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Folge 404 ,,Die Abrechnung"

von Sanin
Kurzbeschreibung
GeschichteDrama / P16 / Gen
Christine Walter Grit Krause Lena Baumgarten Mareen Bieler Miriam Jördens Nicole Maurer
10.04.2009
10.04.2009
1
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,,Die Abrechnung“


Szene 1

Ein neuer Tag beginnt in Reutlitz. Die Sonne lugt aus dem bewölkten Himmel hervor die über der JVA hängen. Die Fenster des Frauengefängnisses funkeln im Sonnenlicht und im Hof laufen die Insassinnen, mit oder ohne Zigarette in der Hand, auf und ab. Walter, Uschi, Mel, Ilse und Lena stehen ein wenig abseits in einer Ecke des Hofes und schauen in die Runde. Walter zieht genüsslich an ihrer Zigarette wobei sie munter zu ihren Mädels blickt.

Walter: Dieser Hamilton gestern war ja so was von abgefahren. Schade das ich
             nicht bis zum Ende bleiben konnte.

Melanie: Ja, da hast du was verpasst. Lena ist auf einmal aufgesprungen und
               wollte ne halbe Oper quatschen. (fängt an zu lachen und stupst Lena
               freundschaftlich an)

Lena: (protestierend) Gar nicht wahr! Du übertreibst mal wieder.

Melanie: Wie die Mutter Teresa des Friedens. (lacht und fällt auf die Knie und
                breitet die Arme zum Gebet aus) Oh Lena schenke mir die Freiheit
                ich flehe dich an!

Alle lachen außer Lena.

Lena: (verbittert) Ja, ja lacht nur. Ich hab mich im Gegensatz zu euch noch
          nicht damit abgefunden das ich hier drin bin. (will gehen doch Walter hält
          sie auf)

Ilse: (besorgt zu Uschi) Was hat sie den? (Uschi zuckt die Schultern)

Walter: (legt ihren Arm um Lena) Hey Lena, war doch nicht so gemeint.
     
Sie laufen Beide ein paar Schritte die Gefängnismauer entlang.  

Walter: (mit beruhigender Stimme) Was ist denn los, meine Kleine? Du bist
              schon den ganzen Tag so ruhig. Irgendwas bedrückt dich doch.

Lena löst sich von Walters Umarmung und bleibt vor ihr stehen. Walter zerdrückt ihre Zigarette mit dem Fuß.

Walter: (besorgt) Ist was mit Rudolf?

Lena: (kopfschüttelnd) Nein.

Walter: Was bedrückt dich den dann?

Lena: Aber versprich mir nicht zu lachen! (Walter hebt die Finger lächelnd
          hoch)

Walter: Versprochen. Und jetzt erzähl schon!

Lena: Ich hatte …. letzte Nacht einen verrückten Traum der mich einfach nicht
          mehr loslässt.

Walter: Wir träumen alle einmal verrücktes Zeug. Komm schon was ist es?

Lena lehnt sich an die Mauer. Walter macht es ihr gleich.

Lena: Er fing an als das Ben Hamilton Konzert vorbei war. Ich habe geträumt
          das wir alle mit einer Wunderkerze in der Hand Reutlitz verlassen.

Walter: (erstaunt) Was? (verkneift sich ein Lachen) Na das nenne ich mal einen
              verrückten Traum.

Lena: Ich weis es klingt verrückt. (lacht kurz) Aber es stimmt. Alle Schließer
          öffnen uns die Tore und wir gehen durch die Schleuse in die Freiheit.
          (schaut Walter ernst an) Es war so real.

Walter versuchte sich zusammenzureißen doch in nur wenigen Sekunden krümmte sie sich vor lachen

Lena: (enttäuscht) Warum erzähl ich dir das eigentlich? (kehrt Walter beleidigt
           den Rücken zu)

Walter ruft ihr lachend ,,Lena, komm zurück!“ hinter her. Doch Lena rennt mit rotem Gesicht über den Hof und stößt fast Sarah um, die neben Mareen steht.
Diese beendet gerade ein heimliches Telefongespräch.

Sarah: Was ist den mit der los? (sieht Lena nach)

Mareen sieht kurz zu Lena und wendet sich sofort an Sarah. Dabei versteckt sie ihr Handy in ihrer Tasche und nimmt ihre Kopfhörer aus dem Ohr.



Mareen: (trocken) Unwichtig. (jetzt geheimnisvoll flüsternd) Wichtig ist
               das heute Abend alles glatt läuft. Ich hab sie mir gestern noch einmal
               persönlich im Besucherraum angesehen. Sie ist perfekt.

Sarah: Und sie ist auch genau der Typ wie Angelika? (sieht Mareen
            bewundernd an)

Mareen: Ja, sogar noch besser als ich gedacht habe. Ihr einsamer Mann wird
              sofort anbeißen. (nickt siegessicher den Kopf) Das garantier ich dir.

Sarah: (überheblich lächelnd) Da siehst du mal wofür Partner gut sind?

Mareen: (scharf) Nicht so voreilig meine Dame! Noch bist du nicht meine
               Partnerin.

Sarah: (kleinlaut) Schon gut.

Mareen: Na also. (sieht finster zu Angelika) In spätestens 2 Tagen haben wir
               die Fotos.

Beide lächeln sich verschwörerisch an und sehen verächtlich zu Angelika die ein paar Meter weiter mit ein paar Frauen redet. Mareen sieht sie mit bedrohlichem Lächeln an.

Mareen: (mit leiser bedrohlicher Stimme) Und dann hab ich sie genau dort wo
               ich sie haben will!

Vorspann der 16. Staffel


Szene 2

Juliane Sürth sitzt an ihrem Schreibtisch und tippt heftig an in die Tatstatur ihres  Computers. Sie wird jedoch vom Klopfen der Bürotür gestört. Frau Mohr, die Sekretärin, tritt in das Büro ein und bleibt an der Tür stehen.

Mohr: (lächelnd wie immer) Frau Sürth, Doktor Kilian wünscht sie zu
            sprechen.

,,Möhrchen“ setzt ihr typisches, scharmantes Lächeln auf. Frau Sürth blickt kurz auf.

Sürth: Ja, danke Frau Mohr. Bringen sie ihn herein. (widmet sich wieder ihrer
          Arbeit zu)

Mohr: (neugierig) Ach so, was ich sie noch fragen wollte. Ist ihre Tochter
           gesund und munter in Irland angekommen? (geht ein paar Schritte auf
           sie zu)

Frau Sürth blickt lächelnd zu ihr auf.

Sürth: Danke das sie fragen. Sie hat mir versprochen heute anzurufen wenn sie
           in Irland gelandet ist.
           
Mohr: Muss bestimmt aufregend sein? (lächelt)

Frau Sürth nickt und lehnt sich in ihren Bürostuhl zurück.

Sürth: Ja bestimmt. Sie können sich gar nicht vorstellen wie lange mir meine
           Tochter wegen der Reise in den Ohren hing. Sie fehlt mir jetzt schon.

,,Möhrchen“ nickt und geht wieder Richtung Tür.

Sürth: Eigentlich hatte ich mir erhofft das mit dem Konzert ein wenig Ruhe in
           Reutlitz einkehrt. Aber der Zwischenfall gestern mit Frau Makhubela hat
           mir gezeigt, dass ich mich wohl geirrt habe. (nachdenklich)

Frau Mohr dreht sich wieder zu ihr um und nickt mitfühlend und besorgt.

Mohr: Deswegen möchte Doktor Kilian auch mit ihnen sprechen. (winkt Herrn
           Kilian zu sich herein) Kommen sie herein!

Die Direktorin steht auf und bietet dem Doktor an sich zu setzen während Frau Mohr die Tür hinter sich schließt.

Sürth: Ach Frau Mohr, könnten sie mir und Herrn Kilian einen Tee machen?

Mohr: (schaut aus dem Türspalt hervor) Sehr gerne. Roten oder Schwarzen
            Tee?

Frau Sürth schaut Dr. Kilian fragend an.

Kilian: (dreht sich um) Schwarz!

Frau Mohr nickt und schließt die Tür hinter sich während Dr. Kilian auf einen Stuhl platz nimmt.


Szene 3

Lena liegt grübelnd auf ihrem Bett und versucht sich zu entspannen. Draußen hört man das Knallen der Zellentüren und Gelächter der Frauen. Plötzlich wird die Zellentür geöffnet und Walter betritt den Raum.

Walter: (sanft) Na, wieder beruhigt? (setzt sich neben Lena auf die Koje)

Lena: (mürrisch) Lass mich in Ruhe! (dreht sich von Walter weg)

Walter: Hey, tut mir Leid wie ich mich erst verhalten hab. Zufrieden? (legt ihre
             Hand auf Lenas Schulter die aber abgewiesen wird)

Lena setzt sich genervt an den Tisch und versucht Walter zu ignorieren.
Doch Walter lässt sich nicht klein kriegen und hockt sich neben sie hin.

Walter: (sieht Lena von der Seite an) Komm schon. Jeder hat schon mal so was
              Ähnliches geträumt. (lacht kurz) Wer träumt denn hier nicht  von der
              großen, weiten Freiheit? (nimmt sanft ihren Arm und schaut sie mit
              Hundeaugen an) Lena?

Lena: (schaut Walter an und fängt an zu lachen) Wie schaffst du das immer?

Walter: (lacht auch) Da ist sie ja wieder. Die Lena wie wir sie kennen. (setzt
              sich hin)

Lena: (fängt sich wieder) Trotzdem. Der Traum war so real. Als ob es wirklich
          passiert wäre. (schmiegt sich freundschaftlich an sie) Und du machst
          dich gleich darüber lustig.

Walter: Ab jetzt lass ich dich damit in Ruhe. Versprochen. So und jetzt vergiss
             diesen Traum wieder.

Lena: (schließt sie Augen) OK. Ach übrigens, schöne Grüße von Rudolf.
           Er kommt mich in zwei Tagen besuchen. (schläft ein)

Walter: Wurde aber auch mal wieder Zeit. (merkt das Lena eingeschlafen ist)
              Lena? (rüttelt sie ganz leicht) Lena??? (Lena lächelt nur ganz kurz und
              schläft weiter) Na super. (Walter verdreht genervt die Augen und blickt
              seufzend zur Decke) Dabei wollte ich grade eine rauchen!

Szene 4

Juliane Sürth schenkt Dr. Kilian einen Schluck Tee in eine Tasse und setzt sich dann wieder hinter ihren Schreibtisch.

Kilian: Danke. (nimmt eine kräftigen Schluck vom Tee)

Sürth: Und wie ist der Zustand von Frau Makhubela?  

Kilian: Sie ist außer Lebensgefahr. Wie ich es bereits gestern schon sagte.
            Leider ist sie noch nicht zu sich gekommen. Aber in eins, zwei Wochen
            ist sie wieder auf den Beinen. (stellt seine Tasse auf den Tisch und
            übergibt die Krankenakte von Wilhelmina der Direktorin)

Sürth: Da haben wir ja noch mal Glück gehabt. Wie konnte es nur dazu
           kommen? (schaut in die Krankenakte von Wilhelmina)

Kilian:  Haben sie schon die Täter gefasst? Ich nehme ganz stark an das Grit
             Krause und ihre Handlangerinnen dahinter stecken. In den letzten
             Tagen waren ihre rassistischen Äußerungen, mir und Frau Makhubela
             gegenüber, sehr extrem.  

Sürth: (sieht ihn entsetzt an) Sie glauben wirklich das mehrere Frauen dahinter
            stecken?

Kilian: Dem Anschein nach schon. Frau Krause steckt auf jeden Fall dahinter.
            Schließlich hatte sie gestern Putzdienst auf der Krankenstation.

Sürth: (nickt nachdenklich) Sie haben recht! Wenn Frau Krause wirklich die
           Täterin ist muss sie Hilfe bekommen haben. Allein hätte sie es nicht
           geschafft Frau Makhubela zu überwältigen.

Kilian: (trinkt noch einen Schluck) Wie gesagt, ich vermute es nur!

Sürth: (steht auf) Nun gut. Ich werde der Sache weiter nachgehen. Halten sie
           mich weiterhin auf den Laufenden über Frau Makhubelas Zustand!

Kilian: Selbstverständlich. (steht ebenfalls auf)

Frau Sürth atmete tief durch und geht zur Tür. Sie öffnete sie und Dr. Kilian schreitet hinaus. Er sieht erst Frau Sürth dann Frau Mohr an, die gerade am Kopierer steht.

Kilian: Ich wünsche ihnen noch eine schönen Tag meine Damen.

Frau Mohr läuft ein wenig rot an und lächelt.


Sürth: Frau Mohr bringen sie bitte Frau Krause von der B in mein Büro! (will
           wieder in ihr Büro)

“Möhrchen“ ruft sie zurück und zeigt auf eine große Kiste die neben ihr steht.

Mohr: (aufgeregt) Frau Sürth, der Computer für die Produktion von ,,Jail-
           Vergin-Angel“ ist eingetroffen. Soll ich Frau Bieler benachrichtigen?

Sürth: (zufrieden lächelnd) Hervorragend. Aber das muss einen Tag warten.
           Machen sie doch bitte ein Termin mit Frau Bieler morgen Vormittag
           klar! (Frau Mohr nickt und notiert sich etwas auf einen Schreibblock;
           Frau Sürth geht zufrieden in ihr Büro aus dem das Telefon klingelt)

Sie nimmt ab und hat ihre Tochter Natalie am Hörer.

Natalie: (fröhlich) Hallo Mama.

Sürth: (überrascht) Natalie! (setzt sich hin)

Szene 5

Walter sitzt mit Lena auf der Treppe und redet. Uschi, Miriam und Melanie stoßen zu ihnen und unterbrechen ihr Gespräch.

Uschi: (ernst) Ich finde wir sollten Grit nicht so ungestraft davon kommen
           lassen. Verpassen wir ihr einen Denkzettel!

Melanie: Ja. Richtig paar auf die Schnauze. So wie in alten Zeiten. (reibt sich
               die Fäuste)

Walter: (nachdenklich) Alte Zeiten? Ja, ja die guten alten Zeiten. (sieht zu
              Uschi die nachdenklich auf den Boden schaut) Schon OK Mädels.
              Aber heute nicht mehr. Morgen in der Wäscherei. Einverstanden?

Alle nicken zustimmend und blicken zu Grit die gerade wild auf den Spielautomaten einschlägt und laut ,,Scheiße!“ brüllt. Neben ihr stehen Babs und Rosie.

Babs: Hey, reg dich ab!

Grit: (lässt vom Automaten ab und sieht beide wütend an) Abregen? Du kannst
         leicht reden! Hättest du gestern ein wenig härter zugeschlagen läge die
         Mohrenkugel jetzt unter der Erde und nicht auf der Krankenstation.

Rosie: (packt Grit am Arm) Jetzt schalt mal einen Gang runter! Immerhin hat
           sie ihre Abreibung bekommen!

Grit: (befreit sich aus dem Griff) Ihr könnt mich mal! (wendet sich wieder dem
         Automaten zu)

Babs und Rosie zerren Grit an ihrer Jacke und sehen ihr einschüchternd in die Augen.

Rosie: (drohend) Damit eins klar ist! Wir haben bei dieser Aktion unsren Kopf
           für dich hingehalten also hältst du sie auch bei der Sache raus! Klar!?

Grit: (hebt die Arme hoch) Schon gut. Bis jetzt hat noch keiner Verdacht
         geschöpft und das wird auch so bleiben. Vertraut mir! (Rosie und Babs
         lassen sie los)

Mareen: (steht hinter den drein) Da wäre ich an deiner Stelle nicht so sicher.
              (Babs, Rosie und Grit sehen sie erschrocken an)

Grit: (verwirrt) Ach ja?

Mareen: (lehnt sich an den Automaten und wendet sich Grit zu) Ja! Was war
               das eigentlich gestern für eine sinnlose Aktion? Wenn ich fragen darf?

Grit: (etwas stammelnd) Hey du weist doch auch das die Braunkohle …

Mareen: (seufzt kurz) Komm lass gut sein! (widmet sich Rosie und Babs zu)
               Es gibt wieder Arbeit für euch! Richtige Arbeit. (lächelt sie
               verschwörerisch an)

Babs: (misstrauisch) Solange das Geld stimmt.

Mareen: (sieht sie enttäuscht an) Ich dachte ihr würdet mir endlich vertrauen?!

Rosie: Geht klar Chefin. Also um was geht’s???

Mareen: (lächelt zufrieden) Geht doch. Aber nicht hier. Das Geld bekommt ihr
               heute Abend.

Alle lächeln zufrieden. Mareen zieht sich zurück und lehnt sich an einer der Säulen im Hintergrund an.

Wilborn: (ruft) Frau Krause!
Der Schließer David Wilborn geht zu Grit, die ihn giftig ansieht, und fordert sie auf mit ihm mit zugehen.

Grit: (schnaubend) Was hab ich den jetzt schon wieder gemacht?

Wilborn: (schiebt sie zum Ausgang) Frau Sürth möchte sie sprechen.
                Es ist dringend.

Grit: (gibt nach und geht ihm voraus) Ja. Schon gut.

Walter blickt ihr misstrauisch hinterher und zieht dabei an ihre Zigarette. Auch Mareen sieht Grit hinterher. Als Grit mit Herrn Wilborn verschwunden ist kreuzen sich die Blicke von Walter und Mareen. Diese schaut Walter mit einem gelassenen jedoch verschwörerischen Blick an. Walter hingegen sieht mit einem einschüchternden Blick zu ihr. Keiner lässt die andere aus den Augen.

Walter: (zu Uschi) Trotzdem sollten wir vorsichtig sein. Mit Mrs. Rockefeller
              scheint auch irgendetwas nicht zu stimmen.

Uschi: (bemerkt das Walter zu Mareen schaut) Glaubst du das sie was mit der
           Sache zu tun hat?

Lena: (schüttelt den Kopf) Quatsch! Was sollte die den gegen Wilhelmina
          haben!?

Walter antwortet auf keiner der beiden Fragen und beobachtet Mareen wachsam weiter.

Szene 6

Ein Mann kommt aus einem Supermarkt in Berlin und geht mit einer Einkaufstüte zu seinem Wagen. Es ist Angelikas Mann. Doch er wird von einer jungen Frau gestoßen die heimlich auf ihn gewartet hat. Beide landen auf den Boden.

Frau: Oh mein Gott. Das tut mir Leid. Verzeihen sie. (richtet sich
          schwankend wieder auf)

Jan: Ist ja nichts weiter passiert. (richtet sich ebenfalls auf und hebt seine
        Einkaufstüte auf wobei sich die Beiden am Kopf stoßen; beide schreien
        kurz ,,Autsch!“)

Erst jetzt sieht Angelikas Mann zur Unbekannten und blickt sie faszinierend an.

Frau: Entschuldigung. Das wollte ich nicht. (sie zieht ihren Rock, den sie trägt,
          auffallend nach oben damit ihr Opfer es nicht übersehen kann)  

Jan: (stammelt ein wenig) Aber das macht doch nichts. (er sieht auf ihre
        schlanken Beine) Wie heißen sie denn, wenn ich fragen darf?

Frau: Ich heiße Lisa. (reicht ihm die Hand) Lisa Bergmann. Und sie heißen ….

Jan: (sieht zu ihr auf) Wie ungeschickt von mir. Ich heiße Jan, Jan Loberth.
       (beide lachen und geben sich die Hand)

Lisa: Darf ich sie zu einen Kaffee bei mir einladen? Als kleine  
        Wiedergutmachung sozusagen.

Jan: (sieht auf seine Armbanduhr und überlegt kurz) Ja sehr gerne. Aber nur für
        eine Stunde. Ich möchte nämlich noch meine Frau besuchen. (beide sehen
        sich tief in die Augen)

Lisa: (lächelnd) Natürlich. Na dann kommen sie mal mit.

Beide gehen nebeneinander die Straße hinüber.

Szene 7

Juliane Sürth spricht immer noch mit ihrer Tochter Natalie in ihrem Büro.
Da klopft es an der Tür.

Sürth: Tut mit wahnsinnig Leid meine Süße, aber ich muss Schluss machen.
           Die Pflicht ruft. Ruf mich am besten wieder an wenn du gut
           angekommen bist! In Ordnung? …. Dann mach’s gut. … Ich hab dich
           auch lieb. (Sie legt auf) Herein!

David Wilborn kommt mit Grit Krause im Schlepptau in das Büro und bleibt vor ihr stehen. Grit sieht Juliane grimmig, wie auch sonst, an.

Sürth: Ich danke ihnen Herr Wilborn. Lassen sie mich bitte mit Frau Krause
           allein.

David geht aus dem Büro. Grit schaut Juliane immer noch grimmig an.

Sürth: Bitte setzten sie sich doch. (sie weist mit der Hand auf die 2 Stühle vor
           dem Schreibtisch hin)

Grit: (schnaubend) Was wollen sie?
Sürth: Es geht um Frau Makhubela. Wie sie wissen ist sie gestern Abend …

Grit unterbricht sie mit ihrem hässlichen Lachen.

Grit: Sie meinen die Braunkohle? Was hab ich den mit der am Hut?

Sürth: (laut) Lassen sie bitte ihre überflüssigen Bemerkungen! Wo waren sie
           gestern während dem Ben Hamilton Konzert?

Grit sieht sie wütend an.

Grit: (kurz und wenig glaubwürdig) In meiner Zelle. Das können alle
         bestätigen wenn sie wollen.

Sürth: So, so. Und wer? (steht auf) Lügen sie mich nicht an! Sie hatten gestern
           Putzdienst auf der Krankenstation mit einer anderen Insassin.

Grit: Sie meinen Babs? (verdreht die Augen) Hören sie wir haben den Nigger
        nicht angerührt und wenn sie mir das nicht glauben kann ich ihnen auch
        nicht helfen!

Sürth: (stellt sich neben sie) Frau Krause, es läuft bereits eine Anzeige gegen  
            sie. Wegen versuchten Mordes. Wenn sie jetzt reinen Tisch machen
            kann das Strafmass noch gesenkt werden.

Grit: (schaut ausweichend zur Seite) Ich möchte wieder auf meine Zelle!

Sürth: (verschränkt die Arme) Schlafen sie noch einmal eine Nacht darüber.
           Morgen werden sie sich vielleicht Kooperativer zeigen. (laut rufend)
           Herr Wilborn! (David kommt herein) Bringen sie Frau Krause wieder
           zurück auf Station!

Er führt Grit ab und verlässt das Büro. Juliane sieht den Beiden nachdenklich hinterher.

Szene 8

Die Tür einer 3-Zimmerwohnung öffnet sich und es kommt Lisa und Jan lachend herein.

Lisa: (macht das Licht an) So da wären wir. Ich hoffe ihnen gefällt es?

Jan sieht sich kurz um doch sein Blick ruht immer wieder auf Lisa die ihn scheinbar wie ein Magnet anzieht.
Jan: Natürlich. Aber nenn mich doch einfach nur Jan.

Lisa: OK, Jan. Setzt dich doch.

Er setzt sich an den Tisch, wobei er seine Einkaufstüte neben den Stuhl legt, und lässt Lisa nicht aus den Augen.

Jan: Sie sehen meiner Frau verdammt ähnlich und das nicht nur äußerlich.
        Erstaunlich. Was machen sie beruflich?

Lisa: Jetzt schmeicheln sie mir aber? (wirkt gespielt verlegen)

Jan: Wir haben uns doch auf Jan geeinigt, oder?

Lisa: Oh. Entschuldigung. (lächelt und setzt sich neben ihn während der Kaffee
         kocht) Ich bin Staatsanwältin für Justiz. (stellt zwei Kaffeetassen auf den
         Tisch)

Jan schaut sie erstaunt und zugleich faszinierend an.

Jan: Das kann doch kein Zufall sein! Meine Frau auch. (denkt kurz nach)
        Zumindest war sie das mal. Wie lange sind sie schon in Berlin?

Lisa: Erst seit einem Monat. Meine Vorgängerin wurde aus irgendeinem Grund
         aus der Verwaltung geworfen. Es ist also eine ziemliche Herausforderung
         für mich.

Jan: (nickt traurig) Ja, das kann ich mir vorstellen.

Lisa: (lächelnd) Zucker?

Jan: (durcheinander) Wie? Was?

Lisa: (lacht) Zucker? Willst du welchen?

Jan: Oh, ja natürlich. Zwei Stück wenn’s geht?

Sie wirft zwei Stück in seine Tasse.

Lisa: Aber reden wir nicht nur von mir. Was machen sie beruflich?

Jan: Ich besitze eine kleine Apotheke in Berlin Spandau. Aber sie wird zurzeit
        renoviert.
Lisa rutscht etwas näher an Jan heran und sieht ihn verführerisch an.

Lisa: (mit verführerischer Stimme) Klingt aufregend.

Jan: Ach wissen sie es hat seine Vor- und Nachteile. (bemerkt die Annäherung
        von Lisa und führt seine Lippen zu ihren) Aber ich arbeite gerne in diesem
        Beruf und deshalb …

Beide küssen sich zärtlich wobei Jan fast vom Stuhl fliegt.

Jan: (zweifelnd) Nein. Was mach ich hier? (zieht sich von ihren Lippen zurück)
       Das ist nicht richtig!

Er will aufstehen doch ein weiterer Kuss von Lisa hindert ihn daran.
Dabei schaut Lisa über seine Schulter zur Kamera die über ihnen hängt.
Sie zieht ihn an seiner Krawatte in ihr Schlafzimmer während sie sich auszieht.

Lisa: (verführerisch) Mach dir keine Sorgen, Jan. Es bleibt ein Geheimnis, das
         versprech ich. (streift ihre Hose ab)

Jan: (nickt nachdenklich) Ein Geheimnis, ja. (küsst sie erneut)  

Beide werfen sich küssend und eng umschlungen auf ihr Bett und erneut bemerkt Jan nicht wie Lisa unter ihm liegend zur Kamera hinaufblickt.

Szene 9

Es kehrt Ruhe ein auf Station B. Es ist kurz vor dem Einschluss. Sebastian nutzt die verbliebene Zeit und geht zu Sarah die allein auf einer Bank sitzt.

Sebastian: (zögerlich) Hallo.

Sarah: (lacht gezwungen) Hallo. Was willst du?

Sebastian: Wie geht es dir?

Sarah: Gut. War gerade bei Dr. Kilian um mir den Verband abmachen zu
            lassen. (deutet auf ihren rechten Arm)

Beide schweigen und sehen zu Boden.

Sarah: Entschuldige mich bitte.

Sarah will gehen doch Sebastian nimmt sie an die Hand und drückt sie sacht an die Wand. Er tritt ganz nah an Sarah heran.

Sarah: (verunsichert) Sebastian, was soll das?

Sebastian: (verzweifelt) Sarah ich halte diese Stille einfach nicht mehr aus
                  zwischen uns! Bitte las uns noch mal von vorne anfangen.  

Sarah: (flüsternd) Sebastian ich …. Ich kann nicht mehr an etwas anknüpfen
            wofür es keine … keine … keine Hoffnung mehr gibt.

Sebastian: (sanft) Sarah, sag mir bitte nicht das du nichts mehr für mich
                  empfindest! (streichelt Sarah zärtlich über die Wange)

Sarah genießt die zarte Berührung von Sebastian und sinkt ein wenig nach unten. Doch hinter Sebastian entdeckt sie Mareen die sie mit einem eindringlichen Blick durchbohrt. Sofort ist sie wieder bei klarem Verstand und drückt Sebastian von sich weg.

Sarah: Sebastian, nein! Es darf nicht sein! (sie geht weg und wischt sich die
           Tränen unter ihren Augenlidern weg)  

Sebastian: (ruft ihr verzweifelt hinterher) Sarah! Sarah warte! (er blickt ihr
                  sehnsüchtig nach)

Mareen schmunzelt zufrieden. Als Sebastian zu ihr schaut setzt sie einen mitfühlenden Gesichtsausdruck auf.

Mareen: Sie ist momentan nicht auf jeden gut zu sprechen, Herr Hecht.

Er ignoriert sie und geht an ihr vorbei.

Sebastian: (laut) Einschluss!

Er schaut voller Sehnsucht zur Zellentür von Sarah und hofft, dass er sie noch einmal sehen kann. Doch der Blick wird ihm durch Mareen versperrt.

Mareen: Gute Nacht, Herr Hecht. (sie dreht sich um und geht in ihre Zelle wie
               die restlichen Frauen auch)

Sebastian sieht ihr nach besinnt sich aber sofort wieder als Frau Schnoor neben ihm auftaucht.

Schnoor: (lächelt ihn an und zückt ihren Schlüsselbund) Dann wollen wir mal!

Beide nicken sich kurz zu und widmen sich ihrer Arbeit indem sie mit dem Einschluss der Zellen beginnen.

Szene 10

Walter steht am Fenster und sieht durch die Gitterstäbe hinaus in die Nacht.
Lena steht hinter ihr und betrachtet sie.

Walter: Ich glaub du kannst dir gar nicht vorstellen wie oft ich schon aus
             diesem Fenster schaue und immer wieder das gleiche sehe. Tag für Tag,
             Nacht für Nacht. (sie schüttelt den Kopf) Und wenn ich hier raus bin
             hab ich die Hälfte meines Lebens verschwendet und was übrig bleibt ist
             eine alte Frau Anfang fünfzig. (lacht wehleidig auf) Wenn überhaupt.

Lena schaut sie traurig an.

Lena: Komm schon. Jetzt übertreibst du aber. Die Hoffnung stirbt zuletzt.

Walter: Hast ja recht. Das Leben geht weiter. (geht zu ihrem Bett)

Lena bleibt allein am Fenster stehen und sieht hinaus.

Walter: Gehst du nicht ins Bett? (kuschelt sich in die Bettdecke ein)

Lena: Ja, gleich. (atmet tief durch) Ich freue mich schon auf den Besuch von
          Rudolf. Kann heute nicht schon Dienstag sein? (schaut noch einmal kurz
          hinaus und geht ins Bett) Aber lasst mich bitte Morgen bei der Sache mit
          Grit raus!

Walter: Geht klar Chefin. (schmunzelt)

Lena: Und pass auf dich auf! Hörst du?

Walter: Machst du dir etwa Sorgen um mich? Ich mach mir eher um dich
             Sorgen. (lacht kurz und entspannt sich) Was soll den schon großartig
             mit Grit passieren? Wir sind schließlich in der Überzahl.

Lena: (schließt die Augen) Vielleicht hast du recht.

Es kehrt Ruhe ein im Raum und beide schlafen friedlich ein.


Szene 11

Der Himmel über Reutlitz ist mit dunklen Wolken bedeckt. Im Bad herrscht zurzeit emsiges Treiben. Dampfschwaden hängen überall in dem Raum und die Frauen machen sich fertig für die Arbeit. Die meisten stehen unter der Dusche oder stehen vor dem Spiegel und putzen sich die Zähne. Ilse, Walter, Uschi, Miriam und Melanie stehen zusammen und sehen wie Lena das Bad betritt.

Ilse: (trocknet sich das Gesicht ab und wendet sich an Lena) Und was hast du
        letzte Nacht geträumt? (schmunzelnd) Sind wir schon in Mallorca oder
        immer noch vor der Schleuse?

Lena schaut Walter entsetzt und enttäuscht an. Diese schaut zu Boden.

Melanie: (nimmt die Zahnbürste aus dem Mund) Ja los erzähl mal! Ich will
               schließlich wissen wie’s weiter geht. (lacht ebenfalls)

Walter: (laut) Mel, Schluss damit! Es reicht!

Melanie: (schlägt Walter freundschaftlich an die Schulter) Hey Walter, was ist
               den mit dir heut los? Gestern hast du doch selbst noch darüber gelacht.
               Ich glaube euch hat dieser Ben Hamilton geschadet.

Lena geht wutentbrannt aus dem Bad. Walter sieht Mel wütend an.

Walter: (schwingt ihr Handtuch über die Schulter) Na super. (rennt Lena
              hinterher) Lena, warte doch mal!

Miriam: (geht an Mel vorbei und bleibt neben ihr stehen) Man kann es echt
               übertreiben. (folgt Walter)

Melanie: (verwirrt; wendet sich an Uschi) Was ist den mit denen los? Haben die
               alle letzte Nacht den gleichen Traum gehabt oder wie?

Uschi zuckt mit den Schultern und nimmt ebenfalls ihr Handtuch in die Hand. Sie klopft Melanie freundschaftlich auf die Schulter und verlässt das Bad. Melanie bleibt verdutzt alleine zurück.

Szene 12

Die Zellentür wird aufgerissen und Lena platzt wutentbrannt in die Zelle, gefolgt von Walter und Miriam.



Lena: (wirft ihre Badesachen in eine Ecke und sieht Walter wütend an)
           Du kannst wohl auch nie deinen Mund halten. Du musst gleich alles
           schön weiter erzählen. Sag es doch gleich der ganzen Station!

Walter: (will Lena tröstend in den Arm nehmen doch sie wird abgewiesen)
              Mensch Lena? Es tut mir leid.

Lena: (setzt sich auf das Bett) Steck deine Entschuldigung sonst wo …. ach.
          (schlägt die Hände vor das Gesicht)

Miriam: (schließt die Zellentür und setzt sich neben Lena) Jetzt reg dich mal ab.
              Warum machst du wegen solch einem Traum gleich so ein Aufstand?

Lena fängt an zu weinen wobei Miriam sie in den Arm nimmt.

Walter: (tröstend) Ganz ruhig. Alles wird wieder gut. Es tut mir Leid, wirklich.

Lena: (schluchzend) Ihr habt ja recht. (wischt sich die Tränen aus ihrem Gesicht
           und steht auf) Ich bin zurzeit eben etwas durch den Wind. Das ist alles.

Miriam und Walter sehen sich fragend an.

Miriam: (besorgt) Und dir fehlt auch wirklich nichts?

Lena: (nickt und geht zum Spind um sich umzuziehen) Alles Bestens.

Miriam: (zuckt mit den Schultern und geht zur Tür) Na gut. Aber wenn du
               jemanden zum reden brauchst kannst du ruhig zu mir kommen OK?

Sie erhält keine Antwort von Lena die hektische in ihrem Schrank rumkramt.

Miriam: (öffnet die Tür und blickt noch mal zurück) Beeilt euch! Es ist gleich
               Arbeitsbeginn.

Walter nickt kurz und steht auf während Miriam die Tür schließt. Sie geht zu Lena und legt ihre Hand auf Lenas Schulter.

Walter: (besorgt) Ist wirklich alles in Ordnung?

Lena: (dreht ihren Kopf zu Walter) Ja, es ist alles in Ordnung. (geht aus der
           Zelle)

Walter sieht ihr besorgt nach und zündet sich eine Zigarette an.
Szene 13

Jan und Lisa liegen zusammengekuschelt in ihrem Bett. Doch als Jan verschlafen seine Augen aufschlägt und die Frau neben sich entdeckt zuckt er erschrocken zusammen und weckt dabei Lisa auf.

Jan: (entsetzt) Oh mein Gott. (flüchtet, nur in Shorts bekleidet, aus dem Bett)

Lisa: (sieht ihn verschlafen an und lächelt dabei) Was ist los mein Schatz?

Jan: (hysterisch) Was hab ich mir nur dabei gedacht?

Lisa streckt sich genüsslich und sieht von ihrem Bett aus zu wie Jan verwirrt und hastig hin und her rennt und sich anzieht.

Jan: (murmelt laut fluchend vor sich hin) Das ist doch Wahnsinn. Wie dumm
        muss man eigentlich sein? Ich bin so ein Idiot!

Lisa: Jetzt beruhig dich doch erstmal! (lächelt ihn an) Weist du nicht mehr! Es
         bleibt unser Geheimnis.

Jan: (sieht sie entgeistert an) Das hier ist niemals passiert! Hast du verstanden?!
        (zieht sich weiter an und knöpft sein Hemd zu) Und wenn ich dir damit
        falsche Hoffnungen gemacht habe dann tut es mir leid.

Lisa: (lehnt sich genüsslich nach hinten und hebt ihre Hände vor sich) An mir
         soll es nicht liegen.

Jan: Ich muss hier raus! (rennt, obwohl er noch nicht richtig angezogen ist, aus
        der Wohnung)

Lisa: (ruft ihm hinterher) Jetzt warte doch erstmal! (die Haustür wird von Jan
         zugeknallt) Na der hatte es vielleicht eilig. (nimmt lächelnd ihr Handy aus
         der Kommode neben ihr, tippt schnell eine Nummer ein und hält es an ihr
         Ohr) Ja hi, ich bin’s. … Der Fisch ist am Haken. (lächelt verschwörerisch)

Szene 14

Auf der Station sammeln sich die Insassinnen zur Arbeit und stellen sich in Zweierreihen auf. Sarah sieht wie Mareen zufrieden aus ihrer Zelle kommt und neben ihr Aufstellung nimmt.

Sarah: (sieht Mareen neugierig von der Seite an) Ist was passiert? Gibt’s was
            Neues? (die Schließer rufen jede Einzelne Frau auf in dem sie laut den
            Namen rufen)
Mareen: Der Fisch hat angebissen. Noch heute werde ich die Fotos bekommen.

Brock: (ruft laut) Frau Reese!

Sarah: (erstaunt) Was so schnell? Aber wie … ?

Brock: (gereizt) Frau Reese?!

Sarah: (hebt die Hand) Anwesend!

Brock: (sieht sie grimmig an) Sie brauchen wohl immer eine Extra-Einladung
            was? (macht weiter)

Mareen: Alles eine Frage des Managements. (beide lächeln sich
               verschwörerisch an)

Brock: (laut) Frau Schlüter?

Ingrid: (hebt die Hand) Hier.

Brock: (laut) Alle Anwesend. Abmarsch zur Arbeit!

Die Frauen setzten sich in Bewegung. Ein Trupp geht in die Wäscherei der Rest in die Schneiderei oder Näherei. Angelika geht mit ihrer Telefonkarte in der Hand zu Brock.

Angelika: (zaghaft) Herr Brock, könnte ich kurz mit meinem Mann  
                 telefonieren? (spielt nervös mit der Karte herum) Er ist gestern nicht
                 im Besucherraum erschienen.

Brock: (lächelt herablassend) Oh, mir kommen gleich die Tränen. Aber ich
            glaube sie werden ihn erst nach der Arbeit anrufen können.

Angelika: (flehend) Aber es ist wirklich wichtig!

Brock: (im Befehlston) Abmarsch zur Arbeit, Frau Loberth!

Angelika geht mit traurigem Gesicht den Frauen nach.

Brock: (stellt sich vor Mareen) Sie nicht! Frau Sürth möchte sie sprechen.

Mareen: (verschränkt die Arme) Interessant, und um was geht es?

Brock: Der Computer für die Produktion ist da. Also, nach ihnen!  

Mareen nickt zufrieden und blickt zu Sarah, die lächelnd  zurückschaut.

Mareen: Selbstverständlich. Gehen wir!

Mareen geht vor Brock durch die Gitterschleuse und zwinkert Sarah zu als sie an ihr vorbei geht.

Wilborn: (ermahnend) Frau Reese kommen sie endlich!

Sarah geht als Letzte durch die Gitterschleuse die der Schließer David Wilborn sofort hinter ihr zuschiebt.

Szene 15

Wilhelmina liegt auf dem Krankenbett und sieht aus dem Fenster. Sie ist immer noch sehr geschwächt. Es klopft an der Tür und Frau Sürth betritt den Raum.

Sürth: (tritt an ihr Bett heran) Sie haben uns einen großen Schrecken eingejagt.
           Wie geht es ihnen?  

Wilhelmina: Danke schon viel besser. (versucht sich aufzustützen ist aber noch
                     zu geschwächt und lässt sich wieder in ihr Bett sinken)

Sürth: (fürsorglich) Schonen sie sich! In ein paar Tagen werden sie wieder auf
           den Beinen sein. (lächelt sie aufmunternd an) Warum ich eigentlich zu
           ihnen gekommen bin ist, um herauszufinden wer ihnen das hier angetan
           hat.

Wilhelmina: (ernst) Grit …. Es war Grit. Sie hat mich in einen Hinterhalt
                     gelockt. Sie war so feige und hat …! (schluckt schwer und
                     versucht sich wieder zu beruhigen)

Sürth: (setzt sich neben sie auf einen Stuhl) Erzählen sie weiter!

Wilhelmina: Ich war allein auf der Krankenstation. Ich habe auf Dr. Kilian
                     gewartet doch er kam nicht. Stattdessen kam Grit und … (ringt
                     nach Luft)

Sürth: Schon gut. Das reicht fürs Erste. Ruhen sie sich aus!

Wilhelmina schließt erschöpft die Augen und Frau Sürth geht hinaus. Vor der Tür sieht sie noch einmal kurz besorgt zu ihr und verschwindet dann hinter der Tür. Sie geht den Flur entlang bis sie an einer Gitterschleuse ankommt die von einem Beamten aufgeschlossen wird.

Szene 16

In der Wäscherei herrscht emsiger Betrieb. Überall sind die Frauen an der Arbeit und legen die Wäsche zusammen, bügeln sie oder stecken sie in die Waschmaschinen oder Trockner.

Walter: (ruft) Wir brauchen noch ne Ladung Wäsche! (sieht Angelika
              erwartungsvoll an)  

Angelika: (schiebt den Wäschetrolli mit großer Anstrengung Richtung Walter)
                 Ich komme. (Grit schubst sie von hinten und Angelika stürzt zu
                 Boden)  

Grit: (spöttisch) Na das will ich sehen!

Grit, Babs, Rosie und ein paar andere Frauen fangen an zu lachen. Walter hievt Angelika wieder nach oben die ganz benommen von dem Sturz schwankt.

Walter: (einschüchternd) Hey was soll der Scheiß!?

Alle hören auf zu lachen und widmen sich wieder ihrer Arbeit zu.

Grit: (sieht Angelika bösartig an) Heute Abend kommt die Fortsetzung. Hast du
         verstanden?!

Walter geht ganz nah an Grit heran und zieht sie an ihrem Kragen nach oben.

Walter: (wütend im Flüsterton) Ich warne dich! Treib es nicht zu weit sonst
              wirst du mich kennen lernen!

Uschi: (zieht Walter nach hinten) Walter lass gut sein!

Schnoor: (stürmt hektisch zu ihnen) Frau Walter was ist hier los? Sofort zurück
                zur Arbeit!

Walter: (genervt zu Birgit) Ist ja schon gut!

Walter lässt von Grit ab und geht zurück. Grit lächelt ihr feindselig nach. Angelika stellt sich vor Walter.

Angelika: (zögerlich) Danke. (streckt die Hand zum Dank aus)
Walter: (übersieht ihre Hand und geht an ihr vorbei) Schon gut.

Angelika zieht ihre Hand zurück.

Schnoor: (ermahnend) Frau Loberth, das gilt auch für sie!

Angelika geht zurück zum Wäschetrolli und schiebt ihn zusammen mit Lena zu den Trocknern wobei sie von Grit, Babs und Rosie feindselig beobachtet wird.

Szene 17

Frau Sürth öffnet die Tür des Sekretariats und tritt ein. Vor ihr stehen Brock und Mareen Bieler.

Sürth: (erfreulich) Ah, Frau Bieler. Schön das sie da sind. Ich hoffe sie wissen
            warum ich sie herbestellt habe?  

Mareen: (lächelnd) Natürlich. (sieht sich um) Wo steht er den?

Sürth: Er ist bereits aufgebaut und einsatzbereit unten in der Schneiderei.
           Wenn sie wollen können sie jetzt die Gestaltung der Internet-Homepage
           vornehmen.

Mareen: Gerne. (stellt sich neben Frau Mohr die hinter dem Computer sitzt)
               Ich werde dann Frau Mohr auch gleich erklären was sie zutun und zu
               beachten hat.

Sürth: Tun sie das. Damit entlasten sie mich sehr.

Mohr: (lächelt verunsichert) Frau Sürth, ich bin mir nicht ganz sicher ob ich das
           alles kann. Ich meine ich hab auch so schon alle Hände voll zu tun.
           Wie soll ich das nur …. ?

Sürth: (aufmunternd) Jetzt nicht den Kopf hängen lassen! Mit dem starken
            Fachwissen von Frau Bieler und ihrer jahrelangen Erfahrung als
            Geschäftsfrau werden sie das schon schaffen.

Mareen: Da bin ich mir sicher. (setzt sich neben Frau Mohr)

Sürth: Bevor ich es vergesse. Es gibt noch eine zweite gute Nachricht Frau
           Bieler. Die Kleidung von ,,Jail-Vergin-Angel“ ist auf dem Deutschen
           Markt gut angekommen. Die Verkaufszahlen sprechen für sich und
           steigen weiter an.

Mareen: (strahlt) Das ist ja großartig. Und ich verspreche ihnen wenn wir erst
               das Internetportal erstellt haben verkaufen sich die Kleidungsstücke
               ganz von selbst.

Sürth: Das hoffen wir alle. Dadurch das die Verkaufszahlen sehr hoch sind
           haben wir schon unseren ersten Einnahmeüberschuss zu verzeichnen.    

Alle sehen sie erstaunt an. Selbst Brock öffnet staunend den Mund.

Brock: (stellt sich neben Frau Sürth) Was jetzt schon?

Sürth: Ja. Ich war selbst erstaunt.

Mohr: Und was bedeutet das jetzt?

rth: Das jede Insassin ein kleines Taschengeld von 10 € die Woche erhält.
           Ich weis das ist nicht viel, aber es wird allen Frauen, die bei der
           Produktion mitwirken, bestimmt eine kleine Freude bereiten.

Mareen: (zufrieden) Davon bin ich überzeugt. Soll ich es den Frauen mitteilen
               oder wollen sie es tun?

Sürth: Wenn es ihnen soviel bedeutet können sie das übernehmen.  

Mareen nickt ihr zu und beginnt Frau Mohr alles zu erklären.

Sürth: (zu Brock) Holen sie Frau Bieler in 4 bis 5 Stunden wieder ab!  
           (Brock nickt und will hinausgehen) Ach Herr Brock. Sie gehen doch
            jetzt in die Wäscherei? (Brock nickt) Könnten sie Frau Krause in mein
            Büro bringen?

Brock: (lächelt verhalten) Natürlich. (geht hinaus)

Frau Sürth geht in ihr Büro und sieht zuvor ganz kurz zu Frau Mohr und Mareen die bereits voll und ganz in der Arbeit vertieft sind.

Szene 18

In der Näherei herrscht zurzeit Hochbetrieb. Überall hört man das Hämmern der Nähmaschinen. Herr Wilborn schaut jeder Frau über die Schulter während Sebastian hinter einem Tisch sitzt und Sarah anstarrt, die dies natürlich bemerkt.
Sie versucht den Blicken Sebastians auszuweichen und sich stattdessen auf ihre Arbeit zu konzentrieren. Aber es gelingt ihr nicht.

Sarah: (geht auf Sebastian zu der sofort reagiert aufsteht) Herr Hecht, wissen
            sie wann Mareen wiederkommt? Ich hab hier nämlich ein kleines
            Problem und bräuchte ganz dringend ihren Rat.

Sebastian: (etwas stotternd) Tut mir leid, Frau Bieler ist noch bei der
                  Direktorin. Aber vielleicht kann ich ihnen ja helfen.

Sarah: (lächelt gezwungen) Nein danke, dann warte ich lieber. (geht zurück)

Sebastian setzt sich enttäuscht wieder hin und blickt sehnsüchtig zu ihr.
Sarah versucht weiter seinen Blicken auszuweichen und nimmt ein Stück Stoff den sie mit einer Schere zurecht schneidet. Doch sie muss dauernd zu Sebastian schauen so das sie sich in den Finger schneidet.

Sarah: (schreit) Autsch. Verdammt. (nimmt ihren Finger und presst auf die
            Wunde)  

Sebastian: (Sebastian steht sofort auf und eilt zu ihr) Was ist passiert? (nimmt
                  behutsam ihren Finger) Das sieht übel aus. Warte hier! (er geht zum
                  Verbandskasten der hinter ihnen an der Wand steht)

Sarah: Nicht nötig. Es geht schon wieder. (Sebastian kommt mit dem Koffer
           zurück und öffnet ihn wobei sie ihn rührend anschaut)

Sebastian: (nimmt ein Pflaster aus dem Koffer und nimmt zärtlich Sarahs Hand
                  wobei sie kurz zusammenzuckt) So das haben wir gleich. (er wickelt
                  das Pflaster vorsichtig um ihren Finger und sieht ich dabei tief in
                  die Augen)

Sarah: (sieht ihm sehnsüchtig in die Augen) Danke.

Sebastian: (sein Gesicht wandert langsam zu Sarahs) Hab ich doch gern
                  gemacht.

Sarah schließt die Augen und nähert sich Sebastians Lippen. Doch als sie sich gerade Küssen wollen werden sie von Ginger gestört die auf einmal hinter Sebastian steht.

Ginger: (quengelnd) Wann ist den endlich Pause? Wir sind schon fünf Minuten
              über der Zeit.

Sebastian: (zuckt zusammen und dreht sich zu Ginger) Ja. äh, sofort. (er      
                  schließt den Koffer wieder und lächelt Sarah kurz an)
Wiborn: (ruft) Meine Damen, Rauchpause. (geht zur Tür und schließt sie auf)

Alle Frauen gehen hinaus. Sebastian läuft hinter Sarah und sieht sie weiterhin sehnsüchtig an.

Szene 19

In der Wäscherei wird immer noch gearbeitet. Grit nimmt einen, von ihr zusammengelegten, Wäschehaufen und geht mit ihm zum Wäschelager.
Walter sieht ihr nach bis sie hinter der Tür verschwunden ist. Sofort gibt sie Uschi ein Signal.

Walter: (flüstert Uschi ins Ohr) Das ist die Chance.

Uschi nickt und geht zu Mel und Miriam. Gemeinsam schleichen sie sich unauffällig in das Wäschelager. Grit räumt derweil die Wäsche in das Regal. Doch sie bemerkt hinter sich Walter und dreht sich erschrocken um.

Walter: (packt Grit fest an den Armen und drückt sie nach hinten) Du miese
              kleine Kröte. Jetzt bist du fällig!

Grit: (schreit und schlägt wild um sich) Lass mich los! Du sollst mich loslassen!

Walter: (hält ihr den Mund zu und bockst ihr mit der Faust in den Magen)
             Du wirst Wilhelmina nicht noch einmal anfassen! (schlägt Grit wieder
             in den Magen)  

Grit: (sinkt zu Boden und krümmt sich vor Schmerzen) Du meinst die
         Braunkohle? (lacht entkräftet)

Melanie: (trätet erbarmungslos auf sie ein) Hast du noch was zu sagen? Hey ich
                rede mit dir! (hievt sie hoch und gibt ihr eine Kopfnuss)

Grit stöhnt vor Schmerzen und Blut strömt aus ihrer Nase. Doch Melanie lacht nur und schlägt weiter auf ihr ein. Miriam schaut entsetzt zu Boden. Was sie nicht bemerken ist das Rosie, Babs und zwei weitere Frauen sich in das Wäschelager geschlichen haben.

Uschi: Mel es ist genug! Hör auf! Sie hat ihre Strafe bekommen. (Uschi
           bekommt einen Schlag von hinten und sinkt bewusstlos zu Boden)

Rosie, Babs und zwei weitere Insassinnen greifen Walter, Melanie und Miriam an. Es kommt zur einer gewaltigen Schlägerei zwischen den Frauen. Jeder tritt, zieht und schlägt nach der anderen. Dabei schreien sie sich an was die Frauen in der Wäscherei mitbekommen und an der Tür zum Wäschelager lauschen.
In diesem Moment kommt Brock in die Wäscherei und bemerkt den Tumult vor der Tür zum Wäschelager.

Brock: (laut) Was ist denn hier los? (alle Frauen sehen ihn fragend an und Frau
            Schnoor rennt mit Brock zum Wäschelager)

Schnoor: (schiebt die Frauen auseinander) Aus dem Weg! Machen sie bitte
                Platz!

Babs versetzt Melanie einen Schlag nach dem anderen, doch diese stellt ihr geschickt das Bein, sodass sie nach hinten stürzt. Grit versucht auf die Beine zu kommen und zieht sich an dem Regal hoch. Walter versetzt unterdes Rosie einen K.O. Schlag ins Gesicht und stürmt zu Miriam die von zwei weiteren Frauen festgehalten wird.

Walter: (schreit wütend) Lasst sie los!!!

Die beiden Frauen lassen von Miriam ab und stürzen sich auf Walter.
Diese weicht ihren Schlägen geschickt aus und geht zurück. Doch plötzlich wird sie von Grit und Rosie gepackt die sie fest umklammern und an die Wand drücken.

Grit: (wischt sich das Blut unter der Nase weg und sieht Walter mit einem
         fiesen Lächeln an) Wer macht hier wenn fertig?

Rosie: (holt zum Schlag aus) Mit besten Grüßen von Mareen. (lacht und schlägt
           Walter nieder)

Die Tür wird aufgerissen und Brock und Schnoor stürmen herein.

Brock: (schreit) Sofort Auseinander! (treibt die Frauen auseinander)

Miriam hilft Uschi auf die Beine die sich benommen an ein Regal stützt. Auch Walter rappelte sich wieder auf und blickt Grit und ihre Handlangerinnen feindselig an. Alle Frauen sehen mit ihren zerzausten Harren unschuldig nach unten.

Schnoor: (sieht die Frauen entsetzt an) Was ist nur in sie gefahren?

Grit: (mitleidig) Wir haben doch nur ….

Brock: (wütend) Ersparen sie uns ihre Ausrede Frau Krause! (sieht in die
            Runde) Das hat für jede noch ein Nachspiel! Darauf können sie sich
            verlassen!

Schnoor: (sieht Uschi besorgt an) Frau König soll ich sie auf die Krankenstation
                bringen?

Uschi: (erschöpft) Nein, es geht schon. (geht mit Miriam schwankend hinaus)

Brock: (streng) Und jetzt zurück zur Arbeit!

Alle Frauen gehen schweigsam zurück in die Wäscherei. Auch Grit geht Richtung Tür doch Brock versperrt ihr den Weg.

Brock: (lächelt sie fies an) Sie kommen mit mir! Frau Sürth erwartet sie im
            Büro.

Mit gesenktem Kopf folgt sie ihm ohne auch nur ein Wort zu verlieren.

Szene 20

Mareen sitzt vor Frau Mohrs Computer in tippt mit sensationeller Geschwindigkeit in die Tasten vor sich. Frau Mohr selbst steht hinter Mareen und sieht ihr skeptisch über die Schultern.

Mareen: (blickt zu ihr) Haben sie es gesehen? Es ist ganz einfach.

Mohr: (sieht sie verzweifelt an) Also ich weis nicht. Frau Bieler ich glaub, ich
           werde das nie verstehen. Am besten ich koch uns erstmal einen Tee.

Mareen: (nimmt behutsam ihren Arm und zieht sie zurück) Frau Mohr, das
               kann warten. Jetzt setzten sie sich erstmal hin und zeigen mir wie sie
               eine Bestellung vom Kunden aufnehmen.

Mohr: (zögerlich) Na gut. (setzt sich vor den Computer und starrt ihn enträtselt
           an)

Mareen: (atmet tief durch) Gut. Und jetzt klicken sie auf den Button
              ,,Bestellungen“!

Mohr: (nimmt die Maus und klickt darauf) So. (lächelt kurz) Und jetzt?

Mareen: (schlägt die Hand auf die Stirn) Frau Mohr, haben sie mir überhaupt in
               den letzten 60 Minuten zugehört?

Mohr: (wird rot) Es tut mir leid Frau Bieler aber ich kann das
           nicht. Ich koch jetzt erstmal Tee. (steht auf und geht zum Wasserkocher)

Mareen lässt erschöpft den Kopf senken.

Mareen: (leise für sich) Soviel Inkompetenz habe ich noch nicht erlebt! (dreht
              sich wieder zu Sybille) Frau Mohr, bitte versuchen sie es noch einmal.
              Ich bin mir sicher wenn ich es ihnen noch einmal langsam erkläre
              werden sie es schon verstehen.

Frau Mohr nickt seufzend und setzt sich wieder vor den Computer.

Mohr: Na gut.

In dem Moment klopft es an der Tür und Brock kommt mit Grit herein. Mareen blickt auf und sieht Grit fragend an als sie das Blut unter deren Nase sieht.

Mohr: (entsetzt) Was ist den mit ihnen passiert? (deutet auf das Blut in Grits
           Gesicht)  

Brock: (gereizt) Ist Frau Sürth zu sprechen?

Mohr: (eilt zur Bürotür) Selbstverständlich. (öffnet die Tür und Brock geht mit
           Grit ins Direktorzimmer)

Mareen blickt ihnen fragend hinterher und setzt sich schließlich wieder an den Computer.

Mareen: Vielleicht gibt es ja noch eine andere Lösung.

Mohr: (geht wieder zum Kocher) Was meinen sie? (gießt Wasser ein)

Mareen: Ich meine vielleicht gibt es eine Lösung sie zu entlasten. (steht auf und
               geht zu ihr) Ich könnte doch selbst alle Internetgeschäfte abwickeln.
               Somit haben sie nichts weiter zutun als den Kunden bei Problemen zu
               betreuen und wir kommen mit der Produktion  nicht in Verzug.
               Wissen sie zufällig die Registriernummer des Computers unten in der
               Schneiderei?

Mohr: (schaltet den Wasserkocher an) Meinen sie? Also ich weis nicht.
           Dann hätten sie ja noch mehr, als überhaupt schon, zu tun.


Mareen: Frau Mohr, sehen sie es doch mal so. Sie machen nichts weiter als die  
               Kundenbetreuung und haben damit mehr Zeit ihre anderen Aufgaben
               und Pflichten zu erledigen. Ich entlaste sie doch damit, oder?

Mohr: Ja, da haben sie recht. Aber das heißt ja, dass sie auch eine
           Internetverbindung brauchen. Und so viel ich weis hat der Computer in
           der Schneiderei keinen.

Mareen: (lächelt finster) Und das ist der springende Punkt. Deswegen brauche
               ich die Registriernummer des PC’s um mir eine Internetverbindung
               manuell einzurichten.  

Mohr: (etwas zögerlich) Moment. Die liegt hier irgendwo. (geht zum  
           Schreibtisch und holt die Unterlagen heraus) Das müsste sie sein.
           (überreicht ihr ein Blatt Papier)

Mareen: (nimmt das Blatt an sich) Mit verbindlichsten Dank. (setzt sich wieder
               an den Computer)

Mohr: (nachdenklich) Aber was ist wenn Frau Sürth mitbekommt das sie die
           ganze Arbeit machen? Dann bin ich doch geliefert. (setzt sich neben
           Mareen und sieht sie fragend an)  

Mareen: Keine Sorge Frau Mohr. Solange keiner von uns etwas sagt bleibt es
              unser kleines Geheimnis. (lächelt sie an)

Mohr: (lächelt wieder) Na gut. Wenn sie meinen. (geht zum mittlerweile
           dampfenden Wasserkocher und schaltet ihn aus)

Szene 21

Die Direktorin knallt mit der Faust auf ihren Schreibtisch und Herr Brock und Grit sehen mit geweiteten Augen zu ihr.

Sürth: (bleibt vor Grit stehen; laut) Was ist nur in sie gefahren!? Erklären sie es
            mir? Warum dieser Angriff auf Frau Makhubela? Warum diese
            Schlägerei mit den anderen Insassinnen?

Grit sieht teilnahmslos zu Boden. Brock ergreift das Wort und geht ein paar Schritte auf Frau Sürth zu.




Brock: Ich würde vorschlagen Frau Krause für eine paar Tage in den Bunker zu
            stecken. (Grit sieht ihn entsetzt an) Dort kann sie sich dann in Ruhe
            abreagieren und es kommt derweil niemand der anderen Insassinnen zu
            Schaden.

Sürth: (nickt) Da haben sie wohl recht. (sieht Grit tief in die Augen) Haben sie
            irgendetwas dazu zu sagen? (wartet eine weile und setzt sich dann hinter
            ihren Schreibtisch) Nun gut. Sie lassen mir keine andere Wahl.
            Herr Brock bringen sie Frau Krause für zwei Tage in den Bunker!

Brock: (lächelt fies) Mit dem größten Vergnügen. (führt Grit ab die wild
            herumschreit und versucht sich zu wehren)  

Grit: (schreit wütend) Lassen sie mich los. Sie Schwein …. Sie … !

Juliane Sürth senkt ihren Kopf und versucht ihnen nicht nachzusehen. Brock stößt Grit aus dem Büro und schleift sie hinter sich her.

Brock: (amüsiert) Nicht gleich beleidigend werden! (zieht sie an den Kragen
            und verlässt das Sekretariat)

Mareen und Frau Mohr sehen ihnen schweigsam nach.

Mareen: (leise für sich) Was hab ich dir gesagt?!

Szene 22

Ruth sitzt in ihrer Zelle und liest ein Buch. Plötzlich wird die Tür aufgerissen und Uschi, Walter, Melanie, Miriam und Lena stürmen aufgebracht hinein.

Walter: (zeigt Ruth mit den Finger zur Tür; laut) Raus!

Ruth: (schlägt das Buch zu; schüchtern) Was ist den los?

Uschi: (nickt Ruth liebevoll zu) Kannst du bitte raus gehen?

Ruth lächelt sie an und geht hinaus. Uschi setzt sich und hält sich den Kopf.

Walter: (fluchend) Ich wusste doch das Mareen dahinter steckt. Verdammt!

Miriam: Aber was soll sie den gegen Wilhelmina haben? Das ergibt keinen
              Sinn. (setzt sich neben Uschi)


Melanie: (geht Miriam an) Hättest du gefälligst besser aufgepasst, dass niemand
               anderes in das Wäschelager kommt, wäre die ganze Sache nicht so        
               eskaliert.

Uschi: (stellt sich schützend vor Miriam) Schluss damit! Keiner von uns hat          
           erwartet, dass es zu solch einer Auseinandersetzung kommt.

Walter: Es wird Zeit ein Ernstes Wort mit Mareen zu wechseln. Von Frau zu
              Frau. (will hinaus doch wird von Lena aufgehalten die ihr den Weg
              versperrt)

Lena: Findest du nicht das es für heute genug ist?

Walter geht wieder zurück und läuft aufgekratzt hin und her.

Uschi: Zumindest haben wir Grit eine Lektion erteilt die sie so schnell nicht
           wieder vergisst. (steht auf und geht zu Walter) Du hast Recht.
           Wir sollten etwas gegen Mareen unternehmen bevor sie hier noch das
           Kommando übernimmt.

Miriam: (setzt sich auf das Bett) Das wäre wirklich das Letzte.

Uschi: Aber wir haben es hier mit einem anderen Kaliber zutun als sonst.
           Gewalt nützt hier wenig. (Melanie will widersprechen doch Uschi spricht
           weiter) Das musst auch du einsehen. Wir müssen anders vorgehen!

Walter: (genervt) Wie den? Sie hat ihre Schlägertypen wie Babs oder Rosie und
              zieht immer mehr auf ihre Seite. Sollen wir einfach daneben stehen
              und gar nichts tun? Ohne mich. (rennt raus)

Uschi: (ruft ihr hinter her) Walter!!! (die Tür knallt zu)

Szene 23

Frau Sürth kommt aus ihrem Büro und gesellt sich zu Mareen hinter dem Schreibtisch. Neugierig sieht sie ihr über die Schulter.

Sürth: Und wie macht sich Frau Mohr so, Frau Bieler?

Mareen: (fährt den Computer runter) Soweit so gut. Es gibt allerdings noch      
               einige Problemfelder die aber Frau Mohr bestimmt mit ein wenig
               Hilfe meistern wird.

Sürth: (erfreut) Schön. Wo steckt sie eigentlich? (sieht sich um)
Mareen: Sie ist nur schnell mal auf Toilette. Wir sind ja dann auch hier fertig.
              (nimmt ihre Unterlagen)

Sürth: (verblüfft) Wie? Die Homepage ist schon fertig?

Mareen: Selbstverständlich. Sehen sie am besten selber nach.
              Die Internetadresse kennen sie ja. www.jail-vergin-angel.de.

Sürth: (lächelt) Sie sind wirklich eine Bereicherung für Reutlitz. (Mareen wirkt
           etwas verlegen) Wirklich. Ich bin froh jemanden wie sie zu haben die
           sich so sehr bemüht, dass das Projekt ein Erfolg wird.

Mareen: (zuversichtlich) Und ich garantiere ihnen das wird es. (Frau Mohr
               kommt ins Sekretariat) Auf gute Zusammenarbeit. (streckt ihre Hand
               Angelika entgegen)

Sürth: (nimmt Mareens Hand dankend an) Auf gute Zusammenarbeit.

Frau Mohr betritt zusammen mit Iris Römer den Raum und sieht Mareen ungläubig an.

Sürth: (zu Iris) Was gibt es den, Frau Römer?

Iris: Besuch für Frau Bieler. (geht zu Mareen) Eine gewisse Lisa Bergmann.

Mareen: (nickt) Tja, die Pflicht ruft. (geht mit Frau Römer hinaus)

Sürth: Wir können froh sein eine solche Fachkraft wie Frau Bieler hier zu
           haben. (Frau Mohr nickt nur und geht zu ihrem Arbeitsplatz)
Auch die Direktorin macht sich wieder an die Arbeit und geht wieder ins Büro.

Szene 24

In der Schneiderei wird fleißig weiter gearbeitet. Auch Sarah, die gerade Ginger sagt was sie zutun hat.

Sarah: (zeigt Ginger ein Stück Stoff) Und das hier muss da drauf genäht
            werden. (legt den Stoff auf eine der JVA-Jacken) Und dann kannst du
            den Rand mit Strass-Steinen verzieren.

Ginger nickt und geht wieder an die Arbeit. Sarah macht unterdes die Bestellungen weiter und geht zu den Garderobenständern auf denen die fertigen Kleidungsstücke hängen. Sebastian geht zu ihr und will ihr helfen.

Sebastian: Tut es noch weh? (Sarah schüttelt nur den Kopf und liest das
                   Bestellformular weiter) Ich kann dir helfen, wenn du willst?

Sarah: (blickt zu ihm auf) Klar warum nicht. Ich brauche zwei mit blauem
            Design und 3 im gelben. Alles in Größe …(sieht kurz auf den
            Bestellschein) In Größe M.

Sebastian nickt und hängt die Jacken nach Bestellung vom Haken.

Sarah: (sieht die Jacken genauer an) Nein. Das ist Größe S. Ich brauche M.

Sebastian: Oh, tut mir Leid. (wird etwas blass)

Sarah: (geht ganz nah an ihm heran) Mir auch. Ich meine ….

Beide zucken leicht zusammen als David kräftig in seine Dienstpfeife bläst.

Wilborn: (laut) Feierabend meine Damen.

Sarah und Sebastian lächeln sich kurz an.

Sarah: (geht Richtung Ausgang) Man sieht sich.

Sebastian: Ja. (blickt ihr nach) Man sieht sich. (bleibt stehen und träumt vor
                  sich hin)

Wilborn: (sieht ihn verdutzt an) Sebastian, kommst du!?

Sebastian: (nickt kurz) Ich komme sofort. (geht zur Tür)

Wilborn: Wohl heut nicht dein Tag, was? (geht hinaus)

Sebastian: (kopfschüttelnd) Nein, wieso. (schließt die Tür ab)
           
Szene 25

Mareen kommt mit Frau Römer im Besucherraum an. Zwischen den Gitterstäben erkennt Mareen Lisa, die an einem Tisch sitzt und sie lächelnd ansieht. Frau Römer schließt die Tür auf und Mareen geht zu ihr.

Iris: (ermahnend) Aber bitte nur ganz kurz Frau Bieler. (setzt sich auf einen
        Stuhl in der Ecke und sieht aus dem Fenster)

Mareen: (setzt sich an den Tisch) Wie geht es dir?
Lisa: Ganz gut. Danke.

Mareen: (im Flüsterton) Hast du die Fotos?

Lisa: (nickt und holt die Fotos unauffällig hervor) War ein Kinderspiel. (sie
         lächeln sich beide an)

Mareen: (nimmt die Fotos an sich) Es war schön mit ihnen Geschäfte zu
               machen. (reicht ihr eine Umschlag indem 3000€ drin sind)

Lisa: (nimmt den Umschlag) Gleichfalls. (steckt den Umschlag weg)

Iris: (springt auf) Hey, was ist das!? (deutet auf den Umschlag in Mareens
        Händen)

Lisa fängt an zu stottern doch Mareen ergreift das Wort.

Mareen: (unschuldig) Ach, das sind nur ein paar Urlaubsfotos die ich vor ein
               paar Jahren in Italien geschossen habe. Möchten sie sie mit
               anschauen? (reicht ihr den Umschlag)

Lisa stockt der Atem als Iris den Umschlag nimmt und ihn misstrauisch öffnet. Mareen senkt den Kopf um ihren Unmut zu verbergen. Umso überraschter blickt sie zu Iris auf als diese ihr den Umschlag wieder gibt.

Iris: In Ordnung! (setzt sich wieder)

Mareen sieht Iris und schließlich Lisa verwirrt an.

Lisa: (flüstert) Phuu. Grad noch mal gut gegangen.

Um endlich Klarheit zu haben blickt Mareen in den Umschlag und sieht ein Bild vom Kolosseum. Wütend sieht Mareen zu ihrem Gegenüber.

Mareen: (leise gereizt) Wo sind die Fotos!

Lisa: Keine Panik. Das Bild habe ich nur zur Vorsicht mit rein getan.

Mareen sieht erneut in den Umschlag und schiebt das vermeintliche Urlaubsfoto zur Seite. Endlich erblickt sie die Bilder die ihr noch von großem Nutzen sein werden.


Mareen: (lächelt nun zufrieden) In dem Umschlag ist etwas mehr drin. Als
               kleine Anzahlung sozusagen. (schmunzelt)

Lisa: (verwundert) Anzahlung? Für was?

Mareen: Das wirst du schon noch erfahren. Wir bleiben in Kontakt?! (steht                
               auf)

Lisa: (überrascht) Ja, natürlich.

Mareen: Danke für deinen Besuch. Ich habe mich sehr gefreut, dass du da
               warst.

Iris steht auf und öffnet die Gittertür.

Mareen: (gespielt) Und grüß deinen Mann schön von mir. (geht mit Frau
               Römer und verlässt den Besucherraum)

Lisa bleibt noch einen Moment sitzen und öffnet den Umschlag mit dem Geld.

Lisa: (lächelnd) Na das hat sich ja gelohnt.

Szene 26

Es ist bereits abends und Direktorin Sürth sitzt gestresst hinter ihrem Schreibtisch und setzt ein Schreiben auf. Plötzlich klopf es an der Tür und Herr Brock kommt herein.

Sürth: (verblüfft) Herr Brock, was machen sie den noch hier? Sie haben doch
           schon längst Feierabend.

Brock: (schließt die Tür und bleibt vor ihr stehen) Das stimmt schon.
            Ich möchte sie nur ganz gerne etwas fragen.

Sürth: (freundlich) Was kann ich für sie tun?

Brock: (nimmt seine Dienstmütze ab und dreht sie nervös in seine Händen
            herum) Es geht um Nicole ähm ich meine Frau Maurer. Haben sie mit
            ihr gesprochen?

Sürth: (lehnt sich an) Ich kann ihnen nicht ganz folgen.

Brock: (etwas aufgeregt) Nun ja, ob sie Frau Maurer um ihr Einverständnis
            gefragt haben das ich Klara besuchen kann?
Sürth: (greift sich an den Kopf) Mein Gott das habe ich ganz vergessen.
           Sie hätten mich aber ruhig noch einmal daran erinnern können!

Brock: Das wollt ich ja aber ich wollte nicht aufdringlich wirken.

Sürth: Das kann ich verstehen. Am besten ist es wenn sie Frau Maurer
           persönlich fragen.

Brock: (irritiert) Frau Maurer … persönlich?

Sürth: Haben sie damit ein Problem?

Brock: Nein, nein.

Sürth: (nickt und nimmt ein Formular von ihrem Tisch) Gut das sie noch da
            sind. Hier steht das auf Station A seit ein paar Tagen Reiberein
            zwischen zwei Insassinnen gab.

Brock sieht sie fragend an.

Sürth: Deswegen soll eine dieser Frauen auf die B verlegt werden und auf die A
            …(liest genauer) Frau Maurer.

Brock: Auf die A? Aber warum ausgerechnet Frau Maurer?

Sürth: (zuckt mit den Schultern) Stellen sie sich auf jeden Fall auf eine
            Verlegung von Frau Maurer morgen früh ein! (widmet sich wieder ihrer
            Arbeit zu)

Brock: (geht zur Tür) Schönen Feierabend. (geht hinaus)

Sürth: Ihnen auch.

Szene 27

Angelika steht am Telefon und versucht vergeblich ihren Mann zu erreichen. Mareen und Sarah beobachten sie von der Treppe aus.

Sarah: Schau sie dir an! Noch ist sie ahnungslos aber schon bald …. (sieht
           Mareen mit einem fiesen Lächeln an)

Mareen: (erwidert ihre Blicke) Wird ihre Ehe in Trümmern liegen.

Sarah: (neugierig) Hast du die Fotos?
Mareen: Habe sie vor ein paar Stunden erhalten. Jetzt müssen sie nur noch in
              Angelikas Zelle gebracht werden.

Sarah: Perfekt. (sieht wieder zu Angelika die frustriert den Hörer auflegt und
           ihre Telefonkarte aus dem Automaten nimmt)

Mareen: Ich finde als meine zukünftige Partnerin solltest du die Fotos in ihre
              Zelle schleusen!

Sarah: (irritiert) Ich? (überlegt kurz) Aber nur unter der Bedingung das
            ich sofort danach offiziell zu deiner Partnerin ernannt werde!

Mareen: OK. Aber sie müssen noch heute vor Einschluss bei ihr sein! (reicht
               ihr die Hand)

Sarah: (schlägt zufrieden ein) Abgemacht.

Angelika: (bleibt niedergeschlagen vor ihnen stehen) Ich versteh das einfach
                 nicht!

Mareen: (gespielt besorgt) Hast du ihn immer noch nicht erreichen können?

Angelika: (schüttelt den Kopf) Nein. Vielleicht ist ja irgendetwas Schlimmes
                 passiert. Ich mache mir große Sorgen.

Sarah: (muss sich das Lachen verkneifen) Ach, der wird sich schon bei dir
            melden. Keine Sorge.  

Mareen: Weißt du was da hilft? Ein schönes heißes Bad. Man fühlt sich gleich
               viel entspannter.

Angelika: (lächelt frustriert) Ja, vielleicht hast du recht. (senkt den Kopf und
                 geht in ihre Zelle)

Mareen: Na dann zeig mal was du als Partnerin drauf hast! (steht von der
              Treppe auf)

Sarah: Kannst dich auf mich verlassen. (Sebastian geht an den Beiden vorbei
            und lächelt Sarah von der Seite an)

Sarah lächelt zurück und sieht ihm verträumt nach. In dem Moment kommt Angelika, in einem Bademantel gehüllt und einer blauen Badetasche, aus ihrer Zelle und geht mit gesenktem Kopf Richtung Bad.
Mareen: Sonst alles in Ordnung bei dir? (sieht erst zu Sebastian, der ins
              Aquarium geht, und dann zu Sarah)

Sarah: Wieso? Es ist alles Bestens.

Mareen: Schön. Dann kann’s ja losgehen! (gibt ihr den Umschlag mit den
               Fotos)

Sarah geht unauffällig in die Zelle von Angelika. Mareen sieht ihr kurz nach und geht anschließend in ihre Zelle.

Szene 28

Walter sitzt nachdenklich allein im Gruppenraum und raucht eine Zigarette. Lena und Miriam stoßen zu ihr und setzten sich neben sie.  

Miriam: Ich weis. Hätte ich besser aufgepasst, dass niemand anderes ins    
              Wäschelager kommt, wäre das alles nicht passiert.

Walter: (genervt) Quatsch. Red dir das nicht ein! Es wäre so oder so zu einer
             Schlägerei gekommen.

Lena: Wo ist Grit eigentlich jetzt?

Miriam: So viel ich weis im Bunker.

Walter: (blickt verdutzt auf) Im Bunker? Aber wie?

Miriam: (zuckt mit den Schultern) Keine Ahnung. Jedenfalls sitzt sie jetzt ihre
              gerechte Strafe ab.

Lena: Da hat sich doch euer Auftritt gelohnt, oder?

Walter: (nachdenklich) Bleibt nur noch die Frage, was hat Mareen damit zu
              Tun hat?

Miriam: Wahrscheinlich macht Grit gemeinsame Sache mit Mareen. Und die
              schützt Grit indem sie ihre Schläger auf uns ansetzt.

Walter: Das könnte natürlich sein. (schüttelt den Kopf) Trotzdem. Langsam
             sollte ich mir was überlegen damit Mareen hier nicht plötzlich das
             Ruder übernimmt. (drückt ihre Zigarette aus)

Lena: Nein. So weit wird sie nicht gehen!
Miriam: Wer weis. Aber du hast Recht, wir sollten vorsichtig sein.

Walter: Keine Sorge! Mit der werde ich fertig.

Uschi: (taucht plötzlich von hinten auf) Du solltest sie nicht unterschätzen!
           Mareen ist aus einem anderen Holz geschnitzt als Natascha. Hier wirst
           du mit Gewalt nicht weit kommen.

Walter: (steht auf und geht zu ihr) Ach ja? Und woher willst du das wissen?

Uschi: Na hör mal. Ich bin schließlich mit ihr in einer Zelle. Da bekomm ich so
           einiges mit. (sieht Walter in die Augen) Sie ist vorsichtig und
           vorausschauend und plant jeden Schritt bis ins kleinste Detail. Sie kann
           sich keine Fehler leisten.

Walter: (gibt nach) Na gut. Wenn’s dich glücklich macht werde ich mit ihr
              reden. (Uschi sieht sie belehrend an) Ohne Gewalt. (geht hinaus)

Szene 29

Mareen sitzt in ihrer Zelle und liest ein Buch. Sarah kommt freudestrahlend herein.

Sarah: (lächelnd) Erledigt.

Mareen: (erfreut) Gut gemacht. (sieht wieder in ihr Buch)

Sarah: (ernst) Und von nun an machen mir geschäftlich gemeinsame Sache!

Mareen: (schlägt das Buch zu) Aber sei gewarnt. Ein Fehltritt und du wirst die
               Konsequenzen tragen!

Sarah: Natürlich.

Mareen: (steht auf und legt das Buch in das Regal) In ein paar Tagen haben wir
               einen freien Internetzugang. Und dann werden unsere Geschäfte ganz
               von alleine laufen. (geht auf sie zu) Ich versichere dir es wird blühen
               und uns jede Menge Geld beschaffen.

Babs: (kommt mit Rosie in die Zelle) Wir müssen mit dir sprechen!

Mareen: Sarah würdest du bitte? (deutet zur Tür)

Sarah: Ich dachte ich bin ab sofort an allen Geschäften beteiligt?
Mareen: Das ist aber nichts Geschäftliches sondern eher eine private
              Angelegenheit. Also würdest du bitte so freundlich sein und ….

Sarah: Schon verstanden. (geht hinaus und schließt die Tür die jedoch nicht
            richtig einschnappt und einen Spalt offen bleibt)

Rosie: Es geht um Grit. Sie ist im Bunker gelandet.

Mareen: (unbeeindruckt) Ja, ich weis.

Babs: Weist du auch das mit der Schlägerei?

Mareen: (sieht sie fragend an) Was für eine Schlägerei? Wann?

Rosie: Heute im Wäschelager. Walter und ihre Truppe wollten Grit eine
          reinwürgen und da sind wir dazwischen gegangen.

Mareen: Ich kann es Walter nicht verübeln. Schließlich habt ihr ja dafür gesorgt
              das diese Wilhelmina schwer verletzt auf der Krankenstation liegt.

Rosie: (nervös) Ja. Aber das Dumme ist das wir Walter schöne Grüße von dir
           ausgerichtet haben bevor wir sie … nun ja … (fängt an zu stottern)

Mareen: (unwohl) Bevor ihr sie, was?

Babs: Bevor wir sie KO geschlagen haben.

Mareen: (aufgebracht) Ihr habt was!?

Rosie: (kleinlaut) Sorry.

Mareen: (außer sich) Seid ihr euch eigentlich im Klaren was das bedeutet?
               Sie wird denken das ich … Na das habt ihr ja toll hinbekommen!

Babs: Rückgängig können wir es nun auch nicht mehr machen.

Mareen: (sieht aus dem Fenster und überlegt kurz) Na gut. (dreht sich um)
               Als Wiedergutmachung werdet ihr mir einen kleinen Gefallen leisten!
Erstens: Ihr werdet mich ab sofort vor jeglicher Gefahr, sei es Walter oder sonst wer, schützen!

Babs und Rosie nicken zustimmend. Sie bemerken nicht, dass Nicole, die gerade vom Bad kommt, an ihre Zelle vorbeigeht und bemerkt, dass die Tür einen Spalt weit offen ist. Neugierig blickt sie hindurch und belauscht die Drei.

Mareen: Und zweitens werdet ihr der netten Staatsanwältin einen kleine Besuch
               abstatten. Nur dieses Mal werdet ihr sie nicht nur mit ein paar
               Kratzern zufrieden lassen!

Nicole reißt entsetzt den Mund auf und lauscht weiter.

Rosie: Findest du nicht das wir sie nur ein wenig ….

Mareen: (streng) Nein. Diesmal nimmt ihr sie in die Mangel. (bleibt vor den
               Beiden stehen) Diese Frau hat zu verantworten das ich für drei Jahre
               im Knast bin. Und ich werde sie nicht einfach so davon kommen
               lassen! Sie soll bezahlen!

Nicole entfernt sich von der Tür und sieht entsetzt zu Angelika die gerade das Bad verlässt. Babs und Rosie gehen aus der Zelle und sehen Nicole verwundert an.

Babs: (aggressiv) Ist was?

Nicole schüttelt den Kopf und geht in ihre Zelle.

Babs: (genervt) Na dann klotz nicht so!

Szene 30

Angelika betritt ihre Zelle und legt ihre nassen Badesachen über die Heizung. Verwundert entdeckt sie auf ihrem Kopfkissen einen Umschlag und öffnet ihn.
Geschockt und völlig am Boden zerstört blickt sie auf die vermeintlichen Fotos und bricht auf ihrem Bett zusammen. Tränen schießen ihr aus den Augen und sie schüttelt entsetzt den Kopf.

Angelika: (verzweifelt; weinend) Nein. Das kann nicht sein!!! Wie kann er
                 Nur!? Nein. Das ist nicht möglich! (beginnt zu schluchzen während
                 von draußen ein Schließer ,,Einschluss!“ ruft)  Jan, was tust du mir
                 an!? Was tust du mir nur an!?

Szene 31

Ein neuer Tag beginnt. Die Schließer öffnen pünktlich wie immer die Zellentüren und die Frauen treten, manche noch gar nicht richtig wach, hinaus.
Auch Angelika geht mit einem völlig verweinten Gesicht auf Station.
Mareen geht zu ihr und setzt eine besorgte Mine auf.

Mareen: Hey, wie siehst du den aus? Ist was passiert?

Angelika: (ist völlig durcheinander) Ja. Ich meine … nein. (geht in Richtung
                 Aquarium)

Mareen sieht ihr lächelnd hinterher. Brock schließt derweil die Zelle von Nicole auf und öffnet sie. Diese steht direkt vor ihm und will sofort hinaus stürmen. Doch Brock hindert sie daran.

Brock: Warum so eilig Frau Maurer?

Nicole: (versucht an ihm vorbeizukommen) Ich muss sofort Angelika sprechen!
            Ich muss sie warnen bevor …

Brock: Das erste was sie machen müssen ist ihre Sachen zu packen!

Nicole: (sieht ihn fragend an) Sachen packen? Warum den?

Brock: (geht zu ihrem Spind) Sie werden auf die A verlegt! (öffnet den Spind)
            Anordnung von Frau Sürth.

Nicole: Aber warum den? Ich hab doch gar nicht …

Brock: Frau Maurer diskutieren sie nicht herum sondern leeren sie besser ihren
            Spind! Ich warte draußen. (geht vor die Zellentür)
Nicole: (flehend) Aber ich muss vorher noch mit Frau Loberth sprechen, bitte.
            (die Tür wird vor ihr zugeknallt)

Brock bleibt vor der Tür stehen, hinter der Nicole ihn anfleht mit Angelika zu
reden. Frau Schnoor bemerkt die Laute und sieht zu Brock auf.

Schnoor: Alles in Ordnung?

Brock: Ja, ja. Hier ist nur jemand mit dem falschen Fuß aufgestanden. (lächelt
            sarkastisch)

Schnoor: Dann ist ja gut. (macht weiter ihre Arbeit)

Brock senkt den Kopf und versucht die Rufe von Nicole zu ignorieren und ruhig zu bleiben.

Schnoor: (geht zu Angelika) Frau Loberth, ihr Mann erwartet sie im
                Besucherraum.

Angelika: (geschockt) Was? Um diese Zeit?

Schnoor: Ja. (bemerkt ihr verheultes Gesicht) Geht es ihnen nicht gut?

Angelika: (nickt) Doch. Es ist alles bestens. Können sie noch einen Moment
                 warten ich müsste noch schnell was aus meiner Zelle holen?

Schnoor: (nickt) Aber beeilen sie sich! Vor Arbeitsbeginn müssen sie wieder
                auf Station sein! (sieht ihr nach)

Auch Mareen, die hinter Frau Schnoor steht, sieht ihr mit einem fiesen Lächeln hinterher.

Szene 32

Jan steht vor der Gitterschleuse im Besucherraum, mit einem Blumenstrauß in der Hand und wartet auf Angelika. Etwas erschrocken sieht er auf als sich Frau Schnoor mit seiner Frau nähert.  

Jan: (lächelt sie warm an) Hallo mein Schatz. (Schnoor öffnet die Gitter und
        lässt Angelika passieren)

Jan: (will sie umarmen) Komm her!

Angelika: (weicht seiner Umarmung aus und setzt sich an einen der Tische)
                 Wir müssen reden!

Jan: (setzt sich skeptisch zu ihr) Die sind für dich, Liebling. (gibt ihr lächelnd
        die Blumen)  

Angelika: (nimmt den Strauß und wirft ihn auf den Boden; aufgebracht)
                 Was fällt dir eigentlich ein? Kommst hier her und tust so als ob alles
                  in Ordnung wär.

Jan: (sieht sie entsetzt an) Angelika, was ist den los? (will ihr Hände nehmen
        und sie beruhigen)

Angelika: (steht wütend auf und wendet sich von ihm ab) Fass mich nicht an!

Schnoor: Frau Loberth, was ist den los? Wenn sie sich weiterhin so verhalten
                breche ich den Besuch sofort ab!
Angelika: (beruhigt sich wieder und sieht zu Jan der sie mit offenem Mund
                 ansieht) Kannst du mir das erklären!? (wirft den Umschlag mit den
                 Fotos auf den Tisch)

Jan: (nimmt irritiert den Umschlag und öffnet ihn) Aber das ist doch nicht …
        (seine Augen weiten sich vor Entsetzen und seine Hände fangen an zu
        zittern)  

Angelika: (den Tränen nahe) Wie kannst du mir nur so etwas antun? Ich dachte
                 wir lieben uns und stehen die Zeit die ich hier bin zusammen durch?
                 (fängt an zu weinen) Warum Jan!? Sag es mir!

Jan: (Fotos gleiten ihm aus den Händen und bleiben auf dem Boden liegen) Es
        tut mir Leid. Bitte du musst mir glauben!

Angelika: (schluchzend) Warum hast du das getan? Ich versteh das alles nicht.

Jan: (sieht verzweifelt zu Angelika) Bitte verzeih mir! Ich wollte das nicht,
        wirklich. Ich liebe dich doch. Das musst du mir glauben!

Schnoor: (sieht mitfühlend zu den Beiden) Frau Loberth, wir können den
                Besuch jeder zeit abbrechen.  

Angelika nickt zustimmend und Birgit öffnet die Gitterschleuse.

Angelika: Ich weis zurzeit gar nicht was ich glauben soll. (geht durch die
                Gitterschleuse)

Jan: (will ihr nachgehen und bleibt vor den Gittern stehen) Angelika, ich flehe
        dich an! Bitte verzeih mir! Ich weis doch auch nicht was ich mir dabei
        gedacht habe.

Angelika: (dreht sich noch einmal zu ihm um) Es ist aus Jan! Ich kann nicht
                 mehr. Erst die Verurteilung, dann die Apotheke und jetzt das.

Jan: (verzweifelt) Nein sag so etwas nicht. Bitte. (sinkt zu Boden und hält sich
         an den Gitterstäben fest)

Angelika geht mit verheultem Gesicht aus dem Besucherraum. Jan schreit ihr verzweifelt hinterher und bricht heulend zusammen.



Szene 33

Brock geht mit Nicole im Schlepptau, die einen Korb mit ihren Sachen vor sich trägt, über den Hof Richtung Station A. Brock schließt den Gitterzaun auf und lässt Nicole vorbei.

Brock: Tut mir leid, dass ich erst so grob zu ihnen war. (schließt die Gittertür
            wieder)

Nicole: Sie machen ja nur ihre Arbeit. (geht schweigsam weiter)

Brock: (holt sie ein) Ja da haben sie recht. Hätten sie kurz Zeit?

Nicole: (bleibt stehen) Wofür?

Brock: (etwas aufgeregt) Nun ich will sie damit nicht belästigen, aber
            ich möchte sie nur etwas persönliches fragen.

Nicole: (sieht ihn fragend an) Schießen sie los! (lächelt kurz)

Brock: Ich wollte nur wissen ob es Klara gut geht und ob nicht vielleicht die
            Möglichkeit besteht das ich sie mal besuchen kann?

Nicole: (schluckt kurz) Herr Brock, bitte verstehen sie mich nicht falsch!
             Ich werde ihnen niemals vergessen was sie für mich und Klara getan
             haben aber ich habe beschlossen weiterhin Klaras Identität zu schützen.

Brock: (enttäuscht) Aber ich dachte der ganze Fall sei vom Tisch gekehrt?

Nicole: Das zwar schon aber es besteht immer noch die Gefahr das sich einige
            an mich rächen wollen.

Brock: Ja, aber …!

Nicole: Tut mir Leid, aber das ist nun mal meine Entscheidung. Können wir
            jetzt weitergehen?

Brock: (versucht sich seine Enttäuschung nicht anmerken zu lassen) Ja. Gehen
            wir weiter!  

Weiter hinten laufen Frau Schnoor und Angelika über den Hof zurück auf Station B.


Schnoor: (tröstend) Wenn sie Hilfe brauchen, sie könne jederzeit zu mir
                kommen!

Angelika sagt nichts und geht mit gesenktem Kopf weiter. Mareen beobachtet sie von ihrem Zellenfenster aus wie sie mit Frau Schnoor über den Hof geht. Zufrieden dreht sie sich um und gibt Babs und Rosie mehrere Geldscheine in die Hand die sofort in dessen Hosentaschen verschwinden.

Mareen: Ich verlasse mich auf euch.

Babs und Rosie nicken ihr zuversichtlich zu und kehren ihr den Rücken zu.

Szene 34

Sarah wartet hinter einer der Säulen auf der Station auf den Arbeitsbeginn. Sebastian nähert sich ihr von hinten und nimmt ihre Hand. Gemeinsam gehen sie in ihre Zelle.

Sarah: Herr Hecht, was ist den los?

Sebastian: (sehnsüchtig und zaghaft) Nichts. Ich wollte dich bloß sehen.

Sarah: (lächelt ihn an) Und warum wollten sie mich sehen? (tritt so nah wie
            möglich an ihn heran)  

Sebastian: (stammelnd) Weil … (führt seinen Mund zu ihrem)

Sarah: Weil?

Beide küssen sich leidenschaftlich und berühren sich zärtlich.

Sarah: (flüsternd) Ich liebe dich. (küsst ihn weiter)

Sebastian: Ich lass dich nie wieder los, versprochen!

Beide sehen sich tief in die Augen und lassen sich nicht mehr los.
Voller Sehnsucht küssen sich Beide unentwegt weiter und ihre Liebe scheint für alle Zeit besiegelt.  

Abspann


Und in der nächsten Folge: Mareen Bieler, eine Frau mit Rachegedanken! Durch eine Intrige bringt sie Angelika am Rande der Verzweiflung. Doch wie weit wird sie noch gehen um ihr Ziel zu erreichen!?











~ 46 ~




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