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120 Leben, 120 Geschichten, 120 Welten, Mythen und Legenden,...

von eLa Dani
Kurzbeschreibung
GeschichteMystery / P18 / MaleSlash
14.06.2010
31.03.2021
35
43.039
 
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16 Reviews
Dieses Kapitel
1 Review
 
15.08.2015 1.921
 
Huhu und hier nun mal was von Torchwood

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~ Innocence - Unschuld ~



Jack Harkness stand einsam und alleine auf einem der Dächer von Cardiff. Nachdenklich blickte er über die Stadt hinweg. Er hatte eine Entscheidung zu treffen, eine die vieles verändern würde, oder auch nichts. Immerhin hatte er schon einmal vor dieser Entscheidung gestanden. Es war lange her, sehr lange, vor über vier Jahrzehnten und am Ende hatte all sein Bemühen nichts gebracht, er hatte verloren. Alles.

Gut, jetzt sah die Sache anders aus. Wobei... eigentlich ja nicht wirklich. Und dann doch wieder völlig. Er schloss die Augen. Ein Seuftzen entkam seiner Brust und er legte den Kopf in den Nacken blickte hinauf gen Himmel und zu den Sternen. Er wollte diesen einen Menschen, den er inzwischen mehr liebte wie sein eigenes Leben auf keinen Fall verlieren und zugleich wusste er doch, das einmal diese Zeit kommen würde. Er würde nicht immer da sein und ihn schützen können.
Gut. Nur, … jetzt hatte sich etwas entscheident geändert. Völlig. Es ging jetzt nicht länger nur um sie beide. Es ging jetzt auch um noch jemand anderen. Jemand völlig unschuldigen und unwissenden. Wie sollten sie beide, dieser neuen Person erklären wieso bestimmte Dinge so blieben wie sie waren und sich niemals veränderten? Wieder schloss der Captain seine Augen. Wie um Himmels Willen sollten sie überhaupt in der Lage sein... die Verantwortung, die Arbeit...

Schließlich aber gab es dann doch nur diese eine alles entscheidende Frage, oder nicht? Konnte er... und war er bereit Iantos Entscheidung mit zu tragen? Oder nicht?
Bin ich es?
Nach Steven?
Nach... allem?
Die schlichte Antwort war, er wusste es nicht. Schlicht und ergreifend, hatte er Angst. Angst vor dem was das alles womöglich mit sich brachte. Er verließ seine Position und war in aller Eile fort vom Dach. So, oder so. Seine Entscheidung stand.

Er war fast da, als ihn ein Notruf erreichte und er den Wagen hart abbremste, hinter ihm fuhren zwei Wagen aufeinander. Er ignorierte das wütende Hupen, gab Gas, in entgegengesetzte Richtung. Er rannte die letzten Meter so schnell er konnte durch den Park, übersprang Bänke und Geländer und doch kam er zu spät.
Er war zu weit entfernt. Alles verlief wie in Zeitlupe, sein Schrei, Iantos erschrecktes Aufkeuchen und das Jaulen der Alienraubtiere, bevor Gwen und Andy das Untier erledigten. Jack stürzte vor. „IANTO!“
Ein lautes Jaulen wurde irgendwo über ihnen laut, ein Geräusch, welches der ehemalige Time- Agent nur zu gut kannte, doch jetzt hatte er es nicht einmal bemerkt. Gute hundert Meter weiter landete wenige Minuten später eine blaue Polizeinotrufzelle und fast sofort ging die Tür schwungvoll auf. Doch das muntere Gesicht des jungen Mannes der ausstieg, wandelte sich binnen Sekundne in Entsetzen. „Zu... zu spät?“, murmelte er fassungslos, „... ja aber... wie kann das sein, wie....“

Dem Doctor kam eine Idee und er rannte auf seinen früheren, unsterblichen Wegfährten zu. Erst als er neben ihm hockte, schien der verzweifelt weinende Mann ihn zu bemerken. Wütend zischte Jack ihn an, er solle verschwinden, er sei zu spät. Doch der Doctor stieß einen Freudenschrei aus. „Aaahh.... JAAAA!“
„Doctor, ver- schwinden Sie!“
„Ja, mit ihm! Mit ihm!“, rief der kleinere Mann und sprang mit sichtlicher Begeisterung auf. „Er lebt nun hör doch und in die Tardis, jetzt rasch doch! Ich... die Zeit, die Zeit.... sie drängt sie hält nicht sie....“, er verstummte als der in definitiv jedem Maßstab ältere Mann ihn finster ansah. Dann eilte er dem größeren Mann voraus, welcher den jüngeren und kleineren blonden trug.

In der Tardis, suchte der Doctor fierberhaft nach einer Lösung und doch fand er keine. Ianto lag im sterben, seine Lebensfunktionen waren bereits so gering, dass außerhalb der Tardis und jemand anders wie er, der Doctor, den jungen Mann wohl längst für Tot erklärt hätte.
Jack sah ihn kalt an und der Doctor schüttelte den Kopf. „Ich... ich war so sicher, ich... ich hätte doch wieder rein und noch weiter zurück reisen... aber die Zeit, dieses wimeywimeydimey....“

Sein Armband meldete sich und er verließ mit einem finsteren Blick auf den Doctor die Tardis. Kaum aus der Tür lief er Gwen beinahe um, die ein kleines Bündel hielt und es war eindeutig nicht ihre Tochter. Dieses Baby war deutlich jünger. Nur wenige Wochen alt. Und Jack kannte es. Aber mehr denn je wollte er es nicht kennen. Nicht mehr.
Seine vorher gefasste Entscheidung war nun nicht mehr wichtig. Nichts war mehr wichtig. Er war fort. Er war tot. Ianto.

„Jack bitte, bitte bring sie zu Ianto.“
„Er ist... tot Gwen.“
„Noch nicht, sagte der Doctor und du weißt doch selber, was ein Kind bewirken kann, du... bitte Jack. Was... was schadet es?“
„Was...“, er verstummte, im Grunde hatte sie Recht. Doch er konnte nicht. Er wollte nicht.

Gwen sah deutlich wie sich ihr Boss sträubte sie sah den Schmerz, seine Abwehrhaltung, den Panzer den er um sich gelegt hatte, damals, als sie sich kennengelernt hatten. Bevor sie teil von Torchwood geworden war.
Sie und Ianto.
Bevor sie beide nach und nach, mit ihren Idealen und Auffassungen, an den Prinzipien des harten Captain Jack Harkness gerüttelt hatten. Bevor er... einfach Jack geworden war. Ein Freund. Entschieden trat sie näher und drückte ihm das Baby vor die Brust. Die Kleine jammerte. „Für Ianto.“
Sein Blick traf auf das Baby, welches ihn sofort aus Iantos großen blau- grauen Augen anschaute und zu jammern begann. Jack schluckte und Gwen wusste sie hatte gewonnen. Das Baby hatte gewonnen. Jack hielt es einen Moment späzter im Arm starrte es an, als habe er niemals zuvor ein Baby gesehen und sie schob ihn durch die geöffnete Tür der Telefonzelle zurück in die Tardis.

Er zuckte zusammen als hinter ihm die Tür ins Schloß fiel und das Baby begann zu wimmern. Der Kopf des Doctors hob sich. Erst fragend dann fast schockiert blickte er zu seinem alten Begleiter. „Was zum... das... das ist doch nicht... ich meine... du hast... ehrlich?“
„Nein. Seins.“, Jack blieb vor dem reglosen Ianto stehen und blinzelte neue Tränen nur mäßig erfolgreich weg. Er schluckte und drückte das wimmernde Baby ohne es zu merken an sich. Als Ianto erneut wie von Stromschlägen zu zucken begann, schrie das Baby los und ein Alarm in der Tardis schlug an. Der Doctor aber anstatt zu seinem Patienten zu sehen, starrte das Baby an und einen Punkt hinter ihm.
Jack drehte sich herum.
„D-das k-kann nicht sein, ich meine... die.... sie sollte das nicht tun. Das Herz der TARDIS darf nicht, es kann nicht, ich meine....“
„Rose konnte.“
„Rose hat es selbst getan, aber niemand hier hat es dieses mal ausgelöst, und doch... scheint....“, er verstummte, das Herz der TARDIS schoss als goldener Lichtstrahl an ihnen vorbei, auf das inzwischen schreiende und trampelnde Baby zu und umspielte es kurz, ehe zu Ianto schoss und mitten in seinem Brustkorb verschwand.

Der zuvor wieder reglose Körper bog sich durch, die Anzeigen der TARDIS zeigten wieder einen regelmäßigen Herzschlag an und dann schoss das energetische Herz der TARDIS zurück an seinen Platz und mit dem Schließen der Konsole keuchte Ianto Jones auf und rang nach Atem.
Jack starrte von dem Baby, über den Doctor zu dem Mann den er liebte und Ianto setzte sich mit Hilfe des Doctors verwirrt auf. Er sah von einem zum anderen. „A-aber bin ich n-nicht tot?“
„Tja, also... nun ja... ich... ich fürchte ich habe keine... wirkliche Erklärung, aber... dieses Baby... es... beeinflusst mein Schiff. Die... das Herz der TARDIS hat Sie gerettet junger Freund, auch wenn es sich meinem Verständnis entzieht und....“
Das Baby begann zu jammern. Die Anzeigen der TARDIS flackerten und dann erschien im Lebensmittelkonverter eine Milchflasche. „Interessant.“, kommentierte Ianto und stand nun zur Gänze auf.

„Nein, nein. Nein. Unmöglich!“, rief der Doctor. „DAS sollte sie nicht tun und....“, er brach ab eilte zu ihnen und schob sich zwischen den protestierenden Wiederauferstandenen Ianto und dem Baby. Er nahm es dem völlig verdutzen Jack Harkness aus den Armen und ließ seinen Schallschraubenzieher scannend über das Baby fahren. Dann riss er die Augen auf. „Ja aber das... das ist... unmöglich das.... wo.... wo ist die Mutter? Wer ist die Mutter, ich... ohhh Himmel ja! Wo ist sie?“

„Tot.“, sagte Ianto leise und schüttelte den Kopf. „Sie starb bei einem Angriff der Krattkhan, als sie am Hub auf uns gewartet hat. Sie...“
„Unser Arzt hat das Baby direkt geholt. Doctor? Was haben Sie?“, Jack musterte den Mann besorgt. „Dieses... dieses Baby... ich meine... diese Frau... wie... wie sah sie aus?“, drängte er.
„Jung, blond, athletisch? Blaue Augen, in denen....“
„Sich das All zu spiegeln schien.“, beendete der Doctor den Satz und nickte. „Hieß sie Jenny?“
„Sie... sagte sie sei Jen, von Unit 3.“
Der Doctor nickte. „Sah sie... so aus?“, er wirbelte herum, das Baby sicher im Arm und aktivierte ein Hologramm. Ianto und Jack stutzen. „Ja.“, sagte ersterer.
„Dann... Oh... bei Merlin, Arthur und dem wimmeydimmeydisaster... ich... ich bin Opa!“

Ianto und Jack starrten den Mann vor sich fassungslos an.
Der jedoch nickte eifrig, kam zu ihnen zurück und reichte Ianto das Baby. Dann rauschte er davn, verschwand irgendwo in den Tiefen der TARDIS. Minuten später war er wieder da und reichte ihnen ein kleines Lederband. „Mitwachsend, intelligente Kleidung, oder hier besser Schmuck würde ich sagen. Der... Anhänger ist ein Sender. Du wirst ihn finden können. Gib mir deinen Vortex- Manipulator.“
„Nein, alter Freund, dieses mal nicht, es funktioniert ohnehin kaum was.“
„Eben, stellen wir also die Langstrecken- Kommunikation wieder her.“, der Doctor fasste seinen Arm, lächelte breit und veränderte mit dem Schallschraubenzieher rasch einige justierungen. „'et voilà'!“
„Ähm... danke?“
„Sicher, sicher, aber... meldet euch, sofort sie Hilfe braucht, oder ihr!“
Jack nickte und ging zu Ianto. Der lehnte sich bei ihm an und sah zum Doctor. „Und nun? Ich meine... dieses Herzding... das hat dich doch damals...“
Er nickte.
„Und was heißt das dann für... mich?“

Jack zuckte die Achseln und von oben rief es: „Fixpunkt. Seit ihr nun beide!“

Ein paar Stunden später und frisch geduscht trat Jack hinter seinen Freund, legte locker die Arme um den jüngeren und sein Kinn auf dessen Schulter.
„Sie... schläft so friedlich.“, flüsterte Ianto.
Jack schmunzelte unwillkürlich. „Sie ist... ein Baby, Ianto. Babys schlafen viel.“
Der jüngere schüttelte den Kopf. „Sie... sie ist aber nicht... gewönlich, sie ist.... eine Time Lord, sie....“
„Nur ein kleiner Teil, sie hat immerhin nur ein Herz, es wird wenig auffallen.“
„Jack?“
„Ja?“, fragte er leise, er spürte das Ianto etwas wichtiges auf dem Herzen lag. Sie tauschten einen langen Blick aus ehe der andere weiter redete. „Wenn... wenn ich nicht mehr... ich meine... wenn ich wirklich... was... hättest du mit ihr gemacht?“

Jack löste sich von dem jüngeren. „Nichts.“
„Nichts?“
Jack nickte und blickte Ianto fest an, er hob die Hände und legte sie an seine Wangen. „Ich... ich hätte sie nicht hergeben können, nicht... nicht nach diesem Blick.“
„Welchem... Blick?“
„Deine Augen, hilflos, unschuldig, sie... ich fürchte... du hast jetzt mehr Konkurenz als ich zugeben mag.“
Ianto sah ihn staunend an lächelte und gab ihm einen kurzen, liebevollen Kuss. „Ich denke... mit dieser Konkurenz kann ich leben. Jack? Ich... ich liebe dich.“

„Und ich...“
Ianto nickte, sie wussten beide zu gut, dass Jack es niemals aussprechen würde, so, oder so nicht. Er konnte nicht. Doch Ianto brauchte kein Liebesgeständnis dieser Art mehr, Jack hätte seine kleine Tochter nicht weggegeben das reichte ihm völlig.

„... liebe dich Ianto Jones. Und... dieses kleine unschuldige Mädchen.“
„Du... du...... sag das nochmal.“, bat er und Jack nickte, wiederholte seine Worte, ehe er Iantos Lippen mit einem Kuss verschloss.
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