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Seherin des Verborgenen

von Sarafina
Kurzbeschreibung
GeschichteAllgemein / P18 / Gen
Dante Elise Gideon Lucan OC (Own Character) Tegan
26.07.2009
13.05.2016
174
159.546
6
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Dieses Kapitel
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26.07.2009 1.410
 
Übermorgen

Die Sonne schien kaum in der Arktis. Etwas Gutes, wenn es nicht so kalt wäre. Leonie schreckte die Kälte kaum ab. Kurz nach Sonnenuntergang verließ sie kurzzeitig die Hütte und nahm David mit. Die Behausung kam ihr zwischendurch sehr beengend vor, aber trotz dessen, kam dieses Mal kein Streit auf. Die Atmosphäre war immer noch ruhig und entspannt, obwohl die Lage zur Zeit sehr ernst und bedrohlich war.
„Genießt ihr wieder mal die weiße Pracht?“, fragte Marcel und trat zu Leonie, die David in ihren Armen hielt.
„Obwohl es eiskalt ist, finde ich, hat dieses Land doch seinen eigenen Zauber. Es ist so friedlich und ruhig, im Vergleich zu Boston oder anderen Städten.“, antwortete Leonie.
„In der Sache hast du Recht. Es ist ruhig. Für unsereins etwas zu ruhig.“, stimmte er ihr zu.
„Zu ruhig im positiven oder negativen Sinne gesehen?“, fragte Leonie.
„Ich weiß es nicht. Hier draußen gibt es nichts, was wachsen kann und die Tiere, die hier leben, halten sich fern von Behausungen. Aus dem Grund gibt es keine Geräusche aus der Natur. Kein Rauschen des Laub der Bäume, dass sogar die Menschen hören, einfach nichts und das ist zum einen Gut, zum anderen Schlecht.“, antwortete er.
„Schlecht in dem Sinne, dass die Stille einem aufs Gemüt schlagen kann.“, sagte Leonie.
„Gut in dem Sinne, weil man eine drohende Gefahr schneller entdeckt.“, fügte er hinzu und wandte sich um. Leonie sah auch in die Richtung und erblickte einen riesigen Eisbär. Sofort weitete sie die Augen und sah zu Marcel. Er stand angespannt da und wartete ab. Unsicher sah sie zwischen dem Bären und ihren Gefährten hin und her. Dann erklang ein Knurren von Marcel und der Bär verschwand eilig.
„Schön. Jetzt habe ich auch wenigsten einmal einen Eisbären in Natura und ganz nah, gesehen. Etwas hat diese Reise beziehungsweise Flucht schon etwas.“, meinte Leonie.
„Hmm.“, brummte Marcel und wandte sich um.
„Das wird Lucan sein.“, sagte er und rannte zur Hütte. Leonie sah ihm nach und wartete kurz darauf das er zurückkam. Doch er kam nicht und als gerade Leonie zur Hütte gehen wollte, ertönte eine Stimme.
„Schön dich wiederzusehen, Leonie.“
Sie erstarrte und drehte den Kopf langsam nach hinten. Furcht und Entsetzen zeichneten ihr Gesicht und ihre Augen weiteten sich vor Angst, als sie den Mann erkannte, der sie verfolgte.
„Marek.“, fauchte Marcel. Er war in Sekundenbruchteilen zwischen Leonie und seinen Bruder und sah Marek wütend an. Dieser dagegen lächelte und sah ihn erfreut an.
„War gar nicht so leicht dich und deine Familie, zu finden.“, sagte er.
„Verschwinde und lass uns in Ruhe, Marek.“, verlangte Marcel.
„Nachdem ich dir und deiner Gefährtin bis in die Arktis folgte, um euren Sohn in die Finger zu bekommen, nein, ich denke nicht, dass ich jetzt einfach gehe, ohne das mir zu holen, was ich haben will.“, erwiderte Marek.
„Lauf, Leonie. Los. Nimm den Wagen und fahr zu Armando.“, befahl Marcel und versperrte Marek den Weg, während Leonie zum Geländewagen rannte. Fahrig öffnete sie die Tür, legte David neben sich, startete eilig den Motor und fuhr davon.

„Du wirst sie nie bekommen, Marek. Das werde ich verhindern.“, sagte Marcel.
„Zwar kannst du sie jetzt weg schicken aber sie wird nicht ewig vor mir davon laufen können. Irgendwann werde ich sie kriegen und dann gehört euer Sohn mir.“, meinte Marek lächelnd.
„Was zum Teufel willst du von David?“, fragte Marcel.
„In allen Dingen sind die Krieger und vor allem unser jüngerer Brüder hart wie Stein aber in einer Hinsicht wird unser Bruder Nachsicht wallten lassen. Bei deinem Sohn, seinen Neffen wird er schwach.“, antwortete Marek.
„Du willst den Orden durch David vernichten. Bist du verrückt geworden. Bis er so weit ist vergehen erstens Jahre und zweitens würde Lucan, zum Wohle von Allen, sogar die Entscheidung treffen und David töten. Er würde es tun, selbst wenn er sein Neffe ist. Er wird die Waffe gegen ihn richten und im Stillen um Verzeihung bitten für diese Tat.
Doch soweit wird es nicht kommen. David wirst du niemals in die Hände bekommen, dass versichere ich dir.“, schwor Marcel.
„Und ich versichere dir, Marcel, du hastdeine Gefährtin heute das letzte Mal gesehen. Irgendwie hast du ja schon geahnt, dass es darauf hinausläuft. Aus dem Grund stehen wir uns hier, in der Arktis, gegenüber.“, entgegnete Marek.
„Sei dir deiner Sache nicht so sicher, Bruder. So manch einer war von sich seiner sicher und hat den Mund zu voll genommen, ehe er unterlag.“, erwiderte Marcel.
„Im Gegensatz zu dir kann ich es.
Weißt du eigentlich was du getan hast, als du deiner Gefährtin sagtest, sie soll zu Armando?“, fragte er ihn.
Marcel zog die Augen zu Schlitzen und sah Marek wütend an. Was meinte er damit? Hatte er einen Fehler begannen, als er Leonie sagte, dass sie zu dem Gen-Eins soll? Konnte es möglich sein, dass Armando ihn hinterging?
„Armando hat mir deinen Sohn versichert und ich bin bereit ihm Leonie zu überlassen, für die Antwort, wo ich euch finde.“, sagte Marek.
Mit einen animalischen Brüllen stürzte Marcel zu Marek und der Kampf begann.

Leonie zitterte am ganzen Körper, ihre Atmung war beschleunigt und sie sah sich in der weißen Tundra fahrig um. Verzweifelt suchte sie nach einer bekannten Stelle, die ihr sagte, dass sie richtig war. Doch es kam ihr alles fremd vor. Das einzige, worauf sie vertrauen konnte, war eine Landkarte, auf dem die Hütte und die Villa von Armando verzeichnet war. Letztere lag direkt südlich davon und Leonie betete darum das sie die Villa erreichen würde, bevor entweder das Benzin alle war oder was weitaus schlimmer war, die Sonne aufging. David auf dem Beifahrersitz, blieb in seinen Decken eingehüllt und versuchte auch nicht die Arme herauszustrecken.
Noch eine Ewigkeit fuhr sie, bis ihr endlich etwas bekannt vorkam. Ja. Das war die Umzäunung der Villa und dahinter ging langsam aber sicher, die Sonne auf. Sie näherte sich noch weiter und erkannte, das dies die Hinterseite der Villa war. Gerade als sie den Zaun erreicht hatte, gab der Motor einen Knall von sich und erstarb.
„Nein. Nein. Nicht doch.“, bat Leonie, doch es war sinnlos. Der Wagen rollte aus und blieb an der Ecke der Umzäunung stehen.
„Scheiße.“, schrie Leonie und schlug auf das Steuer. Dann warf sie einen Blick zum Himmel und erkannte das die Sonne bald den Horizont überschreiten wird. In den Decken eingehüllt, wimmerte David laut.
„Ruhig, Liebling, ich weiß. Wir müssen jedoch den Rest laufen.“, sagte sie, schnallte sich ab und stieg aus. Sie streifte sich die dicke Daunenjacke ab und wickelte David hinein. Dann nahm sie ihn in die Arme und rannte los. Der eiskalte Wind schlug ihr gegen das Gesicht und die Kälte machte es ihr mit jedem Schritt schwerer und schwerer, voranzukommen. Schließlich hatte sie die Ecke an der Vorderseite erreicht und stürmte zum Eingang. Dort stand ein Lakai, doch sie überwand sich und richtete ihre Gabe, die sie Marcel zu verdanken hatte, gegen ihn. Der Lakai brach zusammen und sie rannte an ihn vorbei.
Sie spürte ihre Glieder gar nicht mehr, als sie die Tür endlich erreichte. David, den sie in den Armen hielt, fauchte und wimmerte zugleich, aufgrund der schmerzhaften UV-Strahlung, die von der Sonne ausging und durch die dicke Jacke drang.
„Armando.“, schrie Leonie verzweifelt und hämmerte mit dem Fuß gegen die Tür.
Kurz darauf ging sie auf. Ein Lakai stand da. Wieder schickte sie eine Schmerzwelle aus und der Lakai ging zu Boden. Leonie stürmte hinein und brachte sich selbst und David in eine dunkle Ecke.
„Tür zu.“, befahl jemand knurrend und der Lakai rappelte sich langsam auf und kam dem Befehl nach.
Keuchend stand Leonie in der Ecke. Ihr Herz hämmerte wie wild in ihrer Brust, mit jedem Atemzug spürte sie schmerzhaftes Seitenstechen, dass sie solange ignoriert hatte, wie David der tödlichen Strahlung ausgesetzt war. Erst jetzt merkte sie, wie schwer es ihr viel ihre Atmung zu beruhigen.
David wimmerte immer noch in ihrer Jacke und sie schob den Stoff beiseite. Sofort als er sie sah, streckte er die Hände nach ihr aus und Leonie gab ihn ihren Finger. Das Saugen war stärker als sonst aber ihr war es egal. Sie hoffte und betete, dass die UV-Strahlen ihn ihr nicht nahmen, denn Eines hatte sie während ihres Sprint zum Haus vollkommen ignoriert.
Marcel Gefühle und Empfindungen konnte sie nicht mehr wahrnehmen. Er war weg, als hätte es ihn nie gegeben.
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Oh jee. Kopf einzieh. Bitte keine Beschwerden. Ich weiß, ich bin fies, aber ich habe nun mal entschieden.
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