Wiederholt sich immer alles?
von TaraT
Kurzbeschreibung
Hyde gehört zu Jekyll, wie Jekyll zu Hyde. Oder? Und was wenn nicht? Nach einer kleinen Zeitreise ans Ende des 20 Jh. und einem Kurzbesuch in der Psychiatrie müssen die Beiden sich dieser Frage ernsthaft stellen. Und während der eine mit unerwarteten Gefühlsschwankungen kämpft, steht vor der Tür des andern plötzlich eine Frau, die verblüffende Ähnlichkeiten mit einer alten Bekannten hat.
GeschichteMystery / P16 / Gen
Edward Hyde
Henry Jekyll
06.05.2010
03.10.2010
10
16.314
1
06.05.2010
775
2. Kapitel - Jekyll
Was denkt man als erstes, wenn man aufwacht, nachdem man mehrmals versucht hat sich umzubringen?
Schön, ich lebe noch. Oder, Gott hat mir eine zweite Chance gegeben? Zu meiner Verteidigung muss ich sagen, dass ich niemals lebensmüde war. Ich bin sogar der Meinung, dass das Leben das Wertvollste überhaupt ist und um jeden Preis geschützt werden muss. Nein, mein Tod hätte einfach und allein denn Zweck gedient, die Welt von einem der schlimmsten Übel dieses Zeithalters zu befreien.
Mir!
Besser gesagt meiner anderen Seite. Hierbei muss ich anfügen, dass ich ihn nicht gerne als meine dunkle Seite betrachte. Lieber als ein, dem Bösen vollkommen verfallenes Wesen, einem wilden Tier gleich.
Anders würde es nämlich bedeuten, dass solche Abgründe selbst ihn mir existierten. Und das kann und will ich nicht akzeptieren.
Doch ich will mich nicht länger mit Hydes Wesen beschäftigen, welches ich zur genüge kenne. Ich habe auch meine eigenen Probleme, außer ihm. Womit ich wieder bei der eigentlichen Situation wäre.
Ich kam also in einer mir vollkommen fremden Stadt zu mir. Durch einige Erinnerungsfetzen von Hyde wusste ich, dass wir nicht direkt hier gelandet waren. Anders als ich es getan hätte, war er einfach seinem Instinkt gefolgt, der ihn zuerst in eine Kneipe und später in diesen Teil der Stadt getrieben hatte. Langsam hob ich den Kopf und sah mich um. Das erste was mir auffiel war, dass das Licht eine eigenartige Farbe zu haben schien.
Anstatt des mir vertrauten rotgelben Flackern einer Gaslaterne, schien es eine weiß gelbliche Farbe zu haben. Verwundert hob ich den Blick und entdecke etwas, für mich damals so unerklärliches, dass ich nur die Augen aufriss, mit einem Ruck von der Bank aufstand und zwei Schritte zurückwich.
Was in Gottes Namen, war das?
Es ist mir ein wenig peinlich, dass darauf folgende zu erzählen. Meine Entschuldigung damals wie heute ist, dass dies nicht meine Zeit ist und ich nur ein Fremder bin.
Auch bin ich nicht Edward Hyde, der jeder Veränderung mit vollkommener Gleichgültigkeit entgegen tritt, wenn sie ihn nicht persönlich betrifft. So stand ich also erschrocken da und starrte diese, mit elektrischem Licht betriebene Straßenlaterne an.
„Eh Alter, alles klar bei dir?“, kam es von der Seite. Erschrocken zuckte ich zurück, wobei ich unwissendlich auf die Straße geriet. Und auch der Rest der Welt schien jetzt auf mich einzustürzen. Ein lautes Hupen ließ mich erneut herumfahren. Wie in Zeitlupe sah ich, wie ein grünes Monster auf mich zugeschossen kam. Fast automatisch wich ich vor diesem, was auch immer zurück, wobei ich rücklings über die Bordsteinkante stolperte und der Länge nach hinschlug. Die junge Frau die mich schon einmal angesprochen hatte, schien nun ernsthaft besorgt um mich.
„Oh man, sin se denn lebensmüde? Sie könn doch nich einfach auf die Straße latschen. Wohl bekifft, oder was? Hihi. Wart’n se, ich helf ihnen.“
Trotz ihrer seltsamen Sprache schien sie mir wirklich helfen zu wollen, denn sie kam auf mich zu, doch ich war zu verwirrt um ihre Hilfestellung zu begreifen. Stattdessen wich ich vor ihr zurück. Wobei ich eher kroch als etwas anderes. Jetzt fiel mir auch auf, dass das Mädchen wirklich seltsam aussah.
Ihre Haare waren kurz und grün, unter all der Schminke war ihre natürliche Gesichtsfarbe kaum mehr zu erkennen, doch das Schlimmste waren ihre Kleider.
Anstelle eines langen Kleides, wie es sich für eine junge, englische Lady gehörte, trug sie ein knallenges, dunkelblaues Lederkostüm, wobei ihr Rock nicht einmal zu den Knien reichte. Dazu Handschuhe, an deren Seiten es seltsam metallisch glänzte und Stiefel, die so hoch waren, dass sie selbst mich überragt hätte, und ich bin kein kleiner Mann.
Ich konnte nur denken, dass das alles einfach nicht war sein konnte. Vielleicht halluziniere ich auf Grund der Chemikalien. Kurz kniff ich die Augen zusammen, in der Hoffnung endlich aus diesem schrecklichen Traum zu erwachen. Leider passierte gar nichts, sah man einmal davon ab, dass sie eine Hand um meinen Arm legte. Mit einem entsetzten Keuchen riss ich mich los. So schnell ich konnte drehte ich mich um und sprang auf. Ich wollte nur noch weg von hier.
Unglücklicherweise kam ich nicht sehr weit. Mein Fluchtversuch endete nämlich so abrupt wie er begonnen hatte. Nachdem ich gerade noch der Straßenlaterne mit einem unkoordinierten Schlenker ausgewichen war, stand ich wieder auf der Fahrbahn.
Das Letzte was ich hörte war das verzweifelte Quietschen vierer Autoreifen, danach fühlte ich, wie irgendetwas meine Seite traf. Mit einem Ruck wurde ich hochgehoben, schmerzhaft gegen die Scheibe des Wagens gedrückt, bevor ich kurz über das Dach des Fahrzeugs rutschte und mit einem harten Schlag wieder auf der Straße landete. Doch das spürte ich schon gar nicht mehr.
Was denkt man als erstes, wenn man aufwacht, nachdem man mehrmals versucht hat sich umzubringen?
Schön, ich lebe noch. Oder, Gott hat mir eine zweite Chance gegeben? Zu meiner Verteidigung muss ich sagen, dass ich niemals lebensmüde war. Ich bin sogar der Meinung, dass das Leben das Wertvollste überhaupt ist und um jeden Preis geschützt werden muss. Nein, mein Tod hätte einfach und allein denn Zweck gedient, die Welt von einem der schlimmsten Übel dieses Zeithalters zu befreien.
Mir!
Besser gesagt meiner anderen Seite. Hierbei muss ich anfügen, dass ich ihn nicht gerne als meine dunkle Seite betrachte. Lieber als ein, dem Bösen vollkommen verfallenes Wesen, einem wilden Tier gleich.
Anders würde es nämlich bedeuten, dass solche Abgründe selbst ihn mir existierten. Und das kann und will ich nicht akzeptieren.
Doch ich will mich nicht länger mit Hydes Wesen beschäftigen, welches ich zur genüge kenne. Ich habe auch meine eigenen Probleme, außer ihm. Womit ich wieder bei der eigentlichen Situation wäre.
Ich kam also in einer mir vollkommen fremden Stadt zu mir. Durch einige Erinnerungsfetzen von Hyde wusste ich, dass wir nicht direkt hier gelandet waren. Anders als ich es getan hätte, war er einfach seinem Instinkt gefolgt, der ihn zuerst in eine Kneipe und später in diesen Teil der Stadt getrieben hatte. Langsam hob ich den Kopf und sah mich um. Das erste was mir auffiel war, dass das Licht eine eigenartige Farbe zu haben schien.
Anstatt des mir vertrauten rotgelben Flackern einer Gaslaterne, schien es eine weiß gelbliche Farbe zu haben. Verwundert hob ich den Blick und entdecke etwas, für mich damals so unerklärliches, dass ich nur die Augen aufriss, mit einem Ruck von der Bank aufstand und zwei Schritte zurückwich.
Was in Gottes Namen, war das?
Es ist mir ein wenig peinlich, dass darauf folgende zu erzählen. Meine Entschuldigung damals wie heute ist, dass dies nicht meine Zeit ist und ich nur ein Fremder bin.
Auch bin ich nicht Edward Hyde, der jeder Veränderung mit vollkommener Gleichgültigkeit entgegen tritt, wenn sie ihn nicht persönlich betrifft. So stand ich also erschrocken da und starrte diese, mit elektrischem Licht betriebene Straßenlaterne an.
„Eh Alter, alles klar bei dir?“, kam es von der Seite. Erschrocken zuckte ich zurück, wobei ich unwissendlich auf die Straße geriet. Und auch der Rest der Welt schien jetzt auf mich einzustürzen. Ein lautes Hupen ließ mich erneut herumfahren. Wie in Zeitlupe sah ich, wie ein grünes Monster auf mich zugeschossen kam. Fast automatisch wich ich vor diesem, was auch immer zurück, wobei ich rücklings über die Bordsteinkante stolperte und der Länge nach hinschlug. Die junge Frau die mich schon einmal angesprochen hatte, schien nun ernsthaft besorgt um mich.
„Oh man, sin se denn lebensmüde? Sie könn doch nich einfach auf die Straße latschen. Wohl bekifft, oder was? Hihi. Wart’n se, ich helf ihnen.“
Trotz ihrer seltsamen Sprache schien sie mir wirklich helfen zu wollen, denn sie kam auf mich zu, doch ich war zu verwirrt um ihre Hilfestellung zu begreifen. Stattdessen wich ich vor ihr zurück. Wobei ich eher kroch als etwas anderes. Jetzt fiel mir auch auf, dass das Mädchen wirklich seltsam aussah.
Ihre Haare waren kurz und grün, unter all der Schminke war ihre natürliche Gesichtsfarbe kaum mehr zu erkennen, doch das Schlimmste waren ihre Kleider.
Anstelle eines langen Kleides, wie es sich für eine junge, englische Lady gehörte, trug sie ein knallenges, dunkelblaues Lederkostüm, wobei ihr Rock nicht einmal zu den Knien reichte. Dazu Handschuhe, an deren Seiten es seltsam metallisch glänzte und Stiefel, die so hoch waren, dass sie selbst mich überragt hätte, und ich bin kein kleiner Mann.
Ich konnte nur denken, dass das alles einfach nicht war sein konnte. Vielleicht halluziniere ich auf Grund der Chemikalien. Kurz kniff ich die Augen zusammen, in der Hoffnung endlich aus diesem schrecklichen Traum zu erwachen. Leider passierte gar nichts, sah man einmal davon ab, dass sie eine Hand um meinen Arm legte. Mit einem entsetzten Keuchen riss ich mich los. So schnell ich konnte drehte ich mich um und sprang auf. Ich wollte nur noch weg von hier.
Unglücklicherweise kam ich nicht sehr weit. Mein Fluchtversuch endete nämlich so abrupt wie er begonnen hatte. Nachdem ich gerade noch der Straßenlaterne mit einem unkoordinierten Schlenker ausgewichen war, stand ich wieder auf der Fahrbahn.
Das Letzte was ich hörte war das verzweifelte Quietschen vierer Autoreifen, danach fühlte ich, wie irgendetwas meine Seite traf. Mit einem Ruck wurde ich hochgehoben, schmerzhaft gegen die Scheibe des Wagens gedrückt, bevor ich kurz über das Dach des Fahrzeugs rutschte und mit einem harten Schlag wieder auf der Straße landete. Doch das spürte ich schon gar nicht mehr.