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Verbunden

von Tempe
Kurzbeschreibung
GeschichteAllgemein / P16 / Gen
Alexandra "Sascha" Mehring Christine Walter Kerstin Herzog
06.02.2010
07.02.2010
3
5.705
 
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1 Review
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06.02.2010 2.306
 
So hier das erste Kapitel, hoffe sind keine Rechtschreibfehler weiter drin:)
viel spaß beim lesen....

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1. Annäherung
Als sie, sie zum erstenmal sah, wusste sie es insgeheim schon.
Doch sie wollte sie nicht so sehen wie sie war. Sie wollte eine Freundschaft, denn das war das einzige, was ihr halt im Knast gab.
Eine Freundin wie Sascha trifft man nicht überall. Sie war für einen da, wenn man jemanden brauchte, sie setzte sich für ihre Freunde ein.
Kerstin verstand die Welt nicht mehr, man konnte sich doch nicht in eine Frau verlieben, wenn man mit einem Mann schon seit Jahren glücklich zusammen war.
Ihre Welt stand Kopf, vorallem seitdem Sascha sie geküsst hatte.

Die Zellentür ging auf und Sascha kam herein, ein wenig schüchtern, denn keiner der beiden wusste wie er mit der Situation umgehen sollte.
Kerstin saß auf ihrem Bett und blickte auf den Boden. Die Nähe von Sascha war ihr nicht unangenehm, vielmehr wusste sie nicht, wie sie reagieren sollte.
Sie konnte nicht so tun, als ob nichts geschehen  wäre, denn Sascha hatte ihr Weltbild von einem auf den anderen Moment ins Wanken gebracht.
Als sie aufstehen wollte gaben ihre Beine ein wenig nach, doch im nächsten Moment fasste sie sich ein Herz.
Sascha stand noch immer unentschlossen in der Zellentür, in ihren Gedanken versuchte sie jedes Szenario durchzugehen, doch auf das was dann passierte, war sie nicht gefasst.
Ihre große Liebe stand auf, sie sah die Unsicherheit in Kerstins Blick die sich jäh in Entschlossenheit verwandelte.  Sie standen sich gegenüber.
Kerstin blieb kurz vor ihrer Freundin stehen, dann ging sie weiter in Richtung Tür und verließ das Zimmer und somit auch eine überrascht drein schauende Sascha.
Doch so leicht wollte Sascha nicht aufgeben, sie drehte sich um und folgte Kerstin.
"Kerstin! Warte, ich bin der Meinung, wir sollten reden.", doch Kerstin ging weiter in Richtung Gruppenraum.
Als sie in den Raum trat, guckte sie sich um bevor sie sich auf einen Stuhl in der hintersten Ecke, mit dem Gesicht zur Wand, sinken ließ, ihren Kopf in ihre Hände legte und sich ihren Gedanken und Gefühlen hingab.
'Was habe ich nur getan? Wie soll ich das Michael erklären? Warum muss mir das gerade jetzt passieren? Nein, warum muss es mir überhaupt passieren? Frauen haben mich doch noch nie gereizt, oder etwa doch und ich habe es nur nie für wahr haben wollen? Verdammt, was ist denn nur los mit mir? Das geht doch nicht einfach von heute…oder doch…unmöglich!
Mein Gott, was habe ich nur getan?'. Ihre Gedanken überschlugen sich.
Durch einen kleinen Spalt zwischen den Türen zum Gruppenraum konnte Sascha ihre Freundin sehen, wie sie da zusammengekauert auf einem Stuhl saß und ihre Schultern bebten. Sie rang mit sich,
entschloss sich aber dazu zu gehen. Sie wollte nicht alles noch schlimmer machen, als es ohnehin schon war. Sie hatte das oberste Gebot im Lesbenkodex gebrochen verliebe dich niemals in eine Hete
und ihr war klar, das mit ihr und Kerstin würde niemals eine Zukunft haben.

Bei der Essenausgabe stand Kerstin gerade vor Ilse, nahm ihren Teller mit Essen an sich, drehte sich um und wollte gerade zu einem freien Platz gehen, da stellte sich ihr Gozilla in den Weg.
"He Hauptmann, du wolltest doch heute mal auf dein Essen verzichten, fucking bitch." Dann stellte sie ihr ein Bein und Kerstin fiel der Länge nach auf den Boden, ihr gesamtes Essen verteilte sich im Speisesaal. Alle lachten.
Sascha, die gerade in den Raum trat, wusste erst nicht wer diesmal für Unterhaltung sorgte, dann sah sie Kerstin in ihrem Essen auf dem Boden liegen. Schnell ging sie auf ihre Freundin zu und half ihr hoch.
"Man Sascha warum lässt du nicht endlich von der Hete ab?", kam es da von Walter. Sie warf Walter einen vernichtenden Blick zu und bat Andy Wagner auf Station gehen zu dürfen.
Dieser erwiderte"Aber Frau Mehring, sie haben doch noch gar nicht gegessen." Doch Sascha meinte nur, sie habe eh keinen Hunger gehabt und würde jetzt gerne mit Kerstin wieder auf ihre Zelle gehen.
Doch auch diese Worte von ihr wurden nicht von den anderen überhört und erst recht nicht von Walter, die auch ein Auge auf Sascha geworfen hatte und sie für sich haben wollte. "Was'n jetzt los,  meinst du ernsthaft, mit deiner 'Heldentat' bekommst du sie in Bett?", rief sie spöttisch und machte, bei dem Wort Heldentat, mit ihren Fingern Anführungszeichen in die Luft und das Gelächter im Raum wurde noch lauter.
Andy Wagner versuchte wieder ruhe in die aufgewühlte Meute zu bekommen. Sascha verkniff sich ein Kommentar und bat ihn erneut darum gehen zu dürfen. Er rief einen Beamten über Funk der die beiden rüber auf Station bringen sollte. Er schloss das Gitter auf, als Kittler kam und übergab die beidem dem Kollegen.

In der Zelle angekommen, schloss Kittler die beiden ein "Anordnung von oben, nicht das ihr beide noch auf Dummheiten kommt!", meinte er noch und drehte den Schlüssel im Schloss.
Beide empfanden dieses Situation als Déjavu, denn nun standen sie sich wie schon am morgen gegenüber. Nur mit dem Unterschied, dass Kerstin diesmal nicht einfach gehen konnte und sie über und über mit Essen besudelt war. Und genau wie am Morgen wusste keiner was er sagen sollten oder wie er überhaupt ein Gespräch anfangen sollte, sie wollten nichts falsch machen. Langsam, mit leiser stockender Stimme fing Kerstin an
"Also…das, was da…letztens…ich meine gestern…zwischen uns…dir und mir…passiert ist. Also…ich weiß nicht…", sie brach ab. Sascha sah sie stumm an, sie wusste nicht was sie erwidern sollte, doch dann sagte sie  "Was ist denn deiner Meinung nach passiert?". Doch sie erntete nur einen verständnislosen Blick
"Was passiert ist? Du fragst mich, was passiert ist? Du hast mich geküsst, das ist passiert!", gab Kerstin aufgebracht zurück.
"Ich weiß was ich gemacht habe", fuhr Sascha sie an "Ich will wissen was DEINER MEINUNG NACH passiert ist!". Doch Kerstin konnte nichts weiter sagen, sie ging in die Nasszelle, wusch sich ihr Gesicht  und setzte sich auf die Toilette.
Zehn Minuten später kam sie wieder heraus, Sascha stand noch immer in der selben Position in der Zelle, sie hatte sich nicht gerührt und sie reagierte auch nicht, als Kerstin sich ihr von hinten näherte und ihre Hand auf ihre Schulter legte. Kerstin nutzte die Chance, ging zu ihrem Spind und zog sich schnell mit dem Rücken zu Sascha frische, saubere Sachen an. Dann ging sie wieder auf Sascha ihren Rücken zu. "Sascha, hör mir zu. Ich habe da draußen, außerhalb der Gitter, einen Verlobten, der auf mich wartet. Das zwischen uns war doch gar nichts", doch anstatt Sascha damit versöhnlich zu stimmen,  gelang ihr damit nur das Gegenteil. Sascha bekam ihre Worte in den falschen Hals, drehte sich um und meinte nur "Ach so ist das, Michael wartet draußen auf dich und du bist eben hier drinnen, versuchst dir eine schöne
Zeit zu machen und probierst dich dann mal aus. Alles klar. Dafür, dass das für dich keine Bedeutung hatte, hast du dich aber ganz schön an mich geklammert". Als Antwort bekam Sascha von Kerstin eine schallende Ohrfeige.
Sie hielt ihren Kopf von Kerstin abgewand und konzentrierte sich auf den brennenden Schmerz auf ihrer Wange. In ihrem Gehirn begann es zu arbeiten 'Ich muss irgendwas sagen, etwas, womit ich das hier wieder in Ordnung bringen kann. Aber nur wie? Eigentlich müsste sie sich entschuldigen, immerhin hat sie mich geschlagen!'
Kerstin sah sie an, auch Sascha wandte sich wieder ihr zu und beide sahen sich in die Augen, in Kerstins glitzerten Tränen. Sascha konnte sie so nicht sehen, es zog ihr, ihr Herz zusammen.
Sie holte Luft und auch Kerstin tat es, dann sagten beide wie aus meinem Mund "Es tut mir leid, ich hätte nicht so sein sollen!"
Sascha wollte gerade auf Kerstin zu gehen und sie umarmen, da erklang ein Klirren, die Zelle wurde wieder aufgeschlossen, schnell versuchte sie wieder einen angemessenen Abstand zwischen sich und Kerstin zu bekommen. Die Tür ging auf und Walter kam rein, sie sah abwechselnd von der einen zur anderen und sagte "Na wer hätte das denn gedacht, ihr wart ja doch artig.", lächelte angriffslustig, drehte sich um und ging.
Sascha konnte und wollte das nicht auf sich sitzen lassen und ging auf Walter mit einem Billiardköhl los. Kerstin versuchte sie zurückzuhalten, doch im nächsten Moment lag sie schon auf dem Boden.
Walter trat immer wieder auf die am Boden liegenden Kerstin ein, diese krümmte sich in Embryonalstellung zusammen und hielt ihre Arme schützend vor ihren Bauch. Sascha wollte Kerstin zu Hilfe kommen und rief dabei immer wieder "Walter, lass sie in ruhe, sie hat doch gar nichts damit zu tun!" "Doch hat sie", fuhr Walter sie an "Sie hat sich zwischen uns gedrängt!". Sascha erwiderte darauf "Was redest du denn da für einen Müll? Sie hat sich nirgendwo zwischengedrängt, denn wo nichts war, kann auch nichts sein!". Bei diesen Worten ließ sie endlich von Kerstin ab und wandte sich Sascha zu, in dem Moment kamen die Schlusen, griffen Walter von hinten, diese wehrte sich heftig, und brachten sie weg. Sascha wand sich der verletzten Kerstin zu und schrie "Kann nicht endlich jemand den Doc. holen? Sie braucht Hilfe."
Sie hatte große Angst ihre Freundin und auch große Liebe zu verlieren.

Am Abend ging Sascha auf die Krankenstation und brachte Kerstin das Essen, diese lag im Bett und beobachtete, wie sie herein kam und fragte "Seit wann bringst du denn das Essen?" "Seit ich Ilse bestochen habe.",
flüsterte diese und lächelte Kerstin an, diese tat es ihr nach. Sie ging langsam zu Kerstin ans Bett und fragte Andy "Kann ich kurz bei ihr bleiben?
Auf Dauer kann es hier allein ganz schön trostlos sein." Er nickte verständnisvoll und schloss die Tür. Sascha näherte sich langsam Kerstin, diese fragte langsam "Warum tust du das alles? Ich meine warum kümmerst du dich so aufopferungsvoll um mich? Was willst du damit erreichen?" Sascha erstarrte und sah sie an, sie wusste nicht was sie erwidern sollte, was sollte sie denn auch sagen? Die Wahrheit wollte Kerstin nicht hören und irgendeine Lüge wollte sie ihr auch nicht auftische, also sagte sie einfach. "Vielleicht mache ich es nur aus Höflichkeit, wahrscheinlich aus Freundschaft oder eher, weil ich dich sehr mag und meine Gefühle schon über Freundschaft hinaus gehen." Kerstin war wie vor den Kopf gestoßen, 'Hat Sascha mir grad, mitten ins Gesicht, ihre Liebe zu mir gestanden?', sie wusste nicht was sie darauf erwidern sollte.
Sie drehte ihren Kopf in Richtung Fenster und begann "Sascha, du weißt ich mag dich auch sehr. Doch, wie ich dir schon heute in der Zelle sagte, ich bin Verlobt. Ich kann mich doch nicht von heute auf morgen gegen mein altes Leben mit Michael und für ein neues Leben im Knast mit dir entscheiden. Bitte versteh mich doch." Kerstin liefen bei diesen Worten Tränen über ihre Wangen, sie wusste, dass sie sich selbst belog. Auch Sascha rang um Fassung, Kerstins Worte hatten sie tief getroffen, doch sie wollte es sich nicht anmerken lassen.
"Also gut, ich stell dir dann jetzt dein Essen hin, lass es dir schmecken und werd schnell wieder gesund, ja? Ich will dich so schnell wie möglich wieder auf Station sehen.", sagte sie und wollte gehen, doch Kerstin griff ihre Hand
"Sascha warte. Ich möchte das alles zwischen uns nicht kaputt machen, du bedeutest mir sehr viel, bitte las es nicht zu, dass diese Sache alles zerstört." Sascha zwang sich zu einem lächeln,  welches jedoch nicht ihre Augen erreichte, drehte sich zu Kerstin um und drückte ihre Hand. "Keine Angst, nichts wird zwischen uns stehen, wir sind doch Erwachsene Leute und können wie immer miteinander umgehen. Schlaf gut, das beschleunigt den Heilungsprozess, hab ich mal gelesen." Mit diesen Worte drehte sie sich um und verließ diesmal endgültig den Raum.

Am nächsten Morgen erfuhr Sascha, dass Walter erst einmal in den Bunker wanderte und dann in Einzelhaft kam, deshalb wurde ihre Zelle neu belegt und es sollte niemand anderes als Kerstin Walters ehemaliges Bett bekommen, und da Mel gerade auf die C verlegt wurde, wegen Drogenbesitz und Handel, war sie mit Kerstin dann ganz allein auf der Zelle. Sie wusste nicht, wie sie darauf reagieren sollte, ob sie sich freuen oder fluchen sollte. Sie beschloss, dass das Schicksal ihr auf jeden fall übel mitspielte.
Erst traf sie Kerstin, dann war sie unerreichbar und jetzt mit ihr auf einer Zelle, ALLEIN. Zu allem Überfluss stand dann auch noch Jansen in der Tür "Na Mehring, sind doch tolle Neuigkeiten, oder? Du mit der Herzog in einem Zimmer oder auch in einem Bett? Ach, dass hab ich ganz vergessen, sie steht ja überhaupt nicht auf dich!", sagte er und grinste siegessicher.
Doch er hatte nicht mit Saschas Konter gerechnet. "Was weißt du schon von Liebe, deine Frau spielt doch nur Hausfrau und kümmert sich um eure Kinder, während du dich fröhlich mit einem Knacki, oder auch anderen Frauen,  nach der anderen begnügst. Wundert mich das du da noch durchsiehst und deine Frau anscheinend keine blassen Schimmer davon hat was für eine Schlampe sie als Mann hat."
Jansen kochte vor Wut und wollte gerade auf Sascha los gehen, da kam Simone in die Zelle und wollte mit Sascha reden.

Zur gleichen Zeit auf der Krankenstation:
Kerstin war wie vom Donner getroffen, die Nachricht kam so unverhofft. Sie sollte mit Sascha auf eine Zelle, mit der Person, die ihr erst gestern Abend ihre Liebe gestanden hatte?
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