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Es ist nur Liebe

Kurzbeschreibung
GeschichteDrama / P12 / Gen
19.07.2009
23.07.2009
3
2.084
 
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19.07.2009 458
 
Es war früher Morgen.
Das Licht der frühen Sonne fiel durch die Fenster in die Räume des Kaiserappartments.
Die Stadt war bereits zum Leben erwacht und das Geräusch von Fiakern und Pferden die angetrieben wurden war zu hören.
Die Luft war kühl an diesem Morgen im Januar.
Ein Wagen hielt vor den Türen der Appartments und eilenden stieg ein Mann im grauen Mantel und mit tief ins Gesicht gezogenem Hut heraus.
Schnellen Schrittes eilte er durch die Räume, bis er letztlich vor einer Tür stehen blieb. Nach einigen Momenten wurde ihm Einlass gewährt.
In diesem kleinen Zimmer befand sich ein kleiner Cafétisch mit ein paar Sesseln. Er war geschmückt mit Blumen, die jeden Tag gewechselt wurden. Auf Grund der Kälte knisterte bereits ein Feuer im Kamin der den Raum mit einer sanften Wärme erfüllte.
Auch ein Bücherregal war zu sehen und ein kleiner Sekretär.
An diesem saß eine junge Frau.
„Königliche Hoheit“, mit diesen Worten grüßend verneigte sich der Mann vor ihr und zog seinen Hut.
Die junge Frau beendete ihre Lektüre und blickte kurz auf.
Ihre großen blauen Augen erschienen traurig, ihr hellblondes Haar war kunstvoll hochgesteckt und ihre elfenbeinfarbene Haut überzog ein Hauch von rosa.
„Graf Taaffe.“ Sie neigte kurz anerkennend ihr Haupt und deutete so ihren Dienern den Raum zu verlassen.
„Ich habe Ihnen eine dringende Nachricht zu überbringen.“
Sie erwiderte nicht sondern sah lediglich wieder auf ihr Buch, der Blick gesenkt.
„Der Kronprinz und Baroness Vetsera sind tot in Mayerling aufgefunden worden.“
Die junge Frau erhob sich und ihr eisblauer Rock fiel zu Boden. Ihre ebenfalls eisblaue Bluse betonte ihre zarte Figur und zusammen mit dem Rock bildeten sie eine elfengleiche Silhoutte.
Sie schritt zum Regal und legte ihr Buch ab.
„Ist alles zu Deiner Zufriedenheit verlaufen?“, ihre zarte Stimme erklang leise jedoch kraftvoll.
Sie wandte ihr Antlitz nun ihrem Gegenüber zu. Ihr Blick war voll Trauer und Wut.
Er wich ihrem Blick aus und fuhr fort.
„Ihre kaiserliche Hoheit und die Baroness wurden in den frühen Morgenstunden mit Schusswunden aufgefunden.“
Ihre großen Augen füllten sich mit Tränen, doch versuchte sie ihre Fassung zu bewahren.
„Eduard, bitte. Wir beide wissen es doch besser. Bitte bewahre mich vor weiterem Hohn und Spott.“
Er nickte kurz.
Sie konnte ihre Tränen nun kaum noch unterdrücken und vereinzelt gelang ihnen der Weg ans Tageslicht.
„Amélie.“, er zögerte kurz. „Es war nur Liebe.“ Seine Stimme war nicht mehr als ein Flüstern.
Bevor sie endgültig die Fassung verlor, entließ sie ihr Gegenüber.
„Graf Taaffe.“
„Amélie, es tut mir leid“ Sein tiefer Blick schien sich zu Durchdringen, sie jedoch war nicht mehr in der Lage dies wahrzunehmen, war es doch vielmehr ein weiterer Stich in ihr Herz.
Ohne ein weiteres Wort verneigte er sich kurz und verließ eilend die Appartments.
 
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