Seherin des Verborgenen
von Sarafina
Kurzbeschreibung
In dieser FF hat Lucan noch einen Bruder der mit ihm und den restlichen Kriegern zusammen gegen Marek und Dragos kämpft. Seine Name ist Marcel und ist älter als Lucan. Er weigert sich, sich eine Gefährtin zu nehmen, doch nach einer Mission in Deutschland verändert sich alles ...
GeschichteAllgemein / P18 / Gen
Dante
Elise
Gideon
Lucan
OC (Own Character)
Tegan
26.07.2009
13.05.2016
174
159.546
6
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Dieses Kapitel
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26.07.2009
1.121
Jeden Tag kam Leonie in die Kommandozentrale. Gideon ließ sie zwischendurch immer wieder kurz mit ihm allein, doch bis jetzt war noch kein Zeichen von Besserung in Sicht. Mittlerweile verging die erste Woche, dann die zweite, dritte und vierte. Leonie setzte sich jeden Tag zu ihm. Marcel beobachtete sie aus seinen gelben Augen und immer wenn sie verschwand, knurrte er wütend und kämpfte gegen die Ketten an, die ihn zurückhielten.
Leonie sah dann zumeist noch einmal zu ihm und senkte dann traurig den Kopf. Mit der Zeit verlor sie mehr und mehr die Hoffnung, dass er wieder normal werden könnte. Doch gleichzeitig sah sie auch die Missbilligung in den Augen von einigen Kriegern. Vor allem von Lucan und Tegan. Tegan, so wusste sie, gefiel es nicht, einen Rogue im Quartier zu haben. Er sah Marcel nur noch als Rogue. Er zeigte alle äußerlichen Anzeichen eines Rogue und Lucan war auch nicht begeistert darüber Marcel immer angekettet zu halten. Sie wusste noch wie er vor einiger Zeit gesagt hatte, man solle Marcel von seinem Wahnsinn erlösen. Es war klar, was er damit meinte. Sie wollten ihn die Titanlegierung zum spüren geben. Schreiend hatte sie sich geweigert und gemeint, Marcel wird wieder normal werden. Er musste wieder normal werden. Sie erwartete doch sein Kind. Ihr Kind brauchte einen Vater. Er brauchte Marcel. Sie konnte ihn doch nicht ersetzen. Sie brauchte ihn doch selbst.
So lag sie nun, wenn sie nicht bei Marcel war, in seiner Wohnung im Bett. Sie sah keinen Sinn mehr darin bei den anderen Gefährtinnen zu sitzen. Ihr Gerede wollte sie nicht hören. Lucan und Tegans Meinung belastete sie schon schwer genug. Sie wollte nicht auch die Meinungen der Gefährtinnen hören, die ihr sagten, dass sie Marcel nur weiteren Qualen aussetzte, wenn sie ihn noch länger am Leben ließ.
Ein leises Klopfen riss sie aus ihren düsteren Gedanken und sie stand auf. Vorsichtig öffnete sie die Tür und schaute hinaus. Tess stand draußen und sah sie besorgt an.
„Ich habe mir sorgen um dich gemacht. Du kommst schon seit Wochen nicht mehr zum Essen und lässt dich kaum noch sehen. Geht es dir und dem Baby gut?“, fragte sie.
„Ja. Alles in Ordnung.“, antwortete Leonie.
„Bist du sicher? Du siehst ziemlich blass aus.“, meinte Tess.
„Ja, wirklich. Es geht mir gut.“, versicherte Leonie.
„Wenn du etwas brauchst...“, begann Tess.
„... werde ich dir Bescheid sagen, Tess, versprochen.“, versicherte Leonie, stoppte kurz und fragte dann.
„Könnte ich jetzt wieder allein sein?“
Tess nickte und trat zurück. Leonie schlug die Tür zu und lehnte sich dagegen. Es war unfair wie sie Tess abgewiesen hatte aber es stand ihr nicht der Sinn nach einem Gespräch. Sie wollte nur allein sein. Allein mit dem was Marcel ihr noch überlassen hatte. Er könnte jetzt jeden Tag kommen, doch sie sonderte sich, außer wenn sie bei Marcel war, von allen Anderen ab. Sanft strich sie über ihren Bauch und seufzte. Das Baby war wirklich der Einzige Teil von Marcel den sie nicht verloren hatte.
Die Gewissheit war schleppend langsam gekommen, doch sie wusste nun, dass Marcel nicht mehr zu retten war, obwohl sie weiterhin verlangte, dass er am Leben gehalten wurde. Aber für wen und zu welchem Preis? Er hatte Schmerzen, dass spürte sie und er würde sie niemals wieder in die Arme schließen. Seine starken, schützenden Arme würde er nie wieder um sie legen. Sie würde niemals wieder in seinen Armen einschlafen und Aufwachen, neben ihn. Niemals wieder könnte sie ihn im Schlaf beobachten.
Leonie war eingeschlafen. Sie schlief noch nicht lange, als es wieder an die Tür klopfte. Erst leise, dann lauter und beharrlicher. Leonie schreckte auf und kam zur Tür. Als sie sie öffnete, sah sie erst einmal Niemanden. Dann schaute sie hinunter und erkannte Mira.
„Was willst du hier, Mira?“, fragte Leonie freundlich.
„Ich will dir helfen.“, antwortete das Mädchen.
„Das ist lieb von dir aber die Art von Hilfe die du leisten kannst, wird mir nicht helfen. Eher würde Renata böse auf mich werden.“, meinte Leonie.
„Aber du bist unglücklich. Die Anderen machen sich sorgen und auch ihre Gefährten. Papa hat sogar gesagt, du hättest seit Tagen nichts mehr gegessen.“, erwiderte Mira.
„Ich habe gegessen, Mira, keine Sorge. Es geht mir gut.“, versicherte Leonie.
„Aber um Marcel steht es doch nicht gut. Deswegen kann es dir auch nicht gut gehen.“, wandte Mira ein.
„Das stimmt zwar, aber ich verdränge dies. Es bringt nichts mir darüber Gedanken zu machen.“, sagte Leonie.
„Ich will dir helfen.“, entschied Mira und setzte die Brille, die Nikolai und Renata ihr angefertigt hatten, ab. Leonie erstarrte. Sie hatte gehört, Mira trug diese Brille, damit man nicht eine Vision sah, wenn man ihr in die Augen sah.
„Nein, setzt die Brille wieder auf.“, verlangte Leonie besorgt.
„Doch, Leonie. Ich bin schon fast blind. Eine weitere Vision ist nicht schlimm. Sieh mir in die Augen.“, befahl Mira.
„Ich kann das nicht tun. Renata wird mir das nie verzeihen.“, klagte Leonie und sank auf die Knie. Den Kopf hielt sie gesenkt.
„Sie wird dir wegen Marcel verzeihen.“, versicherte das Kind und legte Eine ihrer kleinen Händen an ihr Kinn und begann zu drücken.
Leonie seufzte und hob den Blick. Angespannt schaute sie in die silbergrauen Augen und sah sich selbst. Ein trauriges Abbild ihrer selbst. Und dann plötzlich, schlagartig wandelte sich ihre Miene zu einem strahlenden Lächeln. Glück. Ihr Sohn lag in ihren Armen. Mike. Sanft küsste sie ihn auf die Stirn.
Krampfhaft wandte sie den Blick ab und seufzte. Mira setzte währenddessen ihre Brille wieder auf.
„Es wird alles wieder gut.“, versprach Mira und ging. Leonie hob den Blick und sah ihr nach. Woher sollte dieses Mädchen wissen, ob alles wieder gut wurde. Marcel hatte sich zu einem Rogue entwickelt. Alles war vorbei. Ihr gemeinsames Leben mit Marcel wurde von dem Feind ausgelöscht und sie weigerte sich das man ihn von seinen Qualen erlöste. Ruckartig stand sie auf. Sie kämpfte mit den Tränen. Schwankend lief sie los. Als sie neben das Regal kam, atmete sie krampfhaft ein und schleuderte mit einer Armbewegung die Sachen, die darauf standen, hinunter. Tränen brannten ihr in den Augen als sie weiter ging und immer mehr Möbel umwarf und Sachen hinunter schmiss. Nach einiger Zeit kam sie zum Glasschrank und schlug mit der Faust und den Arm so kraftvoll dagegen, dass das Glas kaputt ging. Schmerzhaft verzog Leonie das Gesicht und besah sich ihrer Haut. Sie war von Splittern übersät und blutete stark. Ein Schluchzen schüttelte sie und sie ließ sich auf den Boden nieder. Ein scharfer Schmerz durchfuhr sie, jedoch war es nicht der Schmerz in der Hand als sie damit auf die Splitter fiel, sondern ein immer wieder zurückkehrender Schmerz. Leonie stöhnte. Nein. Doch nicht jetzt. Warum musste das jetzt sein?
Leonie sah dann zumeist noch einmal zu ihm und senkte dann traurig den Kopf. Mit der Zeit verlor sie mehr und mehr die Hoffnung, dass er wieder normal werden könnte. Doch gleichzeitig sah sie auch die Missbilligung in den Augen von einigen Kriegern. Vor allem von Lucan und Tegan. Tegan, so wusste sie, gefiel es nicht, einen Rogue im Quartier zu haben. Er sah Marcel nur noch als Rogue. Er zeigte alle äußerlichen Anzeichen eines Rogue und Lucan war auch nicht begeistert darüber Marcel immer angekettet zu halten. Sie wusste noch wie er vor einiger Zeit gesagt hatte, man solle Marcel von seinem Wahnsinn erlösen. Es war klar, was er damit meinte. Sie wollten ihn die Titanlegierung zum spüren geben. Schreiend hatte sie sich geweigert und gemeint, Marcel wird wieder normal werden. Er musste wieder normal werden. Sie erwartete doch sein Kind. Ihr Kind brauchte einen Vater. Er brauchte Marcel. Sie konnte ihn doch nicht ersetzen. Sie brauchte ihn doch selbst.
So lag sie nun, wenn sie nicht bei Marcel war, in seiner Wohnung im Bett. Sie sah keinen Sinn mehr darin bei den anderen Gefährtinnen zu sitzen. Ihr Gerede wollte sie nicht hören. Lucan und Tegans Meinung belastete sie schon schwer genug. Sie wollte nicht auch die Meinungen der Gefährtinnen hören, die ihr sagten, dass sie Marcel nur weiteren Qualen aussetzte, wenn sie ihn noch länger am Leben ließ.
Ein leises Klopfen riss sie aus ihren düsteren Gedanken und sie stand auf. Vorsichtig öffnete sie die Tür und schaute hinaus. Tess stand draußen und sah sie besorgt an.
„Ich habe mir sorgen um dich gemacht. Du kommst schon seit Wochen nicht mehr zum Essen und lässt dich kaum noch sehen. Geht es dir und dem Baby gut?“, fragte sie.
„Ja. Alles in Ordnung.“, antwortete Leonie.
„Bist du sicher? Du siehst ziemlich blass aus.“, meinte Tess.
„Ja, wirklich. Es geht mir gut.“, versicherte Leonie.
„Wenn du etwas brauchst...“, begann Tess.
„... werde ich dir Bescheid sagen, Tess, versprochen.“, versicherte Leonie, stoppte kurz und fragte dann.
„Könnte ich jetzt wieder allein sein?“
Tess nickte und trat zurück. Leonie schlug die Tür zu und lehnte sich dagegen. Es war unfair wie sie Tess abgewiesen hatte aber es stand ihr nicht der Sinn nach einem Gespräch. Sie wollte nur allein sein. Allein mit dem was Marcel ihr noch überlassen hatte. Er könnte jetzt jeden Tag kommen, doch sie sonderte sich, außer wenn sie bei Marcel war, von allen Anderen ab. Sanft strich sie über ihren Bauch und seufzte. Das Baby war wirklich der Einzige Teil von Marcel den sie nicht verloren hatte.
Die Gewissheit war schleppend langsam gekommen, doch sie wusste nun, dass Marcel nicht mehr zu retten war, obwohl sie weiterhin verlangte, dass er am Leben gehalten wurde. Aber für wen und zu welchem Preis? Er hatte Schmerzen, dass spürte sie und er würde sie niemals wieder in die Arme schließen. Seine starken, schützenden Arme würde er nie wieder um sie legen. Sie würde niemals wieder in seinen Armen einschlafen und Aufwachen, neben ihn. Niemals wieder könnte sie ihn im Schlaf beobachten.
Leonie war eingeschlafen. Sie schlief noch nicht lange, als es wieder an die Tür klopfte. Erst leise, dann lauter und beharrlicher. Leonie schreckte auf und kam zur Tür. Als sie sie öffnete, sah sie erst einmal Niemanden. Dann schaute sie hinunter und erkannte Mira.
„Was willst du hier, Mira?“, fragte Leonie freundlich.
„Ich will dir helfen.“, antwortete das Mädchen.
„Das ist lieb von dir aber die Art von Hilfe die du leisten kannst, wird mir nicht helfen. Eher würde Renata böse auf mich werden.“, meinte Leonie.
„Aber du bist unglücklich. Die Anderen machen sich sorgen und auch ihre Gefährten. Papa hat sogar gesagt, du hättest seit Tagen nichts mehr gegessen.“, erwiderte Mira.
„Ich habe gegessen, Mira, keine Sorge. Es geht mir gut.“, versicherte Leonie.
„Aber um Marcel steht es doch nicht gut. Deswegen kann es dir auch nicht gut gehen.“, wandte Mira ein.
„Das stimmt zwar, aber ich verdränge dies. Es bringt nichts mir darüber Gedanken zu machen.“, sagte Leonie.
„Ich will dir helfen.“, entschied Mira und setzte die Brille, die Nikolai und Renata ihr angefertigt hatten, ab. Leonie erstarrte. Sie hatte gehört, Mira trug diese Brille, damit man nicht eine Vision sah, wenn man ihr in die Augen sah.
„Nein, setzt die Brille wieder auf.“, verlangte Leonie besorgt.
„Doch, Leonie. Ich bin schon fast blind. Eine weitere Vision ist nicht schlimm. Sieh mir in die Augen.“, befahl Mira.
„Ich kann das nicht tun. Renata wird mir das nie verzeihen.“, klagte Leonie und sank auf die Knie. Den Kopf hielt sie gesenkt.
„Sie wird dir wegen Marcel verzeihen.“, versicherte das Kind und legte Eine ihrer kleinen Händen an ihr Kinn und begann zu drücken.
Leonie seufzte und hob den Blick. Angespannt schaute sie in die silbergrauen Augen und sah sich selbst. Ein trauriges Abbild ihrer selbst. Und dann plötzlich, schlagartig wandelte sich ihre Miene zu einem strahlenden Lächeln. Glück. Ihr Sohn lag in ihren Armen. Mike. Sanft küsste sie ihn auf die Stirn.
Krampfhaft wandte sie den Blick ab und seufzte. Mira setzte währenddessen ihre Brille wieder auf.
„Es wird alles wieder gut.“, versprach Mira und ging. Leonie hob den Blick und sah ihr nach. Woher sollte dieses Mädchen wissen, ob alles wieder gut wurde. Marcel hatte sich zu einem Rogue entwickelt. Alles war vorbei. Ihr gemeinsames Leben mit Marcel wurde von dem Feind ausgelöscht und sie weigerte sich das man ihn von seinen Qualen erlöste. Ruckartig stand sie auf. Sie kämpfte mit den Tränen. Schwankend lief sie los. Als sie neben das Regal kam, atmete sie krampfhaft ein und schleuderte mit einer Armbewegung die Sachen, die darauf standen, hinunter. Tränen brannten ihr in den Augen als sie weiter ging und immer mehr Möbel umwarf und Sachen hinunter schmiss. Nach einiger Zeit kam sie zum Glasschrank und schlug mit der Faust und den Arm so kraftvoll dagegen, dass das Glas kaputt ging. Schmerzhaft verzog Leonie das Gesicht und besah sich ihrer Haut. Sie war von Splittern übersät und blutete stark. Ein Schluchzen schüttelte sie und sie ließ sich auf den Boden nieder. Ein scharfer Schmerz durchfuhr sie, jedoch war es nicht der Schmerz in der Hand als sie damit auf die Splitter fiel, sondern ein immer wieder zurückkehrender Schmerz. Leonie stöhnte. Nein. Doch nicht jetzt. Warum musste das jetzt sein?