Die Legende von Hecht
von Clint
Kurzbeschreibung
Ich arbeite gerade an einer Geschichte namens "Die Legende von Hecht", die in der Welt Zamonien spielt. Ein paar Ideen habe ich schon verabeitet, jedoch ist die Geschichte noch laaaaaange nicht fertig und ich habe noch viele Weitere.
GeschichteAllgemein / P6 / Gen
04.02.2010
04.02.2010
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04.02.2010
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Prolog
Hier fängt die Geschichte an. Damals, als Wolpertingen noch eine Fallenstadt war, segelten wir auf dem Kranich Richtung Malmström. Hecht stand wie immer mies gelaunt an seinem tiefer gelegten Steuerruder und hatte uns auch diesmal nicht verraten, wohin er uns führte. Aber wir wussten, dass er es bald sagen würde und wir ihm vertrauen konnten und so machte sich keiner unnötige Gedanken.
Ich werde dieses Bild von ihm immer im Kopf behalten. Wie anmutig er mit seinem breiten Kreuz am Steuer stand, seinen prächtigen Hut trug, der die Hälfte seiner Größe ausmachte, und wie er die Kommandos bellte. Dabei die Augen halb zugekniffen und den linken Mundwinkel leicht verzogen.
Grimmig, aber konzentriert segelte er uns bis zum Ende der Welt, während wir auf dem Schiff schrubbten, in den Seilen rumkletterten und die Segel hissten. Ja Kinder, ich glaube ihr hättet das Leben auf dem Kranich nicht gemocht. Und vor Hecht hättet ihr vielleicht keine Angst aber Respekt gehabt, obwohl ihr mittlerweile genau so groß seid wie er. Jeder von uns respektierte Hecht. Und er respektierte uns alle und wir folgten seinen Anweisungen.
Am späten Abend fuhr der Kranich geradewegs in eine Flaute. Wir zogen die Segel ein und nutzen die Zeit sinnvoll: Zum Trinken und Essen. Wir stießen an auf die Abenteuer, die wir erlebt und vor allem überlebt hatten, und auf die, die noch vor uns lagen. Levke, unser Koch – übrigens ein Hundling und ein ausgezeichneter Angler - bereitete unsere Leibspeise vor: Kohlrabisuppe mit Fischbällchen. Die Mannschaft konnte nie genug davon kriegen. Der Mond schien sehr hell, als wir uns auf dem Deck versammelten und geräuschvoll zusammen aßen. Sogar Hecht hatte seinen Platz am Steuerruder verlassen und gesellte sich dazu. „Stärkt euch, Männer. Der morgige Tag wird kräfteraubend.“ Er nahm sich ein Stück Brot und setzte sich auf ein zusammengerolltes Tau.
„Hört mal kurz auf zu Schmatzen!“ rief Nilena plötzlich. Ja, wir hatten auch eine Frau an Bord. Sie brachte allerdings kein Unglück. Dieses Wolpertinger-Mädchen hatte uns schon oft gute Dienste geleistet und war eher ein Glücksbringer. „Ich höre etwas!“ Es wurde toten still auf dem Schiff. Ich vernahm nur das Plätschern des Ozeans. Nilena richtete sich auf. „Ich glaube es sind Tratschwellen. Zwei Stück. Sie stöhnen sehr angestrengt. Und sie… sie flüchten!“ Beunruhigt stellte Levke seine Schüssel ab: „Wovor flüchten sie?“
Plötzlich senkte sich ein riesiger Schatten über das Schiff. Ich zuckte zusammen und blickte zum Himmel. Da flog etwas über dem Schiff entlang!
„Keine Panik, das ist nur unser Möchtegern-Schuhu.“ Nilena war die einzige, die sich nicht erschrocken hatte. „Ich höre aber noch Etwas… ein tiefes Brummen. Es kommt näher…“
Das fliegende Etwas setzte zum Landeanflug an und sein Schatten wurde immer kleiner. Es war tatsächlich nur der yhollische Uhu. Er war so hoch geflogen, dass sein Schatten der eines Drachen hätte sein können. Aber was hörte Nilena da noch? Nun landete der Uhu auf der Schulter von Hecht und war kaum größer als eine Phogarre. „Ich kann euch sagen, was da so brummt.“ piepste er. „Wir werden ihn bald erreicht haben. Es ist der Malmstrom und der Kranich befindet sich schon in seinen Strömungen. Ich schätze in drei vier fünf Stunden werden wir da sein.“
„Danke“ knurrte Hecht und hielt ihm ein Stückchen Brot hin. Der Uhu schnappte sich sein Futter und flog zu seinem Vogelhäuschen, das am Mast hing.
Hecht räusperte sich: „Ich möchte nun, dass ihr alle schlafen geht. Ihr seid bestimmt müde. Sammelt noch etwas Kraft. Wenn ich eure Hilfe brauche, werde ich die Glocke läuten. Geht jetzt, legt euch nieder.“
Keiner murrte. Auch ich ging unter Deck in meine Kajüte und legte mich in die Hängematte. Es dauerte nur Sekunden, bis ich eingeschlafen war.
Mein Rücken schmerzte, als ich schweißgebadet aufwachte. Wieso lag ich auf dem Boden? Warum habe ich nicht gemerkt, dass ich aus der Hängematte gefallen war? Als ich mich langsam umdrehte erblickte ich Levke, der halb über einem Fass lag. Was war hier los? Und warum war es so heiß? Ich rappelte mich auf und torkelte ein paar Schritte vorwärts. Das gesamte mittlere Deck versank im Chaos. Kisten rutschten, Fässer rollten durch die Gegend und von meinen Kameraden lag kein einziger mehr in seiner Hängematte. Anscheinend schien nichts von all dem hier richtig gesichert gewesen zu sein für das, was letzte Nacht passiert war. Moment mal. War es schon Tag? Und was war überhaupt passiert? Mein Blick wanderte zur Treppe. Ein Lichtstrahl fiel fast senkrecht hinab. Stand die Sonne schon am höchsten? Ich stolperte durch den Gang und stieg nach oben an Deck. Meine Augen brannten aufgrund der Helligkeit. Ich musste die Hand schützend vors Gesicht halten.
„Willkommen zurück unter den Lebenden“ knurrte da jemand. Als sich meine Augen an die Helligkeit gewöhnten, konnte ich ihn erkennen. „Hecht! Was ist passiert? Was ist hier los?“ Hecht saß auf der Reling, den Uhu auf seiner Schulter, und schaute aufs Meer hinaus. „Ihr habt geschlafen wie die Toten. Auf dem Kranich war es so still wie schon lange nicht mehr.“ sagte er mit ruhiger Stimme. „Was passiert ist, ist allein meine Schuld. Ich werde es nacher beim Ting erklären, wenn alle wieder wach sind.“ Ich beließ es dabei. Es hatte keinen Sinn, jetzt weiter zu bohren. Hecht hatte keine Lust, alles mehrmals erklären zu müssen. „Trink etwas und lass dir diese frische Meeresbrise in die Nase steigen.“ riet er mir.
Nach und nach torkelten auch die anderen nach oben an Deck. Da stieg Nilena zum Deck hinauf, dort Levke, dann kamen DeLucca, Ebbe, Oswaldo und Napaj. Bildete ich es mir nur ein oder sah ich tatsächlich ein leicht spöttisches Lächeln auf Hechts Gesicht?
Hier fängt die Geschichte an. Damals, als Wolpertingen noch eine Fallenstadt war, segelten wir auf dem Kranich Richtung Malmström. Hecht stand wie immer mies gelaunt an seinem tiefer gelegten Steuerruder und hatte uns auch diesmal nicht verraten, wohin er uns führte. Aber wir wussten, dass er es bald sagen würde und wir ihm vertrauen konnten und so machte sich keiner unnötige Gedanken.
Ich werde dieses Bild von ihm immer im Kopf behalten. Wie anmutig er mit seinem breiten Kreuz am Steuer stand, seinen prächtigen Hut trug, der die Hälfte seiner Größe ausmachte, und wie er die Kommandos bellte. Dabei die Augen halb zugekniffen und den linken Mundwinkel leicht verzogen.
Grimmig, aber konzentriert segelte er uns bis zum Ende der Welt, während wir auf dem Schiff schrubbten, in den Seilen rumkletterten und die Segel hissten. Ja Kinder, ich glaube ihr hättet das Leben auf dem Kranich nicht gemocht. Und vor Hecht hättet ihr vielleicht keine Angst aber Respekt gehabt, obwohl ihr mittlerweile genau so groß seid wie er. Jeder von uns respektierte Hecht. Und er respektierte uns alle und wir folgten seinen Anweisungen.
Am späten Abend fuhr der Kranich geradewegs in eine Flaute. Wir zogen die Segel ein und nutzen die Zeit sinnvoll: Zum Trinken und Essen. Wir stießen an auf die Abenteuer, die wir erlebt und vor allem überlebt hatten, und auf die, die noch vor uns lagen. Levke, unser Koch – übrigens ein Hundling und ein ausgezeichneter Angler - bereitete unsere Leibspeise vor: Kohlrabisuppe mit Fischbällchen. Die Mannschaft konnte nie genug davon kriegen. Der Mond schien sehr hell, als wir uns auf dem Deck versammelten und geräuschvoll zusammen aßen. Sogar Hecht hatte seinen Platz am Steuerruder verlassen und gesellte sich dazu. „Stärkt euch, Männer. Der morgige Tag wird kräfteraubend.“ Er nahm sich ein Stück Brot und setzte sich auf ein zusammengerolltes Tau.
„Hört mal kurz auf zu Schmatzen!“ rief Nilena plötzlich. Ja, wir hatten auch eine Frau an Bord. Sie brachte allerdings kein Unglück. Dieses Wolpertinger-Mädchen hatte uns schon oft gute Dienste geleistet und war eher ein Glücksbringer. „Ich höre etwas!“ Es wurde toten still auf dem Schiff. Ich vernahm nur das Plätschern des Ozeans. Nilena richtete sich auf. „Ich glaube es sind Tratschwellen. Zwei Stück. Sie stöhnen sehr angestrengt. Und sie… sie flüchten!“ Beunruhigt stellte Levke seine Schüssel ab: „Wovor flüchten sie?“
Plötzlich senkte sich ein riesiger Schatten über das Schiff. Ich zuckte zusammen und blickte zum Himmel. Da flog etwas über dem Schiff entlang!
„Keine Panik, das ist nur unser Möchtegern-Schuhu.“ Nilena war die einzige, die sich nicht erschrocken hatte. „Ich höre aber noch Etwas… ein tiefes Brummen. Es kommt näher…“
Das fliegende Etwas setzte zum Landeanflug an und sein Schatten wurde immer kleiner. Es war tatsächlich nur der yhollische Uhu. Er war so hoch geflogen, dass sein Schatten der eines Drachen hätte sein können. Aber was hörte Nilena da noch? Nun landete der Uhu auf der Schulter von Hecht und war kaum größer als eine Phogarre. „Ich kann euch sagen, was da so brummt.“ piepste er. „Wir werden ihn bald erreicht haben. Es ist der Malmstrom und der Kranich befindet sich schon in seinen Strömungen. Ich schätze in drei vier fünf Stunden werden wir da sein.“
„Danke“ knurrte Hecht und hielt ihm ein Stückchen Brot hin. Der Uhu schnappte sich sein Futter und flog zu seinem Vogelhäuschen, das am Mast hing.
Hecht räusperte sich: „Ich möchte nun, dass ihr alle schlafen geht. Ihr seid bestimmt müde. Sammelt noch etwas Kraft. Wenn ich eure Hilfe brauche, werde ich die Glocke läuten. Geht jetzt, legt euch nieder.“
Keiner murrte. Auch ich ging unter Deck in meine Kajüte und legte mich in die Hängematte. Es dauerte nur Sekunden, bis ich eingeschlafen war.
Mein Rücken schmerzte, als ich schweißgebadet aufwachte. Wieso lag ich auf dem Boden? Warum habe ich nicht gemerkt, dass ich aus der Hängematte gefallen war? Als ich mich langsam umdrehte erblickte ich Levke, der halb über einem Fass lag. Was war hier los? Und warum war es so heiß? Ich rappelte mich auf und torkelte ein paar Schritte vorwärts. Das gesamte mittlere Deck versank im Chaos. Kisten rutschten, Fässer rollten durch die Gegend und von meinen Kameraden lag kein einziger mehr in seiner Hängematte. Anscheinend schien nichts von all dem hier richtig gesichert gewesen zu sein für das, was letzte Nacht passiert war. Moment mal. War es schon Tag? Und was war überhaupt passiert? Mein Blick wanderte zur Treppe. Ein Lichtstrahl fiel fast senkrecht hinab. Stand die Sonne schon am höchsten? Ich stolperte durch den Gang und stieg nach oben an Deck. Meine Augen brannten aufgrund der Helligkeit. Ich musste die Hand schützend vors Gesicht halten.
„Willkommen zurück unter den Lebenden“ knurrte da jemand. Als sich meine Augen an die Helligkeit gewöhnten, konnte ich ihn erkennen. „Hecht! Was ist passiert? Was ist hier los?“ Hecht saß auf der Reling, den Uhu auf seiner Schulter, und schaute aufs Meer hinaus. „Ihr habt geschlafen wie die Toten. Auf dem Kranich war es so still wie schon lange nicht mehr.“ sagte er mit ruhiger Stimme. „Was passiert ist, ist allein meine Schuld. Ich werde es nacher beim Ting erklären, wenn alle wieder wach sind.“ Ich beließ es dabei. Es hatte keinen Sinn, jetzt weiter zu bohren. Hecht hatte keine Lust, alles mehrmals erklären zu müssen. „Trink etwas und lass dir diese frische Meeresbrise in die Nase steigen.“ riet er mir.
Nach und nach torkelten auch die anderen nach oben an Deck. Da stieg Nilena zum Deck hinauf, dort Levke, dann kamen DeLucca, Ebbe, Oswaldo und Napaj. Bildete ich es mir nur ein oder sah ich tatsächlich ein leicht spöttisches Lächeln auf Hechts Gesicht?