Katherines Leben
von TeamDamon
Kurzbeschreibung
Also in dieser Geschichte geht es um Katherine und wie sie zu den Salvatores kommt. Ich hab Katherine wie im Buch darbestellt, zumindest wie sie im ersten Buch beschrieben wird. Katherine fasziniert mich und im Buch wird sie wirklich nett beschrieben. Ich hoffe es gefällt auch.
GeschichteLiebesgeschichte / P12 / Gen
Damon Salvatore
Shinichi
Stafano Salvatore
15.06.2010
15.09.2010
10
10.270
Alle Kapitel
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Dieses Kapitel
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15.06.2010
2.542
Als es draußen endlich dunkel wurde beschloss ich mich von Stefan zu verabschieden und in mein Zimmer zu gehen. Auch dieses Mal hatte ich beim Abendmahl nichts zu mir genommen und ich glaube Stefan hatte es bemerkt, er war jedoch zu höflich um mich danach zu fragen, worüber ich wirklich froh war.
Ich wusste nicht was ich ihm hätte erzählen sollen. Ich verneigte mich vor ihm und er brachte mich zu meinen Gemächern. Wir waren alleine und ich sah ihm in die Augen. Langsam näherte sein Gesicht sich meinem. Ich legte vorsichtig meine Hände an seine Wangen und zog sein Gesicht zu meinem.
Seine Lippen umschlossen meine wieder und ich konnte seinen frischen Atem schmecken. Vorsichtig leckte ich über seine Lippen, bis er den Mund langsam öffnete. Es war ein berauschendes Gefühl. Ich schlang meine Arme um seinen Hals und sofort konnte ich seinen Puls spüren. Ich wurde wirklich durstig. Schnell löste ich mich.
Ich sah ihm in die Augen und wieder verlor ich mich in ihnen, dieses wunderbare grün war atemberaubend schön. Langsam strich ich über seine Wange und bevor ich überhaupt wusste was ich tat, lag ich schon in seinen Armen. Er hielt mich fest und murmelte leise: „Miss Katherine....“ Doch ich unterbrach ihn fast sofort. „Stefan, es ist niemand in der nähe, bitte sag einfach Katherine zu mir.“
Er nickte und ich wusste wie glücklich er war, ich konnte es fühlen und es machte mich noch glücklicher. Es war einfach bezaubernd was ich alles wahrnehmen konnte, seit ich gestorben war. Ich wollte mehr über ihn wissen, ich wollte seinen Charakter kennen lernen. Er war so höflich und in gewisser weise auch distanziert, doch ich konnte fühlen was in ihm vorging.
Langsam drehte ich meinen Kopf bis ich ihm wieder in die Augen sehen konnte. „Stefan...“ Ich wusste nicht wie ich das sagen sollte ohne aufdringlich zu wirken. „Kannst du nicht vielleicht...“ Ich errötete. Er betrachtete mich aufmerksam und strich ganz sanft über meine roten Bäckchen. Ganz leise, und ohne ihn anzuschauen beendete ich den Satz: „... mit rein kommen?
Ich konnte nicht einschlafen seit ich hier bin... es ist alles so anders als daheim.“ Langsam schaute ich wieder zu ihm hoch. Fast erwartete ich dass er davonlaufen würde weil ich so unverschämt benahm. Er sah mich an und ich wusste seine Antwort jetzt schon. Ich musste aufpassen, nicht so auszusehen als wüsste ich was er nun sagen würde: „Katherine...“ und sein Blick war vor Entzücken und Ungläubigkeit gesäumt.
Ich nahm vorsichtig seine Hand. „Stefan, niemand wird das je erfahren, und ich hab dich doch drum gebeten, du willst doch nicht unhöflich mir gegenüber sein?“ Ich lächelte ihn süß an. Er zog mich ein Stück enger zu sich und ich streckte meinen Kopf leicht zu ihm hoch. Wieder fanden sich unsere Lippen und es war wundervoll. Ich drückte mich an ihn und er hielt mich ganz fest.
Leise murmelte er an meinem Ohr: „Na gut meine süße Katherine, ich werde sie in ihr Zimmer begleiten.“ Ich musste lachen, weil er mich immer noch siezte. Leise murmelte ich: „Stefan, bitte hör auf mich zu siezen.“ Ich schritt ihm voran in mein Zimmer und er folgte mir schnell. Sobald er drinnen war zog er die Tür zu. Ich sah ihn an. „Macht's dir was aus wenn ich mir schnell mein Nachthemd anziehe?“
Ich wurde rot, weil er mich ja schonmal darin gesehen hatte am morgen. Er schüttelte den Kopf. „Natürlich nicht.“ Ich schnappte schnell mein Nachthemd und ging an das anschließende Badezimmer. Schnell zog ich mich um und ging zu ihm zurück, wieder in diesem durchsichtigen Nachthemd.
(Nur um es nochmal klarzustellen, das Kleid war nicht vollends durchsichtig, man konnte nur die Umrisse erkennen, mir reichte das aber schon) Er sah mich mit geweiteten Augen an und wieder errötete ich, aber diesmal wurde er auch rot. Langsam ging ich auf ihn zu. Etwas ängstlich murmelte ich: „Stefan? Ich.. ich...“ Ich wusste nicht was ich sagen soll also nahm ich einfach schweigend seine Hand.
Er starrte mich hingegen einfach weiter an. Langsam wurde ich nervös und schnell blickte ich weg. Stefan löste seine Hand und legte sie unter mein Kinn. Er zog meinen Kopf zu sich und sah mir tief und liebevoll in die Augen. Ein Gefühl von großer Erleichterung durchströmte meinen Körper und ich sank erschöpft in seine Arme. Mir vielen die Augen zu, es war ein anstrengender Tag gewesen und es kostete einige Anstrengung nicht von seinem Blut zu trinken.
Er hob mich ganz vorsichtig hoch und trug mich zu meinem Bett. Sanft legte er mich ab und deckte mich zu. Fast schon schlafend hauchte ich: „Erzähl mir was über dich, über deine Familie...“ Ich unterdrückte ein Gähnen, auch wenn ich sämtliche Förmlichkeit- und Höflichkeits-Regeln gebrochen hatte, indem ich ihn geküsst hatte, würde ich nicht gähnen, das wäre ordinär. Ich nahm seine Hand, die so wunderbar warm war und er begann zu erzählen. „Meine Familie lebt seit vielen Generationen hier in Florenz.
Ich wohne gerade mit meinem Vater und Onkel hier in der Villa, mein großer Bruder Damon studiert gerade.“ Als er seinen Bruder erwähnte konnte ich Bewunderung in seiner Stimme mitschwingen hören, bestimmt war er sein Vorbild. „Meine geehrte Mutter starb an meiner Geburt.“ Bei diesem Satz klang er so tief unglücklich, dass ich nicht wusste was ich tun konnte damit es ihm besser gehen würde. Leise sagte ich:
„Das tut mir wirklich leid, Stefan...“ Und sah ihm in die Augen, die nun Verzweifelt und schuldig wirkten. Also fügte ich hinzu: „Gib dir nicht die Schuld an ihrem Tod, Stefan, bitte...“ Ich klang verzweifelt, das konnte ich hören, aber er tat mir so leid, hatte er immer mit diesem Schuldgefühl gelebt? Hatte er immer dieses schreckliche Gefühl gehabt, verantwortlich gemacht zu werden für ihren Tod? „Stefan, niemand gibt dir die Schuld, niemand außer dir selbst, bitte gib dir nicht die Schuld, bitte...“ Jetzt war ich kurz davor einzuschlafen, ich war so müde, so müde... so... Ich schweifte in Träume ab.
Stefans Antwort konnte ich nicht mehr hören, falls er dazu was gesagt hatte. Meine Träume wirbelten um mich herum und langsam baute sich vor mir eine Landschaft auf. Es war weder schön zu sehen noch angenehm zu fühlen, es brannte als ob ich von innen heraus verbrannt wurde und ich stand so weit ich das erkennen konnte auf einem Haufen von Leichen, die alle verbrannt aussahen, oder aschfahl... aber jeder in meiner nähe war tot.
Ich begann zu schreien, um Hilfe, doch niemand war da der es hören konnte.... niemand konnte mir helfen. Langsam zerfielen meine Finger zu Asche und ich begann zu schreien, keine Wörter mehr, ich flehte nicht nach Hilfe, es kamen nur noch verzerrte Laute des Schmerzes aus meinem Mund und doch konnte keines dieser kreischenden Laute meine Schmerzen treffend beschreiben, es war tausendmal schlimmer als ich ausdrücken konnte.
Vor Schmerzen nahm ich nichtmal wahr, dass um mich herum alles abgebrannt war... überall war Stein und Asche... Langsam wurde mir schwarz vor Augen vor Schmerz und als ich die Augen wieder öffnete sah ich mein Zimmer vor mir. Ich war geschockt von dem Traum und das erste was ich prüfte war ob meine Finger noch heil waren, keiner von ihnen sah auch nur annähernd verbrannt aus. Jedoch konnte ich den Schmerz weiter hin spüren, es war zwar nicht mehr so schlimm wie in meinem Traum, jedoch schlimm genug um zu schreien.
Etwas flog in mein Zimmer und ich schrie auf. Dann sah ich dass es ein Raubvogel war, sofort dachte ich an die Verabredung mit Nicolaus. Das hatte ich ja ganz vergessen... Schnell setzte ich mich auf, nahm meine Klamotten und ging ins Bad. Dort zog ich mich blitzschnell um und kam sofort wieder raus. Nicolaus saß in Menschengestalt auf meinem Bett und betrachtete mich. „Du musst dringend jagen.“ Sagte er.
Dann stand er auf. „Wir werden laufen, du kannst jetzt schneller laufen als jeder Mensch, und per Kutsche wäre viel zu Auffällig. Er sprang leichtfüßig aus dem Fenster und landete ohne einen Laut am Boden. Ich sah runter und er schickte mir nur ein Paar Worte in Gedanken, was mich trotzdem erschrecken ließ. 'Das kannst du auch' war das einzige was er dazu zu sagen hatte, keine Erklärung oder Anleitung, keine Ermunterung... einfach nur dieser Satz. Eigentlich vertraute ich ihm ja, er half mir schließlich, aber ich vertraute mir nicht, meinen Kräften.
Ich kletterte über meinen Balkon, hielt mich allerdings noch krampfhaft fest. Abermals schickte er mir Gedanken: 'Lass einfach los.' Auch das ermutigte mich nicht wirklich, doch ich tat was er sagte, denn das brennen breitete sich in meinem Körper unaufhaltsam aus. Während ich nach unten flog konnte ich alles sehen. ALLES! Ich sah ihn unten stehen, ich sah die Luft um mich herum zischen, ich sah den Boden näher kommen... es kam mir vor wie Zeitlupe. Ich konnte meine Beine in die richtige Position bringen... es war unbeschreiblich gut.
Die Landung war lautlos und sanft, ich spürte das von Tau nasse Gras an meinen Füßen kitzeln, denn ich war Barfuß. 'Folge mir.' Ich sah ihn an und fragte mich ob das nicht höflicher ging, doch er rannte so schnell los, dass menschliche Augen ihn nicht wahrgenommen hätten und ich machte mich daran ihm zu folgen, denn ich hatte angst ihn aus den Augen zu verlieren. Wir brauchten keine Minute ins Stadtzentrum.
„Ich erklär dir jetzt wie man jagt, allerdings müsstest du es ganz Instinktiv selbst wissen.“ Er sah sich um. Niemand war in der Nähe. „Du packst sie einfach schnell und schlägst ihnen die Zähne in den Hals, die Venen findest du von alleine.“ das war alles. Mehr würde er mir nicht übers jagen erzählen, doch ich war froh, ich konnte kaum noch zuhören, vor Schmerz. Ich konnte Menschen riechen, ihr Blut, ihren Schweiß und alles andere auch. Ich rannte los, da in der rechten Seitenabzweigung war ein Mensch. Er roch nicht gut, aber das war mir egal.
Ich hatte ihn blitzschnell erreicht und zog ihm mit eisernem Griff an mich heran. Schnell schlug ich meine Zähne in seinen Hals. Ich begann so gierig zu saugen, dass ich mich fast verschluckte. Das Blut rann meine Kehle runter und linderte den Schmerz, doch dieser eine Mensch war lange nicht genug. Ich trank ihn leer und nach ihm noch drei weitere. Nicolaus sah mir zu. Sein Blick wirkte belustigt. 'Du solltest ein Bad nehmen wenn wir zurück sind.' Dann begann er die Leichen zu sammeln und auf einander zu stapeln.
Schnell machte er Feuer und ließ die vier Kadaver brennen. Es roch bestialisch, nach verbranntem Fleisch und Fett. Ich musst würgen. Schnell drehte ich mich weg. „Wir werden gehen Miss Katherine.“ Und mit diesem Satz packte er mich und trug mich schneller in mein Zimmer als ich rennen konnte. Er stellte mich ab und sagte: „Morgen bringe ich ihnen bei sich zu lösen um nicht zu töten und wie man beißt ohne weh zutun, außerdem müssen sie irgendwann lernen zu kämpfen und anderes...“
Seine Gedanken schienen abzuschweifen. „Ich werde mich dann mal umziehen, wenn sie jetzt bitte gehen würden?“ Ich wusste, dass das nicht höflich war, jedoch war er auch in keinster Weise höflich zu mir gewesen. Er sah mich an. „Bis Morgen.“ Und schon war er verschwunden. Langsam wankte ich ins Bad. Ich war geschockt von mir selbst. Wie konnte ich so grausam sein? Wie konnte ich so die Kontrolle über mich verlieren?
Ich hatte Angst. Ich zog mir die Kleider aus und fühlte mich wie Taub. Ich wusch mein Gesicht und all das Blut von mir. Dann zog ich wieder mein Nachthemd an. Obwohl ich müde war ließen meine Gedanken es nicht zu, dass ich schlief. Ich musste an die Menschen denken, die ich getötet hatte und an ihre Familien. Das war so grausam von mir gewesen, sie so aus dieser Welt zu reißen. Ich begann zu weinen. Langsam stand ich auf und wankte wie taub aus meinem Zimmer.
Ich folgte Stefans Geruch zu seinem Zimmer und klopfte leise. Dann trat ich ein, ich wusste, dass er alleine war, ich konnte es fühlen. Er sah mich verschlafen an. Dann stand er auf und ging zu mir rüber. Er musste bemerkt haben, dass etwas nicht in Ordnung mit mir war denn er nahm mich in den Arm ohne zu fragen was ich hier wollte und begann beruhigend über meinen Rücken zu streichen. Ich krallte mich an seinem Hemd fest und weinte stumm weiter.
Ich wurde von heftigen Heul Krämpfen geschüttelt und er fragte leise was passiert sei. Ich brachte zwischen meinen Schluchzern nur das Wort 'Albtraum' hervor. Beruhigend strich er weiter über meinen Rücken, dann hob er mich hoch, als würde ich nichts wiegen und brachte mich zu seinem Bett. „Du solltest dich ausruhen.“ „Ich hab Angst Stefan.“ Ich weinte weiter, und meine Hände verkrampften sich noch mehr an seinem Hemd.
Er strich mit einer Hand über mein Haar, dann legte er mich auf seinem Bett ab. Immer noch hielt ich ihn fest und leise schluchzte ich: „Lass mich nicht alleine.“ Er legte sich schließlich zu mir, weil ich keine Anstalten machte ihn loszulassen. Sanft murmelte er: „Das werd ich nicht.“ Dann begann er meine Tränen weg zu küssen. Ich schloss erschöpft die Augen.
Dennoch liefen weitere Tränen über meine Wangen. „Willst du mir erzählen was du Geträumt hast meine Süße Katherine?“ Fragte er während er weiter meine Tränen weg küsste. Ich schüttelte stumm den Kopf und er drängte mich nicht dazu. Ich drückte meinen kalten Körper gegen seinen, der um einiges wärmer war. Er schlang die Arme um mich. „Schlaf meine Süße Katherine, ich werde hier bleiben und auf dich aufpassen, dir kann nichts zustoßen.“ Und er strich beruhigend über meinen Rücken.
Ich legte meinen Kopf an seine Brust und schien langsam wieder in die Traumwelt abzugleiten. Diesmal träumte ich nichts, aber das war auch besser so, ich hätte sonst nur angefangen zu schreien und um mich zu schlagen. Stefan kümmerte sich rührend um mich, dennoch musste er in der Früh gegangen sein bevor ich wach wurde, denn als ich die Augen aufschlug war er weg. Ich fragte mich wo er wohl hingegangen sein mochte. Dann setzte ich mich auf und als ich sicher war, dass niemand in der Nähe war, stand ich auf und ging in mein Zimmer.
Ich zog mich an und wartete auf Anna, dass sie meine Haare machen mochte, doch sie tauchte nicht auf und so kämmte ich sie selbst, doch ich hatte keine Lust eine aufwändige Frisur zu flechten, so band ich mir einfach ein zum Kleid passendes Band in die Haare, welches bestickt war und ging aus meinem Zimmer. Ich folgte der frischesten Spur von Stefans Geruch, denn ich wusste nicht, was ich in diesem Moment sonst tun könnte und landete vor einer Tür, die ich vorher nie gesehen hatte.
Ich horchte auf die Stimme, die ich von drinnen hören konnte. Die eine war wahrscheinlich die von Stefans Vater, obwohl ich das nicht genau sagen konnte, sie war laut schreiend und vor Zorn verzerrt. Die andere klang respektlos und kalt, dennoch wunderschön anzuhören. Erst dachte ich es wäre Stefans doch diese war zu dunkel um Stefans zu sein. Ich wollte nicht stören, aber dennoch wollte ich sehen wem diese Stimme gehörte, deswegen klopfte ich zaghaft.
Ich wusste nicht was ich ihm hätte erzählen sollen. Ich verneigte mich vor ihm und er brachte mich zu meinen Gemächern. Wir waren alleine und ich sah ihm in die Augen. Langsam näherte sein Gesicht sich meinem. Ich legte vorsichtig meine Hände an seine Wangen und zog sein Gesicht zu meinem.
Seine Lippen umschlossen meine wieder und ich konnte seinen frischen Atem schmecken. Vorsichtig leckte ich über seine Lippen, bis er den Mund langsam öffnete. Es war ein berauschendes Gefühl. Ich schlang meine Arme um seinen Hals und sofort konnte ich seinen Puls spüren. Ich wurde wirklich durstig. Schnell löste ich mich.
Ich sah ihm in die Augen und wieder verlor ich mich in ihnen, dieses wunderbare grün war atemberaubend schön. Langsam strich ich über seine Wange und bevor ich überhaupt wusste was ich tat, lag ich schon in seinen Armen. Er hielt mich fest und murmelte leise: „Miss Katherine....“ Doch ich unterbrach ihn fast sofort. „Stefan, es ist niemand in der nähe, bitte sag einfach Katherine zu mir.“
Er nickte und ich wusste wie glücklich er war, ich konnte es fühlen und es machte mich noch glücklicher. Es war einfach bezaubernd was ich alles wahrnehmen konnte, seit ich gestorben war. Ich wollte mehr über ihn wissen, ich wollte seinen Charakter kennen lernen. Er war so höflich und in gewisser weise auch distanziert, doch ich konnte fühlen was in ihm vorging.
Langsam drehte ich meinen Kopf bis ich ihm wieder in die Augen sehen konnte. „Stefan...“ Ich wusste nicht wie ich das sagen sollte ohne aufdringlich zu wirken. „Kannst du nicht vielleicht...“ Ich errötete. Er betrachtete mich aufmerksam und strich ganz sanft über meine roten Bäckchen. Ganz leise, und ohne ihn anzuschauen beendete ich den Satz: „... mit rein kommen?
Ich konnte nicht einschlafen seit ich hier bin... es ist alles so anders als daheim.“ Langsam schaute ich wieder zu ihm hoch. Fast erwartete ich dass er davonlaufen würde weil ich so unverschämt benahm. Er sah mich an und ich wusste seine Antwort jetzt schon. Ich musste aufpassen, nicht so auszusehen als wüsste ich was er nun sagen würde: „Katherine...“ und sein Blick war vor Entzücken und Ungläubigkeit gesäumt.
Ich nahm vorsichtig seine Hand. „Stefan, niemand wird das je erfahren, und ich hab dich doch drum gebeten, du willst doch nicht unhöflich mir gegenüber sein?“ Ich lächelte ihn süß an. Er zog mich ein Stück enger zu sich und ich streckte meinen Kopf leicht zu ihm hoch. Wieder fanden sich unsere Lippen und es war wundervoll. Ich drückte mich an ihn und er hielt mich ganz fest.
Leise murmelte er an meinem Ohr: „Na gut meine süße Katherine, ich werde sie in ihr Zimmer begleiten.“ Ich musste lachen, weil er mich immer noch siezte. Leise murmelte ich: „Stefan, bitte hör auf mich zu siezen.“ Ich schritt ihm voran in mein Zimmer und er folgte mir schnell. Sobald er drinnen war zog er die Tür zu. Ich sah ihn an. „Macht's dir was aus wenn ich mir schnell mein Nachthemd anziehe?“
Ich wurde rot, weil er mich ja schonmal darin gesehen hatte am morgen. Er schüttelte den Kopf. „Natürlich nicht.“ Ich schnappte schnell mein Nachthemd und ging an das anschließende Badezimmer. Schnell zog ich mich um und ging zu ihm zurück, wieder in diesem durchsichtigen Nachthemd.
(Nur um es nochmal klarzustellen, das Kleid war nicht vollends durchsichtig, man konnte nur die Umrisse erkennen, mir reichte das aber schon) Er sah mich mit geweiteten Augen an und wieder errötete ich, aber diesmal wurde er auch rot. Langsam ging ich auf ihn zu. Etwas ängstlich murmelte ich: „Stefan? Ich.. ich...“ Ich wusste nicht was ich sagen soll also nahm ich einfach schweigend seine Hand.
Er starrte mich hingegen einfach weiter an. Langsam wurde ich nervös und schnell blickte ich weg. Stefan löste seine Hand und legte sie unter mein Kinn. Er zog meinen Kopf zu sich und sah mir tief und liebevoll in die Augen. Ein Gefühl von großer Erleichterung durchströmte meinen Körper und ich sank erschöpft in seine Arme. Mir vielen die Augen zu, es war ein anstrengender Tag gewesen und es kostete einige Anstrengung nicht von seinem Blut zu trinken.
Er hob mich ganz vorsichtig hoch und trug mich zu meinem Bett. Sanft legte er mich ab und deckte mich zu. Fast schon schlafend hauchte ich: „Erzähl mir was über dich, über deine Familie...“ Ich unterdrückte ein Gähnen, auch wenn ich sämtliche Förmlichkeit- und Höflichkeits-Regeln gebrochen hatte, indem ich ihn geküsst hatte, würde ich nicht gähnen, das wäre ordinär. Ich nahm seine Hand, die so wunderbar warm war und er begann zu erzählen. „Meine Familie lebt seit vielen Generationen hier in Florenz.
Ich wohne gerade mit meinem Vater und Onkel hier in der Villa, mein großer Bruder Damon studiert gerade.“ Als er seinen Bruder erwähnte konnte ich Bewunderung in seiner Stimme mitschwingen hören, bestimmt war er sein Vorbild. „Meine geehrte Mutter starb an meiner Geburt.“ Bei diesem Satz klang er so tief unglücklich, dass ich nicht wusste was ich tun konnte damit es ihm besser gehen würde. Leise sagte ich:
„Das tut mir wirklich leid, Stefan...“ Und sah ihm in die Augen, die nun Verzweifelt und schuldig wirkten. Also fügte ich hinzu: „Gib dir nicht die Schuld an ihrem Tod, Stefan, bitte...“ Ich klang verzweifelt, das konnte ich hören, aber er tat mir so leid, hatte er immer mit diesem Schuldgefühl gelebt? Hatte er immer dieses schreckliche Gefühl gehabt, verantwortlich gemacht zu werden für ihren Tod? „Stefan, niemand gibt dir die Schuld, niemand außer dir selbst, bitte gib dir nicht die Schuld, bitte...“ Jetzt war ich kurz davor einzuschlafen, ich war so müde, so müde... so... Ich schweifte in Träume ab.
Stefans Antwort konnte ich nicht mehr hören, falls er dazu was gesagt hatte. Meine Träume wirbelten um mich herum und langsam baute sich vor mir eine Landschaft auf. Es war weder schön zu sehen noch angenehm zu fühlen, es brannte als ob ich von innen heraus verbrannt wurde und ich stand so weit ich das erkennen konnte auf einem Haufen von Leichen, die alle verbrannt aussahen, oder aschfahl... aber jeder in meiner nähe war tot.
Ich begann zu schreien, um Hilfe, doch niemand war da der es hören konnte.... niemand konnte mir helfen. Langsam zerfielen meine Finger zu Asche und ich begann zu schreien, keine Wörter mehr, ich flehte nicht nach Hilfe, es kamen nur noch verzerrte Laute des Schmerzes aus meinem Mund und doch konnte keines dieser kreischenden Laute meine Schmerzen treffend beschreiben, es war tausendmal schlimmer als ich ausdrücken konnte.
Vor Schmerzen nahm ich nichtmal wahr, dass um mich herum alles abgebrannt war... überall war Stein und Asche... Langsam wurde mir schwarz vor Augen vor Schmerz und als ich die Augen wieder öffnete sah ich mein Zimmer vor mir. Ich war geschockt von dem Traum und das erste was ich prüfte war ob meine Finger noch heil waren, keiner von ihnen sah auch nur annähernd verbrannt aus. Jedoch konnte ich den Schmerz weiter hin spüren, es war zwar nicht mehr so schlimm wie in meinem Traum, jedoch schlimm genug um zu schreien.
Etwas flog in mein Zimmer und ich schrie auf. Dann sah ich dass es ein Raubvogel war, sofort dachte ich an die Verabredung mit Nicolaus. Das hatte ich ja ganz vergessen... Schnell setzte ich mich auf, nahm meine Klamotten und ging ins Bad. Dort zog ich mich blitzschnell um und kam sofort wieder raus. Nicolaus saß in Menschengestalt auf meinem Bett und betrachtete mich. „Du musst dringend jagen.“ Sagte er.
Dann stand er auf. „Wir werden laufen, du kannst jetzt schneller laufen als jeder Mensch, und per Kutsche wäre viel zu Auffällig. Er sprang leichtfüßig aus dem Fenster und landete ohne einen Laut am Boden. Ich sah runter und er schickte mir nur ein Paar Worte in Gedanken, was mich trotzdem erschrecken ließ. 'Das kannst du auch' war das einzige was er dazu zu sagen hatte, keine Erklärung oder Anleitung, keine Ermunterung... einfach nur dieser Satz. Eigentlich vertraute ich ihm ja, er half mir schließlich, aber ich vertraute mir nicht, meinen Kräften.
Ich kletterte über meinen Balkon, hielt mich allerdings noch krampfhaft fest. Abermals schickte er mir Gedanken: 'Lass einfach los.' Auch das ermutigte mich nicht wirklich, doch ich tat was er sagte, denn das brennen breitete sich in meinem Körper unaufhaltsam aus. Während ich nach unten flog konnte ich alles sehen. ALLES! Ich sah ihn unten stehen, ich sah die Luft um mich herum zischen, ich sah den Boden näher kommen... es kam mir vor wie Zeitlupe. Ich konnte meine Beine in die richtige Position bringen... es war unbeschreiblich gut.
Die Landung war lautlos und sanft, ich spürte das von Tau nasse Gras an meinen Füßen kitzeln, denn ich war Barfuß. 'Folge mir.' Ich sah ihn an und fragte mich ob das nicht höflicher ging, doch er rannte so schnell los, dass menschliche Augen ihn nicht wahrgenommen hätten und ich machte mich daran ihm zu folgen, denn ich hatte angst ihn aus den Augen zu verlieren. Wir brauchten keine Minute ins Stadtzentrum.
„Ich erklär dir jetzt wie man jagt, allerdings müsstest du es ganz Instinktiv selbst wissen.“ Er sah sich um. Niemand war in der Nähe. „Du packst sie einfach schnell und schlägst ihnen die Zähne in den Hals, die Venen findest du von alleine.“ das war alles. Mehr würde er mir nicht übers jagen erzählen, doch ich war froh, ich konnte kaum noch zuhören, vor Schmerz. Ich konnte Menschen riechen, ihr Blut, ihren Schweiß und alles andere auch. Ich rannte los, da in der rechten Seitenabzweigung war ein Mensch. Er roch nicht gut, aber das war mir egal.
Ich hatte ihn blitzschnell erreicht und zog ihm mit eisernem Griff an mich heran. Schnell schlug ich meine Zähne in seinen Hals. Ich begann so gierig zu saugen, dass ich mich fast verschluckte. Das Blut rann meine Kehle runter und linderte den Schmerz, doch dieser eine Mensch war lange nicht genug. Ich trank ihn leer und nach ihm noch drei weitere. Nicolaus sah mir zu. Sein Blick wirkte belustigt. 'Du solltest ein Bad nehmen wenn wir zurück sind.' Dann begann er die Leichen zu sammeln und auf einander zu stapeln.
Schnell machte er Feuer und ließ die vier Kadaver brennen. Es roch bestialisch, nach verbranntem Fleisch und Fett. Ich musst würgen. Schnell drehte ich mich weg. „Wir werden gehen Miss Katherine.“ Und mit diesem Satz packte er mich und trug mich schneller in mein Zimmer als ich rennen konnte. Er stellte mich ab und sagte: „Morgen bringe ich ihnen bei sich zu lösen um nicht zu töten und wie man beißt ohne weh zutun, außerdem müssen sie irgendwann lernen zu kämpfen und anderes...“
Seine Gedanken schienen abzuschweifen. „Ich werde mich dann mal umziehen, wenn sie jetzt bitte gehen würden?“ Ich wusste, dass das nicht höflich war, jedoch war er auch in keinster Weise höflich zu mir gewesen. Er sah mich an. „Bis Morgen.“ Und schon war er verschwunden. Langsam wankte ich ins Bad. Ich war geschockt von mir selbst. Wie konnte ich so grausam sein? Wie konnte ich so die Kontrolle über mich verlieren?
Ich hatte Angst. Ich zog mir die Kleider aus und fühlte mich wie Taub. Ich wusch mein Gesicht und all das Blut von mir. Dann zog ich wieder mein Nachthemd an. Obwohl ich müde war ließen meine Gedanken es nicht zu, dass ich schlief. Ich musste an die Menschen denken, die ich getötet hatte und an ihre Familien. Das war so grausam von mir gewesen, sie so aus dieser Welt zu reißen. Ich begann zu weinen. Langsam stand ich auf und wankte wie taub aus meinem Zimmer.
Ich folgte Stefans Geruch zu seinem Zimmer und klopfte leise. Dann trat ich ein, ich wusste, dass er alleine war, ich konnte es fühlen. Er sah mich verschlafen an. Dann stand er auf und ging zu mir rüber. Er musste bemerkt haben, dass etwas nicht in Ordnung mit mir war denn er nahm mich in den Arm ohne zu fragen was ich hier wollte und begann beruhigend über meinen Rücken zu streichen. Ich krallte mich an seinem Hemd fest und weinte stumm weiter.
Ich wurde von heftigen Heul Krämpfen geschüttelt und er fragte leise was passiert sei. Ich brachte zwischen meinen Schluchzern nur das Wort 'Albtraum' hervor. Beruhigend strich er weiter über meinen Rücken, dann hob er mich hoch, als würde ich nichts wiegen und brachte mich zu seinem Bett. „Du solltest dich ausruhen.“ „Ich hab Angst Stefan.“ Ich weinte weiter, und meine Hände verkrampften sich noch mehr an seinem Hemd.
Er strich mit einer Hand über mein Haar, dann legte er mich auf seinem Bett ab. Immer noch hielt ich ihn fest und leise schluchzte ich: „Lass mich nicht alleine.“ Er legte sich schließlich zu mir, weil ich keine Anstalten machte ihn loszulassen. Sanft murmelte er: „Das werd ich nicht.“ Dann begann er meine Tränen weg zu küssen. Ich schloss erschöpft die Augen.
Dennoch liefen weitere Tränen über meine Wangen. „Willst du mir erzählen was du Geträumt hast meine Süße Katherine?“ Fragte er während er weiter meine Tränen weg küsste. Ich schüttelte stumm den Kopf und er drängte mich nicht dazu. Ich drückte meinen kalten Körper gegen seinen, der um einiges wärmer war. Er schlang die Arme um mich. „Schlaf meine Süße Katherine, ich werde hier bleiben und auf dich aufpassen, dir kann nichts zustoßen.“ Und er strich beruhigend über meinen Rücken.
Ich legte meinen Kopf an seine Brust und schien langsam wieder in die Traumwelt abzugleiten. Diesmal träumte ich nichts, aber das war auch besser so, ich hätte sonst nur angefangen zu schreien und um mich zu schlagen. Stefan kümmerte sich rührend um mich, dennoch musste er in der Früh gegangen sein bevor ich wach wurde, denn als ich die Augen aufschlug war er weg. Ich fragte mich wo er wohl hingegangen sein mochte. Dann setzte ich mich auf und als ich sicher war, dass niemand in der Nähe war, stand ich auf und ging in mein Zimmer.
Ich zog mich an und wartete auf Anna, dass sie meine Haare machen mochte, doch sie tauchte nicht auf und so kämmte ich sie selbst, doch ich hatte keine Lust eine aufwändige Frisur zu flechten, so band ich mir einfach ein zum Kleid passendes Band in die Haare, welches bestickt war und ging aus meinem Zimmer. Ich folgte der frischesten Spur von Stefans Geruch, denn ich wusste nicht, was ich in diesem Moment sonst tun könnte und landete vor einer Tür, die ich vorher nie gesehen hatte.
Ich horchte auf die Stimme, die ich von drinnen hören konnte. Die eine war wahrscheinlich die von Stefans Vater, obwohl ich das nicht genau sagen konnte, sie war laut schreiend und vor Zorn verzerrt. Die andere klang respektlos und kalt, dennoch wunderschön anzuhören. Erst dachte ich es wäre Stefans doch diese war zu dunkel um Stefans zu sein. Ich wollte nicht stören, aber dennoch wollte ich sehen wem diese Stimme gehörte, deswegen klopfte ich zaghaft.