One Shot: Shopping

„Jenny muss das sein? Wir shoppen schon seit zwei Stunden! Ist denn nicht bald mal genug?“
„Nur noch dieser eine Laden Shane…biiiiiiiiiitteeeee!“
Ergeben lenkte die Brünette den Schritt in die Richtung, in die ihre Freundin ging. Sie machte sich nicht einmal die Mühe zu schauen, wie der Laden hieß oder was er führte. Der Frau war es sowieso egal. Shane verstand bis zum heutigen Tag nicht den Sinn solcher Shopping – Touren. Sie setzte sich in einen der weichen, cremefarbenen Plüschsessel im Wartebereich, während Jenny eine Vorauswahl an Kleidungsstücken traf.  Jetzt erst sah sich die wartende Frau in dem Geschäft um. Überall standen Puppen und trugen einen sündigen Hauch von Nichts.
„Was zur…ein Lingerie* Laden“, entfuhr es Shane. Das war eindeutig die Hölle. Shane kannte Jenny. So schnell würde sie ihre Freundin hier nicht herausbekommen. Diese hatte sich gerade – mit einem riesigen Haufen an Unterwäsche – in die Umkleidekabine direkt vor Shanes Sessel verzogen. Shane stand schon jetzt der Schweiß auf der Stirn. Ihre Freundin in diesen edlen Stofffetzen zu sehen, die mehr zeigten, als sie verbargen, würde sie an die Grenzen ihrer Selbstbeherrschung treiben. Kaum war dieser Gedanke gedacht, stand die Schwarzhaarige auch schon vor ihr. Die blasse Haut wurde durch den schwarzen Spitzenstoff des Slips und des BHs betont. Zwei kleine Schleifen aus schwarzer Seide zierten jeweils die BH – Träger an den Stellen, wo sie in die Körbchen übergingen und die Seiten des Höschens. Shane schluckte hart und krallte sich in den Lehnen des Sessels fest. Sie schenkte Jenny einen Blick, der diese wissend und berechnend grinsen ließ. Sie schloss die Tür zur Umkleide. Die Brünette bemerkte erst jetzt, dass sie bei diesem Anblick den Atem angehalten hatte und holte tief Luft. Einige Zeit verging und Shane sah sich neugierig – oder viel mehr um sich von der Vorstellung von Jennys nacktem Körper, wenige Meter vor sich abzulenken – in den Geschäftsräumen um. Da erblickte sie ein bekanntes Gesicht. Alice stand am Tresen und flirtete mit der einzigen Kassiererin in dem Laden. Diese schien auch nicht abgeneigt zu sein.
Dann wurde ihre Aufmerksamkeit aber wieder auf die Tür der Kabine vor sich gelenkt. Jenny stand wieder da. Diesmal trug sie ein weinrotes und sehr knappes Neglige. Mit einem verführerischen Lächeln zog sie es etwas hoch und zeigte noch mehr von der weißen, seidigen Haut ihrer Oberschenkel. Als sie sich mit einer geschmeidigen Bewegung umdrehte und wieder in dem kleinen Räumchen verschwand, musste sich Shane an dem Sessel festkrallen, um ihr nicht sofort zu folgen und über Jenny herzufallen.
Shane zählte still bis zehn, als sie aus dem inneren der Kabine die hauchzarte Stimme von Jenny hörte.
„Shane, kannst du mir helfen? Ich kann dieses Korsette nicht selber schnüren…“
Schon bei dem Wort Korsette war die Angesprochene aufgesprungen und zu der Umkleide gehechtet. An der Tür sah sie noch einmal zu der Kassiererin, aber die verschwand gerade mit Alice in den hinteren Räumen des Geschäfts. Alice sah noch einmal zu Shane und zwinkerte ihr verschwörerisch zu.
Um die Verkäuferin brauchte sie sich also nicht kümmern. Als die Brünette dann die Tür öffnete und ihre Freundin erblickte, wie sie so dastand, in einem schwarzen Satinstring und dem noch geöffneten schwarz-violett chanchierenden* Korsette, war Shanes einziger bewusster Gedanke, bevor sie sich auf die roten, sinnlichen Lippen von Jenny stürzte:
„Wenn jeder unserer Einkaufsbummel so endet, könnte ich mich öfters dazu breitschlagen lassen mitzukommen.“

*Lingerie = Unterwäsche (fein, sehr edel und sehr teuer/ nur zu Verführungszwecken geeignet)
*chanchieren = Farbwechsel bei jeder Bewegung (weiß aber nicht ob die Rechtschreibung stimmt)

Wörter: 561 (das war knapp, währe fast  ein One – Shot geworden, falsch es ist einer)