A wicked fairytale
von Aelphaba
Kurzbeschreibung
Eine kleine Fee überwindet den Gartenzaun und entdeckt eine ganz neue Welt...GELPHIE
GeschichteHumor / P12 / MaleSlash
Elphaba Thropp
Glinda/Galinda Upland of the Upper Uplands
24.02.2009
23.07.2009
11
12.670
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24.02.2009
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Was passiert, wenn Elphie auf drei Galindas trifft, die unterschiedlicher nicht sein könnten? Fae2705 kennt die Antwort...
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Jetzt war die kleine Fee ganz allein. Mit dieser Katze.
Warum sollte sie verschwinden? Was würde passieren, wenn sie es nicht tat? Würde die Katze sie fressen? Und warum hatte sie ihre Feenzauberkräfte nicht mehr?
Trotz all der Fragen, die ihr durch den Kopf schwirrten, fiel die kleine Fee irgendwann in einen tiefen, traumlosen Schlaf, der aber nur kurz anhielt. Draußen war es noch dunkel, als sie wieder erwachte. An Schlaf war jetzt wirklich nicht mehr zu denken.
Vorsichtig sah sich die kleine Fee um. Nein, die Katze konnte sie nicht entdecken. Vielleicht war sie wieder verschwunden. In einem Anflug von Mut verließ sie das Puppenhaus und flog hinüber zu dem Bett, in dem Elphie noch friedlich schlief.
Leise setzte sie sich auf die Bettdecke und beobachtete Elphie beim Schlafen. Wie gerne würde sie ihrer neuen Freundin doch helfen und sie glücklich machen. Die kleine Fee wusste auch, wie sie das anstellen konnte, nur brauchte sie dafür ihre Feenzauberkraft. Sie war immer noch fassungslos über die Tatsache, dass sie hier in Gelphie-Land nicht zaubern konnte. Aber vielleicht würde ihre Zauberkraft ja bald wieder zurückkommen? Vielleicht war sie von der Reise über den Zaun einfach nur zu sehr erschöpft? Sie musste sich sicher nur richtig ausruhen und dann würde sie schon wieder zaubern können.
Die kleine Fee musste nur fest daran glauben, dann würde sie schon wieder zaubern können. Wie hatte mal jemand zu ihr gesagt: Wenn du ganz fest daran glaubst, dann kann alles wahr werden.
Ja, sie würde glauben.
Aber erst einmal musste sie Elphie wecken. Sie hatten doch soviel heute vor. Erstmal hatte sie Hunger, und dann musste sie sich frisch machen, ihr lila Feenkleidchen hatte dringend eine Wäsche nötig und dann musste sie Elphie zum Einkaufen bewegen. Vielleicht würden sie ja dort Elphies Glinda treffen? Nein, nicht vielleicht. Sie mussten sie einfach treffen. Die kleine Fee wollte unbedingt diese Glinda näher kennenlernen.
Sie flatterte auf Elphie zu und stupste ihr mit dem Finger gegen die Nase. Elphie rührte sich nicht. Also stupste die Fee erneut.
Dieses Mal gab es Oz sei dank eine Reaktion von Elphie, jedoch nur eine Armbewegung, mit der diese den Störenfried vertreiben wollte.
„Elphie, aufwachen“, sagte die kleine Fee, als sie Elphie erneut stupste.
Mit einem Grummeln hob Elphie den Kopf und sah die kleine Fee an.
„Noch fünf Minuten“, meinte sie und wollte schon wieder den Kopf auf das Kissen sinken lassen. Normalerweise war sie ja Frühaufsteher, aber halb Fünf war auch ihr zu früh, wie ihr ein Blick auf die Uhr gezeigt hatte.
„Nein, ich habe Hunger und ich brauche etwas zum Anziehen. Entweder wir gehen einkaufen oder du musst mir aus einem Geschirrhandtuch ein Kleid nähen wie bei den Hauselfen. Und dann will ich einen neuen Tee probieren. Sag mal, kannst du auch was backen? Waffeln wären klasse. Oder Muffins. Kennt ihr die denn in Gelphie-Land? Und dann brauche ich Wasser, ich muss mich waschen. Aber erstmal essen..., “ die kleine Fee redete wie ein Wasserfall, sprang von einem Thema zum anderen, so dass Elphie richtige Probleme hatte ihr zu folgen.
Mühsam rappelte sich Elphie im Bett auf.
„Erst essen?“ fragte sie. Noch kamen ihre Sätze sehr kurz und einsilbig, aber wenn sie erstmal ihren Tee getrunken hatte und richtig wach war, dann würde es schon gehen.
Wenig später saßen Elphie und die kleine Fee, jede mit einer Tasse Tee, am Fenster und betrachteten den Sonnenaufgang. Naja, bei Fünf Uhr früh konnte man noch nicht wirklich von Sonnenaufgang sprechen, aber sicher würde die Sonne bald aufgehen.
„Was war das jetzt vorhin mit einem Handtuch und Hauselfen?“ wollte Elphie genauer wissen.
„Ich habe doch nichts anzuziehen, außer meinem Feenkleidchen. Und bei uns drüben auf der anderen Seite des Zauns, da gibt es nicht nur Feen, sondern auch Hauselfen. Die meisten leben bei einer Familie und sie tragen Geschirrhandtücher als Kleider, aber das ist eigentlich ein Zeichen dafür, dass sie Sklaven sind“, erklärte die kleine Fee.
„Aber du kannst doch nicht meine Sklavin sein“, meinte Elphie.
„Nein nein, so meine ich das nicht. Feen sind niemals Sklavinnen, aber du hast so schöne Handtücher.“
Elphie musste lachen. Auf was für Ideen die kleine Fee kam.
„Wir finden schon was Passendes für dich zum anziehen“, versprach Elphie ihr.
„Und wenn nicht, dann gehen wir mit Barbie-Glinda und Glinda der allseits Beliebten einkaufen, ja?“
Daher wehte der Wind also. Elphie wusste, was die kleine Fee bezweckte. Sie wollte ihr einen Grund geben, warum sie einkaufen gehen musste.
Nachdem Elphie in Ruhe gefrühstückt und geduscht hatte, suchte sie auf ihrem Dachboden nach einer alten Kiste. Mehr hatte sie der kleinen Fee nicht verraten. Es sollte eine Überraschung werden. Elphie wusste, dass sie sich vor Jahren mal am Nähen versucht hatte. Sie hatte damals auch für Galinda ein paar Puppenkleider genäht. Sicher war das eine oder andere noch in ihrer Kiste. Zwar alles sehr unscheinbare Kleidchen, aber die wären der kleinen Fee sicher lieber als solche, die Galinda mit einem lauten Kreischen als: „ein Bubbledress“ bezeichnet hatte.
Und sie wurde fündig. Mit zwei Kleidchen in der Hand drehte sie sich zur kleinen Fee um, die ganz aufgeregt hinter ihr auf und ab flatterte. Sie mochte es gar nicht, wenn ihr keiner sagte, was man vorhatte. Sicher, die kleine Fee liebte Überraschungen, aber auf der anderen Seite war sie zu neugierig, zu ungeduldig.
„Grün oder Blau?“ fragte Elphie, als sie ihr die zwei Kleidchen hinhielt.
„Beide.“
„Jetzt musst du noch deine Glinda fragen, ob wir mit einkaufen gehen dürfen“, forderte die kleine Fee Elphie auf, als sie wieder vom Dachboden kamen.
„Später. Sie schläft sicher noch.“
Natürlich würde Elphie nichts lieber tun, als Glinda die allseits Beliebte fragen, ob sie mit ihr zum Einkaufen gehen dürfte, auch wenn Elphie selbst eher nicht so gerne einkaufen ging, aber in ihrem Kopf gab es plötzlich so viele Dinge, die gegen einen Einkaufsbummel sprachen. Was, wenn sie sich blamierte? Was, wenn Glinda gar nicht mit ihr zusammen sein wollte? Was, wenn Glinda sie auslachen würde, wenn sie sie sah, denn von Mode hatte Elphie nicht viel Ahnung? Was würde Glinda sagen?
„Schreib ihr einen Brief, dass du gerne mit ihr einkaufen gehen willst und schieb ihn ihr unter der Tür durch.“, schlug die kleine Fee vor.
„Später.“
„Immer sagst du später.“
„Wir haben noch viel Zeit, die Geschäfte machen erst um 9 Uhr auf und es ist noch nicht einmal 6 Uhr.“, erwiderte Elphie.
„Warum sind wir dann so früh aufgestanden?“
Elphie schüttelte nur den Kopf. War es doch die kleine Fee gewesen, die sie so früh geweckt hatte. Wenn es nach ihr gegangen wäre, dann wäre Elphie jetzt erst aufgestanden, hätte in Ruhe gefrühstückt und wäre dann ihren täglichen Aufgaben nachgegangen. Seufzend fiel ihr Blick auf das Telefon. Sie wusste, dass Glinda auch so eines hatte. In Rosa. Vielleicht sollte sie sie anrufen und eine Nachricht auf den Anrufbeantworter sprechen? Dann konnte sie sich immer noch sagen, dass Glinda die Nachricht nicht gehört hatte, falls sie sich nicht zum einkaufen trafen. Das wäre vielleicht eine gute Idee.
„Was machst du da?“ fragte die kleine Fee plötzlich, als Elphie den Hörer abnahm.
„Glinda fragen, ob wir zum Einkaufen mitkommen dürfen.“
„Oh fein.“, freute sich die kleine Fee. Sie war doch mehr als neugierig auf Glinda und vielleicht, jetzt wo sie ausgeruht war, waren vielleicht auch ihre Zauberkräfte wieder da. Aber sie wollte es noch nicht ausprobieren, lieber dann, wenn sie die Beiden zusammen sah. Ja, das wäre schön, sozusagen Liebe auf den ersten Blick.
„Ehm, hallo Glinda, ich bin’s Elphie. Ich weiß ja, dass du heute mit Barbie-Glinda einkaufen gehst und da dachte ich, ich kann euch begleiten. . . Naja, jedenfalls ich bin heute um 9 Uhr im Einkaufszentrum beim Schuhgeschäft. Falls du magst, dass ich mitkomme, sehen wir uns dort.“
Erwartungsvoll sah die kleine Fee Elphie an, als sie den Hörer auflegte.
„War nur der Anrufbeantworter.“, meinte Elphie.
„Sie kommt sicher.“
„Ja, Glinda geht gerne einkaufen. Aber jetzt sollten wir uns erstmal um dich kümmern. Du wolltest dich frisch machen.“
Nachdem die kleine Fee sich frisch gemacht hatte, hatte sie Elphie förmlich ins Einkaufszentrum gezogen, wenn man das als kleine Fee überhaupt konnte. Elphie war ja im Vergleich zu ihr ein Riese.
„Oh, guck mal! So etwas wäre doch toll“, begeistert stand die kleine Fee vor den Auslagen für Möbel für ein Puppenhaus.
„Mein Puppenhaus ist eingerichtet und außerdem steht es sowieso nur rum.“
„Aber jetzt wohne ich da drin und so eine kleine Kommode ist doch toll, da könnte ich meine Sachen reinlegen. Oder willst du mich etwa loswerden?“ fragte die kleine Fee traurig, denn sie hatte hier eine Freundin in Elphie gefunden und wollte erstmal nicht weg. Sie war gerne bei Elphie, auch wenn es dort Nofretete gab, die sie anscheinend nicht leiden konnte.
„Irgendwann musst du über den Zaun zurück. Du kannst nicht für immer bei mir bleiben.“, meinte Elphie nur, da sie wusste, dass die kleine Fee sicher nicht auf ewig bei ihr bleiben würde. Sie wollte die Kleine nicht zu sehr in ihr Herz schließen, damit der Abschied, der irgendwann kommen würde, nicht zu sehr weh tun würde.
„Du bist so gemein“, meinte die kleine Fee und versuchte, mit ihrer ganzen Feengröße böse zu wirken. Aber es gelang ihr nicht, da sie ja so klein war, dass sie gerade mal in einem Puppenhaus wohnen konnte.
„Oh, da war aber jemand ein böses Mädchen“, hörte Elphie die Stimme von Galinda der Domina hinter sich, bevor sie auf die kleine Fee und deren plötzlichen Wutausbruch reagieren konnte.
„Galinda“, überrascht sah Elphie sie an.
Galinda die Domina war ihrem Namen gerecht werdend gekleidet. Sie trug heute einen hautengen Lederoverall mit einem Neckholderoberteil und hohe Stilettos. In der Hand hielt sie ihren Zauberstab, mit dem sie nun über Elphies Arm strich.
„Meine Elphaba wollte nicht mit zum einkaufen kommen. Vielleicht magst du mit mir kommen“, schlug sie vor und lehnte sich vor, um Elphie etwas ins Ohr zu flüstern, von dem diese buchstäblich dunkelgrün wurde.
Bevor Elphie jedoch laut gegen Galindas Idee protestieren konnte, kamen Barbie-Glinda und Glinda die allseits Beliebte auf die Beiden zu.
Mit einem mehr als irritierten Blick musterte Glinda die allseits Beliebte die beiden Frauen.
„Elphie“, überrascht sah Glinda die allseits Beliebte, wie vertraut Elphie und Galinda die Domina schienen. Vor Schreck und Aufregung brachte Elphie kein Wort heraus. Und als Glinda sah, wie nah Galinda die Domina der Grünen war, als sie sah, dass die Andere die Hand auf Elphies Arm gelegt hatte, eine Geste die mehr als vertraut schien, verhärtete sich ihr Lächeln. So eine war Elphie also.
„Ich hätte nicht gedacht, dass du auf so etwas stehst“, meinte sie und ließ die drei stehen. Barbie-Glinda sah ihrer Freundin nur irritiert hinterher. Genau wie die kleine Fee.
Das war also die Glinda, nach der sich Elphie so sehr verzehrte.
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Jetzt war die kleine Fee ganz allein. Mit dieser Katze.
Warum sollte sie verschwinden? Was würde passieren, wenn sie es nicht tat? Würde die Katze sie fressen? Und warum hatte sie ihre Feenzauberkräfte nicht mehr?
Trotz all der Fragen, die ihr durch den Kopf schwirrten, fiel die kleine Fee irgendwann in einen tiefen, traumlosen Schlaf, der aber nur kurz anhielt. Draußen war es noch dunkel, als sie wieder erwachte. An Schlaf war jetzt wirklich nicht mehr zu denken.
Vorsichtig sah sich die kleine Fee um. Nein, die Katze konnte sie nicht entdecken. Vielleicht war sie wieder verschwunden. In einem Anflug von Mut verließ sie das Puppenhaus und flog hinüber zu dem Bett, in dem Elphie noch friedlich schlief.
Leise setzte sie sich auf die Bettdecke und beobachtete Elphie beim Schlafen. Wie gerne würde sie ihrer neuen Freundin doch helfen und sie glücklich machen. Die kleine Fee wusste auch, wie sie das anstellen konnte, nur brauchte sie dafür ihre Feenzauberkraft. Sie war immer noch fassungslos über die Tatsache, dass sie hier in Gelphie-Land nicht zaubern konnte. Aber vielleicht würde ihre Zauberkraft ja bald wieder zurückkommen? Vielleicht war sie von der Reise über den Zaun einfach nur zu sehr erschöpft? Sie musste sich sicher nur richtig ausruhen und dann würde sie schon wieder zaubern können.
Die kleine Fee musste nur fest daran glauben, dann würde sie schon wieder zaubern können. Wie hatte mal jemand zu ihr gesagt: Wenn du ganz fest daran glaubst, dann kann alles wahr werden.
Ja, sie würde glauben.
Aber erst einmal musste sie Elphie wecken. Sie hatten doch soviel heute vor. Erstmal hatte sie Hunger, und dann musste sie sich frisch machen, ihr lila Feenkleidchen hatte dringend eine Wäsche nötig und dann musste sie Elphie zum Einkaufen bewegen. Vielleicht würden sie ja dort Elphies Glinda treffen? Nein, nicht vielleicht. Sie mussten sie einfach treffen. Die kleine Fee wollte unbedingt diese Glinda näher kennenlernen.
Sie flatterte auf Elphie zu und stupste ihr mit dem Finger gegen die Nase. Elphie rührte sich nicht. Also stupste die Fee erneut.
Dieses Mal gab es Oz sei dank eine Reaktion von Elphie, jedoch nur eine Armbewegung, mit der diese den Störenfried vertreiben wollte.
„Elphie, aufwachen“, sagte die kleine Fee, als sie Elphie erneut stupste.
Mit einem Grummeln hob Elphie den Kopf und sah die kleine Fee an.
„Noch fünf Minuten“, meinte sie und wollte schon wieder den Kopf auf das Kissen sinken lassen. Normalerweise war sie ja Frühaufsteher, aber halb Fünf war auch ihr zu früh, wie ihr ein Blick auf die Uhr gezeigt hatte.
„Nein, ich habe Hunger und ich brauche etwas zum Anziehen. Entweder wir gehen einkaufen oder du musst mir aus einem Geschirrhandtuch ein Kleid nähen wie bei den Hauselfen. Und dann will ich einen neuen Tee probieren. Sag mal, kannst du auch was backen? Waffeln wären klasse. Oder Muffins. Kennt ihr die denn in Gelphie-Land? Und dann brauche ich Wasser, ich muss mich waschen. Aber erstmal essen..., “ die kleine Fee redete wie ein Wasserfall, sprang von einem Thema zum anderen, so dass Elphie richtige Probleme hatte ihr zu folgen.
Mühsam rappelte sich Elphie im Bett auf.
„Erst essen?“ fragte sie. Noch kamen ihre Sätze sehr kurz und einsilbig, aber wenn sie erstmal ihren Tee getrunken hatte und richtig wach war, dann würde es schon gehen.
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Wenig später saßen Elphie und die kleine Fee, jede mit einer Tasse Tee, am Fenster und betrachteten den Sonnenaufgang. Naja, bei Fünf Uhr früh konnte man noch nicht wirklich von Sonnenaufgang sprechen, aber sicher würde die Sonne bald aufgehen.
„Was war das jetzt vorhin mit einem Handtuch und Hauselfen?“ wollte Elphie genauer wissen.
„Ich habe doch nichts anzuziehen, außer meinem Feenkleidchen. Und bei uns drüben auf der anderen Seite des Zauns, da gibt es nicht nur Feen, sondern auch Hauselfen. Die meisten leben bei einer Familie und sie tragen Geschirrhandtücher als Kleider, aber das ist eigentlich ein Zeichen dafür, dass sie Sklaven sind“, erklärte die kleine Fee.
„Aber du kannst doch nicht meine Sklavin sein“, meinte Elphie.
„Nein nein, so meine ich das nicht. Feen sind niemals Sklavinnen, aber du hast so schöne Handtücher.“
Elphie musste lachen. Auf was für Ideen die kleine Fee kam.
„Wir finden schon was Passendes für dich zum anziehen“, versprach Elphie ihr.
„Und wenn nicht, dann gehen wir mit Barbie-Glinda und Glinda der allseits Beliebten einkaufen, ja?“
Daher wehte der Wind also. Elphie wusste, was die kleine Fee bezweckte. Sie wollte ihr einen Grund geben, warum sie einkaufen gehen musste.
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Nachdem Elphie in Ruhe gefrühstückt und geduscht hatte, suchte sie auf ihrem Dachboden nach einer alten Kiste. Mehr hatte sie der kleinen Fee nicht verraten. Es sollte eine Überraschung werden. Elphie wusste, dass sie sich vor Jahren mal am Nähen versucht hatte. Sie hatte damals auch für Galinda ein paar Puppenkleider genäht. Sicher war das eine oder andere noch in ihrer Kiste. Zwar alles sehr unscheinbare Kleidchen, aber die wären der kleinen Fee sicher lieber als solche, die Galinda mit einem lauten Kreischen als: „ein Bubbledress“ bezeichnet hatte.
Und sie wurde fündig. Mit zwei Kleidchen in der Hand drehte sie sich zur kleinen Fee um, die ganz aufgeregt hinter ihr auf und ab flatterte. Sie mochte es gar nicht, wenn ihr keiner sagte, was man vorhatte. Sicher, die kleine Fee liebte Überraschungen, aber auf der anderen Seite war sie zu neugierig, zu ungeduldig.
„Grün oder Blau?“ fragte Elphie, als sie ihr die zwei Kleidchen hinhielt.
„Beide.“
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„Jetzt musst du noch deine Glinda fragen, ob wir mit einkaufen gehen dürfen“, forderte die kleine Fee Elphie auf, als sie wieder vom Dachboden kamen.
„Später. Sie schläft sicher noch.“
Natürlich würde Elphie nichts lieber tun, als Glinda die allseits Beliebte fragen, ob sie mit ihr zum Einkaufen gehen dürfte, auch wenn Elphie selbst eher nicht so gerne einkaufen ging, aber in ihrem Kopf gab es plötzlich so viele Dinge, die gegen einen Einkaufsbummel sprachen. Was, wenn sie sich blamierte? Was, wenn Glinda gar nicht mit ihr zusammen sein wollte? Was, wenn Glinda sie auslachen würde, wenn sie sie sah, denn von Mode hatte Elphie nicht viel Ahnung? Was würde Glinda sagen?
„Schreib ihr einen Brief, dass du gerne mit ihr einkaufen gehen willst und schieb ihn ihr unter der Tür durch.“, schlug die kleine Fee vor.
„Später.“
„Immer sagst du später.“
„Wir haben noch viel Zeit, die Geschäfte machen erst um 9 Uhr auf und es ist noch nicht einmal 6 Uhr.“, erwiderte Elphie.
„Warum sind wir dann so früh aufgestanden?“
Elphie schüttelte nur den Kopf. War es doch die kleine Fee gewesen, die sie so früh geweckt hatte. Wenn es nach ihr gegangen wäre, dann wäre Elphie jetzt erst aufgestanden, hätte in Ruhe gefrühstückt und wäre dann ihren täglichen Aufgaben nachgegangen. Seufzend fiel ihr Blick auf das Telefon. Sie wusste, dass Glinda auch so eines hatte. In Rosa. Vielleicht sollte sie sie anrufen und eine Nachricht auf den Anrufbeantworter sprechen? Dann konnte sie sich immer noch sagen, dass Glinda die Nachricht nicht gehört hatte, falls sie sich nicht zum einkaufen trafen. Das wäre vielleicht eine gute Idee.
„Was machst du da?“ fragte die kleine Fee plötzlich, als Elphie den Hörer abnahm.
„Glinda fragen, ob wir zum Einkaufen mitkommen dürfen.“
„Oh fein.“, freute sich die kleine Fee. Sie war doch mehr als neugierig auf Glinda und vielleicht, jetzt wo sie ausgeruht war, waren vielleicht auch ihre Zauberkräfte wieder da. Aber sie wollte es noch nicht ausprobieren, lieber dann, wenn sie die Beiden zusammen sah. Ja, das wäre schön, sozusagen Liebe auf den ersten Blick.
„Ehm, hallo Glinda, ich bin’s Elphie. Ich weiß ja, dass du heute mit Barbie-Glinda einkaufen gehst und da dachte ich, ich kann euch begleiten. . . Naja, jedenfalls ich bin heute um 9 Uhr im Einkaufszentrum beim Schuhgeschäft. Falls du magst, dass ich mitkomme, sehen wir uns dort.“
Erwartungsvoll sah die kleine Fee Elphie an, als sie den Hörer auflegte.
„War nur der Anrufbeantworter.“, meinte Elphie.
„Sie kommt sicher.“
„Ja, Glinda geht gerne einkaufen. Aber jetzt sollten wir uns erstmal um dich kümmern. Du wolltest dich frisch machen.“
*
Nachdem die kleine Fee sich frisch gemacht hatte, hatte sie Elphie förmlich ins Einkaufszentrum gezogen, wenn man das als kleine Fee überhaupt konnte. Elphie war ja im Vergleich zu ihr ein Riese.
„Oh, guck mal! So etwas wäre doch toll“, begeistert stand die kleine Fee vor den Auslagen für Möbel für ein Puppenhaus.
„Mein Puppenhaus ist eingerichtet und außerdem steht es sowieso nur rum.“
„Aber jetzt wohne ich da drin und so eine kleine Kommode ist doch toll, da könnte ich meine Sachen reinlegen. Oder willst du mich etwa loswerden?“ fragte die kleine Fee traurig, denn sie hatte hier eine Freundin in Elphie gefunden und wollte erstmal nicht weg. Sie war gerne bei Elphie, auch wenn es dort Nofretete gab, die sie anscheinend nicht leiden konnte.
„Irgendwann musst du über den Zaun zurück. Du kannst nicht für immer bei mir bleiben.“, meinte Elphie nur, da sie wusste, dass die kleine Fee sicher nicht auf ewig bei ihr bleiben würde. Sie wollte die Kleine nicht zu sehr in ihr Herz schließen, damit der Abschied, der irgendwann kommen würde, nicht zu sehr weh tun würde.
„Du bist so gemein“, meinte die kleine Fee und versuchte, mit ihrer ganzen Feengröße böse zu wirken. Aber es gelang ihr nicht, da sie ja so klein war, dass sie gerade mal in einem Puppenhaus wohnen konnte.
„Oh, da war aber jemand ein böses Mädchen“, hörte Elphie die Stimme von Galinda der Domina hinter sich, bevor sie auf die kleine Fee und deren plötzlichen Wutausbruch reagieren konnte.
„Galinda“, überrascht sah Elphie sie an.
Galinda die Domina war ihrem Namen gerecht werdend gekleidet. Sie trug heute einen hautengen Lederoverall mit einem Neckholderoberteil und hohe Stilettos. In der Hand hielt sie ihren Zauberstab, mit dem sie nun über Elphies Arm strich.
„Meine Elphaba wollte nicht mit zum einkaufen kommen. Vielleicht magst du mit mir kommen“, schlug sie vor und lehnte sich vor, um Elphie etwas ins Ohr zu flüstern, von dem diese buchstäblich dunkelgrün wurde.
Bevor Elphie jedoch laut gegen Galindas Idee protestieren konnte, kamen Barbie-Glinda und Glinda die allseits Beliebte auf die Beiden zu.
Mit einem mehr als irritierten Blick musterte Glinda die allseits Beliebte die beiden Frauen.
„Elphie“, überrascht sah Glinda die allseits Beliebte, wie vertraut Elphie und Galinda die Domina schienen. Vor Schreck und Aufregung brachte Elphie kein Wort heraus. Und als Glinda sah, wie nah Galinda die Domina der Grünen war, als sie sah, dass die Andere die Hand auf Elphies Arm gelegt hatte, eine Geste die mehr als vertraut schien, verhärtete sich ihr Lächeln. So eine war Elphie also.
„Ich hätte nicht gedacht, dass du auf so etwas stehst“, meinte sie und ließ die drei stehen. Barbie-Glinda sah ihrer Freundin nur irritiert hinterher. Genau wie die kleine Fee.
Das war also die Glinda, nach der sich Elphie so sehr verzehrte.