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Nomaden

von Kathyana
Kurzbeschreibung
GeschichteDrama, Sci-Fi / P12 / Gen
Maximilian Arturo Quinn Mallory Rembrandt Lee Brown Wade Wells
14.03.2010
14.04.2010
5
6.952
 
Alle Kapitel
8 Reviews
Dieses Kapitel
3 Reviews
 
 
14.03.2010 1.104
 
Fandom: Sliders - Das Tor zu einer fremden Dimension
Autorin: Kathyana
Disclaimer: Ich habe keinerlei Rechte an „Sliders“ und mir die Charaktere lediglich für diese Story ausgeliehen.
Anmerkung der Autorin: Diese Story entstand schon vor über 12 Jahren.



Sliders - Das Tor in eine fremde Dimension
„Nomaden“



Das erste, das Wade nach ihrem „Überschall“-Slide wieder mitbekam, war, dass jemand einen Eimer Wasser über sie goss. Entsetzt riss sie die Augen auf und die Menge, die sie umstand, tobte.
„Quält sie, quält sie! Lasst sie leiden!“ verlangte die Menge, da legte ihr jemand die Hand auf die Schulter und rief mit glockenheller Stimme über sie hinweg: „Wer ihr Leben fordert, stelle sich zuerst meiner Klinge!“ Wade wandte sich um. Hinter ihr stand eine brünette Frau mit blauen Augen, die in Leder gekleidet und mit einem Schwert bewaffnet war. Ihre Haltung war aufrecht und stolz. Und Wade dankte ihr ihr Eingreifen mit einem schüchternen Lächeln.

Unterdessen trieb man Professor Arturo und Rembrandt mit Viehstöcken eine geschotterte Handelsstraße entlang. Sie würden prächtige Sklaven geben. Leider war der dritte entkommen. Aber besser zwei Sklaven wie gar keinen. Die Treiber saßen auf Rennkamelen und leichtfüßigen Dromedaren, mit denen sie die beiden Sliders umrundeten, so dass Flucht undenkbar wurde. Und in den Händen hielten sie geladene MGs.

Währenddessen lag Quinn betäubt im Unterholz. Ihm war die Flucht zwar gelungen, aber er hatte einen Betäubungspfeil abbekommen. Mit Mühe und Not hatte er es geschafft, sich ins Gebüsch zu schleppen, damit man ihn nicht entdeckte, doch der Pfeil steckte noch in seiner Schulter.
Glücklicherweise trug das Genie dunkle Kleidung, denn die ließ ihn im Schatten des Dickichts fast nicht auffallen. Die Sklaventreiber fanden den Bewusstlosen nicht und zogen ohne ihn weiter.

Die mutige Frau, die Wade vor der Lynchjustiz gerettet hatte, brachte sie weg aus der Stadt. Zu Zweien ritten sie auf deren Pferd fort. An einen sicheren Ort, wie Fay, so hieß Wades Retterin, sagte. Und die Sliderin vertraute sich ihr an, auf einen langen beschwerlichen Ritt.

Von einem Pferd konnten Arturo und Remi nur träumen. Schon seit Stunden marschierten sie ohne das Ziel zu erreichen und der Crying Man wollte sich schon in sein Schicksal ergeben, als ihm der Professor zu verstehen gab, dass Hopfen und Malz noch nicht verloren sei und Wade und Quinn sie sicherlich aus der Misere befreien würden. Und so beschlossen die beiden zu gehen, bis sie nicht mehr weiter konnten und zu hoffen. Komme was wolle - auf wahre Freunde kann man zählen. Oder?
Und während seine Freunde auf ihn zählten, lag Quinn betäubt im Gebüsch. Er bemerkte nicht, dass ein junger Mann sich mit zwei Pferden näherte und er konnte nicht zurückweichen, als die auf eben jene Büsche zuliefen, unter denen er sich verbarg, und dort mit den Hufen scharrten. Vielleicht wäre es Quinn gelungen erneut zu entkommen, aber wer die Herrschaft über den Körper an den Schlaf der Bewusstlosen übergibt, der entkommt nicht leicht.
Der Reiter sprang aus dem Sattel und trat ins Unterholz. Dort fand er dann das Genie.
Vorsichtig untersuchte er ihn auf tödliche Verletzungen und fand dabei den Betäubungspfeil. Mit einem Ruck riss er ihn heraus. Der Bewusstlose stöhnte.
Schnell überlegte der Fremde, was zu tun sei und holte dann ein Reitgeschirr von seinem Pferd. Damit konnte er Quinn vor sich auf dem Pferd festschnallen, so dass der zwischen seinen Schenkeln ruhte, mit dem Kopf an seiner Schulter. Relativ schnell hatte er Quinn das Geschirr angelegt und ihn aufs Pferd verfrachtet. Minuten später ritt er weiter. Quinn quer über den Knien. Und sein zweites Reittier am langen Zügel.
Sorgfältig achtete Kara, der Reiter, darauf, dass seinem Schützling nichts geschah. Wiederholt wich er spitzen Ästen und Zweigen aus, an denen Quinn sich hätte verletzen können. Kurz gesagt: er tat alles, was nötig war, um den Bewusstlosen zu schützen, denn er sah in diesem einen Verbündeten. Der Pfeil, der in Quinns Schulter gesteckt war, hatte ihm Bände erzählt und dem Genie einen Freund verschafft.
Kara transportierte Quinn einige steile Waldwege hinauf. Es ging nur sehr langsam vor sich. Die Araberstute, die die beiden jungen Männer trug, schnaubte. Es war doppelte Anstrengung für das edle Pferd, da sie zu Zweien auf seinem Rücken saßen. Aber eine andere Lösung gab es nicht, denn Quinn war nicht bei Bewusstsein und Kara konnte ihn schlecht auf das zweite Pferd binden - ihn, den Verbündeten... deshalb trieb er das Tier wieder und wieder mit Worten an, und es tat sein möglichstes für seinen Herrn.
Mehr als die doppelte Zeit benötigte Kara für die Bewältigung der Anhöhe. Normalerweise genügten ihm eineinhalb Stunden. Heute brauchte er mehr als drei...und sein Pferd und auch er selbst waren wie ausgepowert. Also legten sie in Gipfelnähe eine Pause ein. Kara nahm Quinn vom Pferd und legte ihn ins warme Gras. Die Sonne hatte dieses aufgeheizt und sein Schützling würde keinesfalls frieren.
Die beiden Araberpferde blieben, obwohl nicht angebunden, in der Nähe. Sie hatten offenbar eine gute Schule genossen.
Kara setzte sich neben das Genie ins Gras. Er rastete hier nur, weil sein Pferd erschöpft war, denn eigentlich hatten sie keine Zeit für eine Pause. Seine Todfeinde waren ihm auf der Spur und anscheinend dem Mann vorab begegnet, den er in den Büschen gefunden hatte. Kara vermutete, dass dieser durch einen unglaublichen Zufall den Sklavenjägern entkommen war. Vielleicht hatten sie aber auch seinen Kopf gewollt...
Kopfgeldjäger gab es viele in der Gegend, die meisten davon in der Nähe der Stadt. Dort lebten die Reichen, die Adligen, die Angesehenen. Das Fußvolk lebte in den Bergen, den Wüsten, Prärien und Wäldern. Jeder Bürgerliche war ein Nomade, der mit seiner Familie, seiner Gruppe oder seinem Klan umherzog. Ansässige gab es nicht, denn die Todesengel folgten ihnen stets.
Kara gehörte dem Klan der „Ben Arab“ an. Ihre Heimat war die Wüste, ihre Fähigkeit dort überleben zu können ein Pluspunkt gegenüber ihren Feinden.
Der junge Ben Arab war in die Stadt geritten, um dort neue Strategien und Schlachtpläne gegen sein Volk zu erfahren. Er hatte sich unter die Bettler gemischt, welche es dort zahlreich gab, aber seine Gegenwart war aufgeflogen, weil er einen mehrfachen Mörder ermordet hatte und dieser eben zufällig ein angesehener Mann gewesen war. Aber was ging das Kara an. Für ihn zählten nur die Wahrheit, die Gerechtigkeit und die Ausübung von beidem.
Der Pfeil in Quinns Schulter war definitiv ein Pfeil der „Todesengel“, so bezeichnete man die Sklaven- und Kopfgeldjäger. Und Kara wusste, dass jedem, der sich mit diesen anlegte, der Tod oder die Sklaverei drohte. Also hatte er den Bewusstlosen mit sich genommen. Seinen Feinden durfte er ihn nicht überlassen, denn er kannte das Schicksal, deshalb war nur die, von ihm gewählte Möglichkeit, geblieben.
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