Oktoberschnee
von Exile
GeschichteAllgemein / P12 / Gen
Alister Fletcher
Lara Croft
15.10.2009
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1
419
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Oktoberschnee
Bleigrau hob sich der Himmel im Kontrast zu den weißen Schneeflocken ab. Die blassgrünen Äste
der Bäume ragten in den Himmel wie Mahnmale an die Vergänglichkeit.
Ein eiskalter Wind trieb den wenigen Menschen, die sich nach draußen wagten, Tränen in die
Augen, ließ sie an vergangene Winter zurückdenken. So sehr die letzten Strahlen der Herbstsonne
sich auch bemühten, es erschien unmöglich, Licht und Wärme in diesen grauen, zu früh erkalteten
Tag zu bringen.
Eine ältere Frau lief mit einem violetten Regenschirm durch die Straßen, ihre Stiefel schoben
energisch den wenigen Schnee zur Seite, sie wirkte wie eine Fee, welche Versucht, Farbe in eine
graue Welt zu bringen. Der leuchtend bunte Schirm schwebte über ihrem Kopf, an Mauern vorbei,
an Fenster, Zäunen. Die groben Steine einer hohen Mauer waren leicht mit Schnee bedeckt,
dahinter ragten tote Bäume in den Himmel. Es schien, als ob sie seufzten, die Eiseskälte mit
Wehklagen begrüßten.
Die Noten eines langsamen Liedes durchschnitten die kühlen Winde, umspielten die Ohren der
Frau, die ihre Schritte beschleunigte, an der Mauer weiterging. Eilig passierte sie das fest
verschlossene Tor, hinter dem die leise Musik lauter wurde. Menschen, schwarzgekleidet, einem
Schwarm Krähen ähnlich, standen dichtgedrängt hinter dunkelgrünen Tannen.
Geigen waren hier am lautesten zu hören, vermischt mit dem leisen Schluchzen trauernder
Einsamer. Ein Pfarrer stand auf einem winzigen Podium, der Wind zerrte an seinen grauen Haaren,
trieb ihm Tränen ins Gesicht. Mit ruhiger Stimme fuhr er fort:
„Zu früh aus dem Leben gerissen,
zu jung um alles gewusst zu haben,
sieht er nun auf uns herab.
Möge Gott seiner Seele gnädig sein,
und möge er die bestrafen, die ihn um sein Leben brachten.“
Bei seinen letzten Worten waren viele Tränen geflossen, überall, nur bei einer Frau nicht. Ihre
schlanke Statur durch einen Mantel verhüllt, die Hände vor dem Bauch gefaltet, einen Schleier vor
den Augen, starrte sie in die Ferne. Der Wind spielte mit einer losgelösten Strähne ihres rotbraunen
Haares, es schien, als solle auch dieser letzte farbige Punkt verschwinden. Unter ihren Händen lag
ein Foto, neu, leuchtende Farben. Die Stimme des Priesters verklang, als Lady Croft mit leisen
Schritten nach vorn trat, ein Streichholz entzündete, und eine Ecke des Papiers aufflammte.
Mit leiser, klarer Stimme hauchte sie wenige Worte.
„Du bleibst in unseren Herzen, Allister.
Wir haben dich alle geliebt,
und werden dich immer lieben.
Für immer.
Ich verspreche es.“
Ungesehen von anderen Augen, streifte sie sich den Schleier erneut über die dunklen Augen, und
verließ, fast unbemerkt, und zu still für eine Beerdigung, den Friedhof.
Bleigrau hob sich der Himmel im Kontrast zu den weißen Schneeflocken ab. Die blassgrünen Äste
der Bäume ragten in den Himmel wie Mahnmale an die Vergänglichkeit.
Ein eiskalter Wind trieb den wenigen Menschen, die sich nach draußen wagten, Tränen in die
Augen, ließ sie an vergangene Winter zurückdenken. So sehr die letzten Strahlen der Herbstsonne
sich auch bemühten, es erschien unmöglich, Licht und Wärme in diesen grauen, zu früh erkalteten
Tag zu bringen.
Eine ältere Frau lief mit einem violetten Regenschirm durch die Straßen, ihre Stiefel schoben
energisch den wenigen Schnee zur Seite, sie wirkte wie eine Fee, welche Versucht, Farbe in eine
graue Welt zu bringen. Der leuchtend bunte Schirm schwebte über ihrem Kopf, an Mauern vorbei,
an Fenster, Zäunen. Die groben Steine einer hohen Mauer waren leicht mit Schnee bedeckt,
dahinter ragten tote Bäume in den Himmel. Es schien, als ob sie seufzten, die Eiseskälte mit
Wehklagen begrüßten.
Die Noten eines langsamen Liedes durchschnitten die kühlen Winde, umspielten die Ohren der
Frau, die ihre Schritte beschleunigte, an der Mauer weiterging. Eilig passierte sie das fest
verschlossene Tor, hinter dem die leise Musik lauter wurde. Menschen, schwarzgekleidet, einem
Schwarm Krähen ähnlich, standen dichtgedrängt hinter dunkelgrünen Tannen.
Geigen waren hier am lautesten zu hören, vermischt mit dem leisen Schluchzen trauernder
Einsamer. Ein Pfarrer stand auf einem winzigen Podium, der Wind zerrte an seinen grauen Haaren,
trieb ihm Tränen ins Gesicht. Mit ruhiger Stimme fuhr er fort:
„Zu früh aus dem Leben gerissen,
zu jung um alles gewusst zu haben,
sieht er nun auf uns herab.
Möge Gott seiner Seele gnädig sein,
und möge er die bestrafen, die ihn um sein Leben brachten.“
Bei seinen letzten Worten waren viele Tränen geflossen, überall, nur bei einer Frau nicht. Ihre
schlanke Statur durch einen Mantel verhüllt, die Hände vor dem Bauch gefaltet, einen Schleier vor
den Augen, starrte sie in die Ferne. Der Wind spielte mit einer losgelösten Strähne ihres rotbraunen
Haares, es schien, als solle auch dieser letzte farbige Punkt verschwinden. Unter ihren Händen lag
ein Foto, neu, leuchtende Farben. Die Stimme des Priesters verklang, als Lady Croft mit leisen
Schritten nach vorn trat, ein Streichholz entzündete, und eine Ecke des Papiers aufflammte.
Mit leiser, klarer Stimme hauchte sie wenige Worte.
„Du bleibst in unseren Herzen, Allister.
Wir haben dich alle geliebt,
und werden dich immer lieben.
Für immer.
Ich verspreche es.“
Ungesehen von anderen Augen, streifte sie sich den Schleier erneut über die dunklen Augen, und
verließ, fast unbemerkt, und zu still für eine Beerdigung, den Friedhof.