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Basti & Lukka - Always and forever...

von carrie79
Kurzbeschreibung
GeschichteAllgemein / P18 / MaleSlash
Die deutsche Nationalmannschaft FC Bayern München
29.11.2010
09.08.2011
3
3.945
1
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Dieses Kapitel
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29.11.2010 1.556
 
Mein kleiner Zimtstern



Mit lautem Klatschen landete der Teig, oder als was man dieses eklige, braune und klebrige Zeug bezeichnen konnte, an den Küchenschränken, der Wand und auf dem Boden.

Wütend betrachtete Basti die Reste des Teiges an seinen Händen, die nach dem kräftigen Schütteln noch immer daran hafteten. Was hatte er sich nur dabei gedacht, für Lukas Zimtsterne zu backen???

Hilflos und völlig fertig setzte er sich auf einen der Stühle und stöhnte genervt auf, als er feststellte, dass er sich auf einen Teigrest gesetzt hatte. Er legte den Kopf auf die Tischplatte und schloss die Augen.

Das durfte doch echt nicht wahr sein...  Er hätte nie gedacht, dass das so anstrengend sein könnte! Bei seiner Mutter sah das doch immer so kinderleicht aus...

Er dachte daran zurück, wie Lukas vor zwei Jahren an Weihnachten zum ersten Mal die Zimtsterne seiner Mutter gekostet hatte und total begeistert davon war.

Grinsend hatte seine Mutter ihm daraufhin das Rezept in die Hand gedrückt und gemeint, dass er Lukas doch dann den ganzen Advent hindurch mit selbstgebackenen Zimtsternen verwöhnen könnte.

Ja, klar! Als hätte er sonst nichts zu tun... Hallo? Er war Profifußballer, wusste seine Mutter das etwa nicht???

Wie auch immer, vor der Winterpause im letzten Jahr hatte Basti verzweifelt versucht, Lukas dessen heißgeliebte Zimtsterne zu machen. Doch die Teile waren knochenhart gewesen... Eine Sache für den Mülleimer...

Jedenfalls hatte Basti es dann doch noch geschafft, seine Mutter zu überreden, dass sie für Lukas die Zimtsterne macht und er sie ihm dann als seine verkauft. Grinsend hatte seine Mutter sich darauf eingelassen, schließlich machte sie ja sowieso die besten Zimtsterne in ganz München...

Und als Lukas dann an Weihnachten zu ihm gekommen war, hatte er ihm ganz stolz die selbstgebackenen Plätzchen präsentiert.

Lukas war aus dem Staunen nicht herausgekommen, glücklich hatte er sich über die Zimtsterne hergemacht. Und Basti kam später noch in den Genuss von Lukas außerordentlicher Dankbarkeit für die Arbeit, die er sich mit den Plätzchen gemacht hatte.

Er hatte nicht bemerkt, dass Basti geschummelt hatte und er sie gar nicht selbst gemacht hatte...

Basti setzte sich wieder auf, es war ihm egal, dass die Teigreste nun auch noch an seiner Stirn und den Haaren klebten, nachdem er sein Gesicht wieder von der Tischplatte genommen hatte.

Das war nun schon der vierte Teig, der nicht gelang. Wieviele sollte er denn noch machen, damit es endlich richtig klappte? Verdammt, wieso musste er aber auch so ein schlechtes Gewissen Lukas gegenüber haben, weil er ihn im letzten Jahr belogen hatte, was die Plätzchen betraf? Wieso konnte er nicht einfach wieder zu seiner Mutter fahren und sie anbetteln, dass sie für ihn eine Extraportion backen würde?

Er seufzte leise und schob noch immer verärgert die Schüssel zur Seite. Seine Küche sah aus, wie ein Schlachtfeld und er wusste schon, wieso er das Kochen und Backen sonst eher Lukas überließ...

Er sah sich um und verspürte schon wieder die Wut, die aus der Richtung seines Magens nach oben kroch und seinen Hals anschwellen ließ.

"Diese verdammten, kleinen, verfickten Scheißdrecksdinger!", schrie er wütend und fegte das Nudelholz, sowie die Plätzchenformen vom Tisch. Leider erwischte er mit dem Ärmel auch das angebrochene Paket Puderzucker, welches nun mit einer riesigen Staubwolke auf dem Boden aufschlug.

Er bekam einen Hustenanfall, als er versehentlich etwas zu viel von dem Puderzucker einatmete.

"Aaaaaarrggghhhhhhh... FUCK!"

Basti hatte das Gefühl, sehr gut nachvollziehen zu können, wie das Rumpelstilzchen sich gefühlt haben musste, bevor es sich vor Wut die Beine ausgerissen hatte...

Doch wieso sollte er sich noch weiter aufregen, die gleichmäßig weiße Schicht Puderzucker, die sich nun auf dem Boden verteilt hatte, machte den Bock nun auch nicht mehr fett...

Er war nun wirklich den Tränen nahe und stützte den Kopf auf seine teigverschmierten Hände. Er schloss kurz die Augen, um etwas runterzukommen.

Basti war so darauf konzentriert, seine Wut verrauchen zu lassen, dass er gar nicht mitbekam, wie sich ein Schlüssel im Schloss drehte und die Haustür geöffnet wurde. Auch die leisen Schritte hörte er nicht, die sich nun der Küche näherten...

Lukas wollte Basti überraschen, war extra einen Tag früher nach München gefahren, als geplant. Doch als er Basti nun in der Küche sitzen sah, die eigentlich gar nicht mehr wie eine Küche aussah, wusste er im ersten Moment nicht, ob er lachen oder weinen sollte.

Stumm blieb er im Türrahmen stehen, als Basti plötzlich in einer Art Wutanfall die ganzen Sachen vom Tisch schob und einen Schwall von Schimpfwörtern losließ, der Lukas zum Grinsen brachte.

Er hatte schon erkannt, dass Basti vorgehabt hatte, Zimtsterne zu backen, das hatte er anhand der Zutaten schnell kombinieren können. Das war aber auch süß von ihm....

Schließlich hatte letztes Jahr Bastis Mutter die Plätzchen gemacht, das hatte Lukas schon nach dem ersten Bissen in eines der kleinen wundervollen Gebäckstücke bemerkt. Monikas Zimtsterne waren einfach unvergleichlich, er würde sie aus Millionen Zimtsternen herausschmecken.

Basti hatte allerdings nicht mitbekommen, dass Lukas über den wahren Produzenten der Zimtsterne Bescheid wusste und er wollte ihm die Freude auch nicht verderben, ihn glücklich gemacht zu haben...

Als Basti nun auch noch anfangen musste zu husten, als das Paket Puderzucker regelrecht auf dem Boden explodierte, konnte Lukas kaum noch an sich halten vor Lachen.

Doch als er sah, wie fertig sein armer Schatz anscheinend war, tat es ihm schon wieder leid, dass er diese Situation hier so lustig fand.

Langsam ging er auf Basti zu, stellte eine Gebäckdose auf den Tisch, worauf Basti zusammenzuckte und ihn geschockt ansah. Nur wenige Sekunden später fiel Basti seinem Freund um den Hals und drückte ihn fest an sich.

“Baby? Was machst du denn schon hier? Oh Mann, ich wollte dich doch überraschen...!”, meinte er etwas verwirrt, worauf Lukas nun doch lachen musste. “Na, das ist ja ne tolle Begrüßung... Soll ich wieder gehen?”

“Nein, bitte nicht... Bleib hier bei mir, bitte!”, flehte Basti ihn an und sah ihn aus großen Augen an, so dass Lukas nicht anders konnte, als seine Hände auf das teigverschmierte Gesicht seines Freundes zu legen und ihn leidenschaftlich zu küssen.

Basti genoss den Kuss, sofort waren alle Sorgen vergessen. Als sie sich wieder voneinander lösten, sahen sie sich tief in die Augen und lächelten sich verliebt an. Sie waren noch immer so glücklich, wie am ersten Tag. Und das nach fast 5 Jahren Beziehung...

“Wo hast du Louis gelassen?”, meinte Basti und klang dabei leicht enttäuscht.

“Den hab ich zu deiner Mutter gebracht, ich hab vorhin mit ihr telefoniert und ihr gesagt, dass ich dich überraschen will und einen Tag früher komme. Sie war sofort einverstanden, den Kleinen zu nehmen, damit ich unseren ersten Tag ganz alleine mit dir verbringen kann...!”

Basti strahlte ihn an und meinte leise, “Das ist so süß von dir! Ich liebe dich!” Bevor Lukas antworten konnte, küsste er ihn erneut.

Lukas grinste, als er nach dem Kuss auf die Gebäckdose deutete und auf Bastis fragendes Gesicht meinte er, “Ich hab Monika natürlich gleich gefragt, ob du dieses Jahr auch wieder Plätzchen in Auftrag gegeben hast, doch als sie nein gesagt hat, hab ich mir gedacht, ich nehm lieber ne große Menge Zimtsterne mit... Hatte ja keine Ahnung, dass du selbst welche machen wolltest...!”

Mit offenem Mund und großen Augen starrte Basti den Kölner an.

“Bitte was??? Du... du weißt davon? Also... dass ich die Sterne letztes Jahr nicht selbst gemacht hab?” Eine zarte Röte zierte nun Bastis Gesicht.

Lukas lachte leise und küsste seinen Freund auf die Stirn. “Natürlich weiß ich das! Monikas Zimtsterne würde ich immer sofort erkennen...!”

Basti schluckte und schloss die Augen. Als er leicht seufzte, meinte Lukas entschlossen, “Du stehst jetzt auf, gehst nach oben und nimmst ein entspannendes Bad, während ich hier alles saubermache! Und wenn du entspannt genug bist, kommst du wieder runter und wir machen uns über die Zimtsterne her, okay?”

Basti wollte widersprechen, er hatte doch Lukas nicht alles an Arbeit überlassen wollen. Doch Lukas ließ nicht mit sich reden und schob Basti aus der Küche. Grinsend sah er seinem Freund hinterher, der sogar auf dem Hintern den Teig kleben hatte...

Lukas beeilte sich damit und nur eine Dreiviertelstunde später erstrahlte die Küche in neuem Glanz. Er stellte die Zimtsterne auf den Wohnzimmertisch, zündete ein paar Kerzen an und machte es sich bequem.

Als Basti mit rosigen Wangen vom Baden und frischen Klamotten nach unten kam, lächelte er Lukas an und ging auf ihn zu.

Lukas streckte die Hand nach ihm aus und zog ihn zu sich aufs Sofa. “Komm schon her, mein kleiner Zimtstern!”, grinste er frech.

Basti ließ sich auf Lukas ziehen und hob dann die Augenbraue. “Kleiner Zimtstern? Hör auf, dich auch noch lustig zu machen... Das ist gemein...!”

Lukas hauchte ihm einen Kuss auf die Stirn und schmunzelte leicht. “Ich mach mich nicht lustig über dich, Basti! Ich finde nur, dass du genauso verführerisch bist und genauso süß, wie meine Lieblingsplätzchen...!”

Basti seufzte, lehnte seinen Kopf auf Lukas Brust und meinte schwach, “Ehrlich? Das ist lieb...!”

Lukas grinste noch immer. Basti  schien wirklich geschafft zu sein von dem Krieg mit dem Teig. “Ja, ganz ehrlich! Ich liebe dich, mein kleiner Zimtstern!”

Basti schloss die Augen, doch ein breites Lächeln umspielte seine Lippen. “Ich liebe dich auch, Lukka!”

Und endlich konnte Basti sich so richtig entspannen und vergessen, dass er beinahe gestorben wäre vor Wut auf die kleinen Drecksplätzchen...



The End
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