?
Er senkte sein Haupt ein wenig, als er, immer noch äußerst amüsiert, weitersprach.
„Versteht mich nicht falsch, Chelsea ist eine wunderschöne Frau, und jeder Mann wird sich einmal glücklich schätzen, sie sein Eigen nennen zu können. Doch findet Ihr, dass sie zu mir passen würde?“
Er erwiderte ihren Blick.
„Ich weiß, was sie von mir hält, und auch, wie ihre Einstellung zu der Marine ist. Natürlich denkt Chelsea, sie könne es verbergen, doch ich bin nicht mit meiner Gutgläubigkeit zum Commodore geworden...“
Isabella hatte genug von Erklärungen, ihre Augen waren geweitet und sie klebte an seinen Lippen, immer noch begierig, den entscheidenden Part zu hören. Doch er blickte sie nur an und schwieg.
Schließlich schluckte sie und stellte die Frage.
„Mit Verlaub, Commodore Norrington... Wenn Ihr Chelsea nicht... heiraten... wollt...“, fing sie an, doch die Worte wollten ihr einfach nicht über die Lippen kommen. Bereits das Wort mit h hatte in ihrer Kehle gesteckt, und es kostete sie alle Überwindung, die sie hatte.
„Könnt Ihr es Euch nicht denken?“, hauchte er, und seine Stimme war Balsam für ihre Seele.
Konnte es tatsächlich wahr sein?
„Ich möchte es hören...“, wisperte sie tonlos zurück, die Hoffnung schnürte ihr die Kehle zu, doch auch war immer noch Angst in ihr. Was, wenn sie sich mit ihrer Annahme, er könne tatsächlich... SIE meinen, lächerlich machte? War es zu anmaßend, doch zu hoffen, dass er sich... für SIE entscheiden könne?
Sein Blick wanderte hinab zu ihren Händen, die sie gedankenverloren und nervös die ganze Zeit geknetet hatte, und auch der Rest seines Körpers drehte sich ihr zu.
„Miss Isabella Swann...“, fing er an und schaute ihr wieder in die tiefgrünen Augen.
„...wollt Ihr meine Frau...?“
Bevor Norrington das letzte Wort ausgesprochen hatte, fiel alle Anspannung von der Zwanzigjährigen ab, alle Last verschwand von ihren Schultern und sie fühlte sich mehr als befreit. Sie atmete auf, ihre Lippen verzogen sich zu einem breiten Lächeln, als sie realisierte, dass er in diesem Moment tatsächlich um ihre Hand anhielt.
Sie schloss die Augen, wollte diesen Moment voll auskosten, sie glaubte, die Zeit würde stillstehen...
Als sich ihre Welt plötzlich drehte, sie den Boden unter den Füßen verlor und in sich zusammenklappte.
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Der Morgen an Bord der Black Pearl war etwas ruhiger verlaufen. Sie alle hatten mehr als genug Schlaf nachzuholen, und deswegen kam es, dass sogar die Frühaufsteher unter ihnen noch schliefen, als es laut an der Tür klopfte und die Stimme ihrer Wache ertönte.
„In zehn Minuten holen wir euch an Deck, faules Pack!“
Chelsea stöhnte leicht und setzte sich auf, bevor sie Kathy und Alex anstieß. Alex drehte sich protestierend und segelte dadurch aus dem Bett, was einen kurzen Aufschrei zur Folge hatte.
„Wieso immer ich...“, nuschelte sie ein wenig weinerlich, stand auf und drückte den Rücken durch.
„Mensch, ich vermisse mein Bett...“
Kathy gähnte und streckte sich. Sie wünschte sich etwas Zeit für sich, sie hatte sich schon eine Ewigkeit nicht mehr auf ihre Meditation konzentriert, und das machte sich in ihrer Stimmung bemerkbar. Sie fühlte sich unruhig und hatte Probleme, ihre innere Mitte zu finden.
Will lag noch immer auf der Couch, allerdings hatte er die Augen offen und starrte an die Decke.
„Wie spät ist es?“, fragte Alex nun und ging zum Fenster, um den Vorhang ein Stück weiter zurückzuziehen. „Oh Mann, es ist hellichter Tag! Wie lange haben wir denn nun geschlafen?“, fragte sie und schaute von einem zum anderen.
„Naja, was hätten wir auch sonst tun sollen... Tatenlos hier rumsitzen hätte niemandem etwas gebracht, also haben wir die Zeit genutzt, um Kräfte für das Kommende zu sammeln“, meinte Will und setzte sich nun seinerseits schwungvoll auf, um zu Alex ans Fenster zu gehen und in die hohe Mittagssonne zu schauen.
Dann runzelte er die Stirn. „Aber ich sehe nirgendwo einen Hafen...“
„Fang nicht wieder damit an...“, murmelte Chelsea.
Sie hatte gestern Nacht noch allen erzählt, was sich bei der Zusammenkunft zugetragen hatte, und sie war auch zu dem Schluss gekommen, ihm zu vertrauen. Egal, was Will dagegen gesagt hatte... Ihrer Meinung nach war er sowieso voreingenommen durch die Piratengeschichte. Schließlich hatte er auch dafür gesorgt, dass ihre Mitgefangenen versorgt wurden...
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
„Barbossa, verlogener Schweinehund, Ihr habt geschworen, dass Ihr sie freilasst!“, schrie Will, der von den Piraten festgehalten und mit einigen Dolchspitzen bedroht wurde. Auch Chelsea schickte dem Captain hasserfüllte Blicke zu, als er Kathy tatsächlich auf die Planke schickte.
Die Rothaarige schaute panisch von einem zum anderen, ihr Atem war schnell und unregelmäßig.
Sie war noch nie so froh gewesen wie in diesem Moment, dass sie Schwimmen konnte...
Ihr Blick wanderte runter zum Wasser.
Hatte sie nicht auch Haie gesehen? Sie schluckte.
Ihr Blick wanderte nun zu einer kleinen Insel, die einige Meter entfernt von dem Schiff lag, und ihr Herzschlag beschleunigte sich. Hoffentlich würde sie nicht allein auf diese Insel geschickt!
Bei dem Gedanken wimmerte sie leise, doch in dem allgemeinen Geschrei ging der leise Ton nur unter.
„Wagt es nicht, meine Ehre in Zweifel zu ziehen, Bursche! Ich habe zugestimmt, sie freizulassen, aber Ihr habt nicht spezifiziert, wann und wo...“
Die Stimmen der anderen verstummten bei Barbossas mächtigem Organ, und er legte eine Pause ein, während ein anderer Pirat Kathy in den Rücken piekte, um sie weiter vor zu treiben.
„Bitte...“, sagte sie leise. „Barbossa, schickt Ihr mich etwa allein dorthin?“, rief sie, um sicher zu gehen.
„Oh nicht doch, Miss...“, sagte er, ging ein paar Schritte nach rechts und packte Alex, die ebenfalls von Piraten festgehalten worden war, am rechten Arm und schubste sie Richtung Planke.
„Wer wäre ich, die Schwestern zu trennen?“, fragte er höhnisch, doch mit einem Blick auf Chelsea verstummte er. „Nun, jedenfalls nicht vollständig...“, sagte er etwas leiser. Nein, die Älteste würde er auf der Black Pearl behalten, zu kostbar waren die Momente ihrer Gesellschaft. Auch, wenn sie ihn nach dieser Aktion sicherlich verachten würde...
Bei dem Gedanken grinste er. Oh, das würde ihr Feuer nur noch mehr entfachen... Der Captain liebte Herausforderungen...
„Barbossa, das könnt Ihr nicht machen!“, wurden seine Gedanken unterbrochen, als Will erneut aufschrie.
Alex umarmte Kathy, die beiden versuchten auf der dünnen Planke das Gleichgewicht zu halten. Da beide sehr agil und schlank waren, war das allerdings noch das geringere Problem. Die Augen der Braunhaarigen hafteten auf der zappelnden Form Wills, der immer noch versuchte, gegen die Übermacht anzukämpfen, aber trotzdem ihren Blick erwiderte.
Kathy schaute in die Menge, und nun sah sie auch endlich Jack wieder. Sie hatte sich schon die ganze Zeit gefragt, wo er geblieben war...
„Springt endlich!“, rief nun die ungeduldige Stimme von Pintel. Die Piraten scharrten bereits sensationsgierig mit den Füßen, sie hatten schon ewig niemand so interessantes über die Planke geschickt und wollten nicht länger warten.
„Jetzt reichts!“, schrie nun auch der schwarze, große Pirat und trat mit voller Wucht auf den hinteren Teil des Holzes, sodass die Schwestern durch die Schwingungen nun doch den Halt verloren und mit lautem Geschrei im Wasser landeten.
„Alex, Kathy!“, schrie Will, und auch Chelsea konnte ein lautes „Nein!“ nicht unterdrücken.
„Ich habe Euch vertraut, Barbossa!“, fuhr sie fort, und nun traten ihr Tränen in die Augen. Wie hatte sie sich nur so täuschen können?
Der Angesprochene näherte sich ihr, seinem Grinsen schadete ihre Wut nicht.
„Oh, das wird schon wieder...“, sagte er gespielt tröstend und wandte sich dann Jack zu, der nun Richtung Planke geschoben wurde.
Die Schwestern hatten sich losgelassen und ruderten wild mit den Armen, um wieder an die Wasseroberfläche zu gelangen. Sie schnappten nach Luft und wischten sich die Haare aus dem Gesicht, um etwas sehen zu können. Zum Glück hatten sie keine Handfesseln bekommen...
„Und nun?“, fragte Kathy und schaute hoch zum Schiff.
„Na was wohl, schwimmen!“, meinte Alex und wandte sich Richtung Insel.
Kathy hielt sich noch einen Moment auf der Stelle. Ob Chelsea wohl auch kommen würde? Wenn ja würde sie noch einen Moment auf sie warten, denn die Älteste war von ihnen dreien die schlechteste Schwimmerin.
„Ich habe wirklich gehofft, wir hätten sowas hinter uns...“
Barbossa lachte bei dem Satz und legte Jack kumpelhaft einen Arm um die Schultern.
„Jack, Jack...“, seufzte er und strahlte ihn an. „Ist es dir nicht aufgefallen? Das ist die selbe kleine Insel, auf der wir dich bei unserer letzten Reise zum Governor gemacht haben“, sagte er, und seine Stimme troff vor Selbstzufriedenheit.
Jack drehte den Kopf und schaute, absolut nicht amüsiert, hinaus auf das kleine Stückchen Land.
„IST mir aufgefallen...“, murmelte er und schaute wieder in Barbossas Augen.
„Wäre ja möglich, dass du noch einmal so eine irre Flucht schaffst, doch ich bezweifle das.“
Nun nahm er seinen Arm weg und zog stattdessen das Schwert.
„Hinfort mit dir!“, rief er und hielt ihm die Schwertspitze unters Kinn.
„Letztes Mal hast du mir eine Pistole mit einem Schuss gelassen...“, sagte der langhaarige Pirat fast ein wenig schmollend.
Barbossa sperrte den Mund auf und tat, als hätte er das ganz vergessen.
„Meine Güte, du hast ja Recht! Wo habt ihr Jacks Pistole? Bringt sie nach vorne!“, rief er seiner Crew zu und wandte sich nach rechts und links, um zu sehen, wo gewolltes Gerät auftauchte. Dann steckte er sein Schwert weg und nahm sie in Empfang.
Jack sprach nun mit lauterer Stimme.
„Da wir jetzt sogar zu dritt sind, würde uns ein Gentleman auch drei Pistolen geben!“
„Es bleibt bei einer Pistole, wie damals“, tat Barbossa die Bitte ab, als er anfing zu grinsen.
„Du kannst den Ehrenmann spielen und deine Lieblingslady erschießen, während du erbärmlich verhungerst...“
„Nein!“, schrie nun Chelsea wieder, die alles mitangehört hatte. Wie konnte dieser Mann ihr das nur antun? Ihre Tränen flossen nun ungehindert und verschleierten ihre Sicht.
Barbossa nahm die Pistole und die anderen Dinge, die Jack immer mit sich trug, und schmiss sie in hohem Bogen ins Wasser.
Jacks Augen folgten dem Bündel, weit aufgerissen, und als sie an ihm vorbeisegelten zögerte er nicht lange und sprang mit einem gekonnten, grazilen Köpfer, den wir bereits von Chelseas Rettung kannten, hinterher, nutzte den Schwung der Höhe um bis auf den Grund zu tauchen und seine Sachen wieder einzusammeln.
Jaaaa, auf die Szene auf der Insel habt ihr bestimmt schon laaange gewartet ;D
Nja, und ein Pairing hab ich jetz schon mal festgemacht :)
Hihi, typisch Isy, einfach mal wieder umzukippen :3
Böse Chefin :(
*sie in die Ecke schick*
x3
Freud und Leid
Isabella saß an dem Tisch in der großen Kabine des Commodores, ein reiches Frühstück vor sich. Sie seufzte ein wenig bedauernd, denn vor lauter Aufregung bekam sie nun keinen Bissen mehr hinunter.
Sie saß allein, die Soldaten hatten Bastien woanders hin geschleppt. Am Anfang hatte er sich noch ein wenig gesträubt, doch Isy hatte ihn gebeten, keine Schwierigkeiten zu machen. Schließlich drohte ihnen nun keine Gefahr mehr.
Oder...?
Isabella schüttelte den Kopf und kniff die Augen zusammen. Sicher, der Commodore war sehr verärgert, das konnte sie verstehen, doch an dem armen Bastien würde er seine Wut sicherlich nicht auslassen. Das würde sie ihm bestimmt nie verzeihen...
„Möchtet Ihr nichts essen, Miss Isabella?“, ertönte die Stimme des Commodores plötzlich.
Der Kopf der jungen Frau schoss in Richtung Eingang.
„Entschuldigt mein plötzliches Eindringen, doch ich wollte noch einmal mit Euch sprechen...“, erklärte er sich und trat langsam näher.
„Nicht doch, es ist Eure Kabine...“, murmelte sie und spürte nur eine allzu bekannte Hitze in ihren Wangen. Sie senkte den Kopf und schaute auf ein paar gekochte Eier. Ihr Magen blieb stumm.
Mittlerweile war er an dem Tisch angekommen und ließ sich auf einem Stuhl ihr gegenüber nieder. Für einen kurzen Moment musterte er sie, dann seufzte auch er und rieb sich mit zwei Fingern die Schläfe.
„Miss Swann, wieso...?“, fragte er, doch vollendete er den Satz nicht.
„Wie ich schon sagte... ich ertrug es nicht, untätig in Port Royal herumzusitzen“, sagte sie mit fester Stimme. Ihr war es wohl aufgefallen, dass er sie nun mit ihrem Nachnamen angesprochen hatte.
„Aber, Ihr seid nicht für eine Mission dieses Kalibers geschaffen!“, fuhr er auf und sie zuckte zusammen.
„Reicht es nicht, dass Miss Chelsea und Miss Alex in den Fängen von Piraten sind und Miss Kathy sich Verrätern zugewandt hat? Müsst Ihr Euch dann auch noch in Gefahr begeben?“, fragte er eindringlich, doch der letzte Satz hatte einen anderen Ton. Nicht vorwurfsvoll, nicht wütend, einfach nur... besorgt?
Isy schaute ihn an und runzelte leicht die Stirn. Er erwiderte ihren Blick, schaute ihr direkt in die Augen.
„Ihr wisst nicht, wie es mir dabei geht, Euch nicht in Sicherheit zu wissen...“, wisperte er und seine Unterlippe zitterte ein kleinwenig.
Isabella zwinkerte verwirrt. So hatte sie ihn nicht gesehen, als er erfahren hatte, dass Chelsea entführt worden war...
Hätte er da nicht eigentlich eher die Fassung verlieren müssen? Schließlich hatte er ihre älteste Schwester doch um ihre Hand gebeten...
Bei dem Gedanken biss sie die Zähne zusammen.
„Ihr solltet Euch eher um Chelsea Gedanken machen... Schließlich bin ich auf dem Schiff der Marine...“, sagte sie, stand auf und trat langsam ans Fenster.
Sie liebte den Anblick des Meeres, die sanften Wellen, die das Schiff wiegten... Kaum spürbar bei einem Schiff dieser Größe, doch Bella merkte die seichten Bewegungen dennoch. Oder war auch das wieder Teil ihrer Einbildung?
„Ich weiß, Eure Schwestern sind in größerer Gefahr, dennoch... gilt meine ganze persönliche Sorge allein Euch.“
Isabella schluckte hart und versuchte, ihr lautes Herzklopfen aus ihrem Gehörgang zu vertreiben. Was hatte er gesagt? Seine PERSÖNLICHE Sorge?
„Aber...“, fing sie an und ihre Stimme zitterte. Sollte sie es wagen? Dann konnte sie nicht länger an sich halten, sie drehte sich schwungvoll um und sah ihn mit feuchten Augen an.
„Wieso gilt Eure Sorge mir, wenn das Schicksal Eurer Erwählten dermaßen ungewiss ist?“, fragte sie mit lauter Stimme.
Der Commodore sah sie im ersten Moment verwirrt an.
„Meiner Erwählten?“, fragte er unsicher.
„Chelsea“, klärte Isy ihn mit ernster Stimme auf. In diesem Moment hasste sie sich selbst, doch es war ihr schon die ganze Zeit über indirekt klar gewesen. Nicht Chelsea sollte den stolzen Commodore James Norrington heiraten (sie wusste doch genau, dass sie dies nie freiwillig tun würde), sondern sie. Sie wollte die Frau des Commodores werden, nichts wünschte sie sich mehr.
„Wieso sollte Miss Chelsea meine Erwählte sein?“, fragte er, und seine Verwirrung war noch immer nicht gewichen.
„Bitte, haltet mich nicht zum Narren...“, sagte sie leise und eine Träne stahl sich über ihre Wange. Sofort drehte sie ihm wieder den Rücken zu, sammelte all ihre Selbstbeherrschung, um das Zittern ihres Körpers zu unterdrücken und dem Schluchzer, der in ihrer Brust lauerte, nicht nachzugeben.
„Miss Isabella, ich schwöre, ich weiß nicht, wovon Ihr redet!“
Sie hörte, wie der Stuhl über das Holz rutschte. Er war aufgestanden, doch noch hörte sie keine Schritte.
Doch sie konnte nur den Kopf schütteln. Wenn sie jetzt noch einen Ton sprach, würde sie sich verraten.
„Isabella...“, hauchte er, und es war ein Flehen in seiner Stimme versteckt.
Der Rothaarigen stockte der Atem. Er hatte sie noch nie nur bei ihrem Vornamen genannt, nie hatte er sie ohne ihren Titel angesprochen.
„Ihr habt Chelsea den Heiratsantrag gemacht... Deswegen wolltet Ihr sie alleine sprechen, an dem Tag Eurer Beförderung, bevor sie ins Wasser gestürzt ist...“, fand sie nun doch den Mut, es auszusprechen. Bisher hatte sie sich geweigert, die Sache vollständig auszusprechen oder auch nur zu denken, doch jetzt war es wohl an der Zeit.
Zu ihrer großen Überraschung hörte sie ein weiches Lachen und nun doch Schritte, die sich ihr ganz langsam näherten.
„Lacht mich nicht aus, das ertrage ich nicht...“, sagte sie, ihre Stimme zitterte erneut, aber diesmal vor unterdrückter Wut.
„Ich lache Euch nicht aus. Aber, bei allem Respekt, wieso ist es Euch so wichtig, dass ich Eure Schwester heirate?“
Hörte sie da etwa einen leicht neckischen Ton?
Sie wusste nicht, was sie darauf erwidern sollte. Es war ihr wichtig, dass er SIE heiratete! Am liebsten hätte sie ihn angeschrien, doch das hätte komplett ihrem Wesen widersprochen.
Er stand nun neben ihr und schaute ebenfalls aufs Meer. Aus dem Augenwinkel sah sie, dass sein Mund zu einem kleinen Lächeln verzogen war.
„Es ist wahr, ich habe an dem Tag einen Antrag vor Eurer Schwester formuliert. Doch der galt sicherlich nicht ihr“, sagte er ruhig, mit seiner üblichen, leicht amüsierten, doch beherrschten Stimme, die die Rothaarige so beruhigend fand.
Doch mehr als seine Stimme rührte sie die Nachricht, die sie gerade vernommen hatte.
„Nicht?“, fragte sie mit hoher, verwunderter Stimme und sah ihn nun doch an.
Er stand wie immer stolz neben ihr, seine Hände hinterm Rücken locker ineinandergelegt, das Kreuz durchgestreckt.
„Nein“, wiederholte er. „An diesem Tag bin ich durch den bedauerlichen Zwischenfall leider nicht dazu gekommen, meine wahre Absicht kundzutun.“
Er machte eine Pause, und Isabella kam es vor wie eine Ewigkeit. Wieso sprach er denn jetzt nicht weiter?
Er senkte sein Haupt ein wenig, als er, immer noch äußerst amüsiert, weitersprach.
„Versteht mich nicht falsch, Chelsea ist eine wunderschöne Frau, und jeder Mann wird sich einmal glücklich schätzen, sie sein Eigen nennen zu können. Doch findet Ihr, dass sie zu mir passen würde?“
Er erwiderte ihren Blick.
„Ich weiß, was sie von mir hält, und auch, wie ihre Einstellung zu der Marine ist. Natürlich denkt Chelsea, sie könne es verbergen, doch ich bin nicht mit meiner Gutgläubigkeit zum Commodore geworden...“
Isabella hatte genug von Erklärungen, ihre Augen waren geweitet und sie klebte an seinen Lippen, immer noch begierig, den entscheidenden Part zu hören. Doch er blickte sie nur an und schwieg.
Schließlich schluckte sie und stellte die Frage.
„Mit Verlaub, Commodore Norrington... Wenn Ihr Chelsea nicht... heiraten... wollt...“, fing sie an, doch die Worte wollten ihr einfach nicht über die Lippen kommen. Bereits das Wort mit h hatte in ihrer Kehle gesteckt, und es kostete sie alle Überwindung, die sie hatte.
„Könnt Ihr es Euch nicht denken?“, hauchte er, und seine Stimme war Balsam für ihre Seele.
Konnte es tatsächlich wahr sein?
„Ich möchte es hören...“, wisperte sie tonlos zurück, die Hoffnung schnürte ihr die Kehle zu, doch auch war immer noch Angst in ihr. Was, wenn sie sich mit ihrer Annahme, er könne tatsächlich... SIE meinen, lächerlich machte? War es zu anmaßend, doch zu hoffen, dass er sich... für SIE entscheiden könne?
Sein Blick wanderte hinab zu ihren Händen, die sie gedankenverloren und nervös die ganze Zeit geknetet hatte, und auch der Rest seines Körpers drehte sich ihr zu.
„Miss Isabella Swann...“, fing er an und schaute ihr wieder in die tiefgrünen Augen.
„...wollt Ihr meine Frau...?“
Bevor Norrington das letzte Wort ausgesprochen hatte, fiel alle Anspannung von der Zwanzigjährigen ab, alle Last verschwand von ihren Schultern und sie fühlte sich mehr als befreit. Sie atmete auf, ihre Lippen verzogen sich zu einem breiten Lächeln, als sie realisierte, dass er in diesem Moment tatsächlich um ihre Hand anhielt.
Sie schloss die Augen, wollte diesen Moment voll auskosten, sie glaubte, die Zeit würde stillstehen...
Als sich ihre Welt plötzlich drehte, sie den Boden unter den Füßen verlor und in sich zusammenklappte.
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Der Morgen an Bord der Black Pearl war etwas ruhiger verlaufen. Sie alle hatten mehr als genug Schlaf nachzuholen, und deswegen kam es, dass sogar die Frühaufsteher unter ihnen noch schliefen, als es laut an der Tür klopfte und die Stimme ihrer Wache ertönte.
„In zehn Minuten holen wir euch an Deck, faules Pack!“
Chelsea stöhnte leicht und setzte sich auf, bevor sie Kathy und Alex anstieß. Alex drehte sich protestierend und segelte dadurch aus dem Bett, was einen kurzen Aufschrei zur Folge hatte.
„Wieso immer ich...“, nuschelte sie ein wenig weinerlich, stand auf und drückte den Rücken durch.
„Mensch, ich vermisse mein Bett...“
Kathy gähnte und streckte sich. Sie wünschte sich etwas Zeit für sich, sie hatte sich schon eine Ewigkeit nicht mehr auf ihre Meditation konzentriert, und das machte sich in ihrer Stimmung bemerkbar. Sie fühlte sich unruhig und hatte Probleme, ihre innere Mitte zu finden.
Will lag noch immer auf der Couch, allerdings hatte er die Augen offen und starrte an die Decke.
„Wie spät ist es?“, fragte Alex nun und ging zum Fenster, um den Vorhang ein Stück weiter zurückzuziehen. „Oh Mann, es ist hellichter Tag! Wie lange haben wir denn nun geschlafen?“, fragte sie und schaute von einem zum anderen.
„Naja, was hätten wir auch sonst tun sollen... Tatenlos hier rumsitzen hätte niemandem etwas gebracht, also haben wir die Zeit genutzt, um Kräfte für das Kommende zu sammeln“, meinte Will und setzte sich nun seinerseits schwungvoll auf, um zu Alex ans Fenster zu gehen und in die hohe Mittagssonne zu schauen.
Dann runzelte er die Stirn. „Aber ich sehe nirgendwo einen Hafen...“
„Fang nicht wieder damit an...“, murmelte Chelsea.
Sie hatte gestern Nacht noch allen erzählt, was sich bei der Zusammenkunft zugetragen hatte, und sie war auch zu dem Schluss gekommen, ihm zu vertrauen. Egal, was Will dagegen gesagt hatte... Ihrer Meinung nach war er sowieso voreingenommen durch die Piratengeschichte. Schließlich hatte er auch dafür gesorgt, dass ihre Mitgefangenen versorgt wurden...
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„Barbossa, verlogener Schweinehund, Ihr habt geschworen, dass Ihr sie freilasst!“, schrie Will, der von den Piraten festgehalten und mit einigen Dolchspitzen bedroht wurde. Auch Chelsea schickte dem Captain hasserfüllte Blicke zu, als er Kathy tatsächlich auf die Planke schickte.
Die Rothaarige schaute panisch von einem zum anderen, ihr Atem war schnell und unregelmäßig.
Sie war noch nie so froh gewesen wie in diesem Moment, dass sie Schwimmen konnte...
Ihr Blick wanderte runter zum Wasser.
Hatte sie nicht auch Haie gesehen? Sie schluckte.
Ihr Blick wanderte nun zu einer kleinen Insel, die einige Meter entfernt von dem Schiff lag, und ihr Herzschlag beschleunigte sich. Hoffentlich würde sie nicht allein auf diese Insel geschickt!
Bei dem Gedanken wimmerte sie leise, doch in dem allgemeinen Geschrei ging der leise Ton nur unter.
„Wagt es nicht, meine Ehre in Zweifel zu ziehen, Bursche! Ich habe zugestimmt, sie freizulassen, aber Ihr habt nicht spezifiziert, wann und wo...“
Die Stimmen der anderen verstummten bei Barbossas mächtigem Organ, und er legte eine Pause ein, während ein anderer Pirat Kathy in den Rücken piekte, um sie weiter vor zu treiben.
„Bitte...“, sagte sie leise. „Barbossa, schickt Ihr mich etwa allein dorthin?“, rief sie, um sicher zu gehen.
„Oh nicht doch, Miss...“, sagte er, ging ein paar Schritte nach rechts und packte Alex, die ebenfalls von Piraten festgehalten worden war, am rechten Arm und schubste sie Richtung Planke.
„Wer wäre ich, die Schwestern zu trennen?“, fragte er höhnisch, doch mit einem Blick auf Chelsea verstummte er. „Nun, jedenfalls nicht vollständig...“, sagte er etwas leiser. Nein, die Älteste würde er auf der Black Pearl behalten, zu kostbar waren die Momente ihrer Gesellschaft. Auch, wenn sie ihn nach dieser Aktion sicherlich verachten würde...
Bei dem Gedanken grinste er. Oh, das würde ihr Feuer nur noch mehr entfachen... Der Captain liebte Herausforderungen...
„Barbossa, das könnt Ihr nicht machen!“, wurden seine Gedanken unterbrochen, als Will erneut aufschrie.
Alex umarmte Kathy, die beiden versuchten auf der dünnen Planke das Gleichgewicht zu halten. Da beide sehr agil und schlank waren, war das allerdings noch das geringere Problem. Die Augen der Braunhaarigen hafteten auf der zappelnden Form Wills, der immer noch versuchte, gegen die Übermacht anzukämpfen, aber trotzdem ihren Blick erwiderte.
Kathy schaute in die Menge, und nun sah sie auch endlich Jack wieder. Sie hatte sich schon die ganze Zeit gefragt, wo er geblieben war...
„Springt endlich!“, rief nun die ungeduldige Stimme von Pintel. Die Piraten scharrten bereits sensationsgierig mit den Füßen, sie hatten schon ewig niemand so interessantes über die Planke geschickt und wollten nicht länger warten.
„Jetzt reichts!“, schrie nun auch der schwarze, große Pirat und trat mit voller Wucht auf den hinteren Teil des Holzes, sodass die Schwestern durch die Schwingungen nun doch den Halt verloren und mit lautem Geschrei im Wasser landeten.
„Alex, Kathy!“, schrie Will, und auch Chelsea konnte ein lautes „Nein!“ nicht unterdrücken.
„Ich habe Euch vertraut, Barbossa!“, fuhr sie fort, und nun traten ihr Tränen in die Augen. Wie hatte sie sich nur so täuschen können?
Der Angesprochene näherte sich ihr, seinem Grinsen schadete ihre Wut nicht.
„Oh, das wird schon wieder...“, sagte er gespielt tröstend und wandte sich dann Jack zu, der nun Richtung Planke geschoben wurde.
Die Schwestern hatten sich losgelassen und ruderten wild mit den Armen, um wieder an die Wasseroberfläche zu gelangen. Sie schnappten nach Luft und wischten sich die Haare aus dem Gesicht, um etwas sehen zu können. Zum Glück hatten sie keine Handfesseln bekommen...
„Und nun?“, fragte Kathy und schaute hoch zum Schiff.
„Na was wohl, schwimmen!“, meinte Alex und wandte sich Richtung Insel.
Kathy hielt sich noch einen Moment auf der Stelle. Ob Chelsea wohl auch kommen würde? Wenn ja würde sie noch einen Moment auf sie warten, denn die Älteste war von ihnen dreien die schlechteste Schwimmerin.
„Ich habe wirklich gehofft, wir hätten sowas hinter uns...“
Barbossa lachte bei dem Satz und legte Jack kumpelhaft einen Arm um die Schultern.
„Jack, Jack...“, seufzte er und strahlte ihn an. „Ist es dir nicht aufgefallen? Das ist die selbe kleine Insel, auf der wir dich bei unserer letzten Reise zum Governor gemacht haben“, sagte er, und seine Stimme troff vor Selbstzufriedenheit.
Jack drehte den Kopf und schaute, absolut nicht amüsiert, hinaus auf das kleine Stückchen Land.
„IST mir aufgefallen...“, murmelte er und schaute wieder in Barbossas Augen.
„Wäre ja möglich, dass du noch einmal so eine irre Flucht schaffst, doch ich bezweifle das.“
Nun nahm er seinen Arm weg und zog stattdessen das Schwert.
„Hinfort mit dir!“, rief er und hielt ihm die Schwertspitze unters Kinn.
„Letztes Mal hast du mir eine Pistole mit einem Schuss gelassen...“, sagte der langhaarige Pirat fast ein wenig schmollend.
Barbossa sperrte den Mund auf und tat, als hätte er das ganz vergessen.
„Meine Güte, du hast ja Recht! Wo habt ihr Jacks Pistole? Bringt sie nach vorne!“, rief er seiner Crew zu und wandte sich nach rechts und links, um zu sehen, wo gewolltes Gerät auftauchte. Dann steckte er sein Schwert weg und nahm sie in Empfang.
Jack sprach nun mit lauterer Stimme.
„Da wir jetzt sogar zu dritt sind, würde uns ein Gentleman auch drei Pistolen geben!“
„Es bleibt bei einer Pistole, wie damals“, tat Barbossa die Bitte ab, als er anfing zu grinsen.
„Du kannst den Ehrenmann spielen und deine Lieblingslady erschießen, während du erbärmlich verhungerst...“
„Nein!“, schrie nun Chelsea wieder, die alles mitangehört hatte. Wie konnte dieser Mann ihr das nur antun? Ihre Tränen flossen nun ungehindert und verschleierten ihre Sicht.
Barbossa nahm die Pistole und die anderen Dinge, die Jack immer mit sich trug, und schmiss sie in hohem Bogen ins Wasser.
Jacks Augen folgten dem Bündel, weit aufgerissen, und als sie an ihm vorbeisegelten zögerte er nicht lange und sprang mit einem gekonnten, grazilen Köpfer, den wir bereits von Chelseas Rettung kannten, hinterher, nutzte den Schwung der Höhe um bis auf den Grund zu tauchen und seine Sachen wieder einzusammeln.
Jaaaa, auf die Szene auf der Insel habt ihr bestimmt schon laaange gewartet ;D
Nja, und ein Pairing hab ich jetz schon mal festgemacht :)
Hihi, typisch Isy, einfach mal wieder umzukippen :3