Alkohol und Höhenluft
von Kathyana
Kurzbeschreibung
Hooligans machen Jagd auf den Timer. Sie wollen das Gerät um jeden Preis – dabei kommt Quinn in Lebensgefahr… (OneShot)
KurzgeschichteAngst, Sci-Fi / P12 / Gen
Maximilian Arturo
Quinn Mallory
Rembrandt Lee Brown
Wade Wells
29.08.2010
29.08.2010
1
1.861
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29.08.2010
1.861
Fandom: Sliders – Das Tor zu einer fremden Dimension
Autorin: Kathyana
Disclaimer: Ich habe keinerlei Rechte an „Sliders“ und mir die Charaktere lediglich für diese Story ausgeliehen.
Anmerkung der Autorin: Diese Story entstand schon vor über 12 Jahren und mein Schreibstil hat sich inzwischen verändert. Ich hoffe, euch wird diese OneShot dennoch gefallen.
Nachdem das Vortex sich hinter den vier Freunden geschlossen hatte sah Quinn auf den Timer: „Wir sliden erst in 1 ½ Wochen...“, dann machte er sich mit diesen auf den Weg, um die diesige Dimension zu erkunden. Doch sie kamen nicht weit. Nach kaum 50 Metern stellte sich ihnen eine Gruppe Fremder in den Weg.
„Gib uns das Ding da,“ begann einer davon, „und dann erkläre mir, wie’s funktioniert.“ Er wies auf den Timer, den Quinn in der Hand hielt.
Erst wollte Quinn den Gizmo einstecken, aber dann änderte sich die Situation schlagartig. Je drei bis vier Leute stürzten sich auf jeden einzelnen der Sliders. Nicht sehr viel später hatten sie alle vier überwältigt und zu Boden gerissen. Einer der Hooligans riß Quinn das schwarze Gerät aus der Hand, dann kniete er diesem auf die Brust und meinte in kaltem Ton: „Raus mit der Sprache oder es passiert was!“
„Niemals!“
Und dann geschah das Schreckliche. Derjenige, der auf Quinn kniete, gab seinen Kumpanen ein Zeichen, worauf diejenigen, die nicht mit den Freunden des Genies beschäftigt waren, eine Flasche Wodka anbrachten. Einer der Hooligans hielt Quinn die Nase zu. Als dieser dann nach Luft schnappte, kippte ihn ein Zweiter den Alkohol in den Mund. Zuerst röchelte Quinn, dann schluckte er. Alle seine Sinne schrien, dass er sich weigern sollte, dass dieses Unternehmen tödlich enden könne, doch er hatte nicht die geringste Chance.
Entsetzt beobachteten die drei Sliders das Geschehen, doch helfen konnten sie ihrem Freund nicht. Sie machten Lärm, zerrten an ihren Ketten und gebärdeten sich wie wild, doch das änderte nichts.
Nun wollten die Hooligans Quinn in dem ganzen Getümmel über den Timer befragen, aber mit dem war nichts mehr anzufangen.
Alkoholleiche!
Missmutig ließen sie von ihm ab, ließen ihn dort liegen, wo er zu Boden gegangen war, und wandten sich Arturo zu. Diesem blühte das gleiche Schicksal. Doch dieses Mal hielten sie schon nach einer viel kleineren Menge inne. Aber der Professor, der wesentlich trinkfester war wie sein Student, weigerte sich zu reden.
Fluchend verkündeten sie ihren Frust der Welt. Jedoch als sie erneut auf die Sliders losgehen wollten, kam eine unerwartete Angelegenheit dazwischen: eine gegnerische Gang. Die Hooligans rissen Quinn auf die Beine, da einer der Anführer davon überzeugt war, dass dieser am Meisten wisse.
Arturo, Wade und Rembrandt ließen sie in der Eile zurück. Quinn schleiften sie zu einem Helikopter, der sich ganz in der Nähe befand, und ketteten ihn mit Handschellen an den Vogel, das heißt, sie befestigten das Genie an den Kufen des Fluggerätes, ehe sie dieses bestiegen, die Rotoren starteten und abflogen.
Mit einem Ruck wurde Quinn in die Höhe gezogen. Ein heftiger Schmerz ließ ihn wieder zu sich kommen, denn er hatte das Gefühl, dass ihm die Schultergelenke aus den Pfannen gerissen wurden. Aber nicht sehr viel später sank er wieder in eine Art Betäubung, hervorgerufen durch den Alkohol.
Der Pilot war hitzig und kannte kein Erbarmen mit dem Gefangenen außerhalb. Und als ein anderer Helikopter sie dann zum Luftkampf herausforderte, ging es erst richtig rund. Quinn glaubte auf der Stelle sterben zu müssen – aber so schnell stirbt man nicht.
Vom Wodka und den Flugmanövern wurde es ihm hundeelend und er übergab sich in der Luft. Dass er dabei sich selbst traf bemerkte er nicht. Wie ein Toter hing das Genie in den Ketten. Dass es bei der Jagd in luftiger Höhe hin und her geworfen wurde, erlebte er zwar hautnah, aber durch einen Nebel, der sich über seine Sinne gelegt hatte. Dann wurden seine Entführer auch noch von der gegnerischen Gang beschossen. Und er mit ihnen.
Scharfe Geschosse flogen nur knapp an ihm vorbei, nur sehr knapp – und trafen ihn schließlich.
Schmerz und Übelkeit holten ihn in die Realität zurück. Er schrie auf, übergab sich, bis sein Magen leer war und wurde ohnmächtig.
Dass einer der Gegner auf den Helikopter übersprang, der sein Todesurteil hätte sein können, sämtliche Insassen zum unfreiwilligen Ausstieg zwang und das trudelnde Fluggerät, das abzuschmieren drohte, in seine Gewalt brachte, bemerkte er nicht. Er wurde dabei arg durchgeschüttelt. Seine Handgelenke waren wund gescheuert, blutig. Und sein Hemd auch. Der Stoff war blutgetränkt, denn das Genie hatte es ordentlich erwischt. In einigen hundert Metern Höhe baumelte er in der Luft, allein von den eisernen Kettengliedern der Handschellen gehalten, die seine Handgelenke malträtierten.
Bald darauf setzte der Pilot zur Landung an. Etwa 1,5 Meter über dem Boden hielt er den stählernen Adler, bis Wade die Handschellen geknackt und Quinn gemeinsam mit Arturo und Rembrandt aus der Gefahrenzone gebracht hatte. Erst dann landete er und sprang aus dem Cockpit
„Wer sind Sie?“ fragte Arturo, „Was tun Sie hier?“
„Ich versuche Quinn zu helfen!“ Mit diesen Worten stieß der Pilot den Professor zur Seite, der neben diesem kniete und machte sich selbst an dem zu schaffen. Nach einigen Augenblicken meinte er dann: „Oh, verdammt, der blutet ja wie eine angestochene Sau.“
Nur wenige Minuten später wurde das Genie in den Helikopter gehoben, dann stiegen die anderen ein und der Pilot, der sie alle offenbar kannte, ihnen aber fremd war, übernahm erneut das Steuer, um den Verletzten so schnell als möglich in eine Klinik zu bringen.
Noch ehe sie ihr Ziel erreichten setzte der Pilot sich mit dem dortigen Tower in Verbindung, um sofortige Landeerlaubnis zu erwirken. Die Bestätigung erfolgte schnell. Dann setzte der Pilot zum Landeanflug an. Zuvor warf er Wade einen Blick zu, die blass war – Flugangst.
„Gleich hast du’s geschafft, Wade,“ bemerkte der Pilot.
„Woher kennen Sie uns eigentlich?“ erkundigte sich der Arturo.
„Wohl ein Scherz, Professor?“
„Nein, kein Scherz...“
„Wir haben uns kennen gelernt, als die ‚Hurrikans‘ Quinn mit Blei vollgepumpt haben; Sie wissen schon, damals im Hafen. Eigentlich dachte ich ja, dass er tot ist, aber das war wohl nur ein blöder Witz. Er ist eben doch recht zäh, auch, wenn er keinen Alkohol verträgt. Womit haben sie ihn denn dieses Mal abgefüllt? Mit Brandy? Whiskey? Wodka? Korn?“
„Wodka.“
„Na ja, er wird’s überleben... wie immer.“
„“Wie heißen Sie eigentlich,“ begann Arturo nun scheinheilig, „ich kann mich beim besten Willen nicht an Ihren Namen erinnern?“
„Syrr.“
„Seltsamer Name.“
„Ist arabisch, bedeutet Mysterium.“
Dann endete das Gespräch für eine Zeit lang und Syrr landete den Helikopter. Kaum, dass der stählerne Adler aufsetzte und die Rotoren zum Stillstand kamen, sprangen die Sliders und Syrr heraus, dann hoben sie auch Quinn heraus.
Einige Ärzte kamen herbeigeeilt, übernahmen Quinn und brachten ihn auf dem schnellsten Weg in ein Behandlungszimmer. Die Freunde des Genies und der Pilot blieben vor der ‚Tür zurück.
Zwei Stunden vergingen, ehe sich die Tür wieder öffnete. Eine Schwester trat heraus und bat sie herein. Die Sliders gingen hinein. Quinn lag auf dem Behandlungstisch. Sein rechter Arm war eingebunden und er erhielt Tropfinfusionen in die Armvene. Als jetzt seine Freunde kamen, reagierte er nicht. Ein Arzt erklärte ihnen, dass dies am Alkoholgehalt in seinem Blut liege – 3,4 ‰. Dass er noch lebe grenze an ein Wunder, da bei 4 ‰ im Normalfall mit akuter Lebensgefahr und Intensivstation zu rechnen sei, wenn nicht sogar mit dem Hirntod. Nur Gewohnheitstrinker und Alkoholiker vertrügen mehr, und das sei das Genie nie und nimmer.
Volle vier Tage mussten sie warten, ehe Quinn wieder einigermaßen nüchtern war, dann konnten sie ihn mit sich nehmen. Er trug den rechten Arm in einer Schlinge, war aber voll da.
Dass er Syrr nicht kannte, fiel kaum auf, seine gedankliche Abwesenheit wegen dem Timer viel mehr. Der Pilot erkundigte sich bei diesem, was ihr bedrücke, doch Quinn konnte ihm nicht Bescheid sagen. Und so sagte er nur, dass man ihm etwas abgenommen habe, das ihm viel bedeuten würde, und schon veranlasste Syrr die Fahndung.
Es dauerte weitere 2 ½ Tage, ehe Syrr einen Fortschritt verzeichnen konnte Er überreichte Quinn den Timer mit einem überlegenen Lächeln. In seinen Händen hielt er mindestens ein Dutzend Einzelteile. Davon waren mindestens 5 oder 6 nicht mehr zu gebrauchen.
Einerseits waren die Sliders froh darüber, andererseits entsetzt.
„Ist was?“ fragte Syrr, als er sah, dass Quinns Miene erstarrte.
„Äh, nö,“ antwortete der Student, meinte dann aber doch noch, „Das Gerät ist nicht mehr zu gebrauchen, es ist kaputt...“
„Kaputt?!“ fragte Syrr entsetzt. Quinn nickte.
„Kein Problem, Big Boß, dann besorgen wir uns eben Ersatzteile bei denen, die es kaputt gemacht haben.“
„Geht das denn?“
„Na klar! Vorwärts, bringen wir es hinter uns.“
Syrr ging voran zum Helikopter, Quinn begleitete ihn nach kurzem Zögern, und dann ging es auf in die Höhle des Löwen. Seine Freude blieben zurück.
Um an die Ersatzteile zu gelangen bombten sie sich den Weg frei, dann landeten sie und nahmen sich was sie brauchten. Doch als sie wieder abfliegen wollten, ging es rund: sie bekamen Gesellschaft!
„Vorwärts!“ brüllte Syrr und sprang in den Hubschrauber. Quinn tat das Selbe. Und dann begann es auch noch zu regnen: Blei. Ein Querschläger traf Syrr, ehe er das Fluggerät starten konnte. Aber er lebte noch und war in der Lage abzufliegen. Unterwegs verließ ihn seine Kraft und er erklärte Quinn, wie der stählerne Adler zu fliegen sei. Und Quinn gelang das Unmögliche, er flog den Helikopter zurück, und dort landete Syrr ihn schließlich aus eigener Kraft.
Während Syrr ärztlich versorgt wurde, bastelten Arturo und Quinn am Gizmo. Es ging langsam, aber es ging. Besorgt beobachteten ihre Freunde jeden noch so geringen Fortschritt.
So verstrich mancher Tag und manche Nacht, bis, der Slide stand nur einen halben Tag bevor, der Timer endlich wieder funktionierte. Jubelnd fielen die vier Freunde sich in die Arme. Da kam Syrr hinzu. Er lächelte leise, als er die fröhlichen Gesichter sah. Quinn bemerkte ihn und ging zu ihm hin. Er wusste, dass er sich nun verabschieden musste und es fiel ihm nicht leicht, nach allem, was dieser für ihn getan hatte. Und er meinte: „Danke für alles, Syrr. Ich und meine Freunde, wir werden noch heute abreisen. Es ist und leider nicht möglich noch zu bleiben. Leb wohl.“
Syrr lächelte und antwortete: „Ich danke Gott für jede Minute, die ich mit dir verbringen durfte, Quinn. Ich hatte nicht geglaubt, dass so etwas möglich wäre, aber du bist da...“
„Was kannst du nicht glauben, Syrr?“
„Du bist in meinen Armen gestorben, Quinn, du warst tot, aber du bist zurückgekehrt – für einige Tage – und ich konnte dir meine Freundschaft endlich beweisen. Ich danke dir, Quinn, dass du hier warst. Und jetzt musst du wohl gehen... oder?“
„Ja, das muss ich, und meine Freund kommen mit mir.“
„Natürlich. Ich habe immer gewußt, dass ihr euch im Jenseits wiederfinden werdet.“
„Also dann...“
„Darf ich zusehen, wie ihr geht, Quinn?“
„Sicher,“ meinte das Genie. So kam es dann auch. Syrr stand in ihrer Nähe, als sich das Vortex öffnete. Anbetend fiel er auf die Knie. Dann riefen die Sliders ihm einen Abschiedsgruß zu und sprangen. Das Vortex schloss sich hinter ihnen und ließ den Betenden zurück.
-ENDE-
Autorin: Kathyana
Disclaimer: Ich habe keinerlei Rechte an „Sliders“ und mir die Charaktere lediglich für diese Story ausgeliehen.
Anmerkung der Autorin: Diese Story entstand schon vor über 12 Jahren und mein Schreibstil hat sich inzwischen verändert. Ich hoffe, euch wird diese OneShot dennoch gefallen.
Sliders - Das Tor in eine fremde Dimension
„Alkohol und Höhenluft“
„Alkohol und Höhenluft“
Nachdem das Vortex sich hinter den vier Freunden geschlossen hatte sah Quinn auf den Timer: „Wir sliden erst in 1 ½ Wochen...“, dann machte er sich mit diesen auf den Weg, um die diesige Dimension zu erkunden. Doch sie kamen nicht weit. Nach kaum 50 Metern stellte sich ihnen eine Gruppe Fremder in den Weg.
„Gib uns das Ding da,“ begann einer davon, „und dann erkläre mir, wie’s funktioniert.“ Er wies auf den Timer, den Quinn in der Hand hielt.
Erst wollte Quinn den Gizmo einstecken, aber dann änderte sich die Situation schlagartig. Je drei bis vier Leute stürzten sich auf jeden einzelnen der Sliders. Nicht sehr viel später hatten sie alle vier überwältigt und zu Boden gerissen. Einer der Hooligans riß Quinn das schwarze Gerät aus der Hand, dann kniete er diesem auf die Brust und meinte in kaltem Ton: „Raus mit der Sprache oder es passiert was!“
„Niemals!“
Und dann geschah das Schreckliche. Derjenige, der auf Quinn kniete, gab seinen Kumpanen ein Zeichen, worauf diejenigen, die nicht mit den Freunden des Genies beschäftigt waren, eine Flasche Wodka anbrachten. Einer der Hooligans hielt Quinn die Nase zu. Als dieser dann nach Luft schnappte, kippte ihn ein Zweiter den Alkohol in den Mund. Zuerst röchelte Quinn, dann schluckte er. Alle seine Sinne schrien, dass er sich weigern sollte, dass dieses Unternehmen tödlich enden könne, doch er hatte nicht die geringste Chance.
Entsetzt beobachteten die drei Sliders das Geschehen, doch helfen konnten sie ihrem Freund nicht. Sie machten Lärm, zerrten an ihren Ketten und gebärdeten sich wie wild, doch das änderte nichts.
Nun wollten die Hooligans Quinn in dem ganzen Getümmel über den Timer befragen, aber mit dem war nichts mehr anzufangen.
Alkoholleiche!
Missmutig ließen sie von ihm ab, ließen ihn dort liegen, wo er zu Boden gegangen war, und wandten sich Arturo zu. Diesem blühte das gleiche Schicksal. Doch dieses Mal hielten sie schon nach einer viel kleineren Menge inne. Aber der Professor, der wesentlich trinkfester war wie sein Student, weigerte sich zu reden.
Fluchend verkündeten sie ihren Frust der Welt. Jedoch als sie erneut auf die Sliders losgehen wollten, kam eine unerwartete Angelegenheit dazwischen: eine gegnerische Gang. Die Hooligans rissen Quinn auf die Beine, da einer der Anführer davon überzeugt war, dass dieser am Meisten wisse.
Arturo, Wade und Rembrandt ließen sie in der Eile zurück. Quinn schleiften sie zu einem Helikopter, der sich ganz in der Nähe befand, und ketteten ihn mit Handschellen an den Vogel, das heißt, sie befestigten das Genie an den Kufen des Fluggerätes, ehe sie dieses bestiegen, die Rotoren starteten und abflogen.
Mit einem Ruck wurde Quinn in die Höhe gezogen. Ein heftiger Schmerz ließ ihn wieder zu sich kommen, denn er hatte das Gefühl, dass ihm die Schultergelenke aus den Pfannen gerissen wurden. Aber nicht sehr viel später sank er wieder in eine Art Betäubung, hervorgerufen durch den Alkohol.
Der Pilot war hitzig und kannte kein Erbarmen mit dem Gefangenen außerhalb. Und als ein anderer Helikopter sie dann zum Luftkampf herausforderte, ging es erst richtig rund. Quinn glaubte auf der Stelle sterben zu müssen – aber so schnell stirbt man nicht.
Vom Wodka und den Flugmanövern wurde es ihm hundeelend und er übergab sich in der Luft. Dass er dabei sich selbst traf bemerkte er nicht. Wie ein Toter hing das Genie in den Ketten. Dass es bei der Jagd in luftiger Höhe hin und her geworfen wurde, erlebte er zwar hautnah, aber durch einen Nebel, der sich über seine Sinne gelegt hatte. Dann wurden seine Entführer auch noch von der gegnerischen Gang beschossen. Und er mit ihnen.
Scharfe Geschosse flogen nur knapp an ihm vorbei, nur sehr knapp – und trafen ihn schließlich.
Schmerz und Übelkeit holten ihn in die Realität zurück. Er schrie auf, übergab sich, bis sein Magen leer war und wurde ohnmächtig.
Dass einer der Gegner auf den Helikopter übersprang, der sein Todesurteil hätte sein können, sämtliche Insassen zum unfreiwilligen Ausstieg zwang und das trudelnde Fluggerät, das abzuschmieren drohte, in seine Gewalt brachte, bemerkte er nicht. Er wurde dabei arg durchgeschüttelt. Seine Handgelenke waren wund gescheuert, blutig. Und sein Hemd auch. Der Stoff war blutgetränkt, denn das Genie hatte es ordentlich erwischt. In einigen hundert Metern Höhe baumelte er in der Luft, allein von den eisernen Kettengliedern der Handschellen gehalten, die seine Handgelenke malträtierten.
Bald darauf setzte der Pilot zur Landung an. Etwa 1,5 Meter über dem Boden hielt er den stählernen Adler, bis Wade die Handschellen geknackt und Quinn gemeinsam mit Arturo und Rembrandt aus der Gefahrenzone gebracht hatte. Erst dann landete er und sprang aus dem Cockpit
„Wer sind Sie?“ fragte Arturo, „Was tun Sie hier?“
„Ich versuche Quinn zu helfen!“ Mit diesen Worten stieß der Pilot den Professor zur Seite, der neben diesem kniete und machte sich selbst an dem zu schaffen. Nach einigen Augenblicken meinte er dann: „Oh, verdammt, der blutet ja wie eine angestochene Sau.“
Nur wenige Minuten später wurde das Genie in den Helikopter gehoben, dann stiegen die anderen ein und der Pilot, der sie alle offenbar kannte, ihnen aber fremd war, übernahm erneut das Steuer, um den Verletzten so schnell als möglich in eine Klinik zu bringen.
Noch ehe sie ihr Ziel erreichten setzte der Pilot sich mit dem dortigen Tower in Verbindung, um sofortige Landeerlaubnis zu erwirken. Die Bestätigung erfolgte schnell. Dann setzte der Pilot zum Landeanflug an. Zuvor warf er Wade einen Blick zu, die blass war – Flugangst.
„Gleich hast du’s geschafft, Wade,“ bemerkte der Pilot.
„Woher kennen Sie uns eigentlich?“ erkundigte sich der Arturo.
„Wohl ein Scherz, Professor?“
„Nein, kein Scherz...“
„Wir haben uns kennen gelernt, als die ‚Hurrikans‘ Quinn mit Blei vollgepumpt haben; Sie wissen schon, damals im Hafen. Eigentlich dachte ich ja, dass er tot ist, aber das war wohl nur ein blöder Witz. Er ist eben doch recht zäh, auch, wenn er keinen Alkohol verträgt. Womit haben sie ihn denn dieses Mal abgefüllt? Mit Brandy? Whiskey? Wodka? Korn?“
„Wodka.“
„Na ja, er wird’s überleben... wie immer.“
„“Wie heißen Sie eigentlich,“ begann Arturo nun scheinheilig, „ich kann mich beim besten Willen nicht an Ihren Namen erinnern?“
„Syrr.“
„Seltsamer Name.“
„Ist arabisch, bedeutet Mysterium.“
Dann endete das Gespräch für eine Zeit lang und Syrr landete den Helikopter. Kaum, dass der stählerne Adler aufsetzte und die Rotoren zum Stillstand kamen, sprangen die Sliders und Syrr heraus, dann hoben sie auch Quinn heraus.
Einige Ärzte kamen herbeigeeilt, übernahmen Quinn und brachten ihn auf dem schnellsten Weg in ein Behandlungszimmer. Die Freunde des Genies und der Pilot blieben vor der ‚Tür zurück.
Zwei Stunden vergingen, ehe sich die Tür wieder öffnete. Eine Schwester trat heraus und bat sie herein. Die Sliders gingen hinein. Quinn lag auf dem Behandlungstisch. Sein rechter Arm war eingebunden und er erhielt Tropfinfusionen in die Armvene. Als jetzt seine Freunde kamen, reagierte er nicht. Ein Arzt erklärte ihnen, dass dies am Alkoholgehalt in seinem Blut liege – 3,4 ‰. Dass er noch lebe grenze an ein Wunder, da bei 4 ‰ im Normalfall mit akuter Lebensgefahr und Intensivstation zu rechnen sei, wenn nicht sogar mit dem Hirntod. Nur Gewohnheitstrinker und Alkoholiker vertrügen mehr, und das sei das Genie nie und nimmer.
Volle vier Tage mussten sie warten, ehe Quinn wieder einigermaßen nüchtern war, dann konnten sie ihn mit sich nehmen. Er trug den rechten Arm in einer Schlinge, war aber voll da.
Dass er Syrr nicht kannte, fiel kaum auf, seine gedankliche Abwesenheit wegen dem Timer viel mehr. Der Pilot erkundigte sich bei diesem, was ihr bedrücke, doch Quinn konnte ihm nicht Bescheid sagen. Und so sagte er nur, dass man ihm etwas abgenommen habe, das ihm viel bedeuten würde, und schon veranlasste Syrr die Fahndung.
Es dauerte weitere 2 ½ Tage, ehe Syrr einen Fortschritt verzeichnen konnte Er überreichte Quinn den Timer mit einem überlegenen Lächeln. In seinen Händen hielt er mindestens ein Dutzend Einzelteile. Davon waren mindestens 5 oder 6 nicht mehr zu gebrauchen.
Einerseits waren die Sliders froh darüber, andererseits entsetzt.
„Ist was?“ fragte Syrr, als er sah, dass Quinns Miene erstarrte.
„Äh, nö,“ antwortete der Student, meinte dann aber doch noch, „Das Gerät ist nicht mehr zu gebrauchen, es ist kaputt...“
„Kaputt?!“ fragte Syrr entsetzt. Quinn nickte.
„Kein Problem, Big Boß, dann besorgen wir uns eben Ersatzteile bei denen, die es kaputt gemacht haben.“
„Geht das denn?“
„Na klar! Vorwärts, bringen wir es hinter uns.“
Syrr ging voran zum Helikopter, Quinn begleitete ihn nach kurzem Zögern, und dann ging es auf in die Höhle des Löwen. Seine Freude blieben zurück.
Um an die Ersatzteile zu gelangen bombten sie sich den Weg frei, dann landeten sie und nahmen sich was sie brauchten. Doch als sie wieder abfliegen wollten, ging es rund: sie bekamen Gesellschaft!
„Vorwärts!“ brüllte Syrr und sprang in den Hubschrauber. Quinn tat das Selbe. Und dann begann es auch noch zu regnen: Blei. Ein Querschläger traf Syrr, ehe er das Fluggerät starten konnte. Aber er lebte noch und war in der Lage abzufliegen. Unterwegs verließ ihn seine Kraft und er erklärte Quinn, wie der stählerne Adler zu fliegen sei. Und Quinn gelang das Unmögliche, er flog den Helikopter zurück, und dort landete Syrr ihn schließlich aus eigener Kraft.
Während Syrr ärztlich versorgt wurde, bastelten Arturo und Quinn am Gizmo. Es ging langsam, aber es ging. Besorgt beobachteten ihre Freunde jeden noch so geringen Fortschritt.
So verstrich mancher Tag und manche Nacht, bis, der Slide stand nur einen halben Tag bevor, der Timer endlich wieder funktionierte. Jubelnd fielen die vier Freunde sich in die Arme. Da kam Syrr hinzu. Er lächelte leise, als er die fröhlichen Gesichter sah. Quinn bemerkte ihn und ging zu ihm hin. Er wusste, dass er sich nun verabschieden musste und es fiel ihm nicht leicht, nach allem, was dieser für ihn getan hatte. Und er meinte: „Danke für alles, Syrr. Ich und meine Freunde, wir werden noch heute abreisen. Es ist und leider nicht möglich noch zu bleiben. Leb wohl.“
Syrr lächelte und antwortete: „Ich danke Gott für jede Minute, die ich mit dir verbringen durfte, Quinn. Ich hatte nicht geglaubt, dass so etwas möglich wäre, aber du bist da...“
„Was kannst du nicht glauben, Syrr?“
„Du bist in meinen Armen gestorben, Quinn, du warst tot, aber du bist zurückgekehrt – für einige Tage – und ich konnte dir meine Freundschaft endlich beweisen. Ich danke dir, Quinn, dass du hier warst. Und jetzt musst du wohl gehen... oder?“
„Ja, das muss ich, und meine Freund kommen mit mir.“
„Natürlich. Ich habe immer gewußt, dass ihr euch im Jenseits wiederfinden werdet.“
„Also dann...“
„Darf ich zusehen, wie ihr geht, Quinn?“
„Sicher,“ meinte das Genie. So kam es dann auch. Syrr stand in ihrer Nähe, als sich das Vortex öffnete. Anbetend fiel er auf die Knie. Dann riefen die Sliders ihm einen Abschiedsgruß zu und sprangen. Das Vortex schloss sich hinter ihnen und ließ den Betenden zurück.
-ENDE-