... und leise schloss sich die Tür
von tonne
Kurzbeschreibung
vielleicht nicht unbedingt eine Kurzgeschichte (aber sowas in der Art) über einen Jungen und seine vielleicht letzten Minuten.
GeschichteAllgemein / P12 / Gen
19.05.2010
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Ein unbequemer Frühlingsmorgen. Wolkenverhangen präsentierte sich der Himmel in Trauerstimmung. Etwas Schreckliches musste da oben passiert sein. Tränen über Tränen ließen sich von den grauen Wattebällchen fallen und zerplatzen unter Dröhnen auf dem blechernen Fenstersims. Die Bäume waren grün, saftig grün. Sie lachten, freuten sich über Wasser. Sie jubelten, ja sie veranstalteten eine ganze Party, eine Wasserparty, und dazu waren alle Wurzeln ganz herzlich eingeladen. Doch sonst sah man niemanden lachen, nur die Comicfigur, die mit Sprühfarbe amateurhaft an die gegenüberliegende Wand gemalt war. Doch irgendwie sah auch dieses Wesen durch das graue Band des Regens so traurig aus wie nie und wenn man genau hinsah, konnte man erkennen, dass es weinte.
Das Gebäude war kaputt und völlig herunter gekommen, der Putz bröckelte bereits von den Mauern und die Fensterscheiben waren nur noch andeutungsweise, durch kleine scharfe Ecken an den Rahmen, auszumachen. Der beißende Wind pfiff durch das abgebrannte Gebälk. Die Ohren der Männer in den orangen Overalls waren rot von dem eisigen Luftstrom der sich durch die unbelebten Straßen schlängelte und hier und da einen Regenschirm einer auf Arbeit eilenden Person aus den Händen riss.
Er stand hinter einem der toten Fenster. Sie glotzen allesamt traurig auf den grauen Asphalt und die Wasserfälle die an ihnen herabflossen ließen auch sie weinen. Hier und da deutete ein schwacher Lichtschein auf ein bewohntes Heim hin, doch hinter den meisten Scheiben blieb es dunkel. Er schlug den Kopf gegen das Glas, schloss frustriert die Augen und sog die sauerstoffarme Luft durch seine Nase. Es beunruhigte ihn daran zu denken was er getan hatte. Ein weiteres mal knallte sein Kopf gegen die Scheibe. Noch ein mal, und noch ein mal. Ein elendes Gefühl. Seine Beine fingen an zu zittern. Gedanken schossen ihm durch den Kopf. Seine Arme hingen nur noch schlaff und kraftlos an ihm herab und seine schwitzigen Finger boten dem Handy keinen Halt mehr. Hört auf damit! Es fiel mit einem dumpfen Schlag auf den harten Betonboden. Aufgeklappt blieb es liegen und zeigte mit einem neonfarbenen Leuchten die letzte Kurzmitteilung, die er vor drei Minuten verschickt hatte:
Hey du. Ich bring mich jetzt um. Wir sehen uns;) Lieb dich
Er sank in sich zusammen. Sein Atem ging schnell. Sein Brustkorb bebte regelrecht. Er konnte sein Herz schlagen hören. Er griff mit seiner rechten Hand an seinen Mund und hielt ihn zu, doch seine Lippen hielten dem Druck nicht stand und mit dem Öffnen des Mundes breitete sich sein Mageninhalt auf seiner Trainingshose aus. Er kotzte sich die Seele aus dem Leib. Völlig ausgelaugt und entkräftet sackte er abermals zusammen und blieb regungslos in seinem Erbrochenen liegen. Sein Herz schlug langsamer. Müdigkeit überkam ihm. Er kämpfte gegen die sich senkenden Lider, doch schließlich gewannen sie und legten den Grundstein für einen phantastischen Traum, der sein Letzter sein sollte.
Doch noch einmal riss er seine geröteten Augen auf. Verschwommen erkannte er die braunen Umrisse der Tür und er konnte schwören sie bewegte sich. Doch dann umschloss ihn die Dunkelheit und er tauchte in eine Welt ein, die er für die nächste Ewigkeit sein Zuhause nennen durfte.
Draußen trommelte der Regen weiter ununterbrochen gegen die Fenster und übertönte das leise Klacken der Tür, die langsam ins Schloss fiel.
Das Gebäude war kaputt und völlig herunter gekommen, der Putz bröckelte bereits von den Mauern und die Fensterscheiben waren nur noch andeutungsweise, durch kleine scharfe Ecken an den Rahmen, auszumachen. Der beißende Wind pfiff durch das abgebrannte Gebälk. Die Ohren der Männer in den orangen Overalls waren rot von dem eisigen Luftstrom der sich durch die unbelebten Straßen schlängelte und hier und da einen Regenschirm einer auf Arbeit eilenden Person aus den Händen riss.
Er stand hinter einem der toten Fenster. Sie glotzen allesamt traurig auf den grauen Asphalt und die Wasserfälle die an ihnen herabflossen ließen auch sie weinen. Hier und da deutete ein schwacher Lichtschein auf ein bewohntes Heim hin, doch hinter den meisten Scheiben blieb es dunkel. Er schlug den Kopf gegen das Glas, schloss frustriert die Augen und sog die sauerstoffarme Luft durch seine Nase. Es beunruhigte ihn daran zu denken was er getan hatte. Ein weiteres mal knallte sein Kopf gegen die Scheibe. Noch ein mal, und noch ein mal. Ein elendes Gefühl. Seine Beine fingen an zu zittern. Gedanken schossen ihm durch den Kopf. Seine Arme hingen nur noch schlaff und kraftlos an ihm herab und seine schwitzigen Finger boten dem Handy keinen Halt mehr. Hört auf damit! Es fiel mit einem dumpfen Schlag auf den harten Betonboden. Aufgeklappt blieb es liegen und zeigte mit einem neonfarbenen Leuchten die letzte Kurzmitteilung, die er vor drei Minuten verschickt hatte:
Hey du. Ich bring mich jetzt um. Wir sehen uns;) Lieb dich
Er sank in sich zusammen. Sein Atem ging schnell. Sein Brustkorb bebte regelrecht. Er konnte sein Herz schlagen hören. Er griff mit seiner rechten Hand an seinen Mund und hielt ihn zu, doch seine Lippen hielten dem Druck nicht stand und mit dem Öffnen des Mundes breitete sich sein Mageninhalt auf seiner Trainingshose aus. Er kotzte sich die Seele aus dem Leib. Völlig ausgelaugt und entkräftet sackte er abermals zusammen und blieb regungslos in seinem Erbrochenen liegen. Sein Herz schlug langsamer. Müdigkeit überkam ihm. Er kämpfte gegen die sich senkenden Lider, doch schließlich gewannen sie und legten den Grundstein für einen phantastischen Traum, der sein Letzter sein sollte.
Doch noch einmal riss er seine geröteten Augen auf. Verschwommen erkannte er die braunen Umrisse der Tür und er konnte schwören sie bewegte sich. Doch dann umschloss ihn die Dunkelheit und er tauchte in eine Welt ein, die er für die nächste Ewigkeit sein Zuhause nennen durfte.
Draußen trommelte der Regen weiter ununterbrochen gegen die Fenster und übertönte das leise Klacken der Tür, die langsam ins Schloss fiel.
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