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Seherin des Verborgenen

von Sarafina
Kurzbeschreibung
GeschichteAllgemein / P18 / Gen
Dante Elise Gideon Lucan OC (Own Character) Tegan
26.07.2009
13.05.2016
174
159.546
6
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26.07.2009 1.528
 
Quartier in Berlin

Während sie sich über die Ereignisse der Nacht unterhielten, kamen sie zurück in den Dunklen Hafen. An der Tür zu seinem Quartier, verabschiedete sich Marcel von seinen Bruder und ging hinein. Im Quartier war es dunkel und mit einem mentalen Befehl schaltete er das Licht an. Eilig zog er das dreckige und von Blut durchtränkte T-Shirt aus.
„Wie lange bist du schon hier?“, fragte er.
„Nicht sehr lange. Ich habe auf deine Rückkehr gewartet, weil ich zwischendurch deine Wut spürte.“, antwortete Leonie. Marcel neigte den Kopf zu ihr. Sie saß auf dem Bett. Sie hatte noch immer das weite T-Shirt von eben an und die leichte Baumwollhose. Nun stand sie auf kam auf ihn zu. Marcel beobachtete sie und wartete ab bis sie vor ihm stand.
„Deine Onkel erwartet dich eigentlich bei deiner Tante.“, sagte Marcel.
„Meine Großmutter entschuldigt mich.“, erwiderte Leonie und strich mit ihren Händen über seine Arme. Sie seufzte und lehnte den Kopf an seine warme Brust. Entspannt schloss sie die Augen. Marcel legte die Arme um sie und hielt sie umschlungen.
„Ich habe die Wahrheit noch nicht offenbart. Tristan hat mich zwar gefragt aber ich sagte nicht, dass du meine Gefährtin bist.“, berichtete er.
„Sie werden bestimmt alle Vier einen Schreck bekommen.“, entgegnete Leonie.
„Das deine Großmutter jedoch keinen Schreck bekommt, dessen bist du dir sicher.“, sagte Marcel. Leonie befreite sich aus seiner Umarmung und sah ihn eindringlich an.
„Obwohl du nur mit ihr telefoniert hast, kennst du meine Großmutter schon. Sie hat zwar auch die Gabe des zweitens Gesicht aber sie hat 150 Jahre beim Stamm gelebt und zwei Söhne. Sie ist nicht so schreckhaft wie ich zu Anfang.
Ich sagte eben, ich hätte deine Wut gespürt. Was ist geschehen?“, wechselte sie schlagartig das Thema.
„Nichts Schlimmes. Der Rogue hätte mich zwar fast zu fassen bekommen, aber gegen solche Angriffe bin ich schon gefeit.“, erklärte Marcel.
„Sie haben es aber immer wieder getan.“, erwiderte Leonie.
„Du siehst einfach zu viel und so manches mal waren die Anderen besser über das Geschehen auf der Straße informiert, als ihre Gefährten.“, entschied Marcel.
„Bringst du das fertig, mich nicht mehr zu berühren? Wenn wir davon schon reden, wie willst du, ohne meinen Zorn zu wecken, überleben? Denn du kannst dir sicher sein, dass ich stinksauer werde, wenn ich dich bei einer Prostituierten sehe.“, wollte Leonie wissen.
„Leonie. Ich will kein Blut von dir. Nicht jetzt.“, weigerte er sich.
„Aber ...“, wollte sie protestieren, doch Marcel legte einen Finger auf ihren Mund.
„Wie stet es um eure Gesundheit?“, wollte er mit sanfter Stimme wissen und betonte das Wort „eure“.
„Mir geht es gut und der Kleine bringt meine schlechten Seiten zur Geltung.“, antwortete sie lachend.
„Waren deine schlechtesten Seiten nicht, zum Teil gefährliche Eigensinnigkeit und Streitsucht?“, neckte Marcel sie.
„Oh das kannst du gerne auch haben. Aber eigentlich dachte ich, du begnügst dich mit Übelkeit und einem immer mehr unappetitlichen Essverhalten.“, sagte Leonie.
„Hmm.“, machte Marcel und runzelte die Stirn. Er ergriff den Saum ihres T-Shirt und zog es ihr über den Kopf. Abwartend stand Leonie da und beobachtete Marcel, der vor ihr in die Knie ging und über ihren Bauch strich. Nur eine kleine Erhebung zeigte die Wahrheit. Es war noch viel zu früh, als das man mehr erwarten konnte.
„Hast du dich nun entschieden?“, fragte Leonie.
„Lucan sagte ich, dass ich mich nun an den Gedanken gewöhnen muss, Vater zu werden. Gleichzeitig zog ich ihn aber mit den Scherz auf, dass ihn das Schicksal als Onkel erwartet.“, antwortete Marcel.
„Er wird sich sicherlich nicht so darüber freuen, wie es Gabby tun wird.“, meinte Leonie.
„Nein. Meinen Scherz hat er nicht so richtig verstanden aber er wird ihn noch verstehen.“, erwiderte Marcel und gähnte herzhaft.
„Oh oh. Ich halte dich vom Schlafen ab, dabei brauchst du den für die nächste Nacht.“, sagte Leonie
„Es geht schon.“, versicherte Marcel.
„Nein. Halb schlaftrunken lasse ich dich nicht mit Rogue kämpfen. Das wäre ja noch schöner. Da muss ich ja die ganze Nacht über befürchten das dir etwas zustößt. Vergiss es, Marcel. Ab ins Bett.“, verlangte sie streng.
„Nur wenn du mitkommst.“, weigerte sich Marcel.
„Was glaubst du, mache ich hier? Ich habe auf dich gewartet. Die ganze Nacht konnte ich wieder nicht schlafen und das ist in meinem Zustand nicht gerade gut. In deinen Armen konnte ich immer am besten schlafen.“, sagte Leonie.
„Das freut mich sehr zu hören.“, murmelte Marcel.

Tristan und Justin waren, als sie am Morgen herein kamen etwas überrascht, ihre Nichte nicht bei ihrer Mutter, Lada und Anetta anzutreffen. Als dann Margareta sagte, sie würde sich im Dunklen Hafen umsehen, waren sie sofort skeptisch. Leonie war noch nie in einem Dunklen Hafen und hatte auch nicht den Wunsch geäußert, ihr Leben, in Einem zu verbringen.
Nach dem kurzen Frühstück ging dann Justin mit Anetta und sie kamen erst Nachmittag zurück. Noch immer war Leonie nicht aufgetaucht und langsam machten sie sich Sorgen. Nur ihre Großmutter war die Ruhe selbst. Sie wusste ja, wo Leonie ist. Bei ihrem Gefährten.
Schließlich, der Abend rückte schon näher, klopfte es an der Tür. Da sich Tristan schon dachte, wer das ist, ging er an die Tür. Und tatsächlich. Marcel stand in voller Kampfmontur da. Neben ihm sein Bruder Lucan, ebenfalls kampfbereit gekleidet.
„Wir wollten uns noch einmal kurz mit euch unterhalten, wegen heute Abend. Dürfen wir hereinkommen?“, fragte Lucan. Sofort nickte Tristan und ließ sie ein. Dabei bemerkte er, das hinter Ihnen, Leonie hereinkam. Kurz sah er seine Nichte verwirrt an und schloss dann die Tür.
Lada und Anetta sahen sichtlich überrascht die beiden Krieger an. Sie waren zwar ähnlich wie ihre Gefährten gekleidet aber hatten eine stärkere Ausstrahlung, als diese.
Lucan und Marcel setzten sich auf das Sofa, während die Anderen ihnen Gegenüber Platz nahmen.
„Also. Wir hatten uns heute darauf geeinigt eines der Roguenester auszuräuchern. Es ist notwendig das ihr euch stets daran haltet, was wir nun besprechen. Wir trennen uns nicht. Wenn Einer von uns Beiden es für notwendig erachten sollte, sich von der Truppe zu trennen, dann werden wir das sofort tun und ihr bleibt bei den jeweils Anderen. Alleingänge von eurer Seite wird es aber nicht geben. Verstanden?“, fragte Lucan.
Sofort nickten beide zustimmend.
„Gut. Das wäre alles. Marcel und ich haben uns ein Nest in der Innenstadt auserkoren. Wenn alles gut läuft, haben wir noch zwei weitere im Augenmerk.
Und nun zu eurer Bewaffnung. Sie ist etwas altertümlich, gut genug, um einzelne Rogue einzuäschern, aber nicht genug für eine Horde wilder Junkies. Deswegen haben wir diese hier für euch.“, sagte Lucan und schob ihnen vier 9mm hin.
Ohne weitere Fragen zu stellen, nahmen Tristan und und Justin die Waffen an sich. Daraufhin erhoben sich Lucan und Marcel, während alle Anderen ihrer Bewegung folgten. Tristan und Justin verabschiedeten sich von ihren Gefährtinnen, die jetzt etwas bleich dastanden.
Leonie beobachtete sie kurzzeitig und dann ihre Großmutter. Fragend beobachtete diese sie und Leonie schenkte ihr ein strahlendes Lächeln. Kurz sah sie zu Marcel und dann wieder zurück zu ihrer Großmutter. Zustimmend nickte ihre Großmutter.
Nun setzte sich Leonie in Bewegung und trat auf Marcel zu. Hinter ihr gaben Lada und Anetta ein ersticktes Keuchen von sich und Tristan und Justin drehten sich um und verfolgten, wie ihre Nichte zu Marcel, Einem der Gen-Eins-Krieger ging.
„Willst du es wirklich schon jetzt tun?“, fragte Marcel.
„Je früher, um so besser. Außerdem habe ich schon Reichen getäuscht. Meine eigene Familie täuschen, dass ist nicht anständig.“, antwortete Leonie.
„Du brauchst dir keine Sorgen zu machen.“, versicherte Marcel.
„Du kannst mir meine Sorgen nicht nehmen. Erst wenn du zurück bist, kann ich wieder aufatmen.“, erwiderte Leonie. Leicht lächelte Marcel und nahm sie in die Arme.
„Ich kann nicht kämpfen, wenn ich deine besorgten Gefühle die ganze Zeit spüre.“, meinte Marcel gedämpft.
„Doch kannst du.“, widersprach Leonie. Daraufhin löste Marcel die Umarmung und sah ihr intensiv in die Augen.
„Lässt du mich nun gehen? Deine Tanten lassen ihre Gefährten auch gehen.“, erklärte er. Kurzzeitig wandte Leonie den Blick um. Ungläubig sahen Tristan und Justin zusammen mit ihren Gefährtinnen, zu ihr und Marcel. Sie schienen wie erstarrt. Man konnte ihnen ansehen, dass sie nicht fassen konnten, was sie da sahen.
„Tristan. Du fragtest mich letzte Nacht, ob ich eine Gefährtin habe und ich war nicht sehr gesprächig darüber. Sagte eigentlich nur, dass sie von mir ein Kind erwartet. Der Grund warum ich kaum etwas von ihr erzählte ist der, dass ich Leonie es überlassen wollte, euch die Wahrheit zu sagen.“, gestand Marcel.
Als Marcel darauf schwieg, wagte immer noch Keiner der beiden Onkel Leonies zu sprechen. Stumm und fassungslos standen sie da. Auch ihre Gefährtinnen war von dieser Offenbarung so überrascht, dass sie kein Wort herausbrachten.
Um die Stille zu unterbrechen, begann Margareta zu sprechen.
„Ihr solltet euch langsam mal aufmachen, damit ihr bald zurückkommen könnt. Für meine Enkelin ist es nicht gut wenn sie vor lauter Sorge, stundenlang aufbleiben muss.“
Schweigend nickten darauf Tristan und Justin und kamen an die Seite von Lucan. Von dort aus beobachteten sie immer noch ihre Nichte, die bei Marcel stand. Dieser beugte sich leicht hinunter und gab ihr einen Kuss auf die Stirn, bevor er sich abwandte.
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