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A Parlay a day keeps the Pirate away (ehemals: Was wäre, wenn...?)

Kurzbeschreibung
GeschichteAbenteuer, Liebesgeschichte / P12 / Gen
Barbossa Captain Jack Sparrow Governor Swann James Norrington Will Turner
29.11.2010
20.09.2013
53
119.594
16
Alle Kapitel
268 Reviews
Dieses Kapitel
4 Reviews
 
29.11.2010 2.030
 
Und hier ist nun das Nächste ^^
Einführung eines neuen Charakters, gespendet von Leichenblaesse (hat schon sehnsüchtig drauf gewartet :D). Und wer hätte gedacht, dass er mir so in der Story weiterhelfen würde? ^^ Also ich ganz ehrlich nicht... Hach, ich liebe Spontani- und Kreativität *g*

@ Flöckchen: Sorry, dass ich deine Isy-Ideen nun nicht anwenden kann, aber ich denke, das hier wird auch überzeugend genug sein :D


Entschlossen... oder doch nicht? ._.


Isabella erwachte durch plötzliche Sonnenstrahlen, die ihr ins Gesicht schienen.
„Miss Isabella, wacht auf! Es ist ein neuer, wunderschöner Tag!“, rief Yvette und trat an Bellas Seite, nachdem sie die Vorhänge zurückgezogen hatte.
Diese schaute nur verschlafen zu ihr hoch.
„Was soll an einem weiteren Tag der Einsamkeit wunderschön sein?“, schmollte sie und zog sich die Decke über den Kopf.
„Ich hab keinen Grund aufzustehen...“
Yvette grinste.
„Oh doch, den habt Ihr. Heute morgen ist ein Bote gekommen, mit erfreulicher Nachricht.“
„Sind meine Schwestern wieder da?“, fragte Isy sofort mit hoffnungsvoller Stimme und schaute Yvette mit wachen Augen an. Als sie sah, wie die Gesichtszüge des Dienstmädchens ein wenig in sich zusammenfielen, verschwand auch ihr Enthusiasmus wieder und sie verkroch sich abermals unter die Decke.
„Nun ja, nein... Aber jemand anderes ist wiedergekehrt, aus Frankreich.“
„Frankreich? Das wird doch nicht Valerie sein?“, fragte Isy nun und setzte sich doch im Bett auf. Diesmal blieb das Lächeln von Yvette, und Bella kopierte dies.
„Das ist schön, dann bin ich wenigstens nicht ganz allein“, sagte sie und schwang die Füße aus dem Bett.
„Ihr seid für heute zum Teetrinken eingeladen“, sagte die Zofe und legte Isabella ein weißes, mit Spitzen versehenes Kleid raus.
„Fantastisch...“, erwiderte Bella, kleidete sich an und ging zum Frühstück.

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Es war heller Nachmittag, als Isabella endlich in der Kutsche zu ihren Nachbarn fuhr. Valerie war eine sehr gute Freundin, die ursprünglich aus Frankreich stammte. Ihr Vater war General der Marine, weswegen er und seine Familie nach Port Royal gekommen waren. Isy und Val hatten sich vom ersten Moment an sehr gut verstanden, waren sie doch in demselben Alter. Auch mit Chelsea hatte sie sich gut verstanden...
Die Rothaarige seufzte bei dem Gedanken an ihre große Schwester und ihre Unterlippe schob sich in einem traurigen Schmollen vor. Doch sie riss sich zusammen, wollte sie doch nicht betrübt ihre Freundin begrüßen, die sie nun schon ein halbes Jahr nicht mehr gesehen hatte.
Ein paar Momente später fuhr sie in die wohlbekannte Einfahrt, betrachtete lächelnd die kunstvoll getrimmten Büsche und lauschte dem Knirschen der Räder auf dem Kies. Es gab Zeiten, da hatten sie sich jeden Tag gesehen, einmal bei den Swanns, einmal bei den Delacroixs.

Ein Diener half ihr beim Aussteigen, und sie wurde nun auch schmerzlich an Walter erinnert. Es war unglaublich, wieviel Traurigkeit ein einziger Tag, oder noch eher, eine einzelne Nacht, bringen konnte...
Sie bedankte sich kurz und eilte dann die Treppen zur Eingangshalle hoch, wo ein anderer Diener wartete.
„Willkommen Miss Swann. Wenn Ihr mir bitte folgen möchtet...“, sagte er und verbeugte sich leicht, bevor er angemessenen Schrittes ins Haus ging. Isy folgte ihm und blieb an der Tür zum Salon stehen.
„Miss Isabella Swann, Tochter des Governors!“, rief er und sie durchschritt die Tür.
„Isy! Oh mein Gott, es ist so lange her!“, rief Valerie aus und eilte auf die Rothaarige zu.
„Valerie, schön dich zu sehen...“, sagte auch Isy mit warmem Lächeln und nahm ihre Freundin an den Händen, bevor sie sich mit zwei kleinen Wangenküsschen begrüßten.
„Komm, setz dich zu uns...“, lud die Blonde ein, was Bella zum Stirn runzeln brachte.
„Uns? Hast du noch weiteren Besuch eingeladen?“
„Nicht direkt!“, lachte die andere. „Ich habe einen Verwandten aus Frankreich mitgebracht...“, klärte sie weiter auf, führte Isabella durch den Salon und auf die Terrasse, wo einige bequeme Stühle standen, in dem noch jemand mit dem Rücken zu ihr saß.
„Darf ich vorstellen, das ist mein Cousin, Monsieur Bastien Lefebre.“
Isy hatte bis eben nur den Hinterkopf von einem Mann ausmachen können. Er hatte dunkles, leicht verstrubbeltes Haar (wie ungewöhnlich für einen Edelmann) und eine Wolke von Zigarettenrauch umgab ihn. Als er seinen Namen vernahm, drehte er sich um und lächelte Isy charmant zu.
„Ah, Bonjour Mademoiselle“, begrüßte er sie, und seine Stimme klang angenehm und melodisch. „Ihr seid also Lady Isabella. Es freut mich sehr, Eure Bekanntschaft zu machen“, sagte er, während er grazil aufgestanden und auf sie zugetreten war. Isy musste den Kopf ein wenig in den Nacken legen, so groß war er. Bastien verbeugte sich, sah ihr tief in die Augen und gab ihr dann einen Handkuss.
„Valerie hat in ihren Beschreibungen weit untertrieben...“, hauchte er, und Isy spürte, wie ihr Röte in die Wangen stieg.
„A-Ach, hat sie das?“, fragte sie ein wenig unbeholfen und warf hilfesuchend einen Blick auf ihre Freundin. Doch die kicherte nur.
„Bleib ganz ruhig, Bastien hat eine Schwäche für Frauen...“
„Für SCHÖNE Frauen, ma Chere. Darauf bestehe ich...“, ergänzte er, zwinkerte Isabella grinsend zu und ließ langsam deren Hand los, die er immer noch gehalten hatte.
Sie konnte ihre Augen immer noch nicht von seinem markanten Gesicht abwenden. Er hatte grüne Augen, die wach unter seinem dunklem Haar hervorblitzten und sie ein wenig an Chelseas erinnerten, auch wenn sie sich im Ausdruck in keinster Weise ähnelten.
Die Augen ihrer großen Schwester hatten stets einen stolzen und distanzierten Ausdruck, während die des jungen Mannes vor ihr schelmisch und warm drein blickten.
Doch was ihr am Rätselhaftesten erschien, war eine große Narbe, die sich fast über seine ganze linke Gesichtshälfte erstreckte. Allerdings tat dies seinem guten Aussehen keinen Abbruch, im Gegenteil, sie betonte die leichte Bräune seiner Haut und machte sie neugierig auf die Geschichte, die sie zu erzählen hatte.
War er ein Pirat? Oder bei der Marine? Oder hatte er sie sich etwa bei einer Schlägerei in einer Spelunke zugezogen?
„Isy, möchtest du auch einen Tee?“, fragte Valerie nun und riss sie somit aus ihren Gedanken.
„Äh, ja, bitte!“, rief sie hastig und räusperte sich kurz. Frische Luft war nun genau das, was sie gebrauchen konnte, also ging sie ein paar Schritte weiter auf die Terrasse hinaus und ließ ihren Blick über die schönen bunten Blumen schweifen, die überall um sie herum blühten. Valeries Mutter hatte immer auf die Pflege der Gartenanlage geachtet, und das machte sich besonders zu dieser Jahreszeit bemerkbar.
Sie schloss kurz die Augen und atmete tief ein, bevor sie sich wieder umdrehte und sich zu ihren Gastgebern an den Tisch setzte.
„Nun Isy, erzähl, was ist alles passiert, während ich weg war?“, fragte Valerie gespannt und ihre blauen Augen blitzten neugierig. „Ich hatte ja gedacht, dass du Chelsea mitbringst, aber naja... Wie geht’s ihr denn? Und deinen anderen Schwestern?“, fragte sie weiter, doch verstummte sie sofort, als sie Isabellas Gesichtsausdruck sah.
Die Rothaarige hatte erneut ihren Blick gesenkt, das Lächeln war verschwunden und sie kämpfte mit ihrer Fassung. Die Tränen konnte sie zurückhalten, doch ihre Unterlippe zitterte verräterisch.
„Ich... Ich weiß es nicht...“, presste Isy hervor, und Valerie runzelte die Stirn.
„Wie, du weißt es nicht? Was...“, wollte das andere Mädchen weiter fragen, doch Bastien hob eine Hand und brachte sie so zum Schweigen.
„Gib ihr einen Moment...“, sagte er mit sanfter Stimme, lehnte sich zu Isy vor und nahm erneut ihre Hand. „Cherie, Ihr müsst Euch in unserer Gegenwart nicht zurückhalten...“, versicherte er ihr beruhigend und streichelte mit dem Daumen über ihren Handrücken, während sich nun doch die ersten Tränen zeigten.

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Eine halbe Stunde später hatte Isy den beiden die ganze Geschichte erzählt. Angefangen bei dem Überfall, weiter zur Trennung und wie sie dann bemerkt hatten, dass Chelsea und Alex entführt worden waren. Danach hatte sie das Kapern der Interceptor geschildert und wie dann auch Kathy sie verlassen hatte, um sich auf die Suche nach den beiden anderen zu machen.
„Sie hat mich nicht mal gefragt, ob ich mitkommen möchte...“, wisperte sie und starrte weiter auf ihren Schoß. „Sie haben mich einfach alle hier allein zurückgelassen...“, sagte sie und ihre Stimme brach.
Valerie konnte sich nicht mehr halten und umarmte Isy fest.
Bastien hatte sich eine weitere Zigarette angesteckt (seine fünfte seit Isy zu erzählen begonnen hatte) und starrte ebenfalls nachdenklich auf einen Punkt.
„Keine Sorge, ihnen wird schon nichts passiert sein... Sie werden sich erst einen sicheren Platz zum Anlegen suchen, dann wird die Lösegeldforderung eintreffen, und ehe du dich versiehst, seid ihr vier wieder zusammen, ich sags dir!“, rief Val fröhlich, um Isy aufzumuntern.
„Was unternimmt die Marine, um sie zu retten?“, fragte Bastien, doch immer noch nahm er seine Augen nicht von seinem fixierten Punkt auf dem grünen Gras, das direkt an die Terrasse angrenzte.
„Naja, Commodore Norrington wird morgen mit der Dauntless auslaufen. Will und dieser Pirat hatten ja das Ruder ein wenig beschädigt, und das musste erst repariert werden...“, sagte sie.
„Mh... und meint Ihr, der Junge, Eure Schwester und der Pirat werden erfolgreicher sein?“
Nun erst bohrten sich seine Blicke wieder in die Augen der Governors Tochter.
„Ich... Ich weiß es nicht... Ich hoffe einfach nur, dass sie alle gut auf Kathy aufpassen und dass ihnen nichts zustößt... keinem von ihnen.“
Bastien nickte leicht und verfiel wieder in nachdenkliches Schweigen.
Valerie beobachtete ihren Cousin und kaute auf ihrer Lippe. Sie kannte diesen Gesichtsausdruck, und normalerweise hatte er nichts allzu Gutes zu bedeuten.

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„Ich danke euch beiden vielmals für eure Gastfreundschaft... Ich weiß gar nicht, was ich ohne euch getan hätte“, verabschiedete Isy sich und schaute dankbar von einem zum anderen. „Ihr wart wirklich meine Rettung.“
„Ach, nicht der Rede Wert, Bella“, erwiderte Val und drückte sie erneut an sich.
„Wir helfen, wo wir können“, lächelte auch Bastien ihr zu, und sie erwiderte es. Auch, wenn er ihr am Anfang ein wenig suspekt erschienen war, so machte es doch den Anschein, dass er das Herz am rechten Fleck hatte... zumindest war das der erste Eindruck, den Isy von ihm hatte.
„Bitte, Mademoiselle Isabella, erlaubt mir, Euch in eurer Kutsche das Stück zu geleiten. Ich weiß nicht, ob ich Euch schon allein lassen will“, sagte er plötzlich und schaute sie mit aufrichtiger Besorgnis an.
Auch, wenn er sie heute erst kennengelernt hatte, war ihm doch sofort aufgefallen, wie fragil dieses liebreizende Geschöpf doch war. Sie weckte seinen natürlichen Beschützerinstinkt mit ihrer schüchternen, zurückhaltenden Art, und er wollte ihr helfen.
„Bastien, ich denke nicht, dass sich das ziemt“, mahnte Valerie mit einem strengen Blick.
Doch dieser grinste nur amüsiert. „Valerie, du tust ja gerade so, als würde ich bei nächster Gelegenheit über die Lady herfallen!“
Das brachte beide Mädchen ein wenig zum erröten. „Natürlich nicht...“, winkte seine Cousine ab, und mit einem weiteren Blick auf Isy seufzte sie.
„Na schön, es ist ja nicht weit... und wahrscheinlich hast du Recht...“

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Die ersten paar Momente in der Kutsche traute Isy sich nicht, ihn anzuschauen geschweige denn etwas zu sagen. Doch nachdem sie ein paar Meter gerollt waren, beugte er sich vor und schaute sie an.
„Miss Isabella, möchtet Ihr eure Schwestern selbst suchen?“, beschwor er sie eindringlich.
„W-Wie?“, fragte diese und zwinkerte verwundert.
„Ihr habt mich schon verstanden...“, wiederholte er, doch als sie weiter schwieg, erklärte er es ihr.
„Ich habe mich vorhin dazu entschlossen, Euch zu helfen. Ein Schicksal wie Eures habt Ihr nicht verdient, tatenlos in einem leeren Haus zu sitzen und auf die Dinge, die da noch kommen mögen, zu warten. Deswegen frage ich Euch, wenn ich Euch anbiete, mich mit Euch auf die Dauntless zu schleichen und mit der Marine mit zu segeln... Würdet ihr die Chance ergreifen?“
„A-Aber der Commodore, er wäre außer sich, wenn er...“
„Mon Dieu, denkt doch nur einmal an Euch!“, insistierte er.
Bella presste ihre Kiefer so fest aufeinander, dass sie schmerzten. Er hatte Recht. Immer nur hatte sie sich auf andere verlassen, jetzt wurde es wohl langsam Zeit, selbst tätig zu werden.
Also hob sie ihren Blick wieder und erwiderte den seinen fest entschlossen.
„Sagt mir, wie Euer Plan lautet.“


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Wow, wer hätte das gedacht? :D
Steckt doch mehr in Isy als man zu Anfang gedacht hätte... oder doch nicht? Naja, sie hat ja Bastien, der ihr nun zur Seite stehen wird... Was für ein Kavalier *schwärm* ;D
*Pairings über den Haufen werf*
Oder doch nicht?
Oder doch?

Mwuahahaha
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