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Folge 405 ,,Blutiges Ende"

von Sanin
Kurzbeschreibung
GeschichteDrama / P16 / Gen
Annika Jesske Antje "Ginger" Stenzel Christine Walter Iris Römer Lena Baumgarten Mareen Bieler
10.04.2009
10.04.2009
1
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,,Blutiges Ende“


Szene 1

Walter, Uschi, Melanie und Ilse sitzen an der Treppe auf Station B und sind tief im Gespräch verstrickt. Doch das Aufschnappen der Gitterschleuse, durch Iris Römer, lenkt sie von ihrem Gespräch ab. Lena kommt zu ihnen gelaufen und bleibt heiter und munter vor ihnen stehen.

Walter: Und wie war der Besuch von deinem Lover?

Lena: (freudestrahlend) Prima. Seht mal was er mir geschenkt hat! (zeigt ihnen
          eine Kette die um ihren Hals hängt)  

Uschi: (betrachtet sie genauer) Die sieht ja toll aus.

Walter: (reißt die Augen vor lauter Überraschung weit auf) Das gibt’s doch
              nicht! (alle sehen sie skeptisch an)

Lena: (schmunzelnd zu Walter) Komm nun übertreib mal nicht!

Eine weitere Person tritt aus der Gitterschleuse hervor und trägt einen Korb vor sich her. Es ist eine junge Frau mit blonden Haaren, die sie zu einem Pferdeschwanz gebunden hat, und lächelnd auf die Gruppe zugeht.

Walter: (schreit auf) Annika! (rennt zu ihr und umarmt sie wobei ihr Korb auf
              den Boden knallt)

Alle drehen sich zu Annika um, die herzlich lacht und Walter fest umarmt.
Sofort rennen sie zu ihr und umringen sie. Auch einige andere Frauen eilen zu ihnen und begrüßen Annika.

Uschi: (lachend) Schön das du wieder da bist. (umarmt Annika die schon
           Freudentränen in den Augen hat)

Melanie: Hey, und was ist mit Tante Mel?

Annika lacht und umarmt auch sie.

Walter: (winkt Lena zu sich) Darf ich vorstellen?! Annika, Lena. Lena, Annika.

Annika gibt Lena freundschaftlich die Hand.

Annika: Hallo. Schön dich kennen zu lernen.
Die Station ist in heller Aufruhr und alle wollen einen Blick auf Annika erhaschen. Auch Ginger bemerkt die Aufregung und schleicht sich neugierig heran.

Iris: (bahnt sich einen weg durch die Frauengruppe zu Annika) Ende der    
       Veranstaltung! (treibt die Frauen auseinander) Frau Jesske, sie quartieren
       sich in die Zelle von Frau Makhubela ein!  

Walter: (hebt den Korb auf) Komm mit! Ich bring dich hin. (Walter geht mit
             Annika in Richtung Zellentrakt)

Annika: (sieht sich um) Hat sich wohl einiges hier getan!? Es kommt mir ein
               wenig Fremd vor.

Walter: Das kannst du laut sagen! Du hast einiges verpasst.

Beide laufen an einer der Säulen vorbei hinter der sich Ginger versteckt und den Beiden völlig aufgelöst hinterher sieht. Auch Mareen und Sarah haben das Spektakel von eben mitverfolgt.

Mareen: Da scheint wohl was los zu sein? (sieht wie Walter mit Annika in der
               Zelle verschwindet)

Sarah: (uninteressiert) Kann schon sein. (schaut verliebt zu Sebastian der im
            Aquarium sitzt und mit Iris spricht)

Mareen: (wird misstrauisch) Was ist den mit dir heute los? (bemerkt wohin
               Sarah blickt) Hat das zufälligerweise was mit Herrn Hecht zu tun?  

Sarah: (sieht zu ihr) Quatsch. Wie kommst du den darauf? (will gehen)

Mareen: (zieht Sarah behutsam zu sich) Du hast dich doch nicht etwa mit ihm
               eingelassen?! Das wäre nur schlecht fürs Geschäft.
Sarah: (gereizt) Du spinnst doch. Da ist Nichts. Wirklich.  

Mareen: Das will ich hoffen. Er ist nur ein unnötiges Risiko. Also halt dich
               besser von ihm fern!

Sarah: Ich wüsste nicht was mein Privatleben mit unserer Zusammenarbeit
            zutun hat?!

Mareen: Sarah, du hast ja recht. (sieht zu Sebastian) Trotzdem sehe ich unsere
               Partnerschaft für die Zukunft gefährdet. Wenn ich dir einen Rat geben
               darf? Liebe hinter Gittern geht meistens schief. Also konzentriere dich
               lieber auf die Arbeit!  

Sarah: (genervt) Toller Rat. Selbst wenn ich in ihn verliebt wäre. Was willst du
            den dagegen unternehmen? (sieht sie giftig an) Gar nichts. (will gehen)

Mareen: (versperrt ihr den Weg) Ich will euch doch nicht Auseinaderreißen.
               Ich mache mir nur Sorgen um dich.

Sarah: (aufgebracht) Sorgen? Das ich nicht lache. Wer hat den mir einfach mal
            so den Arm gebrochen?

Mareen: Das war doch nun wirklich was anderes. Und außergewöhnliche
               Situationen erfordern nun einmal außergewöhnliche Maßnahmen!

Sarah: Ach, findest du? (geht wütend in ihre Zelle)

Mareen läst sich nichts anmerken und geht in den Gruppenraum.
Zur gleichen Zeit entdeckt Jeanette die völlig aufgelöste Ginger regungslos hinter der Säule stehen.  

Jeanette: (stupst sie an) Hey, was ist den mit dir los?

Ginger: (erschrocken) Man, musst du mich so erschrecken? (geht weg)

Jeanette: (folgt ihr neugierig) Freust dich wohl gar nicht das Annika zurück ist,
                hä? Ich dachte immer du stehst auf sie?

Ginger: (dreht sich wütend um) Halt dich da raus, Bergdorfer! (kehrt ihr den
              Rücken zu)

Jeanette: (ruft ihr eingeschnappt hinterher) Man wird doch wohl noch fragen
                dürfen?
Ginger geht in ihre Zelle und rennt zur Toilette wobei sie die Schiebtür zuknallt.
Miriam die gerade auf dem Bett liegt geht zur Tür und klopft besorgt an ihr.

Miriam: Alles in Ordnung bei dir?

Ginger: (genervt) Ja. Hau ab! Lass mich in Ruhe!

Miriam: Wie du meinst.

Miriam zuckt mit den Schultern und legt sich wieder auf ihr Bett. Ginger wischt sich ihr Gesicht mit kaltem Wasser ab und betrachtet dieses im Spiegel. Wut und Verzweiflung steigt in Gingers Augen auf und sie atmet tief durch während sie sich am Rand de Waschbeckens festhält.

Vorspann der 16. Staffel


Szene 2

Annika räumt ihre Sachen in den Spind und wird dabei aufmerksam von Walter und Uschi beobachtet.

Annika: Unglaublich was nach den Aufstand alles passiert ist. Die meisten
              Frauen die hier sind kenne ich noch nicht einmal.  

Walter: Sei froh das du noch nicht alle kennst. Einige hier sind ziemlich schief
             gewickelt.

Uschi: Wie kommt es eigentlich das du hierher versetzt wurdest?

Annika: (schließt ihren Spind und setzt sich zu den Beiden) Na ja, es gab da ein
              paar Zwischenfälle auf der A. Deswegen bat ich Frau Sürth mich zu
              meiner eigenen Sicherheit zu verlegen. (sieht sich um) Wo ist
              eigentlich Wilhelmina?

Walter und Uschi sehen sich an und blicken dann ernst zu Annika.

Walter: Tja, da wären wir auch schon bei Punkt eins. Lass dich niemals mit den
             Falschen Leuten ein! (holt eine Zigarettenschachtel aus ihrer Hose)

Uschi: Sie wurde vor ein paar Tagen auf der Krankenstation zusammen-
           geschlagen.

Annika: (geschockt) Ja, ich habe davon gehört. Oh mein Gott das war
              Wilhelmina?

Walter: (zündet sich ihre Zigarette an) Und deswegen bleib lieber in unserer
              Nähe! Dann passiert dir auch nichts.

Annika nickt kurz und sieht nachdenklich nach unten.
Die Zellentür wird aufgerissen und Melanie, Lena und Miriam stürmen herein.

Melanie: (ausgelassen) Partytime! Los kommt mit!

Walter: (genervt) Was ist den nun schon wieder?

Lena: Nun wir haben uns gedacht zur Feier des Tages eine kleine Party, drüben
          im Gruppenraum, zu machen.

Annika: (überglücklich) Das wäre doch nicht nötig gewesen. (geht mit ihnen
              nach draußen und bemerkt das Walter und Uschi sitzen bleiben)
              Was ist mit euch? Kommt ihr mit?  

Uschi: Klar. Wir kommen gleich nach! (die Zellentür fällt zu)

Walter: (schmunzelt) Mel und ne Party? Na das hab ich auch noch nicht erlebt.
             (zieht an ihrer Zigarette) Na ja, solange Grit im Bunker ist bleibt es erst
             einmal ruhig. Aber dann …

Uschi: (steht auf) Wie geht es eigentlich Wilhelmina?

Walter: (zuckt die Schultern) Als ich sie besuchen wollte schlief sie gerade.
              Die wird schon wieder. Da bin ich mir sicher.

Uschi: Na komm. Wir wollen die Anderen nicht warten lassen. (geht zur Tür)

Walter: (drückt ihre Zigarette aus) Mal sehen was Mel unter einer Party
              versteht? (steht auf und geht mit Uschi lachend hinaus)

Szene 3

Angelika sitzt mit verweintem Gesicht in ihrer Zelle und sieht mit gesenktem Kopf ins Nichts. Die Zellentür öffnet sich und Ingrid tritt ein.

Ingrid: (laut nach draußen) Ja, ich komme gleich. (macht die Tür zu und
            bemerkt Angelika) Hallo. Hast du Lust mit auf die Party zukommen?

Angelika: (blickt zu ihr auf und wischt sie Tränen vom Gesicht) Nein. Bin grad
                 nicht in Stimmung.

Ingrid: (setzt sich besorgt zu ihr) Mensch, was ist denn passiert? Du siehst ja
             furchtbar aus. (nimmt sie in den Arm)

Angelika: (lässt ihren Gefühlen freien Lauf) Ich weis doch auch nicht.
                 Plötzlich gerät alles aus den Fugen. Und ich bin an allem Schuld.

Ingrid: (beruhigt sie und reicht ihr ein Taschentuch) Nein, so was darfst du
             nicht sagen! (wischt ihr die Tränen ab)
Angelika: (schließt erschöpft ihre Augen; verzweifelt) Ich weis einfach nicht
                 mehr weiter.

Ingrid: (streichelt sanft ihre Wangen) Am besten du legst dich erstmal hin und
             schläfst ein wenig.

Angelika: (nickt) Ja. (steht sichtlich geschwächt auf und legt sich auf die Koje)

Ingrid: (deckt Angelika zu; flüsternd) Ich habe noch etwas heißes Wasser übrig.
            Davon mache ich dir erst mal ein Tee. Der beruhigt.  (lächelt sie
            aufmunternd an und geht hinaus)

Angelika: (erschöpft; flüsternd) Danke. (schließt die Augen)

Ingrid sieht besorgt zu ihr und schließt die Tür.

Szene 4

Fast alle Insassinnen haben sich im Gruppenraum eingefunden. Einige Frauen tanzen zur Musik, die laut aus dem Radio dröhnt. Andere stehen nur herum und trinken etwas von Ilses heimlichen Aufgesetzten (einen heimlich zusammengebrauten Schnaps aus z.B. Kartoffelschalen).

Melanie: (erhebt ihr Glas, laut) Auf Annikas Rückkehr. Prost! (trinkt das Glas
                auf Ex aus)

Alle Frauen jubeln und stoßen ebenfalls an. Auch Annika, die freudestrahlend in Mitten der Frauen steht, trinkt etwas.

Melanie: (ausgelassen) So, dann wollen wir mal etwas Schwung in die Bude
                bringen! (schwankt etwas angetrunken zum Radio und dreht die
                Musik lauter)

Die Stimmung ist ausgelassen und immer mehr Frauen lassen sich von der Partylaune Melanies anstecken. Walter steht mit Uschi neben Ilse und schauen sich das Spektakel um sich herum an. Beide müssen sich das Lachen verkneifen und stoßen zusammen mit Ilse auf Annika an.

Walter: Mensch Ilse, du bist echt die Beste. (trinkt und verzieht ihr Gesicht)
             Das Zeug knallt aber voll rein!

Ilse: (kichert leicht beschwippst) So muss es sein. (schenkt Jeanette etwas in ihr
       Glas die sofort lachend zurück zur ,,Tanzfläche“ torkelt) Auch noch was,
       Uschi?
Uschi: (schüttelt hektisch den Kopf) Ne du, lass mal. Ein Glas langt mir. (muss
           schmunzeln)

Annika: (stößt lachend zu ihnen) Schön das ich wieder bei euch bin. Da fühlt
               man sich gleich wieder irgendwie Zuhause. (trinkt einen Schluck)

Walter: (lachend) Komm jetzt übertreib mal nicht!

Annika: Nein. Es stimmt wirklich. (sieht sie ernst an) Aber ich glaub Mel hat
              etwas zu tief ins Glas geschaut. (sieht zu Melanie die ausgelassen
              feiert)

Walter: (laut) He Mel, dreh das Ding mal leiser! Oder willst du das die
             ,,Schlussen“ gleich alles mitbekommen? (schüttelt genervt den Kopf)

Ingrid kommt herein und nimmt eine Tasse aus dem Schrank die sie neben einer noch dampfenden Kanne Wasser stellt.

Melanie: (laut) So besser? (dreht die Musik ein wenig leiser)

Walter: (nickt kurz und geht zu Ingrid) Hey Ingrid, willst du nicht mitfeiern?

Ingrid: (schüttet Wasser in die Tasse) Nein danke. (holt einen Teebeutel aus
            dem Regal)

Walter zuckt mit den Schultern und geht zu Uschi, die Mel weiterhin wachsam beobachtet.

Uschi: Hoffentlich übertreibt sie es nicht! (Walter nickt und sieht zu Annika die
           sich bereits mit Lena angefreundet hat und mit ihr tanzt)

Walter: Ach, wird schon nichts passieren. (deutet auf Jeanette) Schau dir die
             Bergdorfer mal an! (beide müssen lachen)

Jeanette sitzt zusammen mit Ilse etwas abseits wobei Jeanette jedes Mal einnickt und fast vom Stuhl fällt. Annika tanzt ausgelassen mit Lena. Ingrid verlässt den Gruppenraum mit einer heißen Tasse Tee ohne, dass sie jemand bemerkt.

Szene 5

Sarah sitzt gelangweilt in ihrer Zelle und blickt aus dem Fenster.
Mareen kommt herein und setzt sich neben sie wobei sie Sarah aufmerksam mustert.

Mareen: Warum bist du nicht bei der Party?

Sarah: (giftig) Gegenfrage!?

Mareen: (lehnt sich an) Ach, ich mach mir nicht viel aus Partys. (atmet tief ein)
               Sarah es tut mir Leid was ich heute zu dir gesagt habe. Aber …

Sarah: (laut) Was, aber?

Mareen: (scharf) Du weist genauso gut wie ich, dass deine kleine Liebschaft
               uns alles vermasseln kann.

Sarah: (steht wütend auf) Liebschaft? Es gibt keine Liebschaft. Es ist nichts
            zwischen mir und Sebastian, verstanden?!

Mareen: (mit ruhiger Stimme) Kein Grund gleich so auszurasten. Ich glaube dir
               ja. (reicht ihr die Hand) Wir sind doch Partnerinnen? Frieden?

Sarah: (schlägt ein und beruhigt sich wieder) Frieden.

Mareen: (lächelt siegreich) Gut. Und nun zum geschäftlichen Teil. (Sarah setzt
               sich hin) Morgen kommt die erste Lieferung. Wir müssen also gut
               vorbereitet sein. Es darf nichts schief gehen!

Sarah: (nickt zufrieden) Wurde auch Zeit. Die Kundschaft wird von Tag zu Tag
            ungeduldiger.

Mareen: Das hat ja nun bald ein Ende. (zieht einen 200€ Schein aus ihrer
               Tasche und legt ihn vor Sarah auf den Tisch) Ein kleiner
               Nebenverdienst für meine Partnerin.

Sarah: (nimmt den Schein an sich) Wow, soviel? (lächelt glücklich) Und was
            hast du als nächstes mit der Loberth vor?

Mareen: (steht auf und zuckt die Schultern) Wer weis? Wie heißt es so schön:
               Kommt Zeit, kommt Rat. (geht hinaus wobei Sarah ihr fragend nach
               sieht)

Szene 6

Ginger steht vor der Tür, die zum Gruppenraum führt, und lauscht mit traurigem Gesicht den Klängen der Party. Sie atmet tief durch und entschließt sich hinein zugehen. Drinnen herrscht eine Stimmung wie auf einem Volksfest. Uschi geht zu Ruth, die einsam und allein in einer Ecke sitzt, und fordert sie auf mit ihr ein wenig zu tanzen. Zunächst sträubt sie sich doch Uschi lässt nicht locker. Beide gehen lachend zur ,,Tanzfläche“ und legen los. Mel tanzt derweil ausgelassen mit sich selber. Ginger geht zum Kühlschrank und holt sich eine Flasche Mineralwasser heraus. Sie bemerkt nicht, dass Walter hinter ihr steht, die die Tür des Kühlschranks zuknallt.  

Ginger: (erschrocken) Was ist den los?

Walter: (knallt sie gegen den Kühlschrank; einschüchternd) Ich werd dir sagen
              was los ist. Hau ab! Oder wurdest du etwa eingeladen?
Ginger: (mit zittriger Stimme) Ich wollt mir nur ein Glas Wasser holen.

Walter: (wütend) Quatsch nicht! (zieht sie an ihre Arm Richtung Ausgang)
              Halt dich bloß von Annika fern, hast du kapiert?! Wegen dir hat sie
              schon genug Ärger gehabt. (schubst sie aus der Tür wobei Ginger auf
              den Boden knallt und die Flasche zu Bruch geht)

Walter dreht sich um und sieht zu Annika, die nur ein paar Meter weiter weg steht und alles mit angesehen hat. Ernst sieht sie Walter an und kehrt ihr den Rücken zu.

Iris: (kommt aus dem Aquarium und hilft Ginger auf) Alles in Ordnung Frau
       Stenzel?

Ginger: Ja, ja. Geht schon wieder.

Schnoor: (kommt dazu) Was ist da Drinnen eigentlich los? (geht mit Iris in den
                Gruppenraum)

Alle Insassinnen sehen sie entsetzt und schweigsam an. Nur Melanie, die davon nichts mitbekommt tanzt unentwegt weiter.

Iris: (geht zum Radio und zieht den Stecker heraus) So meine Damen die Party
       ist zu Ende!

Melanie: (betrunken) Hey, was is‘n jetzt los?

Schnoor: (aufgebracht) Was bilden sie sich eigentlich ein wo sie hier sind?
                (schaut auf die Uhr) In 20 Minuten ist Einschluss! Bis dahin möchte
                 ich das alles hier wieder in Ordnung gebracht wird. (geht hinaus)



Iris: (rüttelt Jeanette wach die auf dem Stuhl eingeschlafen ist) Das gilt auch für
        sie, Frau Bergdorfer! (riecht ihre Alkoholfahne) Sagen sie, haben sie etwa
       Alkohol getrunken?

Jeanette: (geht schwankend zur Tür) Nein. Wie kommen sie den darauf? (lacht
                beschwipst)

Iris blickt fragend zu ihrer Kollegin die jedoch nur mit den Schultern zuckt.
Ilse nimmt schnell den Topf, indem ihr Aufgesetzter ist, und schüttet ihn in den Abfluss bevor Iris etwas mitbekommt. Als diese zu ihr sieht lächelt Ilse sie unschuldig an.

Szene 7

Am nächsten Morgen stehen die Frauen noch ganz verschlafen auf und schlürfen etwas benommen von gestern Abend auf der Station hin und her. Besonders Melanie, die noch immer laut schnarchend in ihrer Koje schläft, ist von der Party noch schwer gezeichnet.

Ilse: (versucht sie wach zu rütteln) Mel, aufstehen! Mel! (nimmt ihre
        Alkoholfahne wahr und rümpft die Nase) Mensch Mel du stinkst wie ein
        Wallach. Du musst sofort unter die Dusche! (zerrt sie aus der Koje)  

Melanie: (maulend) Mensch, lass mich in Ruhe Ilse! (legt sich wieder hin)

Ilse: Na gut, dann bleib liegen. (will gehen aber bleibt entsetzt stehen als Brock
       auf sie zugeht) Oh nein. Auch das noch. (geht aufgeregt zu Melanie und
       hievt sie aus dem Bett) Mel, wach auf! Brock kommt!

Melanie steht ganz benommen auf und muss sich an Ilse aufstützen um nicht wieder ins Bett zu fallen. Brock betritt die Zelle und mustert die beiden streng.

Brock: Geht es ihnen nicht gut Frau Schmidt? (lacht fies)

Melanie: (unterdrückt einen Rülpser) Alles in Ordnung. (droht nach hinten zu
                fallen doch Ilse zieht sie wieder nach vorne)

Brock: (nickt lächelnd) Na dann beeilen sie sich mal! In 15 Minuten ist
            Arbeitsantritt. (marschiert raus)

Melanie: (nimmt Haltung eines Soldaten ein) Zu Befehl! (lacht und fällt nach
                hinten)


Ilse: (hievt sie erneut hoch und geht mit ihr hinaus Richtung Bad) Jetzt komm
        endlich mal zu dir Mel! (lässt Mel los die nun allein weiter zum Bad
        torkelt)

Walter und Miriam stellen sich neben Ilse und sehen Mel hinterher.

Walter: (lächelnd) Seht euch mal Mel an! Die kann ja kaum stehen. (muss
              lachen)

Ilse: (aufgebracht) Schluss! Das war’s! Von mir bekommt die keinen Tropfen
       mehr! Das schwör ich bei Gott! (geht zurück in ihre Zelle)

Walter und Miriam müssen nur grinsen und gehen ebenfalls ins Bad.

Szene 8

Wilhelmina liegt auf dem Krankenbett und liest ein Buch. Es klopft an der Tür und Dr. Killian betritt den Raum.

Killian: (geht an ihr Bett) Na Frau Makhubela, wie geht es ihnen den heute?

Wilhelmina: (legt das Buch zur Seite und lächelt ihn an) Gut. Ich hab zwar
                     noch ein wenig Schmerzen aber die sind hoffentlich bald vorbei.  

Killian: (begutachtete ihre Beine) Können sie schon laufen?

Wilhelmina: (will aufstehen) Klar. Warten sie! (steht auf und geht langsam ein
                      paar Schritte) Sehen sie? (knickt um und stürzt)

Killian: (fängt sie auf und geht mit ihr langsam zurück zum Bett) Sie sollten
              besser noch ein paar Tage hier bleiben!

Wilhelmina: (verzweifelt) Ich halte es hier aber nicht länger aus.
                      Bitte Dr. Killian lassen sie mich bitte wieder auf Station B.  

Killian: Tut mir leid, aber das Risiko ist einfach zu hoch. (will gehen)

Wilhelmina: (hält ihn am Arm fest; flehend) Bitte! Ich werde hier noch
                     verrückt.

Killian: Jetzt übertreiben sie aber. Sie sind doch erst seit einer Woche hier.

Wilhelmina: (sieht ihm tief in die Augen) Bitte!

Killian: (nachgiebig) Nun gut. Sie haben gewonnen. Ich werde sehen was ich
             tun kann. Einverstanden?

Wilhelmina: (lächelnd) Danke.

Killian: (nickt und geht hinaus) Aber schonen sie sich weiterhin! (schließt die
              Tür)

Szene 9

Auf Station B sammeln sie die Frauen zum Arbeitsantritt. Frau Schnoor ruft, wie jeden Morgen, alle Frauen einzeln beim Namen auf. Frau Sürth kommt zusammen mit Herrn Wilborn auf Station und stellt sich neben Brock, Schnoor und Iris.

Schnoor: (zur Direktorin) Alle vollzählig.

Sürth: (lächelt zufrieden) Gut. (dreht sich zu den Insassinnen) Guten Morgen.
            Ich habe eine wichtige und zugleich erfreuliche Mitteilung zu machen.  

Walter: (laut) Da sind wir aber mal gespannt.

Sürth: Wie sie sicher alle wissen läuft die Produktion von ,,Jail-Vergin-Angel“
            auf Hochtouren. Die Verkaufszahlen steigen stetig weiter und die
            Kleidung ist auf dem Markt gut angekommen.

Melanie: (maulend und leicht schwankend) Schön für sie.

Brock: (laut) Frau Schmidt, Ruhe!

Melanie: (kleinlaut) Der ist heute aber wieder gut drauf. (ein kurzes Gelächter
               geht durch die Reihen der Insassinnen)

Brock: (wütend) Ich habe Ruhe gesagt! (alles schweigt)

Sürth: Durch die hohen Verkaufszahlen wurde ein erster
           Einkommensüberschuss verzeichnet. Das bedeutet das alle Frauen die an
           diesem Projekt gearbeitet haben einen kleinen Nebenverdienst von rund
           10€ wöchentlich erhalten für ihren Fleiß und ihrer Einsatzbereitschaft.

Ein kurzer Jubelschrei durchströmt die Reihen der Insassinnen.

Sürth: Ich weis, es ist nicht viel aber immerhin etwas. Das Geld wird
           selbstverständlich bis zu ihrer Entlassung von uns aufbewahrt.
           Ich habe mich nun entschlossen dieses Projekt weiterzuführen und hoffe,
           dass in den nächsten Monaten weitere Erfolge erzielt werden können.
           Außerdem möchte ich mich bei allen Insassinnen noch einmal persönlich
           bedanken. Denn ohne sie wäre das alles gar nicht möglich. Dankeschön.
           (klatscht in die Hände)
 
Alle machen es ihr nach und klatschen außer Brock, der den Beifall mit einem Pfiff seiner Dienstpfeife unterbricht.

Brock: (laut) Abmarsch zur Arbeit!

Die Frauen setzten sich in Bewegung und marschieren in zweier Reihen zur Arbeit. Iris Römer geht zur Direktorin, die gerade gehen wollte.

Iris: (flüsternd) Könnte ich sie kurz sprechen?

Sürth: Selbstverständlich. (bleibt vor ihr stehen)

Iris: Gestern Abend gab es einen kleinen Zwischenfall im Gruppenraum.
       Die Frauen haben dem Anschein nach die Verlegung von Frau Jesske
       gefeiert.

Sürth: Eine Feier?

Iris: Ja. Das verrückte daran war das einige Frauen unter dem Einfluss von
       Alkohol standen.

Sürth: (empört) Wie bitte? Alkohol? (überlegt kurz) Nun gut. Ich werde noch
           einmal mit den Frauen über diesen Vorfall sprechen. Und ich bitte sie
           mir sofort Bericht zu erstatten sollte es wiederholt zu solch einem        
           Verstoß kommen!  

Iris: Jawohl! (geht mit Frau Sürth zur Gitterschleuse die von Iris
       zugeschoben wird)

Szene 10

Die Insassinnen betreten die Wäscherei. Annika begibt sich zusammen mit Walter und Uschi zu den Waschmaschinen.

Annika: Was ist das eigentlich für ein Projekt?

Walter: Ach irgend so ein Internetmist den Mareen eingeführt hat. (öffnet ein
             der Waschmaschinen)
Annika: (neugierig) Wer ist Mareen?

Uschi: Lass dich bloß nicht mit ihr ein! Mit der handelst du dir nur ein Haufen
          Schwierigkeiten ein. (stopft dreckige Wäsche in die Maschine)

Walter: Vertrau uns! Sie sieht zwar unschuldig aus aber …

Annika nickt und macht sich auch an die Arbeit. Ein paar Meter weiter weg arbeitet Angelika an der Bügelmaschine und versucht so gut es geht ihr verweintes Gesicht zu verbergen.

Lena: Kann ich dir helfen? (stellt sich neben Angelika)

Angelika: Nicht nötig. (lächelt gezwungen)

Lena: (geht wieder) Na gut.

Annika: (späht zu Angelika rüber) Und wer ist das?

Walter: Wer?

Annika: (deutet auf Angelika) Na die da an der Bügelmaschine.

Walter: Ach, das ist die Loberth. Ne Staatsanwältin.

Annika: (erstaunt) Was, ne Staatsanwältin?  

Brock: (laut) Arbeiten! Und nicht Quatschen! (geht zu Annika) Frau Jesske
            ich weis, sie und Frau Walter haben sich bestimmt eine Menge zu
            erzählen. Aber bitte nicht hier! (laut) Verstanden?! (geht wieder)  

Melanie: (maulend) Mensch, ne so laut! (hält sich die Ohren)

Brock: (sieht sie grimmig an) Frau Schmidt, wie laut ich rede bestimme immer
            noch ich! Und nun arbeiten sie gefälligst weiter! Schließlich machen sie
            heute eine Doppelschicht. (geht schmunzelnd davon)

Melanie: Der hat doch wohl nen Schuss!? (zeigt Brock den Stinkefinger)
               Ich will zurück in die Gärtnerei!

Walter: Mein herzliches Beileid. (klopft Mel kurz auf die Schulter)


Annika: (flüsternd) Brock hat sich jedenfalls nicht geändert. Er ist immer noch
              das gleiche Arschloch wie früher. (Walter und Annika kichern leise)

Szene 11

In der Näherei herrscht bereits auch schon reger Betrieb. Nur Ginger sitzt völlig regungslos auf ihrem Platz und starrt auf ihre Nähmaschine.

Sarah: (stellt sich hinter Ginger) Was ist den mit dir heute los? (Ginger zuckt
            zusammen) Es wäre sehr nett wenn du jetzt auch anfangen würdest!

Ginger fängt an zu Arbeiten während Sarah kurz zu Sebastian schaut der sie verliebt anlächelt. Plötzlich geht die Tür auf und Iris kommt herein.

Iris: (setzt sich neben Sebastian) Alles klar soweit?

Sebastian nickt nur und folgt Sarah die gerade ins Stofflager geht.

Iris: (ruft ihn zurück) Wo willst du hin?

Sebastian: (kommt zurück) Ich … ich wollte nur nachsehen ob noch genug
                  Stoffballen im Lager sind.

Iris: Keine Sorge das reicht schon noch.

Sebastian: Trotzdem. Sicher ist Sicher. (geht ins Lager)

Iris sieht im misstrauisch nach und trinkt dabei einen Schluck Tee.  

Szene 12

Miriam kommt ins Krankenzimmer von Wilhelmina und geht zu ihr. Dabei stellt sie ein Kästchen auf den Tisch, dass eine einzige Tablette beinhaltet.

Wilhelmina: (glücklich) Hallo Miriam. Schön dich zu sehen.

Miriam: Wie geht’s dir heute?

Wilhelmina: Danke, schon viel besser. Wenn ich Glück habe darf ich Morgen
                     schon wieder auf Station.

Miriam: (gibt ihr die Tablette und ein Glas Wasser) Was jetzt schon? Bist du
               dir sicher?


Wilhelmina: (nimmt die Tablette ein und trinkt einen Schluck Wasser)
                     Natürlich bin ich mir sicher. Bin froh wenn ich hier raus kann.

Miriam: (steht auf) Wie du meinst. Schöne Grüße von allen.

Wilhelmina: Danke. Bleib doch noch ein bisschen!

Miriam: Nein geht nicht. Muss noch meine Visite zu Ende machen! (geht zur
              Tür)

Wilhelmina: Na dann mach’s gut. (Miriam geht hinaus und winkt ihr zum
                     Abschied)

Szene 13

Mareen geht leise und unbemerkt ins Stofflager und sieht sich um. Als sie sich vergewissert hat das niemand sie stören kann geht sie zu den Regalen auf denen die Stoffballen liegen. Sie schiebt ein paar davon zur Seite und legt damit einen weitern Stoffmusterkatalog frei. Sie öffnet das geheime Versteck und entnimmt dem Buch die kostbare Ware.

Mareen: (lächelt verschwörerisch und hält dabei 3 Tütchen voller Drogen vor
               sich) Wir sind wieder im Geschäft. (steckt die Tütchen in ihre Tasche
               und schließt den Katalog wieder)

Im letzten Moment versteckt sie den Katalog wieder unter den Stoffballen bevor Herr Wilborn hereinkommt.

Wilborn: (zu Mareen) Es ist Hofgang, Frau Bieler! (hält die Tür weit geöffnet
                für sie auf)

Mareen nickt und geht schweigsam mit Herrn Wilborn hinaus.

Szene 14

Inzwischen ist Hofgang. Die Frauen laufen auf dem Hof hin und her. Sarah und Mareen stehen etwas abseits an der Gefängnismauer und sehen über den Hof.

Sarah: Hast du sie? (rückt näher an Mareen heran)

Mareen: (reicht ihr 3 Tütchen voll Drogen) Das müsste fürs Erste reichen.
               Aber sei vorsichtig. Die nächste Lieferung kann ein paar Tage dauern.
               (Sarah nickt kurz) Na dann mach dich mal ans verkaufen!

Sarah: (lächelt) Schon erledigt. (geht auf den Hof)
Mareen geht unauffällig die Gefängnismauer entlang und wählt heimlich die Nummer von Jan Loberth mit ihrem Handy an. Zur gleichen Zeit sitzt Jan mit gesenktem Kopf in seiner Wohnung. Plötzlich klingelt das Telefon und er springt sofort auf und nimmt ab.

Jan: (in den Hörer) Ja, Loberth.

Mareen: (steckt ihr Head-Set in ihr Ohr) Schön ihre Stimme zu hören, Herr
               Loberth. Oder darf ich sie Jan nennen?

Jan: (misstrauisch) Mit wem spreche ich?

Mareen: Ich möchte mich gerne mit ihnen über ihre Frau unterhalten. Ginge
              das?

Jan: (gereizt) Zum letzten Mal, wer sind sie?

Mareen: (kalt) Meine Name tut nichts zur Sache. Ich habe gehört, dass sie sich
               von Ihnen trennen will. Stimmt das?

Jan: (wütend) Lisa? Lisa sind sie das?

Mareen: Jetzt hören sie mir ganz genau zu, Jan! Sie werden sich von ihrer Frau
               trennen! Wenn nicht dann …

Jan: (laut) Was dann?

Mareen: Nun, sie wollen doch bestimmt nicht das sie morgen früh vor den
               Trümmern ihrer Apotheke stehen, oder etwa doch?

Jan: (laut) Sie sind doch verrückt! Sie sind krank!

Mareen: Sie wollen doch nicht für den Rest ihres Lebens verschuldet sein und
               obendrein mit einer Frau zusammen leben die einen Menschen
               ermordet hat, oder lieg ich da falsch!?

Jan: (zornig) Lassen sie mich in Ruhe! (will auflegen)

Mareen: Sie haben 1 Tag Zeit sich scheiden zu lassen! Wenn nicht werden sie
              untergehen! Sie zusammen mit Angelika! Einen schönen Tag noch.
              (legt auf)


Jan: (schreit) Nein! Verdammt noch mal. Nein! (wirft das Telefon auf den
        Boden und bricht zusammen)

Wilborn: (laut) Hofgang beendet! Auf zum Mittagessen!

Sarah steckt einer Insassin ein Päckchen unauffällig in ihre Tasche und bekommt als Gegenleistung ein paar Geldscheine in die Hand gedrückt, die sofort in ihrer Tasche verschwinden.

Mareen: (geht neben Sarah vom Hof) Und lief es gut?

Sarah: (zufrieden) 1 Päckchen hab ich noch. Mit wem hast du gerade
            telefoniert?

Mareen: (lächelt finster) Mit einem Mann der sich bald von seiner Frau
               scheiden lassen wird.

Sarah: Was, der Mann von der Loberth?

Mareen: Exakt.

Wilborn: (laut) Etwas zügiger meine Damen!

Beide schweigen und gehen zufrieden zügig weiter.

Szene 15

Zur gleichen Zeit ist Mittagszeit im Speisesaal. Walter, Lena, Uschi, Annika, Ruth und Melanie sitzen an einem Tisch und essen gemeinsam wobei Uschi mit Annika im Gespräch vertieft ist. Nur Melanie döst nur so vor sich hin und blickt noch ganz verschlafen auf ihr Essen.

Uschi: Zurzeit ist Grit im Bunker. Aber wenn sie da wieder raus kommt
          dann geh ihr lieber aus dem Weg!

Annika: Ich fass es nicht was alles in so kurzer Zeit passiert ist. Und wie geht es
              Wilhelmina?

Miriam: (setzt sich dazu) Ganz gut. Ich soll euch alle schön von ihr Grüßen.
              (reicht Annika die Hand) Hi, ich bin Miriam.

Annika: (schüttelt die Hand von ihr) Hallo. Und ich bin …

Miriam: (lächelt) Annika. Ja hab schon von dir gehört.
Beide lächeln sich an und essen weiter.

Miriam: Wahrscheinlich kommt sie Morgen wieder auf Station.

Walter: Na die wird Augen machen wenn sie Annika sieht.

Alle nicken und essen weiter. An der Essensausgabe reihen sich derweil die Frauen der Näherei und Schneiderei ein. Der Schließer Wilborn geht zu seinem Kollegen.

Wilborn: So ich mach jetzt Schluss. Rolf holt die Frauen dann wieder ab.
               (der Kollege nickt und David geht wieder durch die Gitterschleuse
                nach draußen)

Ginger sieht zu Annika die mit den Anderen an einem Tisch, der fast am Ende des Saales ist, sitzt und gerade über etwas lachen. Dabei bemerkt sie nicht das sie die Nächste ist die ihr Essen bekommt und somit erhält sie einen kräftigen Stoß von hinten der sie wieder wach rüttelt.

Insassin: (gereizt) Gehen! Und nicht schlafen!

Ginger geht zu Ilse, die hinter der Küchenausgabe steht und ihr einen Teller mit Essen auf ihr Tablett stellt. Ginger dreht sich mit dem Tablett um und bemerkt, dass alle Plätze besetzt sind. Nur einer, an Annikas Tisch, ist noch frei.

Ginger: (geht zum Tisch; ängstlich) Ist hier noch frei?

Walter: (sieht sie bösartig an) Hau ab! Setz dich wo anders hin!

Melanie: (amüsiert) Ich weis gar nicht was du hast? Hier ist doch noch jede
               Menge Platz. Machs dir doch einfach auf dem Fußboden gemütlich.
               (lacht)  

Ginger: (sieht flehend zu Annika die stumm auf ihren Teller schaut)
             Annika, bitte!

Walter: (steht auf) Man kapierst du’s nicht, oder was? Sie will nichts mehr mit
              dir zu tun haben. Ist das jetzt hier oben angekommen!?

Ginger dreht sich, mit Tränen in den Augen, um und geht mit gesenktem Kopf zurück zur Essenausgabe. An Annikas Tisch herrscht beklemmende Ruhe.


Szene 16

Sebastian schaltet den Kaffeekocher, im Aufenthaltsraum des Personals, aus und schüttet den Kaffee in zwei Tassen. Mit diesen setzt er sich neben Iris die eine der Tassen nimmt.

Iris: Danke. (trinkt einen Schluck)

Sebastian: (schmunzelnd) Nichts geht über eine Tasse Kaffee in der Pause.

Iris: (lacht verhalten) Stimmt. Du hör mal! Mir ist aufgefallen das du öfters mit
        Frau Reese redest. Ist da etwa was zwischen dir und …. ?

Sebastian: (ausweichend) Quatsch! Ich bewundere nur ihre Arbeit. Das ist alles.
                  (nimmt einen Schluck Kaffee)

Iris: (ernst) Sebastian du weist was passiert wenn … na ja du weist schon.

Sebastian: (steht auf) Es ist wirklich nichts. Glaub mir! (trinkt den restlichen
                  Kaffee)

Iris: Ich mache mir nur Sorgen. Schließlich kommt ihr euch öfters näher als es
       zwischen einem Vollzugbeamten und einer Insassin erlaubt ist.

Sebastian: (leicht gereizt) Jetzt mach aber mal einen Punkt! Denkst du ich
                  riskier meinen Job wegen so was!? (will gehen)

Iris: (steht auf) Nein, natürlich nicht.

Sebastian: (geht hinaus und schaut noch einmal zu ihr) Gut.

Iris sieht ihm besorgt nach und nimmt einen letzten Schluck von dem Kaffee.

Szene 17

Das Mittagessen ist vorbei und die Insassinnen kehren zu ihrer Arbeit zurück.
In Zweierreihen marschieren sie über den Hof bewacht von Brock, Sebastian, Iris und Rolf. Walter, die neben Lena läuft, blickt ununterbrochen nach hinten wo Ginger mit gesenktem Kopf der Gruppe hinterher stapft.

Lena: (ermahnend) Walter, lass gut sein! Sie hat doch nichts getan.

Walter: (gereizt) Wenn du wüsstest. (sieht wieder einschüchternd zu Ginger)


Lena: (zieht sie an den Schultern nach vorn) Trotzdem! Das ist eine Sache
           zwischen Ihr und Annika!

Walter: Ja, ja. Schon verstanden. (legt freundschaftlich ihren Arm um Lena
             worauf Beide kurz auflachen)  

Die Frauen bleiben auf Anweisung von Brock stehen und trennen sich in 3 Gruppen. Eine geht in die Wäscherei, eine in die Schneiderei und die Letzte in die Näherei. Sarah geht neben Sebastian und himmelt ihn sehnsüchtig von der Seite an, während er die Gitterschleuse öffnet.

Sarah: (flüsternd) Hast du heute Zeit? Ich mache heute Überstunden in der
            Schneiderei.

Sebastian: (verunsichert) Das weis ich noch nicht. Mal sehen. (lässt die Frauen
                  durch die Schleuse gehen)

Sarah bleibt neben ihm stehen während die Frauen an ihr vorbei gehen.

Sarah: (empört) Mal sehen? Was hast du den auf einmal? (Mareen geht an
            ihnen vorbei und sieht Sarah mit einschüchternden Blicken an)

Sebastian: (leicht nervös) Es ist nichts. Wirklich. (Iris geht als Letzte durch
                  die Schleuse und sieht Sebastian warnend an) Und jetzt gehen sie
                  weiter Frau Reese!

Sarah geht enttäuscht den Flur zu Näherei entlang während Sebastian die Gitterschleuse zuknallt. Iris öffnet derweil die Tür zur Näherei und die Insassinnen treten ein.

Szene 18

Es klopft an der Tür des Krankenzimmers in dem Wilhelmina liegt und herein kommt Dr. Kilian mit Frau Sürth im Schlepptau. Dr. Kilian hält die Krankenakte von ihr in den Händen und bleibt zusammen mit der Direktorin vor ihren Krankenbett stehen.

Wilhelmina: Und wie sieht es aus? Kann ich wieder zurück auf Station?

Kilian: Ganz ehrlich Frau Makhubela, (schlägt die Akte auf) ich halte das für
             keine gute Idee.

Wilhelmina: (flehend) Bitte! Ich will hier raus! Ich will wissen wie es meinem
                      Bruder geht!
Sürth: Aber sie sind noch immer sehr geschwächt wie ich erfahren habe.
           Ich denke wir sollten sie noch für zwei bis drei Tage hier behalten.

Wilhelmina: (entsetzt) Zwei bis drei Tage?

Sürth: Und dann werden wir weitersehen.

Kilian: (blättert in der Krankenakte) Ich finde Frau Sürth hat recht.

Wilhelmina: (atmet erschöpft aus) Was ist eigentlich mit Grit?

Sürth: Frau Krause ist zurzeit im Bunker. In zwei Wochen wird sie wegen des
           Angriffs auf sie vor Gericht verhört und hoffentlich verurteilt.

Wilhelmina: (erleichtert) Na hoffentlich. (steht auf) Aber ich verstehe noch
                      immer nicht warum ich nicht zurück auf Station darf? (geht
                      langsam zum Fenster)

Dr. Kilian sieht fragend zu Direktorin die ihn genauso fragend ansieht.

Sürth: (nickt kurz) Sie sind der Arzt. Sie müssen entscheiden! (blickt zu
           Wilhelmina die sehnsüchtig aus dem Fenster blickt)

Kilian: (schlägt die Akte zu und geht zu Wilhelmina) Also gut. Morgen früh
              pünktlich um 6 Uhr bringt sie jemand rüber.

Wilhelmina: (dreht sich freudestrahlend zu ihm um) Danke. Vielen, vielen
                      Dank.

Kilian lächelt zurück und geht mit Frau Sürth hinaus. Als sich die Tür schließt hebt Wilhelmina ausgelassen die Arme hoch und stößt einen kurzen Jubelschrei aus.
Szene 19

Frau Schnoor läuft mit gezücktem Schlüsselbund zur Gitterschleuse. Hinter ihr läuft Angelika die krampfhaft versucht sich zu beruhigen und nervös die Hände reibt.

Schnoor: Ich hoffe es hat sich alles wieder mit ihrem Mann eingerenkt Frau
                Loberth. Noch einmal so ein Auftritt wie beim letzten Mal und ich
                muss den Besuch abbrechen!

Angelika: (mit zitternden Stimme) Keine Sorge. Es wird nicht lange dauern.
                 (geht durch die Gitterschleuse die Frau Schnoor aufhält)
Schnoor: (besorgt) Frau Loberth, sie wissen doch, dass sie jederzeit zu mir
                kommen können wenn es Probleme gibt. (macht die Schleuse zu)

Angelika: (irritiert) Probleme? Wie kommen sie denn darauf? Es gibt keine
                  Probleme! (geht den Flur weiter entlang)

Schnoor: Frau Loberth, ich bitte sie! Sprechen sie sich aus. Sie machen sich
               doch nur selbst kaputt wenn sie alles in sich hineinsaugen.

Angelika ist wieder den Tränen nahe doch sie versucht sich nichts anmerken zu lassen und geht weiter, gefolgt von Frau Schnoor.

Szene 20

In der Näherei wird weiterhin eifrig gearbeitet. Iris schaut jeder Insassin prüfend über die Schultern während Sebastian sich heimlich zu Sarah bewegt.
Sarah sieht erst kurz zu Iris um sich zu vergewissern, dass sie nicht zu Ihnen schaut.

Sarah: (flüsternd) Also was ist nun mit heute Abend? Bis halb Sieben bin ich in
            der Schneiderei drüben. (sieht ihm sehnsüchtig in die Augen) Bitte!

Sebastian: (flüsternd ohne Iris aus den Augen zu verlieren) Also gut. Aber in
                  der Schneiderei kann jeder rein kommen. Wir gehen am besten in
                  die Kleiderkammer. Da ist um diese Zeit Niemand mehr.

Sarah: (lächelt) Du bist ein Schatz. (gibt ihm, ohne das es jemand mitbekommt,
            einen kurzen Kuss auf die Wange und geht wieder an ihre Arbeit)

Sebastian läuft rot an und zieht sich von Sarah zurück. Iris geht zu ihm und er bleibt wie angewurzelt stehe.

Iris: (zückt ihren Schlüsselbund) Ich gehe mal kurz rüber in die Schneiderei
        nach dem rechten sehen. (sieht sich kurz um) Du kommst doch hier kurz
        alleine klar!?

Sebastian: (nickt) Klar. Was soll auch großartig passieren?  

Iris: Gut dann bis später. (geht hinaus)

Sebastian sieht zu Sarah die ihn verführerisch anblinzelt. Er lächelt kurz und setzt sich an seinen Tisch.


Szene 21

Frau Schnoor betritt zusammen mit Angelika denn Besucherraum wo Jan völlig aufgelöst an einen der Tische sitzt. Frau Schnoor öffnet die Gitterschleuse und Jan steht kerzengerade auf.

Angelika: (geht durch die Schleuse; zaghaft) Hallo Jan. (geht zu ihm)

Jan: (durcheinander) Hallo. Wo …. Ähm … ich meine wie geht es dir?

Angelika: (setzt sich und sieht Jan traurig an) Wie soll es mir schon gehen?

Jan: (setzt sich) Es tut mir so Leid was da passiert ist. Ich weiß auch nicht was
        ich mir dabei …

Angelika: (schüttelt entkräftet den Kopf) Jan, lass gut sein! Du kannst es nicht
                 mehr rückgängig machen. Wozu also noch entschuldigen?

Jan: (verzweifelt) Ja, aber Angelika ich liebe dich doch. Bitte wirf all unsere
        schönen Jahre, die wir zusammen verbracht haben, nicht einfach so weg.
        Bitte!  

Angelika: (den Tränen nahe) Jan, ich kann nicht mehr! Es ist vorbei!

Jan: (will ihre Hand nehmen doch Angelika zieht sie schreckhaft vom Tisch)
        Sag so etwas nicht! Ohne dich schaff ich es einfach nicht. (sammelt sich
        wieder) Ich habe heute einen Drohanruf bekommen. Irgendjemand will
        uns in den Ruin treiben.

Angelika: Dich.

Jan: (irritiert) Wie?

Angelika: Dich in den Ruin treiben. Nicht wir. (schüttelt den Kopf und Tränen
                 kullern über ihre Wangen) Es ist aus Jan. Aus und vorbei.

Frau Schnoor sieht die Beiden mitfühlend an und will etwas erwidern.
Sie besinnt sich aber wieder und bleibt stumm  an der Schleuse stehen.

Jan: (am Boden zerstört) Nein! Bitte nicht. Du musst mir glauben! Da will uns
        jemand auseinander bringen. Uns Pleite sehen.
Angelika: (will gehen) Ich will die Scheidung!


Jan: (hält sie am Arm fest) Bitte gib uns beiden noch eine Chance!!! Wir stehen
        das durch wie all die Jahre auch!

Angelika: (laut) Nein Jan! Es ist Aus! (löst sich von seiner Umklammerung)
                 Es ist für uns Beide das Beste wenn ab jetzt jeder seinen
                 eigenen Weg geht. (Jan sieht sie entsetzt an; leise) Tut mir leid.
                 (geht zur Schleuse, die Frau Schnoor aufschließt, und rennt hinaus)

Jan fängt bitterlich an zu weinen und zu schluchzen. Doch seine Trauer schlägt nach kurzer Zeit in Wut um. Er sinkt mit einem verzweifelten, lauten Schrei zu Boden und wirft dabei seinen Stuhl in eine Ecke.

Szene 22

In der Schneiderei räumen die Insassinnen auf, da gleich Arbeitsende ist. Mareen geht zu Iris Römer die schon, mit dem Schlüsselbund in der Hand, am Ausgang steht.

Iris: (laut) Arbeitszeit zu Ende. Kommen sie zum Schluss! (wendet sich an
        Mareen) Ja, was gibt es?

Mareen: Nun, ich müsste noch einmal kurz an den Computer um ein paar
               Berechnungen vor zunehmen. Ginge das?

Iris: (nachdenklich) So viel ich weis ist das nicht ihre Aufgabe sondern die von
        Frau Mohr.

Mareen: Ja, aber ich muss sie dennoch überprüfen. Schließlich dürfen wir uns
               keine Fehler leisten. Außerdem hat Frau Mohr schon soviel zu tun.
               Ich würde sie damit doch nur entlasten.

Iris: (schaut kurz auf die Uhr) Na gut. Ich hole sie in einer Stunde wieder ab!
       (öffnet die Tür der Schneiderei und lässt die Insassinnen passieren)  

Schuhmann: (drängelnd) Etwas zügiger!

Mareen geht zum Computer und lächelt verschwörerisch. Als sie alleine ist nimmt sie aus ihrer Hosentasche einen Zettel auf dem ein Nummerncode steht den sie mit der Tastatur eingibt.

Mareen: (flüsternd für sich) Dann wollen wir unsere Kunden mal nicht warten
               lassen. (schmunzelt bösartig)


Szene 23

Iris geht mit den Frauen den Gefängnisflur entlang. An einer Gitterschleuse trifft sie auf Sebastian der die Insassinnen der Näherei auf Station bringt.

Iris: (schließt die Gitterschleuse auf) Gab es Probleme?

Sebastian: (schließt ebenfalls die Schleuse auf) Nein. (lässt die Frauen
                   passieren die den Flur weiter entlang gehen)

Iris: (schließt die Schleuse und geht die Reihen der Frauen prüfend durch)
        Wo ist den Frau Reese?

Sebastian: Oh, sie ist noch in der Näherei und macht Überstunden. (Iris zieht
                  skeptisch die Augenbraue hoch) Sie legt sich für dieses Projekt
                  wirklich ins Zeug. (geht weiter) Ich hole sie dann wieder ab.

Iris: (geht ihm hastig hinterher) Das kann ich doch machen.

Sebastian: Nein, brauchst du nicht. (schließt die Gitterschleuse der Station B
                  auf und die Frauen strömen hindurch)

Sebastian geht mit eiligen Schritten zum Aquarium und versucht Iris Blicken auszuweichen. Diese steht immer noch an der Schleuse und sieht ihm besorgt nach. Gerade will sie die Gitter schließen als Frau Schnoor hinter ihr steht.

Schnoor: Warten sie! (Iris schiebt die Schleuse wieder auf so das ihre Kollegin
                mit Angelika hindurchgehen kann) Danke. (lächelt)

Angelika geht mit verweintem Gesicht Richtung Zelle.

Schnoor: (ruft ihr besorgt hinterher) Frau Loberth, warten sie doch!

Iris: (schließt die Schleuse und sieht Angelika hinterher) Was ist den mit ihr?

Schnoor: (schüttelt den Kopf) Die Ärmste. Sie durchlebt gerade eine sehr
                 schwere Zeit. Wenn ich nur wüsste wie ich ihr helfen könnte? (geht
                 zusammen mit Iris auf Station)

Iris: Vielleicht sollten wir Herrn Schallert um Hilfe bitten?!

Schnoor: (sieht zu Zellentür von Angelika) Ja. Das ist eine gute Idee. Vielleicht
                kann er helfen.

Szene 24

Jan geht ziellos und völlig desorientiert durch die Straßen von Berlin. Plötzlich bleibt er stehen und blickt auf die andere Straßenseite, wo seine Apotheke steht.

Erst jetzt erkennt er, dass ihm Nichts anderes übrig bleibt als sich von Angelika zu trennen um nicht für den Rest seines Lebens verschuldet zu sein.
Er schaut Sie eine ganze Weile an und zieht dann, schweren Herzens, seinen Ehering vom Finger. Noch einmal sieht er ihn an und schüttelt hoffnungslos den Kopf bevor er ihn auf die Straße wirft.

Szene 25

Sarah wartet ungeduldig in der Näherei auf Sebastian und geht nervös auf und ab. Plötzlich öffnet sich die Tür und Sebastian kommt herein.

Sarah: (umklammert ihn ganz fest) Ich dachte schon du kommst gar nicht. (gibt
            ihm eine Kuss doch er wird nicht erwidert) Was ist den?

Sebastian: (schließt die Tür) Sarah, wir müssen vorsichtig sein! Wenn das raus
                   kommt dann sind wir … (Sarah küsst ihn erneut leidenschaftlich)

Sarah: Hey, jetzt mach dich nicht verrückt. (schmiegt sich eng an ihn)
           Komm lass uns in die Kleiderkammer gehen. (öffnet die Tür und die
           beiden gehen hinaus)

Szene 26

Auf Station B herrscht zurzeit gähnende Leere. Die meisten Frauen sitzen im Gruppenraum und spielen Karten oder sind in ihren Zellen. So auch Annika die zusammen mit Uschi, Melanie und Walter gemütlich beisammen sitzen und sich unterhalten. Plötzlich steht Annika auf und will raus.

Walter: Hey, wo willst du hin?

Annika: Ich hol mir nur was zu trinken. Wollt ihr auch was?

Alle schütteln den Kopf und führen ihre Unterhaltung weiter fort. Annika verlässt die Zelle und  geht Richtung Gruppenraum. Doch der Weg dort hin wird von Ginger versperrt, die hinter einer der Säulen auftaucht und sie wehleidig ansieht.

Annika: (genervt) Lass mich vorbei! (geht an Ginger vorbei doch diese geht ihr
              nach)  

Ginger: (flehend) Annika, bitte lass uns reden! Es ist wichtig.

Annika: (läuft schneller) Ich wüsste nicht was wir noch zu bereden hätten!
              (Ginger zieht sie an ihren Arm zurück)

Ginger: (hält Annikas Arm fest so das sie nicht wieder wegläuft) Annika, bitte!
             Wieso können wir nicht wieder Freundinnen werden? (sieht sie mit
              Tränen in den Augen an) Wir hatten doch damals so viel Spaß
              zusammen.

Annika: (verärgert) Glaubst du ich falle auf diese Tour rein? (zieht ihren Arm
               von ihrer Hand weg) Lass mich einfach nur in Ruhe! O.K.!?
              (geht weiter zum Gruppenraum)

Ginger bleibt regungslos stehen und blickt traurig auf den Boden.

Szene 27

Sebastian schaltet das Licht in der Kleiderkammer an und geht Hand in Hand mit Sarah hinein. Sarah zieht ihr T-Shirt aus und legt es ihm über den Hals.
Beide müssen lachen und küssen sich. Sarah will ihn zum Tisch ziehen doch er hält kurz inne.

Sebastian: Warte! Ich schließ besser ab. (schließt die Tür zu während Sarah von
                  hinten seinen Hals abküsst) Hey was machst du denn da? (dreht sich
                  zu ihr um und erhält einen weiter Kuss von ihr)

Sarah: (verführerisch) Lass dich einfach treiben! (knöpft sein Schließerhemd
            auf und wirft es auf den Boden) Hier haben wir uns das erste Mal
            geküsst. Weist du noch? (Sebastian nickt kurz und beide lächeln sich an)

Sebastian: (schmunzelnd) Wie könnte ich das vergessen?

Beide gehen, begleitet von unzähligen Küssen, zum Tisch und berühren sich zärtlich.

Sebastian: (sieht ihr ernst in die Augen) Bist du dir sicher das wir das hier tun
                  sollten? Ich meine, wir können doch noch warten damit?

Sarah: (lächelnd) Wieso warten? (küsst ihn erneut)

Draußen auf dem Flur nähert sich derweil Iris, die in Richtung Schneiderei geht um Mareen abzuholen, und entdeckt, dass in der Kleiderkammer Licht brennt. Iris bleibt misstrauisch vor der Tür stehen.


Iris: (leise für sich) Hat wohl jemand vergessen das Licht auszumachen.
       (schließt die Tür auf und geht hinein)

Sie will gerade das Licht wieder ausschalten als sie ein Kichern und leichtes Schmatzen, wie bei von einem Kuss stammend, hört. Sie geht ein paar Schritte näher heran und blickt entsetzt durch die Gitter der Trennwand hindurch. Sie sieht Sebastian mit freiem Oberkörper auf dem Tisch liegen gefolgt von Sarah die bereits nur noch einen BH und ihre knappe Hose trägt. Beide küssen sich leidenschaftlich und berühren sich überall. Iris blickt völlig starr und teilnahmslos zu ihnen und weis nicht was sie machen soll. Sie ertappt sich beim Gedanken, dass sie in diesem Moment mit Sarah die Rolle tauscht und mit Sebastian engumschlungen auf dem Tisch liegt.

Mit langsamen Schritten verlässt sie rückwärts die Kleiderkammer und versucht so leise wie möglich die Tür zu schließen. Doch das laute Zuschnappen des Schlosses lies sich nicht vermeiden, so das Sebastian und Sarah erschrocken hoch schrecken und panisch zur Tür blicken.

Sarah: (flüsternd) Hattest du nicht abgeschlossen? (geht von ihm runter)

Sebastian: (verunsichert) Ja. Ich versteh das nicht. (steht auf und zieht sich
                  schnell wieder an) Ist vielleicht besser so.

Sarah: Was meinst du damit?

Sebastian: Wir sollten damit vielleicht noch ein wenig warten!

Sarah nickt nur kurz und versucht sich ihre Enttäuschung nicht anmerken zu lassen. Derweil rennt Iris den Flur entlang bis sie an eine Gitterschleuse ankommt. Hektisch schließt sie diese auf und schaut dabei panisch immer hinter sich. Als sie die Gitterschleuse wieder hinter sich schließt rennt sie noch ein Stück weiter bis sie schließlich völlig außer Atem stehen bleibt und sich erschöpft an die Wand lehnt. Sie schlägt die Hände vor ihr Gesicht und kleine Tränen kullern ihr über die Wange. Sie atmet tief durch und versucht sich wieder zu beruhigen.

Szene 28

Angelika sitzt, noch immer mit einem verheulten Gesicht, in ihrer Zelle. Ingrid setzt sich neben sie und reicht ihr ein Glas Wasser.

Angelika: (nimmt das Glas) Danke. (trinkt)


Ingrid: (führsorglich) Du solltest nicht so schnell aufgeben! Rede doch noch
             einmal mit deinem Mann über alles! Du liebst ihn doch schließlich,
             oder?

Angelika: (mit zerbrechlicher Stimme) Ja, aber ich kann nicht mehr!
                 Es liegt nicht nur daran das er mich betrogen hat. Erst der Unfall,
                 dann die Verurteilung dann die Randalierung unserer Apotheke und
                 jetzt das. (beginnt wieder an zu weinen)

Ingrid: (reicht ihr ein Taschentuch) Tja, eine Ehe hat nun einmal Höhen und
             Tiefen. Da bist du nicht die Einzige. (überlegt kurz) Aber dein Mann
             Hat dir doch irgendetwas von einem Drohanruf erzählt. (nachdenklich)
             Sehr merkwürdig finde ich.

Angelika: (schnaubt in ihr Taschentuch) Was soll daran merkwürdig sein?
                 Das erzählt er doch nur um mich umzustimmen. Drohanrufe das ist
                 doch Humbug. (wirft das Taschentuch auf den Boden)  

Mareen: (steht an der Zellentür) Drohanrufe? Von wem?

Angelika: (blickt sie erschrocken an) Ach … ähm … es ist Nichts.

Mareen: (gespielt besorgt) Wirst du etwa bedroht? (schließt die Tür und setzt
               sich zu ihnen) Du siehst ja völlig fertig aus. Was ist den nun passiert?

Angelika: (atmet tief durch) Ich habe mich von Jan scheiden lassen.

Mareen: Oh. Das tut mir Leid. (steht wieder auf) Dann werde ich dich mal
              lieber allein lassen. (geht wieder zur Tür) Aber wenn du jemanden zum
              reden brauchst. Du kannst jederzeit zu mir kommen. (geht hinaus)

Angelika lässt erschöpft den Kopf sinken und schließt die Augen. Ingrid nimmt sie in den Arm und tröstet sie.

Szene 29

Mareen geht in den Gruppenraum und sieht Babs und Rosie, zusammen mit zwei weiteren Insassinnen, an einem Tisch sitzen und Karten spielen. Sie geht zu ihnen und sieht sie mit verschränkten Augen an.

Mareen: (zu Rosie) Ein paar hübsche Könige hast du da.

Rosie: (gereizt) Ey, was soll der Scheiß!?

Mareen: Das frage ich mich gerade auch! (sieht auffordernd zu Babs)

Babs: Was ist?

Mareen: (bösartig) Ich werde dir sagen was ist. Ihr hattet von mir die Aufgabe
               bekommen euch um Angelika zu kümmern. Aber bis jetzt habe ich
               noch keine Fortschritte gesehen.

Rosie: (genervt) Ja. ja. Um die werden wir uns schon noch kümmern.
           Aber solange Grit noch nicht da ist ….

Mareen: (gereizt) Es ist mir egal ob Grit anwesend ist oder nicht. (lehnt sich
               bedrohlich zu den Beiden) Morgen früh will ich Resultate sehen!
               Oder ich suche mir andere die es erledigen.

Babs: Ist ja schon gut. Wir haben sogar Verstärkung dabei. (deutet auf die zwei
          anderen Insassinnen die mit ihnen Karten spielen) Könne wir jetzt weiter
          spielen?

Mareen: (nickt nachdenklich) Na gut. Dann bis Morgen. (geht hinaus)


Szene 30

Ein neuer Tag beginnt in Reutlitz und die Schließer öffnen den Frauen, wie jeden Morgen, die Zellentüren. Die meisten Frauen stürmen sofort zum Frühstück in den Gruppenraum. So auch Annika die zusammen mit Uschi über die Station geht. Dabei kommen sie an Ginger vorbei die mit sehnsüchtigen Augen Annika anblickt.

Ginger: (zaghaft) Morgen Annika.

Annika: (lächelnd) Morgen.

Ginger lächelt hoffnungsvoll und will zu ihr gehen doch schnell begreift sie, dass dieser Gruß nicht für sie sondern für Walter galt die hinter ihr stand. Enttäuscht wendet sich Ginger von ihr ab und geht alleine ins Bad und hört hinter sich das Lachen von Walter und Annika. Zur gleichen Zeit kommt Wilhelmina zusammen mit Dr. Kilian durch die Gitterschleuse auf Station.

Kilian: Sie sind natürlich weiterhin von der Arbeit krank geschrieben. (führt sie
            zu ihrer Zelle) Und ruhen sie sich weiterhin aus, dass wird ihnen gut
            tun. (öffnet die Zellentür und hält sie ihr auf)

Wilhelmina: (strahlend) Nochmals vielen Dank Herr Kilian, für alles. (geht
                      hinein)

Kilian: Keine Ursache. Sie müssen selbst wissen was gut für sie ist.

Wilhelmina sieht sich um und bemerkt das jemand in ihre Zelle gezogen ist.
Sie geht zum Spind und macht ihn auf.

Wilhelmina: (verwundert) Gab es einen Neuzugang? (deutet auf die fremden
                      Sachen im Spind)  

Killian: (bleibt an der Tür stehen) Nicht das ich wüsste. Da fragen sie am besten
             Herrn Brock oder einen anderen Beamten.

Wilhelmina: (nickt kurz und schließt den Spind wieder) Ist ja auch egal.
                      Hauptsache ich bin wieder auf Station. (setzt sich aufs Bett)

Dr. Kilian geht hinaus und lässt Wilhelmina allein. Diese sieht sich in ihrer Zelle um und lächelt zufrieden.

Szene 31

Angelika geht ins Bad und schaut sich vorsichtig um ob auch Niemand da ist.
Sie hängt ihr Handtuch an einen Haken und geht zu den Waschbecken. Sie sieht in ihr, von Trauer deutlich gezeichnetes Gesicht, das im Spiegel zu erkennen ist. Schließlich spült sie sich das Gesicht mit kaltem Wasser ab und nimmt ihr Handtuch um es sich abzutrocknen. Als sie wieder in den Spiegel schaut erschrickt sie und dreht sich panisch um denn hinter ihr erblickt sie Mareen die sie mit einem überheblichen Lächeln ansieht. Dabei fällt ihr Handtuch auf den Boden.

Mareen: Oh, hab ich dich erschreckt? Das wollte ich nicht. (hebt ihr Handtuch
               auf und reicht es ihr) Ich hoffe es geht dir wieder etwas besser.

Angelika nickt nur und wendet sich wieder dem Waschbecken zu. Mareen geht hinaus und schaut dabei zu den Badvorhängen, hinter denen sich ihre Handlangerinnen versteckt halten. Sie nickt Babs kurz zu, deren Kopf aus den Badkabinen lugt, und verlässt das Bad. Sofort kommen Babs, Rosie und zwei weitere Frauen aus ihren Verstecken und gehen zur völlig überraschten Angelika.
 
Angelika: (panisch) Was wollen Sie?


Babs: (packt sie am Kopf) Bewährung, Frau Staatsanwältin. (schleudert sie zu
          Boden)

Angelika schreit kurz auf und hebt ihre Arme schützend vor sich.

Rosie: (laut) Wer hat dir gesagt das du dich hinlegen sollst? (zieht sie wieder
           hoch und knallt sie an die Wand)

Angelika: (ängstlich) Bitte, tun sie mir nichts! Ich hab ihnen doch nichts …!

Babs: (boxt ihr in den Bauch) Halts Maul! (Angelika sinkt gekrümmt vor
          Schmerzen zu Boden) Hey, nicht schlapp machen! Wir sind doch noch
          gar nicht fertig mit dir. (lacht hämisch)

Brock läuft derweil über die Station und will gerade zurück ins Aquarium als Frau Schnoor zu ihm geht.

Schnoor: Morgen Edgar. Entschuldigung, dass ich zu spät bin. Hast du Frau
                Loberth irgendwo gesehen?

Brock: (amüsiert) Frau Staatsanwältin ist gerade im Bad. (grinst gehässig)

Auf einmal ertönen Schreie aus dem Bad und Brock und Schnoor sehen sich verdutzt an. Sofort rennen Beide ins Bad aus denen die verzweifelten Schreie von Angelika kommen.

Insassin: (leise) Achtung Brock kommt! (rennt hinter einen der  Badvorhänge
                um sich zu verstecken)

Die Peiniger lassen von Angelika ab die sich an der Wand versucht wieder hoch zuziehen. Brock stürmt mit Frau Schnoor ins Bad und sehen Angelika die sich schmerzend den Bauch hält. Frau Schnoor eilt sofort zu ihr.

Schnoor: (besorgt) Ist alles in Ordnung?

Brock: (laut) Was ist hier passiert? (sieht jede Frau einschüchternd an)
             Ich wiederhole mich nicht noch einmal.  

Rosie: Die Ärmste ist auf den nassen Fließen ausgerutscht.

Schnoor: (stützt Angelika) Ich bitte sie. Das glauben sie doch selbst nicht?


Brock: (bleibt vor Rosie stehen und sieht sie grimmig an) Ach sie ist
            ausgerutscht?

Rosie: (setzt eine Unschuldsmine auf) Ja.

Brock: (begutachtet den Fußboden und blickt dann wieder zu ihr) Und sie
            meinen das die Fließen wirklich nass sind? Also ich sehe hier keinen
            nassen Boden. Oder sie Kollegin?

Frau Schnoor schüttelt nur den Kopf und stellt sich dann neben Brock.

Babs: (genervt) Man was können wir dafür das die zu blöd ist um zu stehen?

Brock: (laut) Sie sind gefälligst still! (geht zu Angelika die wieder aufrecht
            steht) Stimmt das?

Angelika: (durcheinander) Nein. Ich meine …. ja. (flüsternd) Ich brauche Hilfe!

Brock zieht verblüfft die Augenbraue hoch und dreht sich zu den Frauen um wobei er jede von ihnen prüfend mustert.

Brock: (streng) Sollte sich das noch einmal wiederholen steck ich sie
            eigenhändig in den Bunker! Verstanden!? (verlässt das Bad)

Die Frauen machen es ihm gleich und gehen ohne ein Wort zu verlieren nach draußen. Nur Babs sieht Angelika wütend an und zeigt ihr einschüchternd die Faust. Frau Schnoor geht zu Angelika die sich nicht von der Stelle rührt.

Schnoor: Frau Loberth, ich bitte sie. Nehmen sie meine Hilfe an. Ich sehe
                doch, dass sie bedroht werden und es ihnen nicht gut geht. Wenn sie
                wollen werde ich mit der Anstaltsleitung über eine mögliche
                Versetzung sprechen.

Angelika: Glauben sie wirklich das es mir in einem anderen Gefängnis besser
                 ergehen wird als hier? (schüttelt den Kopf) Nein. Es nützt Nichts sich
                 zu verstecken oder wegzulaufen. (geht aus dem Bad)

Frau Schnoor blickt zu Boden und denkt über die Worte Angelikas nach.

Szene 32

Annika öffnet die Tür ihrer Zelle und betritt sie zusammen mit Walter und Miriam. Wilhelmina schreckt von ihrem Bett hoch und blickt völlig überrascht zu Annika.
Wilhelmina: (erstaunt) Annika? Wie? Wo? Was ist den jetzt los?

Annika: (geht lachend zu ihr und umarmt sie) Schön dich zu sehen.

Wilhelmina: (drückt sie an sich) Mein Gott. Ich bin völlig platt.

Alle im Raum müssen lachen und freuen sich mit ihnen.

Wilhelmina: (blickt sie an) Seit wann bist du hier?

Annika: Seit drei Tagen. Ich bin so froh, dass ich wieder bei euch bin.

Wilhelmina: Komm lass dich noch mal drücken! (umarmen sich erneut)
                     Ich fass es einfach nicht.

Miriam: (zu Walter) Ich finde die Überraschung ist geglückt.

Alle freuen sich mit und setzen sich zu Wilhelmina die immer noch nicht fassen kann das Annika neben ihr sitzt.

Wilhelmina: Hätte ich das eher gewusst, dass du hier bist wäre ich natürlich
                     schon zeitiger zurückgekommen.

Annika: Ach, das macht doch nichts. Ich hab schon gehört was passiert ist.

Wilhelmina: (blickt dankend zu Walter) Da fällt mir ein, mich bei dir zu
                      bedanken. Wärest du nicht gewesen wäre ich jetzt vielleicht, na ja
                      du weist schon.

Walter: (steckt sich eine Zigarette an) Komm jetzt übertreib mal nicht.

Wilhelmina: Trotzdem, Danke.

Die Zellentür geht auf und Brock kommt herein. Er winkt Wilhelmina zu sich.

Brock: Besuch für sie.

Szene 33

Sebastian geht mit Sarah den Flur in Richtung Schneiderei entlang.
Dabei lächeln sich die beiden ständig von der Seite an.

Sarah: Was wollen wir eigentlich in der Schneiderei? Heute wird doch gar nicht
            gearbeitet.
Sebastian: (lächelt) Tja das ist ja gerade das Gute daran.

Sie kommen an der Gitterschleuse entlang und stoßen auf Brock der Wilhelmina in den Besucherraum bringt.

Brock: (schließt die Gitter auf) Na, wohin des Weges?

Sebastian: (überlegt kurz) Ähm … in die Näherei. Ja, Frau Reese will
                  unbedingt noch einmal die Bestellungen überprüfen.

Brock: (amüsiert) Da bekommen die Frauen schon mal einen Tag frei und
            trotzdem gehen sie arbeiten. Na ja versteh einer die Frauen. (lacht
            spöttisch auf)  

Brock geht mit Wilhelmina weiter. Auch Sebastian geht mit Sarah den Flur weiter entlang.

Sarah: (flüsternd) Das war knapp. Ich frage mich schon die ganze Zeit über wer
            gestern Abend in der Kleiderkammer war?

Sebastian: (zuckt mit den Schultern) Ich glaube nicht das jemand uns gesehen
                  hat. Ansonsten wäre ich jetzt bestimmt schon bei der
                  Anstaltsleitung. (lächelt sie beruhigend an)

Szene 34

Brock öffnet die Gitter des Besucherraums und Wilhelmina erblickt ihren Bruder Friedrich, der sie mit einem ernsten Gesichtsausdruck ansieht.

Wilhelmina: (überglücklich) Friedrich, schön dich zu sehen. (umarmen sich)

Brock: (ermahnend) Keinen Körperkontakt!

Friedrich: Komm setzen wir uns. (beide setzten sich)

Wilhelmina: Wie geht es dir? Ich musste ständig an dich denken. (nimmt seine
                      Hand und streichelt sie; besorgt) Du bist ja ganz kalt.

Friedrich: Es gibt leider schlechte Nachrichten. (hustet kurz)

Wilhelmina: (beunruhigt) Friedrich was ist los? Erzähl es mir!

Friedrich: Die Therapie schlägt bei mir nicht an. Die Ärzte sagen das mein
                 Körper schon zu geschwächt ist. (versucht nicht zu weinen)
Wilhelmina: (erschüttert) Und was bedeutet das jetzt?

Friedrich: Das ich nicht mehr viel Zeit habe. (senkt seine Kopf und fängt an zu
                 husten)

Wilhelmina: Oh Gott. Das kann doch nicht sein! (denkt kurz nach) Aber das ist
                      noch lange kein Grund aufzugeben. Hörst du? Wir werden weiter
                      kämpfen! Ich werde Dr. Kilian fragen. Vielleicht findet er eine
                      Lösung.

Friedrich: Nein. Er selbst war es der mir die Nachricht überbracht hat das ich
                  bald sterben werde.

Wilhelmina: (entsetzt) Was? Er hat es gewusst?

Friedrich: Hinzu kommt auch noch das in 3 Tagen mein Visum abläuft.
                  Verstehst du ich muss wieder zurück! Was soll ich nur unserer
                  Familie sagen? Hallo hier bin ich wieder? (steht auf)

Wilhelmina: (steht ebenfalls auf) Es muss doch irgendeinen Weg geben um …

Friedrich: Nein den gibt es nicht! (Hustet erneut)

Wilhelmina: (erschüttert) Wie kannst du so etwas nur sagen? Natürlich gibt es
                      einen Weg!

Friedrich lässt den Kopf sinken und schüttelt den Kopf. Wilhelmina geht zu ihm und richtet seinen Kopf wieder auf.

Wilhelmina: (sieht ihm tief in die Augen) Wir werden einen Weg finden!
                     Versprochen.

Brock: (geht zu ihnen) Die Besuchszeit ist zu Ende. Bitte verabschieden sie
            sich jetzt!

Friedrich: Komm her. (beide umarmen sich) Du bist die beste Schwester die
                 man sich wünschen kann. Was du für mich getan hast werde ich nie
                 vergessen. Nie. (gibt ihr einen Kuss auf die Stirn)

Wilhelmina: (hat Tränen in den Augen) Soll das etwa jetzt ein Abschied für
                      immer sein?


Friedrich: (lächelt gezwungen) Ich fürchte ja. (umarmt sie ein Letztes mal;
                  flüsternd) Ich liebe dich Schwester.

Wilhelmina: Nein. Ich lasse nicht zu das du stirbst! (lässt von ihm ab während
                     Brock die Gitter öffnet) Ich werde dich nicht im Stich lassen!

Brock: (scheucht sie durch die Schleuse) Nun machen sie schon!

Wilhelmina: (bleibt hinter den Gittern stehen und redet verzweifelt weiter)
                      Hörst du? Wir werden einen Weg finden. Versprochen.
                      (Brock packt sie von hinten doch sie umklammert die Gitterstäbe
                      und spricht unter Tränen weiter) Du darfst nicht aufgeben!
                      Versprich es mir! (lässt von den Gitterstäben ab und wird von
                      Brock aus dem Besucherraum gezogen)  

Friedrich sieht ihr weinend hinterher und hört wie seine Schwester noch im  Flur schreit: ,,Versprich es mir!“. Schweren Herzens verlässt er den Raum.

Szene 35

Inzwischen sind Sarah und Sebastian in der Schneiderei angekommen und haben es sich in einer Ecke des Raumes gemütlich gemacht. Beide liegen auf ein paar Decken und ,,Jail-Vergin-Angel“ Jacken und kuscheln.

Sebastian: Ich glaube das ist das Verrückteste was ich je gemacht habe. (beide
                  sehen sich tief in die Augen)

Sarah: Weist du, mit dir zusammen fühl ich mich einfach sicher und geborgen.
            (schmiegt sich fest an ihm) Ich war noch nie so glücklich mit jemanden.

Beide küssen sich innig und leidenschaftlich. Sebastian gräbt seine Hände unter Sarahs Shirt während Sarah sein Schließerhemd aufknöpft. Beide küssen sich unaufhörlich weiter und nach nur kurzer Zeit liegen etliche Kleidungstücke verstreut auf dem Boden. Was sie nicht ahnen ist das Mareen zusammen mit Rolf Schuhmann vor der Tür stehen.

Mareen: Es dauert nicht lange Herr Schuhmann. (geht in die Schneiderei)

Herr Schuhmann nickt nur und sieht auf seine Uhr. Er überlegt kurz und zieht dann ein Salami-Würstchen aus seiner Hosentasche und beißt genüsslich hinein.
Mareen geht zum Computer und will ihn gerade einschalten als sie ein Stöhnen hört. Sie geht zum Ende des Raumes und entdeckt Sarah und Sebastian, die sich Beide unter einer Decke lieben.

Mareen: (lächelt finster) Sieh einer an. (Sarah und Sebastian sehen sie
               erschrocken an) Jetzt weis ich endlich was du unter Überstunden
               verstehst.

Sarah und Sebastian laufen rot an und schweigen. Mareen nimmt Sarahs BH, der auf dem Fußboden liegt, und sieht ihn amüsierend an.

Mareen: Keine Sorgen, ihr beiden Turteltäubchen. Das bleibt unter uns. (wirft
              den Beiden Sarahs BH entgegen) Ich würde euch allerdings empfehlen,
              euch wieder anzuziehen den ihr Kollege, Herr Schuhmann steht
              draußen vor der Tür. (dreht sich um und geht zum Computer zurück)

Sarah und Sebastian sehen sich mit geweiteten Augen an und ziehen sich hastig wieder an.

Szene 36

Brock geht über den Hof zur Gitterschleuse. Hinter dieser entdeckt er Nicole Maurer die zusammen mit einem Schließer auf ihn zumarschiert. Brock will sich umdrehen doch die Rufe von Nicole halten ihn dabei auf.

Nicole: (zum Vollzugsbeamten) Einen Moment nur?! (geht zu Brock der wie
            angewurzelt auf dem Hof stehen bleibt)

Brock: Frau Maurer, ich habe jetzt wirklich keine Zeit für sie! (will gehen)

Nicole: (stellt sich vor ihm) Herr Brock, warum weichen sie mir den aus?
             Ich wollte nur kurz mit ihnen reden!

Brock: (ausweichend) Ich wüsste nicht worüber? Und jetzt gehen sie wieder
            zurück auf Station A!

Nicole: Herr Brock, ich muss unbedingt mit Angelika Loberth sprechen! Sie ist
            in großer Gefahr. Bitte glauben sie mir. (Brock sieht sie unbeeindruckt
            an) Es tut mir Leid, dass ich neulich so grob zu ihnen war.

Brock: (ausweichend) Ich weis nicht was sie meinen?

Nicole: Ich meine das ich ihnen verboten habe meine Tochter Klara zu
            besuchen. Ich habe es mir noch einmal überlegt. (Brock sieht sie mit
            offenem Mund an) Wenn sie wollen kann ich einen Besuchstermin für
            Klara beantragen. Dann können Sie sie sehen.


Brock: (verwirrt) Ich weis gar nicht was ich sagen soll? Wie kommt es das sie
             …?

Nicole: Ich finde für Jemanden der meiner Tochter das Leben gerettet hat ist es
            doch wohl das Mindeste das sie Klara sehen dürfen. (sieht ihm dankend
            und voller Bewunderung in die Augen) Ich glaube sie sind ein ganz
            besonderer Mensch, Herr Brock. Und ich weis nicht wie ich ihnen
            danken soll?

Brock: (lächelt) Das haben sie doch gerade getan. Und ich freue mich wirklich.

Nicole: Wenn sie wollen, kommt Klara nächste Woche hierher?

Brock: (überglücklich) Selbstverständlich! Das ist … Klasse! Ich freu mich.
             Wenn es sie beruhigt werde ich der Sache mit Frau Loberth nachgehen

Beide lächeln sich an und sehen sich tief in die Augen.

Nicole: (geht) Danke. Einen schönen Abend noch.

Brock: (sieht ihr nach) Ihnen auch. (nimmt seinen Schlüsselbund aus der Tasche
            und geht wie ausgewechselt zur Schleuse)  

Er öffnet sie und blickt noch einmal zu Nicole, die zusammen mit einem Schließer, hinter der Tür des Stationsgebäudes verschwindet. Nachdenklich geht Brock durch die Gittertür und schließt sie wieder.

Szene 37

Walter spielt mit Uschi, Ruth und Melanie eine Runde Tischfußball. Doch ihr Spiel findet ein abruptes Ende als sie Grit sehen, die gerade aus dem Bunker entlassen wurde und durch die Gitterschleuse kommt.

Uschi: Ich glaub jetzt ist es mit der Ruhe vorbei.

Grit schreitet mit ihrem typischen fiesem Grinsen im Gesicht zu Babs und Rosie die an der Treppe auf sie warten.

Grit: (bleibt vor Rosie und Babs stehen) Und habt ihr mich vermisst? (lacht
         gehässig)

Ruth: (zögerlich) Wollen wir nicht weiterspielen?

Walter: (wendet sich von ihnen ab) Mir ist die Lust vergangen.
Uschi: (lächelt Ruth aufmunternd an) Vielleicht ein anderes Mal.

Ruth nickt nur und geht auf ihre Zelle.

Szene 38

Sebastian sitzt alleine im Aufenthaltsraum und schlägt die Hände vor sein Gesicht. Plötzlich überkommt ihm die Wut.

Sebastian: (hämmert mit der Faust auf den Tisch und schreit) Verdammt! Ich
                  Idiot. (atmet tief durch)

Iris: (öffnet die Tür einen Spalt) Alles in Ordnung? (geht zu ihm) Was ist los?

Sebastian: (schlägt die Hände wieder vor sein Gesicht) Ich hatte nur einen
                  schlechten Tag. Das ist alles.

Iris: (beißt sich nervös auf die Unterlippe) Wenn du noch nichts vor hast
        können wir ja zusammen nach Feierabend irgendwo hingehen? Ins Kino
        oderso? Wie du willst?

Sebastian: Danke. Aber ich will lieber meine Ruhe haben. (geht raus)

Iris: (beschimpft sich selbst) Ins Kino oder so? Wie klingt das den? (klatscht
        sich an die Stirn) Iris sei vernünftig. Sei vernünftig und melde das! (sieht
        zur Tür durch die Sebastian hinaus ging) Ich kann nicht. (senkt ihren Kopf)

Szene 39

Es ist bereits Abendstimmung und die meisten der Frauen sind im Gruppenraum und sehen sich ein Film im Fernsehen an. Sarah hingegen war im Bad aus dem sie, in einem rosa farbigen Bademantel gehüllt, zurückkehrt. Als sie in ihrer Zelle ist sieht sie Mareen, die in völliger Dunkelheit gehüllt, an ihrem Zellenfenster steht. Das Licht des Mondes strahlt gespenstisch auf Mareen die sich nun zu Sarah umdreht und sie bedrohlich lächelnd ansieht.

Sarah: (genervt) Was willst du? (schaltet das Licht an)

Mareen: Mit dir reden! Setz dich!

Sarah: (setzt sich genervt an den Tisch) Kein Bedarf.

Mareen: Aber Sarah. Ich dachte wir wären Partner? (stellt sich neben sie und
               beugt sich bedrohlich zu ihr) Du hast Glück gehabt das heute ich und
               nicht irgendein Schließer euer Liebesnest entdeckt hat.
Sarah: (giftig) Soll ich dir dafür etwa dankbar sein?

Mareen: Nein. Aber ich warne dich! Durch solche unbedachten Aktionen
              gefährdest du nur unsere Geschäftliche Beziehung. Und mal ganz unter
              uns, was kann dir dieser Milchreisbubi den schon geben?

Sarah: Lass mich in Ruhe! Meine Liebe zu Sebastian geht dich überhaupt nichts
            an!

Mareen: (scharf) Liebe? Sarah du glaubst doch nicht im Ernst das eure ,,Liebe“
               hier drin eine Chance hat? Glaub mir, in spätestens 2 Wochen werden
               es alle wissen.

Sarah: (sieht sie giftig an) Wenn du das machst dann …!

Mareen: Sei doch nicht immer so aggressiv! Entspann dich! Ich werde es nicht
              weitererzählen. Versprochen. Aber überleg doch mal! Du hier drin,
              abgeschirmt vom Rest der Welt, und er ein freier, junger und
              unerfahrener Junge da draußen. (schüttelt den Kopf)
              Du musst einsehen, dass die Karten nicht gut für dich stehen.

Sarah bleibt stumm sitzen und versucht Mareen zu ignorieren. Diese stellt sich hinter sie und legt ihre Hand auf Sarahs Schulter.

Mareen: Du handelst dir nur Ärger ein. (Sarah bleibt stumm sitzen) Hab ich dir  
               schon gesagt das wir seid genau einem Tag unser eigenes Internet zur
               Verfügung haben? (Sarah zuckt mit den Schultern) Ab jetzt werden
               wir jede Menge Geld absahnen. (geht zur Tür) Vergiss deinen
               Sebastian besser. Das ist für uns alle das Beste. Glaub mir! (geht
               hinaus)

Sarah nimmt ihren Lappen und klatscht ihn wutentbrannt an die Tür.

Sarah: (laut fluchend) Scheiß auf die Kohle! Hörst du!?  

Szene 40

Mareen lehnt sich an eine der Säulen und blickt sich um. Da sieht sie Angelika, mit einem Bademantel bekleidet, zum Bad gehen.

Mareen: (geht zu ihr hin) Angelika. Warte mal! (bleibt vor ihr stehen)
               Ich wollte nur fragen ob wir zusammen vielleicht ein wenig Karten
               spielen? Nur zur Ablenkung.

Angelika: Ja. Aber ich wollte gerade duschen gehen. (deutet auf ihre
                 Badesachen)

Mareen: (gespielt enttäuscht) Na ja, vielleicht ein andermal. (will gehen)

Angelika: Du, Mareen! Ich wollte dir nur danken, für alles. Du warst
                 immer so besorgt um mich. Das finde ich wirklich nett von dir.

Mareen: Ach, nicht der Rede wert. (lächelt kurz)

Angelika: Nein, im Ernst. Ich bin froh, dass es Menschen wie dich gibt. Auch
                wenn wir hier im Gefängnis sind und wir leider in der Vergangenheit
                … nun ja, du weist schon. (sieht sie dankbar an)

Mareen: Schon in Ordnung. Bis Morgen, Angelika. (geht in ihre Zelle)

Angelika sieht ihr nach und geht dann schließlich ins Bad, das um diese Uhrzeit leer ist. Mareen geht bis zu ihrer Zellentür vor der sie jedoch stehen bleibt und plötzlich ein paar Türen weiter zu Rosie und Babs Zelle schreitet. Sie öffnet die Tür und sieht die Beiden an ihrem Tisch sitzen.

Mareen: (schmunzelnd) Die Arbeit ruft. (beide sehen sie fragend an) Sie ist im
               Bad.

Szene 41

Angelika geht vorsichtig ins Bad und sieht sich ängstlich um. Da fallen ihr die zugezogenen Badvorhänge ins Auge und geht langsam auf sie zu. Sie zieht jeden Vorhang einzeln zurück um zu überprüfen ob sich jemand dahinter versteckt. Als sie den Letzten jedoch zurückzieht schreckt sie erschrocken hoch. Auch Miriam, die gerade in der Badewanne sitzt, zuckt kurz zusammen und sieht sie erschrocken an.

Angelika: (verlegen) Oh, tut mir Leid. Ich wollte sie nicht …

Miriam: Schon O.K. Nächstes mal häng ich einfach ein Schild davor. (lacht
              kurz)

Angelika: (lächelt) Ja, nochmals Entschuldigung. (zieht den Vorhang wieder zu
                 und geht zu den Duschen)

Dort angekommen stellt sie das Wasser an und fühlt mit den Händen ob es warm genug ist. Plötzlich bekommt sie einen heftigen Stoß von hinten und knallt mit dem Kopf gegen die Wand. Blut spritzt aus ihrer Platzwunde am Kopf und sie sinkt stöhnend zu Boden.  

Babs: Wie sieht es den nun aus mit meiner Bewährung? (tritt auf Angelika ein)

Angelika: (stöhnend vor Schmerzen) Warum lassen sie mich nicht in Ruhe?
                 (wird von Rosie hochgezogen die ihr eine Kopfnuss verpasst und sie
                 sofort wieder zu Boden geht)

Grit: Wart mal ich hab da ne Idee! (nimmt Angelikas Haarshampoo und öffnet
         die Flasche) Haltet sie fest!

Grit bückt sich zur winselnden Angelika während Babs und Rosie ihr brutal den Kopf halten damit sie nicht herumwackelt. Babs hält die Augen ihres wehrlosen Opfers auf die sich vor Entsetzen weiten. Grit spritzt ihr das Shampoo direkt in die Augen. Angelika schreit entsetzlich auf kann sich aber nicht dagegen währen.

Grit: (amüsiert) Was ist den? Brennt es etwa? (presst das restliche Shampoo
         über ihr Gesicht aus) Jetzt hab dich nicht so! (wirft die Flasche weg und
         beugt sich zu Angelika runter) Ist doch nur Shampoo.

Angelika schreit unaufhörlich in entsetzlichen Todesqualen aus und versucht, völlig erblindet durch das Shampoo, wegzukriechen. Sie schreit noch lauter und steht Todesängste aus doch Niemand hört sie. Außer Eine, Miriam, die völlig verstört von ihrem Versteck aus das brutale Szenario mit ansehen muss.

Rosie: (zerrt Angelika wieder zurück) Wo wollen wir den hin?

Unentwegt schleudern Angelikas Peiniger ihr Opfer, wie eine Strohpuppe, wild umher. Immer mehr Blut spritzt durch die Gegend und Angelika knallt schließlich bewusstlos auf den harten Fliesenboden. Ihre Peiniger lächeln triumphierend und lassen von ihrem Opfer ab das völlig Blutüberströmt auf dem Boden liegen bleibt. Miriam verschwindet ganz schnell wieder hinter ihrem Badvorhang um nicht entdeckt zu werden. Als sie schließlich alle das Bad verlassen haben eilt Miriam völlig entsetzt zu Angelika die zitternd und nur noch leise vor sich hin wimmert.

Miriam: (will sie berühren doch der Anblick von Angelika lässt sie erstarren)
               (mit zitternder Stimme) Ich hole Hilfe! (rennt hinaus)

Angelika bleibt alleine zurück. Ihre letzten Worte die sie nur noch röchelnd von sich gibt sind: ,,Ich liebe dich, Jan.“. Sie dreht ihren völlig blutverschmierten
Kopf zur Seite und regt sich nicht mehr. Nur von draußen hört man eine völlig verzweifelte Miriam um Hilfe schreien. Doch es ist bereits zu spät ….

Abspann


Hinter Gittern, die nächste Folge noch spannender: Sie kann Ihr Niemals verzeihen! Sie will nichts mehr von ihr wissen! Doch Ginger gibt nicht auf! Kommt es endlich zur langersehnten Versöhnung zwischen Annika und Ginger!? Die Antwort darauf gibt es in Folge 406.  


















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