And I am here still waiting
von Caro88
Kurzbeschreibung
Eine neue Vollmondnacht überstrahlt Oz, doch nicht alles kommt, wie es geplant war. [Teil 9/12]
GeschichteLiebesgeschichte / P12 / MaleSlash
Elphaba Thropp
Glinda/Galinda Upland of the Upper Uplands
13.09.2009
02.03.2010
9
8.406
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13.09.2009
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Disclaimer: Wicked gehört mir in keinster Weise, ich leihe es mir für meine Fanfic aus. "The dance (feat. Megan Hilty)" (Songtext) ist von "Keys - The Music of Scott Alan", geschrieben von Scott Alan. Wer reinhören möchte: http://www.youtube.com/watch?v=xYsO9NKRJXw
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So it was 3:15 in the morning
And we were dancing
Es war eine wolkenverhangene Nacht, als Elphaba zu Glinda zurückkehrte. Sie musste vorsichtig fliegen, um nicht ungewollt mit Türmen, Bäumen oder Vogelschwärmen zusammenzustoßen. Denn das hätte auf jeden Fall einen schweren, wenn nicht sogar tödlichen Sturz zur Folge gehabt. Die blonde Hexe hatte ungeduldig an ihrem Fenster auf sie gewartet und gelächelt, als sie die zusammengekrümmte Gestalt auf dem Besen erspähte. Galant war Elphaba von ihrem Besen in Glindas Gemach geglitten.
And the world around us was frozen
And we kept on dancing
It felt good to be dancing
Die dunklen Augen der grünen Hexe gingen ihr über, als sie von dem Fluggerät in ihrer Hand aufschaute. Unzählige Kerzen erhellten den gesamten Raum. Sprachlos blickte Elphaba sich um. Bei ihren letzten Besuchen war ihr das Zimmer gar nicht richtig aufgefallen. Ein großes Himmelbett aus dunklem Holz stand an einer Wand, gesäumt von seidenen Vorhängen. Sie konnte zahlreiche, scheinbar achtlos hingeworfene Kleider und die zerwühlten Laken erkennen. War sie etwa erst so spät gekommen?
Ihr Blick glitt weiter über Regale voll schwerer Literatur, die sich bis zur stuckverzierten Decke zu erstrecken schienen. Alte, ledergebundene Bücher drängten sich ehrwürdig zwischen modernen Zeitschriften. Elphaba konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen, hatte Glinda sich zu ihrer gemeinsamen Studentenzeit doch nie viel ums Lesen gekümmert.
Auf der Seite der Fensterfront stand ein Schreibtisch, über und über mit Papierstapeln beladen. Genauso hatte er auch ausgesehen, als Elphaba zum ersten Mal hierher gekommen war, um ihren Brief zu hinterlassen.
„Gefällt es dir?”, fragte Glinda leise, während sie ihre Hand auf Elphabas Rücken legte. Diese drehte sich erschrocken um, als sie durch die Stimme und die sanfte Berührung aus ihrem Staunen gerissen wurde.
Ihr stockte bei dem Anblick vor ihr der Atem. Die Herrscherin von Oz trug ein wunderschönes Kleid, welches im Schein der Kerzen golden schimmerte. Ihre blonden Locken umrahmten ihr Gesicht und fielen über ihre Schultern.
„Glinda … ich …“
„Bin sprachlos? Schockiert?”, fragte Glinda lächelnd. Es war ungewöhnlich, Elphaba derart um Worte ringen zu sehen. Sonst war sie eine Künstlerin der scharfen Worte.
„ … Ersteres“, brachte die grüne Hexe hervor, während ihr Blick an den Kurven der anderen Frau entlangglitt.
Ein mädchenhaftes Kichern erfüllte den Raum. Ein Geräusch, das beide für einen Moment in ihre gemeinsame Vergangenheit zurückschleuderte. Und dann nahm Glinda eine grüne Hand in ihre und sagte: „Du musst gar nichts sagen.“ Die Angesprochene schaute verlegen zu Boden.
„Komm, Elphie, tanz mit mir, wie damals in Shiz, als ich es dir beigebracht habe. Erinnerst du dich noch?“
Elphaba blickte auf und nickte lächelnd.
And we danced until morning
I, her princess, and she was my queen
Still legten sie die Arme umeinander. Glinda schmiegte sich seufzend an den hageren Körper, während Elphaba sie näher zu sich zog und tief einatmete. Zwar liebte sie das Gefühl von Wind und Freiheit, wenn sie flog, doch einem Menschen nahe genug zu sein, um dessen Wärme zu spüren, um den ganz eigenen Duft zu kosten, war so selten, dass es sie jetzt zu überwältigen schien.
And the music was our serenade
And we danced to the silence of the night
How I loved to be by her side
So we kept dancing
In der Stille der Nacht waren nur das Rascheln von Stoff und das leise Geräusch von zierlichen Damenschuhen auf dem Holzfußboden zu hören. Die Dienerschaft, die tagsüber in Glindas Zimmern ein- und ausging, schlief längst. Niemand wollte mehr etwas von ihr. Niemand brauchte ihre Hilfe oder ihren Rat. Für die wenigen Stunden der Vollmondnächte konnte sie den Schutzwall, der ihr Inneres behütete, senken. Die Dinge, die dann passierten, waren jene, die wirklich zählten und ihrem Herzen etwas bedeuteten. Sie sah sich nicht mit einer verschlingenden, stets unzufriedenen Menge konfrontiert, sondern Elphaba stand vor ihr.
Ihre wunderschöne, störrische, dunkle Elphaba.
Als Glinda aufblickte, wurde ihr plötzlich schwindlig. Das Korsett raubte ihr den Atem. Oder waren es das markante Gesicht und der ruhige Blick der grünen Hexe? Und wieso raste ihr Herz und rauschte das Blut in ihren Ohren so laut, dass sie keine anderen Geräusche mehr wahrnahm? Warum drehte sich nur die Welt so schnell?
Elphaba spürte, wie Glinda schwankte und verstärkte ihren Griff um deren schlanke Taille. Besorgt suchte sie die blauen Augen und Oz‘ Herrscherin lächelte beschwichtigend.
Sie brauchten keine Worte, um einander zu verstehen. Oft reichte schon eine hochgezogene Braue, ein Augenverdrehen oder eine bestimmte Geste, damit die eine verstand, was die andere meinte.
Doch Glinda wollte in diesen Nächten nicht interpretieren, auch nicht hinterfragen. Also kuschelte sie sich näher an Elphaba und schloss die Augen.
Beide hörten in ihrem Inneren die gleiche Melodie, die vor Jahren Galinda auf die Idee gebracht hatte, ihrer Zimmergenossin das Tanzen beizubringen. Sie bewegten sich in scheinbar mühelosem Gleichklang, in gemeinsamer Erinnerung.
She wasn't one to hold me
She didn't care for kisses
Or telling me she loved me
Es waren eben diese Umarmungen, die der blonden Hexe früher schon versichert hatten, dass Elphaba sich um sie sorgte. Es waren auch Jahre später die Umarmungen, welche ihr Halt gaben, und das Gefühl von Geborgenheit.
Für Elphaba waren sie ein Spiegel ihrer Gefühle. Hatte sie bezüglich TIERrechten oder ähnlichen politischen Themen immer eine sehr klare Meinung und eine schneidend scharfe Zunge, waren ihr die eigenen inneren Tumulte immer gefährlich und undurchsichtig vorgekommen. So sehr, dass sie sich selbst nicht traute, ihnen eine Stimme zu geben. Deswegen war sie stets fasziniert von Galindas Mundwerk gewesen. Glinda hingegen kam ihr ruhiger vor, gesetzter und gelassener. Hatten die Jahre sie beide so sehr verändert? Passten sie noch immer zusammen, als wären sie Puzzleteile eines riesigen Bildes?
Doch alle Fragen, die in ihr aufbegehrten, fanden ihre Antwort in den blauen Augen vor ihr.
Stronger and deeper the music grew
Until we knew, in a moment the dance
Would end with the sun
But the music was our serenade
And I held on to what could have been
We could have danced ‘til the last morning came
In den schlanken Armen der Hexe kamen Glindas Gedanken endlich vom vergangenen Treffen vor einem Monat ab. Vier Wochen lang hatte sie nicht anderes gekonnt als sich auszumalen, was hätte sein können, wenn damals in der Smaragdstadt alles anders verlaufen wäre.
Vielleicht hätten sie wirklich zusammen sein können? Um gemeinsam Oz zu verändern?
Doch jeder Weg, den ihr Verstand nahm, führte sie nur dazu, dass sie sich eigentlich gar nicht dieses Was wäre wenn vorstellen wollte. Es machte sie traurig und dafür hatte Glinda keinen Grund. Elphaba war zu ihr gekommen, was im Endeffekt alles war, was zählte.
But, the song was over
The dance had ended
And the night was morning
And she said she loved me
Well, she didn't say it, but she didn't have to
Doch auch dieses Mal wich die Nacht dem Morgen. Ein trüber Sonnenaufgang verriet die Ankunft eines neuen Tages. Lange blickten sich die Hexen an. Prägten sich Einzelheiten und Gesichtszüge ein, als würden sie sich lange Zeit nicht sehen. Aber sie wussten beide, dass ihre gemeinsame Zeit noch nicht vorbei war.
The dance, between a princess and her queen
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So it was 3:15 in the morning
And we were dancing
Es war eine wolkenverhangene Nacht, als Elphaba zu Glinda zurückkehrte. Sie musste vorsichtig fliegen, um nicht ungewollt mit Türmen, Bäumen oder Vogelschwärmen zusammenzustoßen. Denn das hätte auf jeden Fall einen schweren, wenn nicht sogar tödlichen Sturz zur Folge gehabt. Die blonde Hexe hatte ungeduldig an ihrem Fenster auf sie gewartet und gelächelt, als sie die zusammengekrümmte Gestalt auf dem Besen erspähte. Galant war Elphaba von ihrem Besen in Glindas Gemach geglitten.
And the world around us was frozen
And we kept on dancing
It felt good to be dancing
Die dunklen Augen der grünen Hexe gingen ihr über, als sie von dem Fluggerät in ihrer Hand aufschaute. Unzählige Kerzen erhellten den gesamten Raum. Sprachlos blickte Elphaba sich um. Bei ihren letzten Besuchen war ihr das Zimmer gar nicht richtig aufgefallen. Ein großes Himmelbett aus dunklem Holz stand an einer Wand, gesäumt von seidenen Vorhängen. Sie konnte zahlreiche, scheinbar achtlos hingeworfene Kleider und die zerwühlten Laken erkennen. War sie etwa erst so spät gekommen?
Ihr Blick glitt weiter über Regale voll schwerer Literatur, die sich bis zur stuckverzierten Decke zu erstrecken schienen. Alte, ledergebundene Bücher drängten sich ehrwürdig zwischen modernen Zeitschriften. Elphaba konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen, hatte Glinda sich zu ihrer gemeinsamen Studentenzeit doch nie viel ums Lesen gekümmert.
Auf der Seite der Fensterfront stand ein Schreibtisch, über und über mit Papierstapeln beladen. Genauso hatte er auch ausgesehen, als Elphaba zum ersten Mal hierher gekommen war, um ihren Brief zu hinterlassen.
„Gefällt es dir?”, fragte Glinda leise, während sie ihre Hand auf Elphabas Rücken legte. Diese drehte sich erschrocken um, als sie durch die Stimme und die sanfte Berührung aus ihrem Staunen gerissen wurde.
Ihr stockte bei dem Anblick vor ihr der Atem. Die Herrscherin von Oz trug ein wunderschönes Kleid, welches im Schein der Kerzen golden schimmerte. Ihre blonden Locken umrahmten ihr Gesicht und fielen über ihre Schultern.
„Glinda … ich …“
„Bin sprachlos? Schockiert?”, fragte Glinda lächelnd. Es war ungewöhnlich, Elphaba derart um Worte ringen zu sehen. Sonst war sie eine Künstlerin der scharfen Worte.
„ … Ersteres“, brachte die grüne Hexe hervor, während ihr Blick an den Kurven der anderen Frau entlangglitt.
Ein mädchenhaftes Kichern erfüllte den Raum. Ein Geräusch, das beide für einen Moment in ihre gemeinsame Vergangenheit zurückschleuderte. Und dann nahm Glinda eine grüne Hand in ihre und sagte: „Du musst gar nichts sagen.“ Die Angesprochene schaute verlegen zu Boden.
„Komm, Elphie, tanz mit mir, wie damals in Shiz, als ich es dir beigebracht habe. Erinnerst du dich noch?“
Elphaba blickte auf und nickte lächelnd.
And we danced until morning
I, her princess, and she was my queen
Still legten sie die Arme umeinander. Glinda schmiegte sich seufzend an den hageren Körper, während Elphaba sie näher zu sich zog und tief einatmete. Zwar liebte sie das Gefühl von Wind und Freiheit, wenn sie flog, doch einem Menschen nahe genug zu sein, um dessen Wärme zu spüren, um den ganz eigenen Duft zu kosten, war so selten, dass es sie jetzt zu überwältigen schien.
And the music was our serenade
And we danced to the silence of the night
How I loved to be by her side
So we kept dancing
In der Stille der Nacht waren nur das Rascheln von Stoff und das leise Geräusch von zierlichen Damenschuhen auf dem Holzfußboden zu hören. Die Dienerschaft, die tagsüber in Glindas Zimmern ein- und ausging, schlief längst. Niemand wollte mehr etwas von ihr. Niemand brauchte ihre Hilfe oder ihren Rat. Für die wenigen Stunden der Vollmondnächte konnte sie den Schutzwall, der ihr Inneres behütete, senken. Die Dinge, die dann passierten, waren jene, die wirklich zählten und ihrem Herzen etwas bedeuteten. Sie sah sich nicht mit einer verschlingenden, stets unzufriedenen Menge konfrontiert, sondern Elphaba stand vor ihr.
Ihre wunderschöne, störrische, dunkle Elphaba.
Als Glinda aufblickte, wurde ihr plötzlich schwindlig. Das Korsett raubte ihr den Atem. Oder waren es das markante Gesicht und der ruhige Blick der grünen Hexe? Und wieso raste ihr Herz und rauschte das Blut in ihren Ohren so laut, dass sie keine anderen Geräusche mehr wahrnahm? Warum drehte sich nur die Welt so schnell?
Elphaba spürte, wie Glinda schwankte und verstärkte ihren Griff um deren schlanke Taille. Besorgt suchte sie die blauen Augen und Oz‘ Herrscherin lächelte beschwichtigend.
Sie brauchten keine Worte, um einander zu verstehen. Oft reichte schon eine hochgezogene Braue, ein Augenverdrehen oder eine bestimmte Geste, damit die eine verstand, was die andere meinte.
Doch Glinda wollte in diesen Nächten nicht interpretieren, auch nicht hinterfragen. Also kuschelte sie sich näher an Elphaba und schloss die Augen.
Beide hörten in ihrem Inneren die gleiche Melodie, die vor Jahren Galinda auf die Idee gebracht hatte, ihrer Zimmergenossin das Tanzen beizubringen. Sie bewegten sich in scheinbar mühelosem Gleichklang, in gemeinsamer Erinnerung.
She wasn't one to hold me
She didn't care for kisses
Or telling me she loved me
Es waren eben diese Umarmungen, die der blonden Hexe früher schon versichert hatten, dass Elphaba sich um sie sorgte. Es waren auch Jahre später die Umarmungen, welche ihr Halt gaben, und das Gefühl von Geborgenheit.
Für Elphaba waren sie ein Spiegel ihrer Gefühle. Hatte sie bezüglich TIERrechten oder ähnlichen politischen Themen immer eine sehr klare Meinung und eine schneidend scharfe Zunge, waren ihr die eigenen inneren Tumulte immer gefährlich und undurchsichtig vorgekommen. So sehr, dass sie sich selbst nicht traute, ihnen eine Stimme zu geben. Deswegen war sie stets fasziniert von Galindas Mundwerk gewesen. Glinda hingegen kam ihr ruhiger vor, gesetzter und gelassener. Hatten die Jahre sie beide so sehr verändert? Passten sie noch immer zusammen, als wären sie Puzzleteile eines riesigen Bildes?
Doch alle Fragen, die in ihr aufbegehrten, fanden ihre Antwort in den blauen Augen vor ihr.
Stronger and deeper the music grew
Until we knew, in a moment the dance
Would end with the sun
But the music was our serenade
And I held on to what could have been
We could have danced ‘til the last morning came
In den schlanken Armen der Hexe kamen Glindas Gedanken endlich vom vergangenen Treffen vor einem Monat ab. Vier Wochen lang hatte sie nicht anderes gekonnt als sich auszumalen, was hätte sein können, wenn damals in der Smaragdstadt alles anders verlaufen wäre.
Vielleicht hätten sie wirklich zusammen sein können? Um gemeinsam Oz zu verändern?
Doch jeder Weg, den ihr Verstand nahm, führte sie nur dazu, dass sie sich eigentlich gar nicht dieses Was wäre wenn vorstellen wollte. Es machte sie traurig und dafür hatte Glinda keinen Grund. Elphaba war zu ihr gekommen, was im Endeffekt alles war, was zählte.
But, the song was over
The dance had ended
And the night was morning
And she said she loved me
Well, she didn't say it, but she didn't have to
Doch auch dieses Mal wich die Nacht dem Morgen. Ein trüber Sonnenaufgang verriet die Ankunft eines neuen Tages. Lange blickten sich die Hexen an. Prägten sich Einzelheiten und Gesichtszüge ein, als würden sie sich lange Zeit nicht sehen. Aber sie wussten beide, dass ihre gemeinsame Zeit noch nicht vorbei war.
The dance, between a princess and her queen