Wie ist es, wenn man liebt?
von Fae2705
Kurzbeschreibung
Galinda quälen einige Fragen und sie glaubt, dass nur Elphaba sie ihr beantworten kann. Aber die Antwort, die sie erhält, ist anders, aber willkommen. Gelphie
GeschichteLiebesgeschichte / P12 / MaleSlash
Elphaba Thropp
Glinda/Galinda Upland of the Upper Uplands
14.03.2009
14.03.2009
1
1.740
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Disclaimer: Die Charaktere gehören leider nicht mir, deswegen ich borge sie mir auch nur von Gregory Maguire und Stephen Schwartz aus.
Gibt es nicht ein paar Fragen, die man sich stellt und die man beantwortet haben möchte? Ich habe sie mir gestellt und Galinda auch. Wer kann sie mir beantworten? Galinda kann Elphaba fragen.
Elphaba war intelligent. Sie las viel, sie gab auf alles kluge Antworten. Also war sich Galinda sicher, dass nur Elphaba ihr einige bestimmte Fragen beantworten konnte. Aber wie sollte sie ihre Freundin fragen? Einfach direkt heraus? Oder lieber in einem Gespräch die Fragen mit einfließen lassen?
Die beiden Mädchen waren gerade dabei sich für die Nacht fertig zu machen. Elphaba stand vor dem Spiegel und bürstete sich das lange dunkle Haar.
„Elphie, darf ich dich mal was fragen?“
Elphaba stutzte und hielt mitten in der Bewegung inne. Seit wann fragte Galinda sie, ob sie ihr eine Frage stellen durfte? Normalerweise platzte es doch immer sofort aus ihr heraus.
Elphaba nickte.
„Aber du darfst mich nicht auslachen:“, bat Galinda.
Nun war Elphaba mehr als überrascht. Was war es, dass Galinda so schwer auf der Seele lag, dass sie Angst hatte, dass gerade sie sich über sie lustig machen würde? Elphaba legte die Bürste beiseite und ging zum Bett ihrer Freundin. Elphaba setzte sich auf die Bettkante und griff nach der Hand ihrer Freundin.
„Du darfst mich alles fragen und ich werde mich nicht über dich lustig machen, versprochen.“
Galinda holte tief Luft. Jetzt oder nie. Das war jetzt der Moment, in dem sie alle ihre Fragen stellen sollte.
„Elphie, wie ist es, wenn man liebt?“
Mit allem hätte Elphaba gerechnet, aber nicht mit einer solchen Frage. Sie hatte eher gedacht, dass Galinda so Sachen wissen wollte, ob sie wirklich ganz grün war oder ob sich das Grün ihrer Haut veränderte oder ob ihr Blut nicht rot, sondern grün war. Aber Fragen über Liebe? Nein, dass hatte sie nicht erwartet.
Da Elphaba nicht sofort antwortete, dachte Galinda schon, dass es eine dumme Frage war.
„Tut mir leid, dass ich dich das gefragt habe“, meinte sie entschuldigend und wollte sich in ihrem Bett umdrehen, so dass sie Elphaba den Rücken zukehrte, aber die Hand ihrer Freundin auf ihrem Rücken stoppte sie.
„Es muss dir nicht leid tun. Ich hatte nur nicht eine solche Frage erwartet. Zumindest nicht von dir.“, erklärte Elphaba.
„Warum?“
„Galinda, du verschlingst seitensweise diese Liebesromane, ich habe immer geglaubt, dass es kein anderes Thema zwischen dir und deinen Freundinnen gibt.“
„Deswegen frage ich ja dich“, erwiderte Galinda.
Elphaba war gerührt. So wie Galinda es sagte, klang es, als würde sie sie als ihre Freundin betrachten. Und ja, über die Zeit, in der sie Beide sich nun das Zimmer teilten, war aus einer Zweckgemeinschaft echte Freundschaft geworden.
„Dann lass mich dir deine Fragen beantworten. Ich weiß aber nicht, ob dir meine Antworten gefallen werden.“
„Ich will keine Märchen, ich will die Wahrheit wissen“, meinte Galinda und setzte sich im Bett auf.
„Die Wahrheit? Gut, die sollst du haben.“
Elphaba holte noch einmal tief Luft bevor sie anfing: „Für jeden ist es anders, wenn man liebt. Es kommt auch auf die Person an, die man liebt. Aber so wie in deinen Büchern ist es fast nie. Du solltest zwar nicht aufhören an deinen Traumprinzen auf einem weißen Pferd zu glauben, denn dort draußen gibt es jemanden, der genau zu dir passt, aber so etwas wie die perfekte Liebe gibt es nicht.“
„Klingt ein wenig zynisch“, meinte Galinda.
„Liebe ist nicht zynisch. Aber Liebe ist auch nicht rosarot, so wie du sie dir vorstellst.“
Wie stellte sich Galinda eigentlich die Liebe wirklich vor? Ja, vielleicht wirklich so ein bisschen wie in ihren Romanen, wo der Prinz die Prinzessin bekam und sie bis ans Ende ihrer Tage glücklich und zufrieden lebten.
„Und wie ist es, wenn man einen Mann liebt?“
Noch so eine Frage, mit der Elphaba nicht gerechnet hatte. War Galinda von ihrer Mutter nicht aufgeklärt worden? Hatte sie ihr Wissen über die Liebe wirklich nur aus Büchern?
„Anders.“, antwortete Elphaba knapp.
„Wie anders?“
„Die Liebe zwischen Mann und Frau kann man nicht so einfach beschreiben, man muss sie fühlen um sie zu verstehen.“, erwiderte Elphaba knapp.
„Dann sag mir wie.“
Elphaba ahnte plötzlich wo das hinführen könnte. Elphaba wusste, dass es Gerüchte gab, dass sie bevor sie nach Glizz gekommen war, eine Beziehung zu einem älteren, verheirateten Mann gehabt haben sollte. Sie vermutete, dass Galinda sie jetzt aushorchen wollte, um ein paar pikante Details über das Leben des grünen Freaks beim nächsten Kaffeekränzchen mit ihren Freundinnen preisgeben zu können. Elphaba hätte das nie, niemals, von Galinda erwartet. Für einen Moment hatte sie geglaubt, dass sie beide Freundinnen waren, aber sie hatte sich in Galinda anscheinend getäuscht.
„Es ist spät“, meinte Elphaba und stand vom Bett auf.
„Haben dich meine Fragen verletzt? Ist es dir peinlich mit mir darüber zu reden?“ fragte Galinda.
Elphaba, die Galinda immer noch den Rücken zugedreht hatte, holte tief Luft. Noch ein Wort aus dem Mund der Blonden und sie würde explodieren. Warum? Weil sie es nicht glauben konnte, dass Galinda auch so war wie die Anderen. Elphaba hatte für einen Moment zu glauben und hoffen gewagt, dass Galinda anders war. Aber sie wurde gerade eines besseren belehrt.
„Elphie, ich wollte doch nur wissen, wie sich Liebe anfühlt“, setzte Galinda hinzu.
Und das war dann zuviel für Elphaba. Wütend wirbelte sie herum und sah ihre Freundin an.
„Du wolltest wissen wie sich Liebe abfühlt? Du wolltest doch nur, dass ich zugebe, dass diese Affäre stimmt, über die hinter meinem Rücken getuschelt wird. Du wolltest doch nur ein paar pikante Details über mein Liebesleben! Du warst doch nie an Liebe interessiert, sondern nur daran, ob es stimmt, dass ich so bin. Das ich ein Flittchen bin!“
Geschockt sah Galinda ihre Freundin an. Nein, dass hatte sie nicht gewollt. Sie hatte wirklich nur wissen wollen, ob das alles stimmte, was man über Liebe sagte. Ja, zuerst hatte sie auch diese Gerüchte über Elphaba’s Affäre geglaubt. Aber nachdem sie sie besser kennengelernt hatte, hielt sie das nur noch für absurd.
„Das ist nicht wahr.“, erwiderte Galinda nur.
Wie konnte sie Elphaba begreiflich machen, dass ihre Fragen wirklich nur rein unschuldiger Natur waren?
„Ach, und du fragst mich so was wirklich nur, weil du an der Liebe im gesamten interessiert bist? Für wie naiv hältst du mich eigentlich?“
„Elphie, ich will dich nicht verletzen. Ich will nur wissen, wie es wirklich ist, wenn zwei Menschen sich lieben.“
„Und da kamst du gerade auf mich. Ich soll dir das beantworten?“
Nervös oder wütend, Galinda konnte es nicht einschätzen, lief Elphaba im Zimmer auf und ab. Galinda hielt es für besser, jetzt einmal den Mund zu halten. Zeit für Fragen hatte sie später vielleicht noch einmal. Aber jetzt wollte sie Elphaba nicht noch mehr verärgern.
„Woher soll ich wissen wie es sich anfühlt, wenn ein Mann und eine Frau sich lieben? Ja, ich hatte eine Affäre bevor ich nach Glizz kam. Aber das Gerücht mit einem Mann, dass hat mein Vater verbreitet. Es war für ihn einfacher zu akzeptieren, dass ich eine Affäre mit einem älteren Mann habe. Er hat uns damals erwischt. Mich und eine Frau.“, bei diesen Worten drehte sich Elphaba um und sah Galinda direkt an.
Eine Frau? Elphaba hatte eine Affäre mit einer Frau gehabt?
„Ja Galinda, ich liebe Frauen. Männer interessieren mich nicht.“, beantwortete Elphaba die stumme Frage ihrer Freundin.
„Und jetzt?“ sprach Galinda ihre nächsten Worte leise.
Liebte Elphaba diese Frau noch? Liebte sie eine andere Frau? Liebte sie nicht mehr? Diese Situation veränderte alles. Galinda hatte nie zu hoffen gewagt, dass ihre Freundin so anders war. Aber es war ein gutes anders.
„Was jetzt?“ Elphaba hielt mitten im laufen inne.
„Liebst du jetzt immer noch eine Frau?“
„Ich mache mir nichts aus Männern.“
Einmal wollte Galinda mutig sein. Sie stand auf, barfuß, das Nachthemd schwang um ihre Knie, ging sie schnellen Schrittes zu ihrer Freundin herüber.
„Du liebst Frauen?“
Elphaba nickte stumm. Ihr Blick wanderte an Galinda herunter. Wie sie so vor ihr stand. Ein Träger ihres dünnen Hemdchens war von ihrer Schulter gerutscht und es juckte Elphaba förmlich in den Fingern diesen wieder an seinen Platz zu schieben. Sie würde alles tun, um einmal die cremig-zarte Haut ihrer Freundin zu berühren. Gerade eben hatte sie ihr gestanden, dass sie Frauen liebte. Würde dieses Geständnis nun alles ändern? Würde Galinda sie mit anderen Augen sehen?
Elphaba war total durcheinander.
„Was für Frauen liebst du?“
Galinda wurde mutiger.
„Besondere Frauen.“
„So besonders wie ich?“
Und das war der Moment, der alles ändern konnte. Was würde passieren wenn Elphaba ja sagen würde? Würde Galinda ihr plötzlich gestehen, dass sie auch Frauen liebte? Würde sie sie verabscheuen, weil sie sie liebte? Würde Galinda etwa um eine neue Zimmergenossin bitten, weil sie Angst hatte, dass Elphaba sich ihr nachts auf eine Art und Weise näher würde, wie es sonst nur zwischen Mann und Frau üblich war?
Wie war es überhaupt gekommen, dass das Thema so umgeschwenkt war? Zuerst hatten sie doch über Liebe im Allgemeinen gesprochen und jetzt ging es um Elphaba und ihre sexuellen Vorlieben.
„Elphie?“ fragte Galinda vorsichtig.
Diese nickte. Aber was sollte Galinda aus diesem Nicken deuten? Ein Ja, sie liebte besondere Frauen so wie sie es war oder ein Ja, dass bedeutete, dass sie ihr noch zuhörte? Galinda konnte nur noch einmal nachfragen um sicherzugehen, dass sie nicht die Einzige war. Die Einzige, die nachts wach lag und sich fragte, wie es wohl war ihre Freundin zu küssen und zu berühren. Die Einzige, die sich danach sehnte, ihre Freundin zu berühren.
„Liebst du mich?“ hakte Galinda nach.
„Ja und es tut mir leid.“ Elphaba schämte sich für die Gefühle, die sie für ihre Freundin hegte.
„Liebe muss dir nicht leid tun“, erwiderte Galinda.
„Aber ich sollte das nicht-“, begann sie.
„Du solltest mich nicht lieben? Ach, Elphie. Soll ich dir etwas verraten?“ unterbrach Galinda sie.
Elphaba nickte. Wann war es gekommen, dass sie die passive Rolle in dem Gespräch übernommen hatte?
Galinda, die direkt vor Elphaba stand, stellte sich auf die Zehenspitzen und hauchte ihrer Freundin einen zarten Kuss auf die grünen Lippen.
„Ich liebe dich auch“, flüstere Galinda bevor sie die Lippen ihrer Freundin erneut zu einem Kuss verschloss. Doch diesesmal war er nicht so keusch wie der letzte, erste Kuss zwischen den Mädchen. Diesesmal spürten beide die Leidenschaft die dahinter steckte.
ENDE
Gibt es nicht ein paar Fragen, die man sich stellt und die man beantwortet haben möchte? Ich habe sie mir gestellt und Galinda auch. Wer kann sie mir beantworten? Galinda kann Elphaba fragen.
Wie ist es, wenn man liebt?
Elphaba war intelligent. Sie las viel, sie gab auf alles kluge Antworten. Also war sich Galinda sicher, dass nur Elphaba ihr einige bestimmte Fragen beantworten konnte. Aber wie sollte sie ihre Freundin fragen? Einfach direkt heraus? Oder lieber in einem Gespräch die Fragen mit einfließen lassen?
Die beiden Mädchen waren gerade dabei sich für die Nacht fertig zu machen. Elphaba stand vor dem Spiegel und bürstete sich das lange dunkle Haar.
„Elphie, darf ich dich mal was fragen?“
Elphaba stutzte und hielt mitten in der Bewegung inne. Seit wann fragte Galinda sie, ob sie ihr eine Frage stellen durfte? Normalerweise platzte es doch immer sofort aus ihr heraus.
Elphaba nickte.
„Aber du darfst mich nicht auslachen:“, bat Galinda.
Nun war Elphaba mehr als überrascht. Was war es, dass Galinda so schwer auf der Seele lag, dass sie Angst hatte, dass gerade sie sich über sie lustig machen würde? Elphaba legte die Bürste beiseite und ging zum Bett ihrer Freundin. Elphaba setzte sich auf die Bettkante und griff nach der Hand ihrer Freundin.
„Du darfst mich alles fragen und ich werde mich nicht über dich lustig machen, versprochen.“
Galinda holte tief Luft. Jetzt oder nie. Das war jetzt der Moment, in dem sie alle ihre Fragen stellen sollte.
„Elphie, wie ist es, wenn man liebt?“
Mit allem hätte Elphaba gerechnet, aber nicht mit einer solchen Frage. Sie hatte eher gedacht, dass Galinda so Sachen wissen wollte, ob sie wirklich ganz grün war oder ob sich das Grün ihrer Haut veränderte oder ob ihr Blut nicht rot, sondern grün war. Aber Fragen über Liebe? Nein, dass hatte sie nicht erwartet.
Da Elphaba nicht sofort antwortete, dachte Galinda schon, dass es eine dumme Frage war.
„Tut mir leid, dass ich dich das gefragt habe“, meinte sie entschuldigend und wollte sich in ihrem Bett umdrehen, so dass sie Elphaba den Rücken zukehrte, aber die Hand ihrer Freundin auf ihrem Rücken stoppte sie.
„Es muss dir nicht leid tun. Ich hatte nur nicht eine solche Frage erwartet. Zumindest nicht von dir.“, erklärte Elphaba.
„Warum?“
„Galinda, du verschlingst seitensweise diese Liebesromane, ich habe immer geglaubt, dass es kein anderes Thema zwischen dir und deinen Freundinnen gibt.“
„Deswegen frage ich ja dich“, erwiderte Galinda.
Elphaba war gerührt. So wie Galinda es sagte, klang es, als würde sie sie als ihre Freundin betrachten. Und ja, über die Zeit, in der sie Beide sich nun das Zimmer teilten, war aus einer Zweckgemeinschaft echte Freundschaft geworden.
„Dann lass mich dir deine Fragen beantworten. Ich weiß aber nicht, ob dir meine Antworten gefallen werden.“
„Ich will keine Märchen, ich will die Wahrheit wissen“, meinte Galinda und setzte sich im Bett auf.
„Die Wahrheit? Gut, die sollst du haben.“
Elphaba holte noch einmal tief Luft bevor sie anfing: „Für jeden ist es anders, wenn man liebt. Es kommt auch auf die Person an, die man liebt. Aber so wie in deinen Büchern ist es fast nie. Du solltest zwar nicht aufhören an deinen Traumprinzen auf einem weißen Pferd zu glauben, denn dort draußen gibt es jemanden, der genau zu dir passt, aber so etwas wie die perfekte Liebe gibt es nicht.“
„Klingt ein wenig zynisch“, meinte Galinda.
„Liebe ist nicht zynisch. Aber Liebe ist auch nicht rosarot, so wie du sie dir vorstellst.“
Wie stellte sich Galinda eigentlich die Liebe wirklich vor? Ja, vielleicht wirklich so ein bisschen wie in ihren Romanen, wo der Prinz die Prinzessin bekam und sie bis ans Ende ihrer Tage glücklich und zufrieden lebten.
„Und wie ist es, wenn man einen Mann liebt?“
Noch so eine Frage, mit der Elphaba nicht gerechnet hatte. War Galinda von ihrer Mutter nicht aufgeklärt worden? Hatte sie ihr Wissen über die Liebe wirklich nur aus Büchern?
„Anders.“, antwortete Elphaba knapp.
„Wie anders?“
„Die Liebe zwischen Mann und Frau kann man nicht so einfach beschreiben, man muss sie fühlen um sie zu verstehen.“, erwiderte Elphaba knapp.
„Dann sag mir wie.“
Elphaba ahnte plötzlich wo das hinführen könnte. Elphaba wusste, dass es Gerüchte gab, dass sie bevor sie nach Glizz gekommen war, eine Beziehung zu einem älteren, verheirateten Mann gehabt haben sollte. Sie vermutete, dass Galinda sie jetzt aushorchen wollte, um ein paar pikante Details über das Leben des grünen Freaks beim nächsten Kaffeekränzchen mit ihren Freundinnen preisgeben zu können. Elphaba hätte das nie, niemals, von Galinda erwartet. Für einen Moment hatte sie geglaubt, dass sie beide Freundinnen waren, aber sie hatte sich in Galinda anscheinend getäuscht.
„Es ist spät“, meinte Elphaba und stand vom Bett auf.
„Haben dich meine Fragen verletzt? Ist es dir peinlich mit mir darüber zu reden?“ fragte Galinda.
Elphaba, die Galinda immer noch den Rücken zugedreht hatte, holte tief Luft. Noch ein Wort aus dem Mund der Blonden und sie würde explodieren. Warum? Weil sie es nicht glauben konnte, dass Galinda auch so war wie die Anderen. Elphaba hatte für einen Moment zu glauben und hoffen gewagt, dass Galinda anders war. Aber sie wurde gerade eines besseren belehrt.
„Elphie, ich wollte doch nur wissen, wie sich Liebe anfühlt“, setzte Galinda hinzu.
Und das war dann zuviel für Elphaba. Wütend wirbelte sie herum und sah ihre Freundin an.
„Du wolltest wissen wie sich Liebe abfühlt? Du wolltest doch nur, dass ich zugebe, dass diese Affäre stimmt, über die hinter meinem Rücken getuschelt wird. Du wolltest doch nur ein paar pikante Details über mein Liebesleben! Du warst doch nie an Liebe interessiert, sondern nur daran, ob es stimmt, dass ich so bin. Das ich ein Flittchen bin!“
Geschockt sah Galinda ihre Freundin an. Nein, dass hatte sie nicht gewollt. Sie hatte wirklich nur wissen wollen, ob das alles stimmte, was man über Liebe sagte. Ja, zuerst hatte sie auch diese Gerüchte über Elphaba’s Affäre geglaubt. Aber nachdem sie sie besser kennengelernt hatte, hielt sie das nur noch für absurd.
„Das ist nicht wahr.“, erwiderte Galinda nur.
Wie konnte sie Elphaba begreiflich machen, dass ihre Fragen wirklich nur rein unschuldiger Natur waren?
„Ach, und du fragst mich so was wirklich nur, weil du an der Liebe im gesamten interessiert bist? Für wie naiv hältst du mich eigentlich?“
„Elphie, ich will dich nicht verletzen. Ich will nur wissen, wie es wirklich ist, wenn zwei Menschen sich lieben.“
„Und da kamst du gerade auf mich. Ich soll dir das beantworten?“
Nervös oder wütend, Galinda konnte es nicht einschätzen, lief Elphaba im Zimmer auf und ab. Galinda hielt es für besser, jetzt einmal den Mund zu halten. Zeit für Fragen hatte sie später vielleicht noch einmal. Aber jetzt wollte sie Elphaba nicht noch mehr verärgern.
„Woher soll ich wissen wie es sich anfühlt, wenn ein Mann und eine Frau sich lieben? Ja, ich hatte eine Affäre bevor ich nach Glizz kam. Aber das Gerücht mit einem Mann, dass hat mein Vater verbreitet. Es war für ihn einfacher zu akzeptieren, dass ich eine Affäre mit einem älteren Mann habe. Er hat uns damals erwischt. Mich und eine Frau.“, bei diesen Worten drehte sich Elphaba um und sah Galinda direkt an.
Eine Frau? Elphaba hatte eine Affäre mit einer Frau gehabt?
„Ja Galinda, ich liebe Frauen. Männer interessieren mich nicht.“, beantwortete Elphaba die stumme Frage ihrer Freundin.
„Und jetzt?“ sprach Galinda ihre nächsten Worte leise.
Liebte Elphaba diese Frau noch? Liebte sie eine andere Frau? Liebte sie nicht mehr? Diese Situation veränderte alles. Galinda hatte nie zu hoffen gewagt, dass ihre Freundin so anders war. Aber es war ein gutes anders.
„Was jetzt?“ Elphaba hielt mitten im laufen inne.
„Liebst du jetzt immer noch eine Frau?“
„Ich mache mir nichts aus Männern.“
Einmal wollte Galinda mutig sein. Sie stand auf, barfuß, das Nachthemd schwang um ihre Knie, ging sie schnellen Schrittes zu ihrer Freundin herüber.
„Du liebst Frauen?“
Elphaba nickte stumm. Ihr Blick wanderte an Galinda herunter. Wie sie so vor ihr stand. Ein Träger ihres dünnen Hemdchens war von ihrer Schulter gerutscht und es juckte Elphaba förmlich in den Fingern diesen wieder an seinen Platz zu schieben. Sie würde alles tun, um einmal die cremig-zarte Haut ihrer Freundin zu berühren. Gerade eben hatte sie ihr gestanden, dass sie Frauen liebte. Würde dieses Geständnis nun alles ändern? Würde Galinda sie mit anderen Augen sehen?
Elphaba war total durcheinander.
„Was für Frauen liebst du?“
Galinda wurde mutiger.
„Besondere Frauen.“
„So besonders wie ich?“
Und das war der Moment, der alles ändern konnte. Was würde passieren wenn Elphaba ja sagen würde? Würde Galinda ihr plötzlich gestehen, dass sie auch Frauen liebte? Würde sie sie verabscheuen, weil sie sie liebte? Würde Galinda etwa um eine neue Zimmergenossin bitten, weil sie Angst hatte, dass Elphaba sich ihr nachts auf eine Art und Weise näher würde, wie es sonst nur zwischen Mann und Frau üblich war?
Wie war es überhaupt gekommen, dass das Thema so umgeschwenkt war? Zuerst hatten sie doch über Liebe im Allgemeinen gesprochen und jetzt ging es um Elphaba und ihre sexuellen Vorlieben.
„Elphie?“ fragte Galinda vorsichtig.
Diese nickte. Aber was sollte Galinda aus diesem Nicken deuten? Ein Ja, sie liebte besondere Frauen so wie sie es war oder ein Ja, dass bedeutete, dass sie ihr noch zuhörte? Galinda konnte nur noch einmal nachfragen um sicherzugehen, dass sie nicht die Einzige war. Die Einzige, die nachts wach lag und sich fragte, wie es wohl war ihre Freundin zu küssen und zu berühren. Die Einzige, die sich danach sehnte, ihre Freundin zu berühren.
„Liebst du mich?“ hakte Galinda nach.
„Ja und es tut mir leid.“ Elphaba schämte sich für die Gefühle, die sie für ihre Freundin hegte.
„Liebe muss dir nicht leid tun“, erwiderte Galinda.
„Aber ich sollte das nicht-“, begann sie.
„Du solltest mich nicht lieben? Ach, Elphie. Soll ich dir etwas verraten?“ unterbrach Galinda sie.
Elphaba nickte. Wann war es gekommen, dass sie die passive Rolle in dem Gespräch übernommen hatte?
Galinda, die direkt vor Elphaba stand, stellte sich auf die Zehenspitzen und hauchte ihrer Freundin einen zarten Kuss auf die grünen Lippen.
„Ich liebe dich auch“, flüstere Galinda bevor sie die Lippen ihrer Freundin erneut zu einem Kuss verschloss. Doch diesesmal war er nicht so keusch wie der letzte, erste Kuss zwischen den Mädchen. Diesesmal spürten beide die Leidenschaft die dahinter steckte.
ENDE