Tales of Melody (Tales of the Abyss 2)
von Leonyasch
Kurzbeschreibung
Meine Sicht der Dinge, wie es nach Tales of the Abyss weitergehen könnte. ^^ Ich hatte diese Story zuerst bei "sonstigen Animes" gepostet, aber ich glaube, dass sie hier besser reinpasst. ;)
GeschichteAbenteuer / P12 / Gen
05.03.2009
20.08.2009
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05.03.2009
1.632
Kapitel 1: Eine nicht ganz so formelle Audienz
"ND. 2000: In Kimlasca shall be born one who inherits the power of Lorelei. He will be a boy of royal blood, with hair of red. He shall be called "The Light of the Sacred Flame", and he will lead Kimlasca-Lanvaldear to new unprecedented prosperity.
ND. 2002: The "One who would seize Glory" shall destroy the island upon which he was born, a land by the name of Hod. War shall thereafter persist between Kimlasca and Malkuth for a full cycle of the seasons.
ND. 2018: The scion of Lorelei´s power shall recreate the whole world and destroy the evil theatening it, releasing his brethren into its eternal freedom."
Eine jüngere Frau mit schwarzen Haaren, die in zwei Zöpfe endeten, sah zu dem kleinen jungen mit goldblonden Haaren hinab, der ihr aufmerksam zugehört hatte. "Du siehst also, es ist dem "Scion of Lorelei" zu verdanken, dass es dich überhaupt gibt, Kamui.", sagte sie zu ihm, während er sie mit blauen Augen, begierig nach Wissen, ansah. Die beiden saßen in einem Raum voller Spielzeug auf einem großen Himmelbett.
"Das ist sooo cool!", sagte der kleine Junge namens Kamui begeistert und grinste übers ganze Gesicht. "Und die Score gibt es wirklich nicht mehr, Tante Anise?"
"Nun ja... Es gibt sie zwar immer noch, aber die Menschen brauchen sie nicht mehr, Kamui.", sagte die Frau namens Anise Tatlin. "Und es heißt nicht `Tante Anise´, sondern nur `Anise´. Dieses `Tante´-Zeugs lässt mich alt aussehen."
"Okay, Tan... ähm... Anise."
"Erzählst du dem Kleinen wieder das Blaue vom Himmel?", erklang plötzlich eine belustigte Stimme, als im nächsten Moment ein Mann mit langen roten Haaren das Zimmer betrat.
"Onkel Luke!", rief Kamui begeistert, sprang vom Bett und stürmte auf den Mann namens Luke fone Fabre zu.
"Wann bist du hier angekommen?", fragte Luke Anise.
"Vor ein paar Stunden.", antwortete diese.
"Und das erste, was an der Tagesordnung steht, ist, Kamui Flausen in den Kopf zu setzen?", fragte Luke und grinste.
"Nun, diese gewisse Naivität von ihm liegt schließlich in der Familie.", stichelte Anise.
"Hey!", rief Luke mit gespielter Entrüstung in der Stimme, während Kamui belustigt lachte.
"Aber nun mal Spaß zur Seite... Nein, das war natürlich nicht mein Anliegen.", sagte Anise. "Ich wollte eigentlich mit Ihrer Hoheit über den neuen Steuererlass sprechen, aber bevor ich dazu kommen konnte, hatte mich schon diese kleine Nervensäge hier in Beschlag genommen." Sie sah zu Kamui, der ihr die Zunge herausstreckte.
"Lass das bloß nicht deine Mutter sehen.", sagte Luke zu ihm. "Die würde dir den Kopf abreißen, wenn du so was in ihrer Nähe machen würdest."
"Hmhm...", machte Kamui vergnügt und nickte. "Und Papas Kopf gleich noch mit, weil es ja seine Schuld ist, dass ich so geworden bin."
"Wer will mir meinen Kopf abreißen?", fragte ein Mann mit blonden Haaren, der soeben den Raum betreten hatte und nun neben Luke stand.
"Nun, es hat goldene Haare, regiert ganz Kimlasca, kann ganz schön unheimlich sein, wenn es will, und ist zufällig mit dir verheiratet.", sagte Luke grinsend.
"Luke!", rief der blonde Mann aufgebracht. "Wenn Natalia DAS hört, dann..."
"Wird sie anstatt DIR lieber MIR den Kopf abreißen, nicht wahr, Guy?", gluckste Luke. Der blonde Mann namens Guy seufzte nur tief und ließ seinen Blick durch das Zimmer seines Sohnes Kamui schweifen, wobei er nun endlich Anise erblickte. "Oh, da seid Ihr also, Fon Meister!"
"GUY!!!", brüllte Anise sofort los und sprang auf, Haare auf einmal regelrecht zu Berge stehend wie bei einer Katze, die in Drohposition gegangen war. "WAS SOLL DAS!?! DU ALS EINER MEINER FREUNDE HAST MICH BEI MEINEM NAMEN ZU NENNEN!!! WEIßT DU EIGENTLICH, WIE SCHLIMM DAS IST, WENN MAN DEN GANZEN TAG NUR `FON MEISTER ANISE DIES´ UND `FON MEISTER ANISE DAS´ HÖRT!?! WILLST DU ETWA EINEN KRIEG DAATH GEGEN KIMLASCA, HUH!?!" Bei jedem Wort kam sie einen Schritt näher auf Guy zu, der wimmernd zurückwich und aussah, als wenn er nie wieder auch nur einen Ton von sich geben würde. "Oh Mann...", seufzte Anise schließlich, mit Blick auf den am Boden kauernden Guy, der Luke schützend vor sich positioniert hatte. "Du bist mir ja ein schöner König! Wann wirst du endlich einmal deine Phobie hinter dir lassen!?" Sie sah zu Kamui. "Ein Wunder, dass es die kleine Nervensäge hier überhaupt gibt."
Kamui verzog das Gesich und fragte seinen Vater: "Papa, krieg ich Hausarrest, wenn ich die Anführerin von Daath trete?" Er bekam keine Antwort, sondern nur ein Wimmern von seinem Vater.
"Nun, ich glaube, DANN reißt Natalia deinem Vater erst recht den Kopf ab.", meinte Luke und half Guy, immer noch wabbelig auf den Beinen, wieder vom Boden auf. "Geht´s wieder, Eure... chrm, chrm... `Majestät´?" Guy warf ihm einen vernichtenden Blick zu und seufzte dann.
"Ich weiß auch nicht, warum ich das nicht in den Griff kriegen kann...", sagte er. "Die einzige Frau, bei der mir das nicht passiert, ist Natalia."
"Na, dann ist es ja gut, dass ich meine Fon Meister-Wächterin zu Hause gelassen habe. Ein Angstfaktor weniger für dich.", meinte Anise belustigt.
"Tear ist nicht mit nach Baticul gekommen?", fragte Luke ganz beiläufig.
"Nein. Wieso denn? Sollte sie etwa mitkommen?", gab Anise als Gegenfrage zurück und sah Luke mit einem vielsagenden Blick an.
"Ähm... nun... also... i-ich... nicht dass ich... ähm...", stammelte Luke und wurde immer roter im Gesicht.
"Tche! Ich bin hier zwar derjenige mit der Frauenphobie, trotzdem hab ich aber eine Ehefrau!", sagte Guy kopschüttelnd.
"Ehrlich mal!", seufzte Anise.
"Ist Tear nicht die Frau, die Onkel Luke immer anguckt, als wolle er sie aufessen?", fragte Kamui.
"HEY!!! Hört auf, über mich zu reden, als wäre ich nicht da!!!", keifte Luke.
"Ahja, da fällt mir wieder ein...", sagte Guy und sah zu Anise. "Ich war ja auf der Suche nach dir, als ich Luke und Kamui hier drin habe reden hören."
"Ja ja, ich weiß, die neue Regelung zum Steuererlass ruft.", sagte Anise. "Aber wie ich bereits Luke erklärt habe, hat mich die kleine Nervensäge hier..." Sie legte eine Hand auf den Haarschopf des vernehmlich grummelnden Kamuis. "... sofort in Beschlag genommen, als ich im Palast angekommen bin. Er wollte unbedingt, dass ich ihm noch einmal die Geschichte von der Score und dem tapferen `Scion of Lorelei´ erzähle."
"Ja, der Typ ist sooo cool!", rief Kamui begeistert, während Luke mit leicht rotem Gesicht verlegen zur Seite schaute und Guy ein wenig verstimmt wirkte.
"Chrm, nein, darum ging es eigentlich nicht.", meinte Guy schließlich. "Also... natürlich geht es darum schon. Ich meine eben nur damit, dass die Besprechung Zeit hat. Es ist eher so, dass Florian sich Sorgen um dich macht." Anise seufzte tief.
"Oh Mann! Ich lasse ihn zwei Sekunden allein und schon macht er sich vor Panik beinahe in die Hose!", fauchte sie. "Ihr hättet mal sehen sollen, was in Daath los war, als ich die Kathedrale verlassen hatte, ohne ihm etwas zu sagen. Ungefähr 10 Minuten später hatte er die ganze Brigade der Oracle Knights auf den Beinen und sie durch die Stadt gehetzt!"
"Du musst das verstehen, Anise. Florian ist seit seiner Geburt nur Tragödien, Schmerzen und Verluste gewöhnt.", versuchte Guy zu erklären.
"Ich weiß...", sagte Anise und seufzte ein weiteres Mal tief. "Aber er muss auch irgendwann einmal lernen, dass ich nicht so einfach verschwinden werde aus seinem Leben. Und ich werde ihn auch nicht so einfach verschwinden lassen. Nicht so wie bei Ion..."
"Anise...", begann Luke traurig.
"Nein, ist schon gut.", sagte Anise. "Ich weiß, dass das Geschehene nicht wieder rückgängig gemacht werden kann und ich werde auch keine Ausreden für meine begangenen Fehler suchen. Immer in die Zukunft schauen, nicht wahr?"
"Jap!", sagte Kamui und nickte. Guy sah mit mahnendem Blick auf ihn hinab. "Was ´n?" Guy seufzte.
"Ich gebe es auf. Ein paar Minuten mit Anise und Luke allein und schon ist die ganze formelle Sprache, die Pere dir mit so viel Mühe eingetrichtert hat, dahin.", sagte er und ließ den Kopf hängen.
"Soll ich den Zofen schon mal sagen, sie sollen dir einen schönen Schlafplatz auf der Couch herrichten?", fragte Luke mit krampfhaft unterdrücktem Lachen, das Guy nur mit einem Todesblick erwiderte.
"Na dann, wollen wir unsere nicht ganz so formelle Audienz unterbrechen und hinaus aus diesem Zimmer in die formelle Wirklichkeit schreiten?", fragte Anise mit gespieltem Ernst in der Stimme.
"Aber mit Vergnügen.", sagte Luke öffnete die Tür und sagte: "Nach Ihnen, meine Teuerste!"
"Aber nicht doch! Nach Ihnen!", sagte Anise kieksend.
"Nein, nach Ihnen!", wehrte sich Luke. "Ich bestehe darauf!" Guy und Kamui rollten mit den Augen.
"Nun, wenn sie darauf bestehen...", sagte Anise. "Aber sind Sie auch wirklich sicher, das..."
"Boah! Nun macht schon!", fauchte Guy genervt. In einen Lachanfall ausbrechend, verließen Luke und Anise das Zimmer, gefolgt von den leicht genervten Guy und Kamui, hinaus in den Rest des Palastes, wo sie schon von ihrer königlichen Hoheit Natalia Luzu Kimlasca-Gardios und Florian im Tronsaal sehnsüchtig erwartet wurden.
"ND. 2000: In Kimlasca shall be born one who inherits the power of Lorelei. He will be a boy of royal blood, with hair of red. He shall be called "The Light of the Sacred Flame", and he will lead Kimlasca-Lanvaldear to new unprecedented prosperity.
ND. 2002: The "One who would seize Glory" shall destroy the island upon which he was born, a land by the name of Hod. War shall thereafter persist between Kimlasca and Malkuth for a full cycle of the seasons.
ND. 2018: The scion of Lorelei´s power shall recreate the whole world and destroy the evil theatening it, releasing his brethren into its eternal freedom."
Eine jüngere Frau mit schwarzen Haaren, die in zwei Zöpfe endeten, sah zu dem kleinen jungen mit goldblonden Haaren hinab, der ihr aufmerksam zugehört hatte. "Du siehst also, es ist dem "Scion of Lorelei" zu verdanken, dass es dich überhaupt gibt, Kamui.", sagte sie zu ihm, während er sie mit blauen Augen, begierig nach Wissen, ansah. Die beiden saßen in einem Raum voller Spielzeug auf einem großen Himmelbett.
"Das ist sooo cool!", sagte der kleine Junge namens Kamui begeistert und grinste übers ganze Gesicht. "Und die Score gibt es wirklich nicht mehr, Tante Anise?"
"Nun ja... Es gibt sie zwar immer noch, aber die Menschen brauchen sie nicht mehr, Kamui.", sagte die Frau namens Anise Tatlin. "Und es heißt nicht `Tante Anise´, sondern nur `Anise´. Dieses `Tante´-Zeugs lässt mich alt aussehen."
"Okay, Tan... ähm... Anise."
"Erzählst du dem Kleinen wieder das Blaue vom Himmel?", erklang plötzlich eine belustigte Stimme, als im nächsten Moment ein Mann mit langen roten Haaren das Zimmer betrat.
"Onkel Luke!", rief Kamui begeistert, sprang vom Bett und stürmte auf den Mann namens Luke fone Fabre zu.
"Wann bist du hier angekommen?", fragte Luke Anise.
"Vor ein paar Stunden.", antwortete diese.
"Und das erste, was an der Tagesordnung steht, ist, Kamui Flausen in den Kopf zu setzen?", fragte Luke und grinste.
"Nun, diese gewisse Naivität von ihm liegt schließlich in der Familie.", stichelte Anise.
"Hey!", rief Luke mit gespielter Entrüstung in der Stimme, während Kamui belustigt lachte.
"Aber nun mal Spaß zur Seite... Nein, das war natürlich nicht mein Anliegen.", sagte Anise. "Ich wollte eigentlich mit Ihrer Hoheit über den neuen Steuererlass sprechen, aber bevor ich dazu kommen konnte, hatte mich schon diese kleine Nervensäge hier in Beschlag genommen." Sie sah zu Kamui, der ihr die Zunge herausstreckte.
"Lass das bloß nicht deine Mutter sehen.", sagte Luke zu ihm. "Die würde dir den Kopf abreißen, wenn du so was in ihrer Nähe machen würdest."
"Hmhm...", machte Kamui vergnügt und nickte. "Und Papas Kopf gleich noch mit, weil es ja seine Schuld ist, dass ich so geworden bin."
"Wer will mir meinen Kopf abreißen?", fragte ein Mann mit blonden Haaren, der soeben den Raum betreten hatte und nun neben Luke stand.
"Nun, es hat goldene Haare, regiert ganz Kimlasca, kann ganz schön unheimlich sein, wenn es will, und ist zufällig mit dir verheiratet.", sagte Luke grinsend.
"Luke!", rief der blonde Mann aufgebracht. "Wenn Natalia DAS hört, dann..."
"Wird sie anstatt DIR lieber MIR den Kopf abreißen, nicht wahr, Guy?", gluckste Luke. Der blonde Mann namens Guy seufzte nur tief und ließ seinen Blick durch das Zimmer seines Sohnes Kamui schweifen, wobei er nun endlich Anise erblickte. "Oh, da seid Ihr also, Fon Meister!"
"GUY!!!", brüllte Anise sofort los und sprang auf, Haare auf einmal regelrecht zu Berge stehend wie bei einer Katze, die in Drohposition gegangen war. "WAS SOLL DAS!?! DU ALS EINER MEINER FREUNDE HAST MICH BEI MEINEM NAMEN ZU NENNEN!!! WEIßT DU EIGENTLICH, WIE SCHLIMM DAS IST, WENN MAN DEN GANZEN TAG NUR `FON MEISTER ANISE DIES´ UND `FON MEISTER ANISE DAS´ HÖRT!?! WILLST DU ETWA EINEN KRIEG DAATH GEGEN KIMLASCA, HUH!?!" Bei jedem Wort kam sie einen Schritt näher auf Guy zu, der wimmernd zurückwich und aussah, als wenn er nie wieder auch nur einen Ton von sich geben würde. "Oh Mann...", seufzte Anise schließlich, mit Blick auf den am Boden kauernden Guy, der Luke schützend vor sich positioniert hatte. "Du bist mir ja ein schöner König! Wann wirst du endlich einmal deine Phobie hinter dir lassen!?" Sie sah zu Kamui. "Ein Wunder, dass es die kleine Nervensäge hier überhaupt gibt."
Kamui verzog das Gesich und fragte seinen Vater: "Papa, krieg ich Hausarrest, wenn ich die Anführerin von Daath trete?" Er bekam keine Antwort, sondern nur ein Wimmern von seinem Vater.
"Nun, ich glaube, DANN reißt Natalia deinem Vater erst recht den Kopf ab.", meinte Luke und half Guy, immer noch wabbelig auf den Beinen, wieder vom Boden auf. "Geht´s wieder, Eure... chrm, chrm... `Majestät´?" Guy warf ihm einen vernichtenden Blick zu und seufzte dann.
"Ich weiß auch nicht, warum ich das nicht in den Griff kriegen kann...", sagte er. "Die einzige Frau, bei der mir das nicht passiert, ist Natalia."
"Na, dann ist es ja gut, dass ich meine Fon Meister-Wächterin zu Hause gelassen habe. Ein Angstfaktor weniger für dich.", meinte Anise belustigt.
"Tear ist nicht mit nach Baticul gekommen?", fragte Luke ganz beiläufig.
"Nein. Wieso denn? Sollte sie etwa mitkommen?", gab Anise als Gegenfrage zurück und sah Luke mit einem vielsagenden Blick an.
"Ähm... nun... also... i-ich... nicht dass ich... ähm...", stammelte Luke und wurde immer roter im Gesicht.
"Tche! Ich bin hier zwar derjenige mit der Frauenphobie, trotzdem hab ich aber eine Ehefrau!", sagte Guy kopschüttelnd.
"Ehrlich mal!", seufzte Anise.
"Ist Tear nicht die Frau, die Onkel Luke immer anguckt, als wolle er sie aufessen?", fragte Kamui.
"HEY!!! Hört auf, über mich zu reden, als wäre ich nicht da!!!", keifte Luke.
"Ahja, da fällt mir wieder ein...", sagte Guy und sah zu Anise. "Ich war ja auf der Suche nach dir, als ich Luke und Kamui hier drin habe reden hören."
"Ja ja, ich weiß, die neue Regelung zum Steuererlass ruft.", sagte Anise. "Aber wie ich bereits Luke erklärt habe, hat mich die kleine Nervensäge hier..." Sie legte eine Hand auf den Haarschopf des vernehmlich grummelnden Kamuis. "... sofort in Beschlag genommen, als ich im Palast angekommen bin. Er wollte unbedingt, dass ich ihm noch einmal die Geschichte von der Score und dem tapferen `Scion of Lorelei´ erzähle."
"Ja, der Typ ist sooo cool!", rief Kamui begeistert, während Luke mit leicht rotem Gesicht verlegen zur Seite schaute und Guy ein wenig verstimmt wirkte.
"Chrm, nein, darum ging es eigentlich nicht.", meinte Guy schließlich. "Also... natürlich geht es darum schon. Ich meine eben nur damit, dass die Besprechung Zeit hat. Es ist eher so, dass Florian sich Sorgen um dich macht." Anise seufzte tief.
"Oh Mann! Ich lasse ihn zwei Sekunden allein und schon macht er sich vor Panik beinahe in die Hose!", fauchte sie. "Ihr hättet mal sehen sollen, was in Daath los war, als ich die Kathedrale verlassen hatte, ohne ihm etwas zu sagen. Ungefähr 10 Minuten später hatte er die ganze Brigade der Oracle Knights auf den Beinen und sie durch die Stadt gehetzt!"
"Du musst das verstehen, Anise. Florian ist seit seiner Geburt nur Tragödien, Schmerzen und Verluste gewöhnt.", versuchte Guy zu erklären.
"Ich weiß...", sagte Anise und seufzte ein weiteres Mal tief. "Aber er muss auch irgendwann einmal lernen, dass ich nicht so einfach verschwinden werde aus seinem Leben. Und ich werde ihn auch nicht so einfach verschwinden lassen. Nicht so wie bei Ion..."
"Anise...", begann Luke traurig.
"Nein, ist schon gut.", sagte Anise. "Ich weiß, dass das Geschehene nicht wieder rückgängig gemacht werden kann und ich werde auch keine Ausreden für meine begangenen Fehler suchen. Immer in die Zukunft schauen, nicht wahr?"
"Jap!", sagte Kamui und nickte. Guy sah mit mahnendem Blick auf ihn hinab. "Was ´n?" Guy seufzte.
"Ich gebe es auf. Ein paar Minuten mit Anise und Luke allein und schon ist die ganze formelle Sprache, die Pere dir mit so viel Mühe eingetrichtert hat, dahin.", sagte er und ließ den Kopf hängen.
"Soll ich den Zofen schon mal sagen, sie sollen dir einen schönen Schlafplatz auf der Couch herrichten?", fragte Luke mit krampfhaft unterdrücktem Lachen, das Guy nur mit einem Todesblick erwiderte.
"Na dann, wollen wir unsere nicht ganz so formelle Audienz unterbrechen und hinaus aus diesem Zimmer in die formelle Wirklichkeit schreiten?", fragte Anise mit gespieltem Ernst in der Stimme.
"Aber mit Vergnügen.", sagte Luke öffnete die Tür und sagte: "Nach Ihnen, meine Teuerste!"
"Aber nicht doch! Nach Ihnen!", sagte Anise kieksend.
"Nein, nach Ihnen!", wehrte sich Luke. "Ich bestehe darauf!" Guy und Kamui rollten mit den Augen.
"Nun, wenn sie darauf bestehen...", sagte Anise. "Aber sind Sie auch wirklich sicher, das..."
"Boah! Nun macht schon!", fauchte Guy genervt. In einen Lachanfall ausbrechend, verließen Luke und Anise das Zimmer, gefolgt von den leicht genervten Guy und Kamui, hinaus in den Rest des Palastes, wo sie schon von ihrer königlichen Hoheit Natalia Luzu Kimlasca-Gardios und Florian im Tronsaal sehnsüchtig erwartet wurden.