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Delicious

von LA Lover
Kurzbeschreibung
GeschichteLiebesgeschichte / P16 / MaleSlash
Alex Suarez Nate Novarro
24.11.2010
24.11.2010
1
4.372
 
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6 Reviews
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24.11.2010 4.372
 
Ähm.
Lang, lang ist´s her, dass man was von mir hörte, stimmt´s ? Nun ja, ich litt ein bisschen unter Writer´s Block und extremen Zeitmangel. Im Moment hab ich wenigstens ersteres niedergekämpft und melde mich stolz mit diesen Schätzchen zurück!
Den ersten Teil hatte ich schon vor den Somerferien auf einen Block gekritzelt und dann ein bisschen vergessen... Jetzt hab ich dieses Herzstück aber beendet und aus der kleinen Seitenidee wurde ein ziemlich umfangreicher OS, der eines Comeback-Uploads würdig ist...
Falls es jemanden interessiert wie es mir geht: mir gehts wunderbar. Könnte nicht besser sein :)
Bevor es jetzt aber los geht, darf ich da noch eine ganz wichtige Ankündigung machen! Ich habe mich mit zwei wunderbaren Autorinnen namens Sunche und Hawky4 zusammen getan und mit viel Liebe ein wunderbares Weihnachtsprojekt innerhalb kürzester Zeit auf die Beine gestellt!
Dies wird ab dem 1. Dezember auf unserem gemeinsamen Account The Three Way Pixies zu finden sein und Liebe sein. Liebe für unsere treuen Leser und Reviewer, mit Liebe gemacht, von Liebe handelnd.

Wie immer Reviews=Liebe :) Das ist sehr wichtig, besonders in der (Vor-)Weihnachtszeit! Außerdem hag ich wissen, ob ich das Schreiben nicht verlernt habe ;-)
Wer mit Josh Franceschi und Max Helyer (Hell yeah!) nichts anfangen kann, geht sie am Besten googeln, die Beiden werden wohl des häufigeren mal große, mal kleine Rollen in meinen Storys spielen :)

Noch eine nicht so kleine Kleinigkeit bevor es losgeht: Dieses Stückchen geht raus an Sonja und Anna, meine beiden Feen, und all die Reviewschreiberlinge, wegen den ich weiter schreibe :)



DELICIOUS

Pairing: Nalex, Mash, Gabilliam
POV: Nate
Rating: P16-Slash
Author: LA Lover
Disclaimer: Die Personen gehören sich selbst, die Idee gehört mir  
Summary: Nate Novarro versinkt fast in den Vorbereitungen für die Hochzeit seiner besten Freunde Gabe und William. Ein Glück, dass er dann unerwartet Hilfe (und vielleicht ein bisschen mehr...) von dem Hobbykoch Alex Suarez bekommt.
Author´s Notes: Ich liebe Nalex, Ich liebe Gabilliam-Hochzeiten, Ich liebe Josh und Max, Ich liebe Alex als Koch und Nate als überforderten Planungsmensch. Und ich liebe Guy Ripley´s "Delicious".


"Mein Anzug ist mir zu eng, Nate!"
"Ach quatsch, Bilvy! Wie kommst du denn darauf? Der sitzt super! Wir haben ihn doch erst vor einer Woche zusammen ausgesucht! Und das hat fünf Stunden gedauert! Der muss passen!", stöhne ich.
Seit ich mich dazu bereit erklärt habe die Hochzeit meiner besten Freunde Gabe und William zu organisieren, habe ich keine ruhige Minute mehr. Die Beiden haben sich nämlich in den Kopf gesetzt, dass ihre Hochzeit die beste und perfekteste überhaupt werden soll. Aber wer könnte ihnen das auch verübeln? Die Beiden sind einfach das perfekte Paar!
Als die Beiden mir vor 2 Monaten die freudige Nachricht überbracht haben, war auch ich mega glücklich und hab ihnen sofort versprochen die Organisation abzunehmen. Ein bisschen tat ich das allerdings auch aus egoistischen Gründen. Wenn ich die ganze Zeit mit deren Hochzeit beschäftigt bin, hab ich nicht die Zeit zu viele Gedanken an mein eignendes, nicht existierendes Liebesleben zu verschwende! Einfach, aber effektiv, der Plan...
"Nein, Natie! Die Hose IST zu eng! Die betont meinen Arsch viel zu sehr!"

"Aber Bilvy, genau deshalb hast du sie doch ausgesucht! Du trägst doch sonst auch NUR Hosen, die wie eine zweite Haut sitzen!", seufze ich theatralisch.

"Aber Nate, doch nicht auf meiner Hochzeit! Da gibt es zwei ganz entscheidende Gründe! Erstens, hatten Gabe und ich gestern Sex, weil enge Hosen anhatte und er deshalb nicht widerstehen konnte. Sagt Gabe. Ich will nicht, dass Gabe auf unserer Hochzeit von meinem Arsch abgelenkt ist! Das einzige Körperteil, dass er von mir anschauen darf, wird mein Ringfinger sein!"
"Okeeee, ich geh ja noch mal mit dir los... Aber nur weil ich nicht will, dass du aus Verzweifelung dann in einer Burka ankommst, okay? Dafür bist du nämlich viel zu hübsch!"
"Awwww, danke Natie! Du bist so lieb! Ein Wunder, dass du noch nicht in festen Händen bist!", zwinkert William mir zu. Na toll, trifft er gleich meinen wunden Punkt... Am Besten schnell das Thema wechseln!
"Uhm, hat sich der Florist noch einmal bei dir gemeldet? Warum muss Gabe auch unbedingt lila Blumen haben wollen..."
"Ups, Nate, das hatte ich ja ganz vergessen! Er hat mich vorgestern angerufen und gesagt, dass wir am Wochenende noch einmal vorbeikommen sollen, weil er verschiedene lila Blumen hat...Aber Gabe und ich sind das Wochenende in LA und haben keine Zeit! Kannst du da vielleicht hingehen? Biiiitte?"
Ach du meine Güte! Mein imaginärer Terminkalender ist doch so auch schon überfüllt!
"Hmmm, muss ich ja anscheinend. Ich muss mal gucken, wie ich das dann mache... Denn eigentlich wollte ich am Wochenende mich um einen neuen Cateringservice kümmern. Ach und das Hotel für Gabes Familie muss ich ja auch noch buchen! Aber das werde ich schon schaffen."
"Awww, danke Natie! Auf dich kann man sich echt verlassen! Ich muss jetzt los, Gabe und ich wollten noch in die Sauna, um ein bisschen zu entspannen und ein bisschen Druck abzulassen..."
"Biiiiiilvy! Singles anwesend!"
"Hihi, achja! mach dir keine Sorgen, Kleiner! Gabe und ich haben ein paar gutaussehende, männliche Klassenkameraden von früher eingeladen, da wird bestimmt auch was für dich dabei se..."
"Bill! Keine Verkuppelungsversuche! Aus dem Alter sind wir doch mal so langsam heraus, oder? Du gehst jetzt besser mal Druck ablassen mit deinem Schatzi! Die Hochzeit und mein Liebesleben überlässt du mir, okay?"
"Hehe, wenn du meinst, Natie... Ruf mich an, wenn du was Neues weißt, sei es wegen dem Catering, der Blumen, dem Anzug, der Tischkarten..."
"Tischkarten?!? Ach fuck, das muss ich ja auch noch machen! Wahrscheinlich mach ich mich jetzt wirklich mal auf den Weg in die Mall. ich muss noch ganz schön viel besorgen..."
"Tu das! Aber ich bin ja immer noch der Meinung, dass du mal jemanden brauchst, der es dir besorgt!"
"Bill! Aus! Pfui! Ich gehe jetzt! Und wir reden erst wieder wenn du mindestens drei mal  gekommen bist!"
"Damit kann ICH gut leben! Dann mach ich mich am Besten mal auf den Weg, was? Tschüssie!

Grinsend zieht William mich in eine enge Umarmung, bei der er sich ganz schön runterbücken muss. Um es ihm leichter zu machen, stelle ich mich ein bisschen auf die Zehenspitzen, aber das muss ja keiner wissen.
Nein, ich bin nicht klein. William ist nur einfach ganz schön groß! Ok, ich bin doch klein...


"Nein, Entschuldigung! Die Servierten können NICHT minzgrün sein! Die Tischblumen sind schon lila!  Außerdem ist minzgrün total die hässliche Farbe, Sie dumme Frau!", meckere ich die Servierten-Frau an. Meine Nerven sind sowieso schon am Ende und jetzt kommt diese olle Tussi mit ihren MINTFARBENDEN Servierten! Die kapiert es einfach nicht!
"Was bilden SIE sich eigentlich ein, in DIESEM Tonfall mit mir zu reden?! Und Geschmack haben Sie ja offensichtlich auch nicht, Sie Winzling!"
"Jetzt reicht es mir aber! Ich werde bestimmt jemanden finden, der mehr Ahnung von Servierten hat als Sie, Sie dumme, fette Planschkuh! Pah!"
Mit hoch erhobenem Kopf marschiere ich aus ihrem Geschäft.

Ich weiß, dass das bei meiner Größe nicht gerade eindrucksvoll ist, aber ok, es ging eh mehr um mein Selbstwertgefühl!
Diese blöde Tussi war mir schon unsympathisch als sie mich um 30 cm überragte in ihren 15 cm High Heels.
Argh, jetzt muss ich mich auch noch um die Tischdekoration kümmern! Und um den Cateringsevice. Und um die Blumen. Die lila Blumen. Und um...argh!
Ich werde abrupt aus meinen Gedanken gerissen, als ich in eine andere Person reinrenne.
Mein Kopf prallt gegen eine eindeutlich männliche Brust. Einer der wenigen Vorteile meiner geringen Körpergröße: Ich bin schlecht darin, mir eine Kopfnuss einzufangen...
Verärgert blicke ich auf, um dem menschlichen Hindernis eine ähnliche Standpauke zu verpassen, wie der dummen Servierten-Tussi. Ich öffne meinen Mund, um einen Schwall an Vorwürfen rauszulassen, doch die Stimme meines Gegenübers kommt mir zuvor.
„Oh, perdón! Das tut mir Leid! Hach, ich war in Gedanken… Perdón, perdón!“
Die wilden Beschimpfungen bleiben mir im Hals stecken. Vor mir steht ein junger Mann mit den schönsten braunen Augen, die ich je gesehen habe und aus seinem Mund sprudeln spanische Entschuldigungen. Ich glaube jedenfalls, dass es spanisch ist, denn es hört sich einfach so woah und sexy an.
„Uhm, ist schon gut! Ich hab ja auch nicht wirklich darauf geachtet wo ich hingehe, da kann das ja schon mal passieren, dass ich jemanden übersehe!“
„Hihi, außerdem ist es ja nicht besonders schwer, dich zu übersehen…“
„Woah, hast du dich gerade über meine Größe lustig gemacht?! Muss ich jetzt schmollen?“

„Oh, nein! Ähm, ich meinte das nicht so! Es ist nicht so, dass ich dich nicht gesehen habe, weil du so klein bist!“
„Aha, du hättest mich auch so nicht bemerkt?!“ Ich grinse meinen braunhaarigen Gegenüber an. Oh Gott, ich weiß auch nicht warum ich das mache! Bin ich wirklich so sexuell verzweifelt, dass ich den erstbesten, gutaussehenden Typen auf der Straße anflirte?!
„Was? Oh nein, so meinte ich das nicht! Also du wärst mir schon aufgefallen, weil ich finde dich ja schon attrakti…Oh Fuck, was labere ich hier eigentlich?! Bist du sehr im Stress oder darf ich dich auf ein Kaffee einladen?“
Er hat mich doch jetzt nicht wirklich auf einen Kaffee eingeladen?!? Aww, das ist zu viel für mein vernachlässigtes Herzchen. Los, Nate, das ist deine Chance!

„Na klar!“, antworte ich vielleicht ein bisschen zu schnell. Man, Nate, mach es nicht gleich sooo offensichtlich, dass du verzweifelt bist! „Uhm, eigentlich hab ich ja noch viel vor, aber ich denke, einen Kaffee könnte ich gut gebrauchen…“, nehme ich die Einladung an und kann mir ein fettes Grinsen nicht verkneifen. Überraschenderweise wird es von meinem Gegenüber erwidert. Vielleicht habe ich ja doch noch nicht alles verbockt.

7 Minuten später sitzen wir in einem gemütlichen kleinen Café, das ich noch gar nicht kannte. Ja, New York ist ja auch groß. Und ich bin klein. Ha, ha. Ok, keine Beschwerden über meine Kleinheit mehr, immerhin würde ich ohne sie vermutlich jetzt nicht hier sitzen, mit dem hübschen Kerl…
Nachdem wir unsere Getränke bekommen haben, entsteht eine fast peinliche Stille zwischen uns. Ich starre sein Knie an, weil er mein Gesicht anstarrt. Alle 20 Sekunden tauschen wir. Doch dann räuspert sich mein Gegenüber.
„Und, warum warst du denn jetzt so in Eile, dass du selbst so einen großen Kerl wie mich übersehen konntest?“
„Ehrlich gesagt, weiß ich auch nicht wie ich so jemanden hüb… uhm, so jemanden wie dich übersehen konnte… Hm, obwohl wahrscheinlich muss ich mir gerade zu viele Gedanken  um andere Sachen machen, als dass ich Ausschau nach süßen Jungs halten könnte!“ Fuck! Das ist mir doch jetzt nicht wirklich so rausgerutscht?! Fuck, fuck, fuck! Aaaaaber, er ist noch nicht schreiend weggerannt. Stattdessen sitzt er mir immer noch grinsend gegenüber und verzieht einen Mundwinkel.
„Sooooo, was beschäftigt sich denn so? Ich meine, das muss ja wirklich wichtig gewesen sein…“
„Seufz, ist es ja auch. Ich weiß zwar nicht warum ich dir das erzähle, aber ich muss oder darf die Hochzeit meiner besten Freunde Gabe und William organisieren… Und da läuft im Moment so einiges drunter und drüber und in meinem Kopf schwirren so viele Sachen herum, die ich noch machen muss! Zum Beispiel eine neue Tischdekoration organisieren, ein Hotel buchen, den Anzug umtauschen, weil er dem Herrn zu ‚arschbetonend‘ ist, einen guten Cateringservice finden, der auch vegetarisch auf hohem Niveau kocht und…“
„Du brauchst einen vegetarischen Cateringservice? Ich glaube, da kann ich dir helfen! Zufällig bin ich mit meiner Familie aus Spanien nach NYC gekommen, um hier ein Restaurant mit spanischen Spezialitäten zu eröffnen. Dazu reichte das Geld bis jetzt allerdings nicht, also wurde daraus eben ein mobiler Cateringservice… Und vegetarisch sind wir auch.“
Ich weiß gerade nicht worüber ich mich mehr freuen soll… Über die Tatsache, dass so ein hübscher und liebenswerter Mann mir gegenüber sitzt oder, dass er scheinbar die Lösung zu meinem größten Problem ist. Und nein, damit meine ich nicht meine sexuelle Frustration.
„Das wäre ja so toll,…uhm, ich weiß ja nicht mal deinen, wir überspringen das „Sie“ mal, Namen! Ich bin Nate!“
Erst wirkt mein Objekt der Begierde ein bisschen verwirrt, doch dann greift er sich in die Hosentasche und zieht eine verknitterte Visitenkarte heraus und reicht sie mir.

Alexandro Fransisco Suarez Virta Marroquin Marciera
Spanischer Chefkoch und Inhaber des Maciera Manducación
Telefon: 72394729

Das ist ja ein kurzer Name…
„Uhm, also Alexandro…Fran…“
„Uh, halt, halt! Alex reicht! Der Rest ist eh nur so ein alter Familienname! Also, Alex reicht… Aber denkst du, dass würde klappen mit unserem Catering für die Hochzeit? Will wir sind ziemlich auf spanische Spezialitäten spezialisiert…“
Alex (jetzt weiß ich ja seinen Namen) guckt mich unsicher an und ich hätte mir das „awww!“ fast nicht verkneifen… Der ist aber auch süß!
„Was hältst du davon, mir mal zu morgen ein paar Spezialitäten zu kochen, sodass ich sie probieren kann und dann entscheide ich, ob wir euch buchen? Ich glaube Gabe findet die Idee mit dem spanischen Essen sogar gut, er kommt ja auch aus Südarmerika.“
„Hey, das ist eine gute Idee!“ Alex strahlt mich überglücklich an. Ich hätte nie gedacht, dass Menschen glücklich machen so einfach ist… Pah, William, ich brauche deine Kuppelversuche nicht! Immerhin hab ich mir das „Date“ mit Alex morgen selbst „erarbeitet“! Ich hab ja sogar seine Telefonnummer, wie ich entzückt feststelle, als ich einen Blick auf die zerknitterte Visitenkarte werfe.
Dabei überkommt mich seltsamerweise dasselbe Glücksgefühl wie als ich mit 14 auf meinem ersten Blink 182 Konzert ein Fetzen der Setlist bekommen habe…
Plötzlich brummte es in meiner Hosentasche und ich war ehrlich versucht das nervige Vibrieren zu ignorieren, aber dann entschied ich mich doch ranzugehen, es könnte ja William sein, der ein unglaubliches Problem hat für das er unbedingt meine Hilfe braucht… Es könnte ja sein, dass er sein MySpace Kennwort vergessen hat oder so was…
Also gehe ich ran und werfe Alex einen entschuldigenden Blick zu.
Novarro?“
„Guten Tag, hier ist Julian Jerome, Geschäftsführer des Flower Towers. Mr. Beckett gab mir ihre Nummer. Ich habe das Sortiment jetzt fertig, Sie müssten allerdings noch mal vorbei kommen.“
„Uhm, ja… wann denn?“ Während ich telefoniere flirte ich ein bisschen mit Alex weiter indem ich ihm zuzwinkere, nicht, dass er mich noch langweilig findet!
„Jetzt.“
„Oh. Uhm. Ja. Ich muss kommen? Ok, ich kann in 20 Minuten da sein.

Aufgelegt. Was für ein freundlicher Florist. Auf den freue ich mich ja schon…
„Sorry, ich muss los… Noch was mit den Blumen klären. Tut mir Leid, ich wäre echt gerne noch ein bisschen geblieben.“ Ich werfe Alex einen entschuldigenden Blick zu, doch er lächelt mich immer noch überglücklich an. Eine Frohnatur, also.
„Jaja, hab ich mitgekriegt. Mach ruhig, ich sollte eher dankbar sein, dass ich dich überhaupt auf einen Kaffee einladen durfte, bei deinem Terminstress…“
„Awww, du bist süß! Und ich wird mich bei Gelegenheit auch für den Kaffee revanchieren, versprochen! Aber jetzt muss ich los, sonst werde ich mir lila Blumen erstickt und dann…“
Bevor ich gehe, kann ich mein schüchternes Ich doch noch davon überzeugen Alex in eine feste Umarmung zu ziehen. Ich darf das, ich bin schwul…


Weil Alex´ Wohnung in so einem verwickelten Hinterhof liegt, hat er versprochen mich von der Haltestelle abzuholen. Das hat der Gute dann auch gemacht und jetzt befinden wir uns auf dem Weg zu seinem trauten Heim. Mich wundert es ein bisschen, dass er mich direkt in seine Wohnung eingeladen hat und nicht in eine Küche oder ein Restaurant. Aber wenn ich es mir überlege, ist mir das sogar ein bisschen lieber, weil das viel persönlicher ist.
Auf dem Weg reden wir viel, worüber ich sehr froh bin, denn ich kann echt nicht gut mit peinlichen Stillen umgehen.
Deshalb erzähle ich viel von Gabe und William, damit Alex weiß, welche Gerichte gut zu ihnen passen würden. Im Gegensatz erzählt er mir von seiner Karriere, seiner Kindheit in Spanien und allen möglichen Sachen, die ihm einfallen. Und während er erzählt, erwische ich mich das ein oder andere Mal dabei, wie ich auf seine Hand starre und überlege sie zu ergreifen, weil es Mitte Dezember doch schon ganz schön kalt ist und mir die Hände abfrieren.

Plötzlich stehen wir vor einer Haustür und ich habe kein Plan wie wir hier hergekommen sind… Aber muss wohl seine Haustür sein, stelle ich mit einem Blick auf das Klingelschild fest.

Suarez / Franceschi

Nanu, ich weiß ja, dass Alex so viele Nachnamen hatte, aber Franceschi war nicht dabei, das wäre mir aufgefallen, weil Franceschi ja eindeutig italienisch ist… Fuck, bestimmt ist er schon verlobt mit einer hübschen Italienerin oder so… Und hab mir schon Hoffnungen gemacht. Dummer Nate!
Alex schließt auf und in dem winzigen Flur ziehen wir unsere Schuhe aus. Ich fühle mich irgendwie ziemlich wohl in Alex´ Wohnung. Und das liegt nicht daran, dass sie so klein ist. Wie ich. Hmpf.
„Ich hab schon alles vorbereitet. Wir können gleich anfangen!“, sagt Alex und zwinkert mir zu. Wie soll ich das denn verstehen???
Er öffnet eine weitere Tür und mir fällt die Kinnlade runter.

Mein Blick fällt direkt auf ein Sofa, auf dem zwei Jugendliche wie wild rumknutschen und einer von den Beiden hat nicht einmal mehr ein Oberteil an.

Die Szene ist ja wohl eindeutig! Ich hätte nie gedacht, dass so etwas mir einmal passieren wird! Und dann auch noch mit Alex!
Er kam so nett rüber und ich dachte, ich habe endlich mal jemanden gefunden, der wirklich zu mir passt und jetzt finde ich heraus, dass er mich nur in seine Wohnung locken wollte, damit ich an seinen perversen Swinger-Aktionen teilnehmen kann!!! Ich glaub´s nicht! Wie kann man sich nur so in einem Menschen täuschen?!
(Immerhin sind das zwei Kerle, das heißt, dass Alex immerhin schwul ist…)

„JOSH!!! MAX!!! Seid ihr jetzt von allen guten Geistern verlassen?! Ich hab euch doch gesagt, dass ich heute Besuch kriege und dass ich mindestens eine halbe Stunde früher verschwunden sein sollt! Josh, wie konntest du mir das antun, nach allem was ich für dich getan habe! Da treffe ich einmal jemanden,  der mir wirklich was bedeutet und dann ruinierst du alles! Das hätte ich echt nicht von dir erwartet! Raus!“, schreit Alex auf einmal das Pärchen an, welches uns dann auch mal bemerkt. Der älter aussehende der Beiden guckt uns an und seine Augen werden groß, während der Andere sich schnell wieder ein Sweatshirt übersteift und schuldig den Kopf sinkt.

„Josh, das tut mir total Leid! Ich habe das doch nicht mit Absicht gemacht! Max und ich wollten gerade gehen, da… nun ja, ich konnte ihm nicht widerstehen! Und jetzt tu nicht so als würdest du nicht wissen, wie es ist, wenn man jung und verliebt ist!“
„Ich tue ja auch gar nicht so! Wir hatten eine Vereinbarung, Josh! Und du hast di…“
„Jetzt komm mal runter, Alex! Dein Schätzchen ist noch nicht schreiend weggelaufen, siehst du? Max und ich gehen jetzt und du erklärst ihm einfach alles, ich bin sicher, er wird es verstehen! Komm Honey!“
Die Beiden verlassen das Zimmer und einen Augenblick später hört man die schwere Haustür ins Schloss fallen.
„Was. Sollte. Das. ?“, frage ich Alex, weil ich die Situation immer noch nicht so richtig einschätzen kann.
Seufzend setzt sich Alex auf das Sofa und bietet mir den Platz neben ihm an. Jetzt ist er mir aber eine Erklärung schuldig!
„Uhm ja… Das eben waren Josh und Max. Josh ist mein Mitbewohner, ich hab ihn bei meinem Studium in England kennengelernt. Er wollte damals schon unbedingt in die USA und weil er erst 17 war, hab ich mich ihm angenommen und wir sind zusammen hierhergekommen. Naja, und Max ist sein Freund. War ja nicht zu übersehen. Allerdings sind die Beiden noch nicht so lange zusammen und hätte ich nicht ein bisschen nachgeholfen, würden sie sich immer noch aus der Ferne anschmachten… Vermutlich habe ich eben total überreagiert, aber ich war einfach sauer! Ich wollte, dass dieser Tag perfekt wird und dann passiert so was…! Danke nochmal, dass du nicht schreiend weggerannt bist!“
Aha, jetzt bin ich um einiges schlauer…und irgendwie ist es ja schon wieder süß wie Alex reagiert hat, weil er wollte, dass heute perfekt wird…
„Ok, ich kann dich verstehen… Aber eines würde ich noch gerne wissen: Stört es dich nicht, dass Josh…naja…schwul ist?“ Auf diese dumme Frage ernte ich einen skeptischen Blick von Alex. Fuck, ich hab mich falsch ausgedrückt!
„Nein, das stört mich überhaupt nicht, ich bevorzuge ja schließlich auch Männer.“, sagt Alex unerwartet selbstbewusst. Doch dann setzt er noch einen nach.
„Stört es DICH etwa?“, fragt er skeptisch. Ich kann nicht anders, als anfangen zu kichern. Augenblicklich legt sich die Angst in Alex´ Augen.
„Ach, Alex! Wie könnte ich denn! Wie sollte ich denn etwas gegen Schwule haben, wenn ich gerade dabei bin, die Hochzeit für meine besten Freunde Gabriel und William zu organisieren?!“
„Oh, achja! Manchmal bin ich einfach verwirrt… Kann ich das denn irgendwie wieder gut machen…“ Bei dem letzten Teil des Satzes rückt Alex näher an mich heran und nähert sich mit seinem Kopf meinem Exemplar.
„Hmmm, wie fändest du es, wenn ich dich ein bisschen verwöhnen würde…“, haucht er leise und seine Finger spazieren über meinen Oberkörper in tiefere Richtung.
„Ich glaube, dass würde mir sehr gefallen…“, schnurre ich zurück.
„Wunderbar! Ich hoffe, dass Essen ist noch nicht kalt geworden!“
Mit diesen Worten springt er auf und rollt einen Wagen rein, auf welchem sich unzählige Speisen befinden. Strahlend präsentiert er mir den Wagen.
„Ich hab Ewiiigkeiten dafür gebraucht! Naja, eigentlich habe ich seit gestern Abend einfach nur durchgekocht… Josh hat mir ein bisschen geholfen. Magst du probieren?“ Ich bin zwar ein bisschen enttäuscht, dass es (noch) nicht in die Richtung geht in die es mein sexuell frustriertes Ich es gerne hätte…
„Na klar! Aber nur wenn du mich fütterst!“
„Hmmm, gerne! So einem Angebot kann ich doch nicht widerstehen!“
„Hab ich mir fast schon gedacht! Dann lass mich mal den ersten Leckerbissen kosten!“
„Ok, Natie, dann schließ deine Augen, dann kannst du es besser genießen…“
Natürlich schließe ich meine Augen. In meiner aktuellen Situation würde ich alles machen was Alex mir sagt.
Umso überraschter bin ich dann als ich keinen kalten Löffel an meinen Lippen fühle, sondern Alex´ warme, weiche Lippen, die sich sanft gegen meine Lippen bewegen. Sofort fange ich an mehr zu ‚kosten‘ und lasse meine Zunge seine Mundhöhle zu erkunden. Noch nie habe ich so etwas sehr leckeres geschmeckt.
Dann lösen wir uns.
„Und hat es dem Herren geschmeckt?“, fragt Alex und grinst mich verschmitzt an. Ich könnte ihn schon wieder küssen…
„Oh, es hat köstlich geschmeckt! Ziemlich süß, muss ich aber sagen…“
„Das erfreut mich zu hören! Allerdings sollten wir uns jetzt erst einmal auf andere Leckereien konzentrieren und danach können wir unsere Geschmackshorizonte ausweiten, was hältst du davon?“

„Klingt wunderbar!“


****

„Das war fantastisch!“, sage ich zu Alex und lecke mir über die Lippen.
„Ja, der Sex war wirklich gut!“
„Ich meinte eigentlich das Essen, aber der Sex war natürlich auch gut!“, sage ich zu Alex und kuschele mich näher an ihn heran. Dann ziehe ich die Bettdecke über uns und schließe die Augen, damit ich das Chaos um uns herum nicht sehen muss und mal kurz vergessen kann, was ich noch alles tun muss…

****

„Hiermit erkläre ich die hier anwesenden William Eugene Beckett Jr. und Gabriel Eduardo Saporta zu Ehemännern. Sie dürfen sich jetzt küssen!“
Plötzlich vernehme ich neben mir ein leises Schniefen. Verwundert drehe ich mich zu Alex um.
„Schnief, das ist einfach so romantisch, Nate, ich kann da nichts für… Das ist meine spanische, emotionale Seite!“
„Ich sag doch nichts, Schatz. Ich finde das eher süß, Liebling!“

****

„Gabe! Gib mir jetzt den dummen Blumenstrauß, damit ich ihn werfen kann!“, reißt Bilvys Stimme mich aus dem Geturtelte mit Alex.
„Aber Bilvy, der ist lila!!! Den kannst du doch nicht einfach so wegwerfen!“
„Gabey, wir haben das doch vorher abgesprochen! Ich sollte doch den Strauß werfen! Das ist doch Tradition!“
„Aber…lila..grwwrfrpf…na gut, wenn es dich glücklich macht! Nimm den Strauß, wirf ihn weg und sieh es als einen Beweis meiner unglaublichen Liebe für dich!“

Und noch bevor ich mich genug über Gabes Verrücktheit nach Lila und William (die sogar noch größer ist als die nach Lila!!!) amüsiert habe, wird vor meinen Augen auf einmal alles Lila.
Erst denke ich, es handelt sich um einen schlechten Scherz, doch dann fischt mir Alex, mein Retter in allen Lebenssituationen, den Blumenstrauß aus dem Gesicht und strahlt mich an.
„Natie! Du heiratest als nächstes! Wir heiraten als nächstes! Ich liebe dich!!!“
Ich bin sprachlos. Ich liebe Alex und ich möchte ihn auch heiraten. Um meine Sprachlosigkeit zu verstecken, küsse ich ihn einfach.
Ich fühle mich einfach so unglaublich glücklich.

****

Die Hochzeitsparty ist voll im Gang, Alex ist beschäftigt damit Leuten sein köstliches Menü zu erklären und ich nutze den Moment, indem ich mich einfach mal auf eine Bank in einer ruhigen Ecke setze und vor mich hin lächele.
Bis ich plötzlich spüre wie sich jemand neben mich setzt. Ich blicke auf und gucke direkt in Williams strahlendes Gesicht. Auf seinem Kopf thront ein Kranz aus Gänseblümchen, den ihm Courtneys Töchter gemacht haben.

„Hi, Natie. Ich muss mich noch einmal bei dir bedanken. Du hast diesen Tag zu dem besten Tag in meinem Leben gemacht, ich bin so glücklich wie nie zuvor! Ich liebe dich dafür!“
„Kein Ding, Bilvy! Ich bin ja auch nicht ganz leer ausgegangen bei der ganzen Aktion…“, sage ich mit einem Seitenblick zu Alex.
„Hihi, da hast du Recht. Ihr passt so wunderbar zusammen! Ich konnte zwar nie gut werfen in der Schule, aber heute habe ich einen perfekten Wurf hingelegt!“
„Was? Du hast mir das Grünzeug absichtlich in die Fresse geschleudert?!“, witzele ich rum.
„Nein, der Strauß wurde von wahrer Liebe angezogen und ist direkt in deine Arme geflattert!“
„Achso! Naja, dann kann ich mir ja schon sicher sein, dass ich den besten Freund der Welt habe, der mir eine Traumhochzeit organisieren wird!“
„Und wie du dir da sicher sein kannst!“
             
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Zuende.
Wie gesagt: Reviews = Liebe!

Und nicht vergessen, unseren neuen Account The Three Way Pixies auszuchecken ;)
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