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Es gibt kein Leben ohne Dich

Kurzbeschreibung
GeschichteDrama / P12 / MaleSlash
Alice Pieszecki Dana Fairbanks
22.03.2010
22.03.2010
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22.03.2010 468
 
Es gibt kein Leben ohne Dich, denn du bist mein Leben


Mein Spiegelbild kann ich nicht ansehen. Ich weiß, dass meine Augen rot unterlaufen und geschwollen sind vom Weinen.
Ich will es auch gar nicht sehen, denn dann würde ich wieder wissen, warum ich geweint habe.

Dann würde ich wieder dein Gesicht  vor mir sehen. Bleich und abgemagert. Dein Kopf so kahl, denn deine Haare habe ich dir mit Shane abgeschnitten.

Du wusstest es nicht, aber eine deiner Strähnen habe ich behalten. Ich halte sie jetzt in meiner Hand und streich mit den Fingerspitzen darüber. Es erinnert mich an unsere gemeinsame Zeit.

Ich habe es so sehr geliebt, durch die seidige Länge zu fahren, ihren Duft einzufangen und das Spiel des Lichts darin zu beobachten.

Du hast mich verlassen. Wie lange es her ist? Ich weiß es nicht und die Zeit spielt sowie schon lange keine Rolle mehr für mich.

Du bist weg. Dahingerafft vom Krebs. Wäre es eine andere Frau gewesen oder ein neuer Job, dann hätte ich noch kämpfen können. Ich hätte mich für uns eingesetzt, obwohl wir zu diesem Zeitpunkt nicht mehr zusammen waren. Doch der Kampf gegen den Krebs, dass war deiner.

Du hast ihn aufgegeben. Du wolltest ihn nicht mehr kämpfen. Nach Außen hin hast du dich ganz tapfer gegeben, doch ich habe dich durchschaut.

Du hattest nichts mehr, für das du diese Schlacht schlagen wolltest. Keine Karriere. Keine Liebe. Nichts.

Mich hast du nicht gesehen. Für mich wolltest du nicht leben. Doch mit deiner Niederlage hast du auch mein Schicksal besiegelt.

Ich sitze hier in meinem Badezimmer und sehe nur ins Leere. Das Wasser in der Wanne ist schon lange kalt. Doch ich bewege mich hier nicht fort. Wie lange sitze ich hier schon? Stunden? Das könnte sein. Als ich diesen Entschluss gefasst habe, da war die Flasche Whisky noch voll. Die Packung Valium auch.

Jetzt nicht mehr. Beides ist leer. Die Wirkung hat schon eingesetzt. Ich kann mich nicht mehr rühren und sinke langsam ins Wasser. Was wird zuerst passieren? Setzt meine Lunge aus? Oder mein Herz? Oder ertrinke ich – in meiner eigenen Badewanne?

Verdammt! Warum hast du nicht gekämpft? Warum hast du uns beiden nicht noch eine Chance gegeben? Ich weiß, wir wollten Freunde sein, aber du bist mit deinem Tod auch aus unserer Freundschaft geflohen.

Dabei habe ich gehofft! Gebetet! Nur um einzusehen, dass es nichts bringt. Vielleicht haben wir noch eine Chance? Vielleicht nicht bis zum Tod, sondern darüber hinaus?

Ich denke ich, ich mag den Tod. Nicht das Sterben, sondern den Tod. Er ist gnädig zu mir. Er bringt mich zu dir.

Was soll ich mit dem Leben?
Ohne dich gibt es kein Leben für mich, denn du warst – du bist mein Leben! Warte auf mich Dana. Ich folge dir auch in den Tod.
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