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Shane und Jenny Highschooldays

Kurzbeschreibung
GeschichteAllgemein / P12 / Gen
Jennifer Schecter Shane McCutcheon
23.06.2010
22.10.2010
6
10.117
 
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Dieses Kapitel
2 Reviews
 
23.06.2010 1.248
 
Disclaimer: Die von mir in den Fanficition verwendeten Charakter, sowie Orte gehören nicht mir. Mit diesen Geschichten soll kein Profit erzielt werden.


Shanes Tagebuch, ein scheiß Tag!

24.04.XXXX

Was für eine Erzieherischenzweck soll Nachsitzen eigentlich haben? Ich lerne nichts dabei. Ich verschwende nur meine wertvolle Freizeit und die Wahrscheinlichkeit, dass ich im Nachsitzzimmer an Drogen komme, ist wesentlich höher, als auf der Straße. Waren Lehrer denn niemals jung? Die Vorstellung, dass sie schon voll ausgewachsen und im hässlichen, karierten Jackett oder Hippieklamotten aus den Mutterleib gekrochen kamen, macht mir Angst und erinnert mich irgendwie an den Film „Aliens“.

Themawechsel…bevor ich Alpträume kriege. Wie es dazu kam das ich Nachsitzen musste? Na ja, die älteste Geschichte der Welt, ich wurde beim Rauchen erwischt. Eine Frage, die mich immer noch beschäftigt ist „Warum war der Lehrer auf dem Dach?“, aber darüber kann ich auch noch den Rest meines Lebens spekulieren.

Eigentlich hat das alles so angefangen: nach Bio schnappte Jenny mich am Handgelenk und zerrte mich durch die Schule. Eh  ich richtig wusste was geschehen war, stand ich schon auf dem Dach der Schule. Ich muss sie wohl ziemlich verwundert ausgesehen haben, denn sie brach sofort in schallendes Gelächter aus, als sie mir ins Gesicht sah. Ich sagte erst einmal eine Weile nichts und ließ sie sich erst einmal beruhigen. Erst als sie nach Luft japste, fragte ich sie: „Was wollen wir hier oben?“ Sie legte mir die Hand auf die Schulter, holte noch einmal tief Luft, wurde ganz ernst und sagte: „Du wolltest doch mit mir über mein Problem reden.“ Ich glaube meine Gesichtsentgleisung war schon wieder sehr amüsant, denn sie hielt sich die Hand vor den Mund um nicht laut loszulachen. Ich ignorierte das einfach mal und fragte nur: „Jetzt? Hier? Wir sind immer noch in der Schule.“ Sie nickte nur: „Wir sehen uns doch so wieso nur in der Schule, also warum nicht?“ Zum ersten Mal sah sie mich verunsichert an und meinte: „Oder willst du lieber zu Sozialwissenschaften?“

Natürlich wollte ich nicht lieber zu Sozialwissenschaften, denn das war das einzige Fach, neben Hauswirtschaft, von dem ich den Sinn nicht verstand. Ich schüttelte den Kopf und erntete dafür ein strahlendes Lächeln. Jenny wusste wohl nicht wie sie anfangen sollte, denn wir starrten uns Minuten lang nur an. Meine Augen wanderten über ihren Körper und da bemerkte ich zum ersten Mal mein schwarzes Sweatshirt, das um ihre Hüfte gebunden war. Ich beschloss sie darauf anzusprechen und hoffte, das sich aus diesen Gespräch das eigentliche Thema von selbst ergab: „ Mein Sweatshirt steht dir gut.“ Sie blickte an sich herunter und stotterte verlegen: „Oh ähm ja…sorry, ich wollte es dir eigentlich wieder geben.“ „Schon okay steht dir so wieso viel besser als mir.“ Ich kam mir vor wie einer dieser aufgepumpten Footballquaterbacks, die ihre Jacken an ihre Freundinnen verschenkten.

Wieder folgte Schweigen. Wir würden so nicht vorwärts kommen – resigniert zückte ich ein Päckchen Zigaretten und bot ihr eine an. Jenny machte drei Züge und wollte gerade anfangen zu sprechen, sie hatte endlich einen Anfang gefunden. Da ging die Tür zum Dach auf.

Scheiße! Warum haben Lehrer immer so ein beschissenes Timing? Der Lehrer sah uns überrascht an – mit uns hatte er nicht gerechnet – aber innerhalb weniger Sekunden wechselte sein Gesichtsausdruck von überrascht auf wütend. Er nahm uns die Zigaretten ab und trat sie aus, während er uns entgegen schrie: „Ihr beiden schwänzt den Unterricht, raucht und haltet euch unbefugt auf dem Dach auf. Habt ihr denn überhaupt keinen Anstand?“ Er war auch unbefugt auf dem Dach, denn ich bin mir sicher, er hat ganz bestimmt nicht nach uns gesucht – ich kannte den Lehrer ja gar nicht. „Dieses Verhalten hat Konsequenzen, sie gehen sofort zurück in den Unterricht und nach her bringe ich sie persönlich zum Schulleiter!“, schnaubte er mit einen feuerroten Kopf und Nasenflügeln, die den Nüstern eines Stiers glichen.

Er sollte Recht behalten, die erste Konsequenz folgte sofort. Der Sozialwissenschaftsunterricht war fast zu Ende, als Jenny und ich den Klassenraum betraten. Der Lehrer ignorierte uns, während  wir uns die letzten fünf Minuten an unsere Plätze setzten. Er erzählte etwas von dem ich keine Ahnung hatte und was mich auch nicht interessierte, daher blendete ich seine nervige Stimme für den Rest der Stunde aus. Nach den Pausenklingeln bedeutete er uns an seinen Tisch zu treten. Er drückte uns eine Puppe in die Hände und sagte: „Da sie bei der Partnerwahl nicht anwesend waren, bilden sie das homosexuelle Elternpaar für unsere kleine Erziehungsstudie.“ Mit diesen Worten ließ er uns im Klassenzimmer zurück.

Die Puppe nutzte genau diesen Moment und fing an merkwürdige Geräusche von sich zu geben. Im Nachhinein glaube ich es sollte Babygeschrei darstellen, aber so genau kann ich das nicht sagen.

Einen Vorteil hatte die Sache ja, jetzt mussten Jenny und ich uns nach der Schule treffen.

Welch ein Wunder, nachdem Jenny unser „Kind“ Kopfüber in ihren Rucksack gestopft hatte und wir den Klassenraum verließen, stand der Lehrer, dessen Namen ich immer noch nicht kenne, wirklich vor der Tür und wartete auf uns. Ohne ein Wort zu sagen, ging er los und wir liefen ihm brav hinterher. Man will ja nicht noch mehr Ärger kriegen.

Das Ende vom Lied ist, dass ich zwei Stunden länger in der Schule bleiben musste. Da ich aber jemand bin der jeder Situation etwas positives Abgewinnen kann, kann ich hier mal kurz anmerken, ich habe einen neuen Graslieferanten. Okay, das Zeug ist nicht so gut wie das von meinen Kumpel aus Austin, haut aber mindestens genauso rein, denn…die Situation ist wirklich so passiert…Wir saßen gerade beim Nachsitzen. Der beaufsichtigende Lehrer war gerade mal wieder ausgetreten – wahrscheinlich um sich einen kräftigen Schluck aus seinen Flachmann zu gönnen – da fing das Plastikmonster wieder an zu schreien. Wir überhörten es fünf Minuten lang gekonnt. Dann riss bei Jenny der Geduldsfaden. Sie holte das Kreischungetüm aus ihren Rucksack, knallte es auf den Tisch und sah mich auffordernd an: „Mach was, damit das DING still ist.“ Zum ersten Mal verstand ich wie sich junge Väter fühlten. Jenny machte mir ein wenig Angst, denn ich glaube, wenn ich es nicht zum Schweigen gebracht hätte, in dem ich einfach die Batterien entfernt hätte, dann hätte sie dem Ding den Kopf abgerissen – und zwar so, dass ich ihn nicht wieder dran bekommen hätte. Auf einmal erklang hinter uns eine schläfrige monotone Stimme: „Wow, ihr habt ein Baby, mit Aus – Knopf?“

Da wurde mir klar, dass die drei Aushilfs-Jamaikaner, die die letzten zehn Minuten hinter uns gepennt hatten, diejenigen waren, die heute früh, bei dem Versuch einen Bong zu rauchen, fast die Schultoiletten in Brand gesteckt hätten. Ich hatte heute Morgen irgend so was im Flur aufgeschnappt.

Der Typ mit den blonden Dreadlocks grinste uns breit an. „Ja stell dir mal vor, die neuste Erfindung auf den Markt. Für Eltern die nicht sicher sind ob sie alles von ihrem Kind ertragen könne. Stell dir nur vor wie nützlich, wenn du volle Windeln has(s)t.“ Er starrte mich verblüfft an, aber nach einigen Sekunden wurde sein Grinsen noch eine Spur breiter – Moment mal, geht das überhaupt???? – dann sagte er gechillt: „Cool.“ Er holte einen Joint aus seiner Hemdtasche, hielt ihn mir hin und meinte: „Hier für dich und your Girlfriend, damit sie ruhiger wird.“ Das Lächeln in meinem Gesicht, war wohl mit dem von Leuten zu vergleichen, die schon einmal den Himmel gesehen hatten.

Ob der D-Rex überhaupt weiß was für einen Riesengefallen er mir getan hat?

      (eigentlich ja Direx, aber wie gesagt, Slang…)
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