For Good
von StolzeRose82
Kurzbeschreibung
Was geschah auf Glindas Verlobungsfeier?
GeschichteLiebesgeschichte / P12 / FemSlash
Elphaba Thropp
Fiyero Tigelaar/Tiggular
Glinda/Galinda Upland of the Upper Uplands
12.02.2009
12.02.2009
1
1.633
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Disclaimer: Wicked & die Charaktere gehören nicht mir!
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Was hatte Moq da gesagt? Verlobt? Glinda? Fiyero? Nein! Das konnte einfach nicht sein! Elphaba konnte nicht glauben, was sie da gehört hatte. Ihre Brust krampfte sich zusammen. Es war als würde ein Messer in ihrem Herzen stecken. Nur mühsam sog sie die Luft zum Atmen ein. Ihre Hände ballten sich zu Fäusten, starr war ihr Blick. Wohin mit ihrem Schmerz, der Eifersucht, der Liebe….?
Die Smaragdstadt! Sie musste in die Smaragdstadt. Ohne ein weiteres Wort ließ sie Nessarose zurück und eilte davon.
In ihrem Kopf wirbelten die Gedanken. Wie konnte es soweit kommen? Warum verlobte sich Glinda mit IHM? Und warum war sie nicht auf Glinda, sondern auf Fiyero eifersüchtig? Gefühle, die sie all die Zeit nicht wahrhaben wollte, fachten nun in ihr auf wie ein loderndes Feuer. Ja, auch wenn sie es nie wahrhaben wollte, die Gefühle nie zugelassen hatte, Glinda war ihr doch weitaus mehr als nur eine Schulkameradin, eine Freundin gewesen. Dieses Gefühl wurde immer deutlicher, immer klarer. Es war nicht Fiyero, den sie liebte – NEIN – SIE war es! Sie liebte Glinda! Sie liebte sie mehr als sie es sich selbst eingestehen wollte, mehr als sie es selbst ertragen konnte. Jetzt in dem Moment war es Fiyero der IHRE Glinda in den Armen hielt, der sie vielleicht gerade küsste…. Immer fester umklammerten Elphabas Finger den Besenstil, deutlich zeichneten sich ihre Fingerknöchel ab. Grenzenlose Wut stieg ihn ihr auf! Ja, sie war die Böse Hexe des Westens! Und alle Welt sollte begreifen was das hieß!
Fernab in der Smaragdstadt war die Verlobungsfeier in vollem Gange. Der neue Gardehauptmann und seine Frischverlobte tanzten unermüdlich. Glinda schmiegte sich an ihren Liebsten, leise Musik untermalte die Szene. Sie hatte die Augen geschlossen und verlor sich ganz in der Melodie. Ihre Gedanken flogen dahin… zu jenem Tag in der Ozkothek….
…Tanz durch die Welt….
Was für ein Mann!, schoss es Glinda durch den Kopf, als sie ihn zum ersten Mal sah! Und er hatte sich dann doch tatsächlich mit ihr verabredet. Was waren ihre Freundinnen neidisch auf sie gewesen – sie ging mit dem Winkie-Prinz aus! Einfach Wahnsinn! Voll Übermut hatte sie sich an diesem Abend auf die große Party vorbereitet, hatte ihr schönes Kleid getragen, ihr Glinda-Lächeln aufgesetzt und all ihre Anmachtricks aus der Schublade gekramt. Und es hatte gewirkt - sie hatte den jungen Prinzen beeindruckt! Sie hatten gelacht, getanzt, geflirtet….An diesem Abend war alles perfekt gewesen. Sie hatte ihren Willen bekommen: Fiyero und den Kurs bei Madam Akaber. Ein Tag wie es sein sollte! Oder doch nicht? Nein, an dem Tag war nicht alles glatt gelaufen, auch wenn sie das heute gern so gesehen hätte. Sie hatte Elphaba den Hut geschenkt. Eigentlich ja eine schöne Geste, einer Freundin etwas zu schenken. Aber nein! Elphaba war nicht ihre Freundin gewesen! Die beiden hatten sich damals lediglich das Zimmer geteilt – und das bei Oz nicht freiwillig! Sie hatte Elphaba verachtet, vielleicht sogar gehasst. Ja, aus diesen Gründen hatte sie ihr damals den Hut geschenkt. Sie wollte, dass Elphaba auf der Party ausgelacht wird, dass sie allein da stand – als Außenseiterin. Und dies war ihr auch gelungen…. Elphaba hingegen hatte wirklich etwas für sie getan. Sie hatte Madame Akaber überredet Glinda in ihren Zauberkurs aufzunehmen. Und Glinda hatte das schlechte Gewissen gepackt, mit einem Mal tat ihr das Grüne Mädchen leid. Wie Elphaba da stand auf der Tanzfläche, allein – umringt vom Gelächter der anderen. Doch dieses Mädchen schien sich nichts daraus zu machen. Sie tanzte, hatte sich in der Musik verloren. Ihr war es egal was die anderen dachten. Sie war nicht so oberflächlich wie die. Elphaba war einzigartig! Die schöne Blonde war auf die Grüne zugegangen, hatte sich ihrem Tanz angepasst. Hatte ihre Bewegungen aufgenommen, ihre Nähe gespürt. Ihre Hände hatten sich berührt, sie hatten sich in die Augen gesehen….
….Glinda riß die Augen auf, ihr Körper zuckte. „Was hast du Liebes?“, fragte Fiyero besorgt. Kaum merklich schüttelte sie den Kopf und lächelte verlegen: „Nichts. Es ist alles in Ordnung. Mir ist nur etwas schwindlig vom Tanzen. Ich geh wohl mal an die frische Luft.“ „Dann hol ich dir ein Glas Wasser.“, meinte er noch bevor er den Ballsaal verließ. Langsam führten ihre Füße sie auf die Terrasse. Schwindlig?? Vom Tanzen… Sie schüttelte sich. Sie wusste doch ganz genau, dass es nicht vom Tanzen war. Es waren die Gedanken an Elphie, die sie so schwindlig machten. Ob sie es wollte oder nicht. Verstohlen knetete sie ihre Hände, atmete tief durch. Wie schön war doch das Gefühl dieser grünen Finger auf den ihren gewesen. Wie schön war es gewesen, mit ihr zu tanzen. Glinda schlug das Herz bis zum Hals. Sie glaubte es würde gleich aus ihr herausspringen. Lange hatte sie dieses Gefühl unterdrückt. Hatte es nicht glauben wollen. Aber heute, als sie hier mit Fiyero tanzte, als die Erinnerung an jenen Abend in der Ozkothek zurückkam, da war es ihr mehr als klar geworden. Sie hatte sich etwas vorgemacht. Sie liebte ihn nicht. Er war nur zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen. War er ein Umweg, den sie gehen musste, um zu ihr zugelangen? Ein kalter Schauer lief über Glindas Rücken. War es der Wind, der sie frösteln lies in ihrem schulterfreien Kleid? War es die Liebe, die sie streifte? Oder war es der Luftzug, den SIE verursacht hatte, die hinter ihr stand?
Die Dunkelheit umhüllte ihren Körper. Ihr Blick fiel auf die blonde Frau vor ihr. Die Haut wie Elfenbein, die blonden Engellocken, das himmelblaue, weit ausladende Kleid. Ja, das war SIE! Wut und so unendlich viel Liebe teilten sich Elphabas Herz. Da stand sie – Glinda! Erneut ballte Elphaba die Hände zu Fäusten. Tränen stiegen auf, doch sie wurden jäh unterdrückt. Die Blöße zu Weinen würde sie sich nicht geben!
„Ach hier bist du!“ Die blonde Schönheit fuhr herum und blickte nun dem stattlichen jungen Mann in die Augen, der soeben auf die Terrasse getreten war. „Hier hast du etwas zu Trinken“ Er reichte ihr ein Glas. Geistesabwesend nahm sie es an sich und trank einen Schluck. Das Wasser brannte in ihrer Kehle genauso wie das Herz in ihrer Brust. Er war es nicht! „Ist alles in Ordnung mit dir?“, besorgt streichelte Fiyero ihr über den Arm. Glinda lächelte, wie sie es immer tat und nickte. Doch dann brachen ihre Gedanken aus ihr heraus: „Was meinst du wo sie jetzt ist?“ „Wer? Elphaba?“ Er sah sie immer noch besorgt an. „Ja….“ Glindas Stimme war nur ein Hauch, so dünn und zerbrechlich wie Glas. Ihr Blick streifte durch das Dunkel der Nacht ohne zu wissen, dass die Frau, die so begehrte nur wenige Schritte hinter ihr stand.
In ihrem Versteck im Schatten des Hauses lauschte diese dem Gespräch. SIE redete über sie, SIE dachte an sie. Was hatte das alles zu bedeuten? Da stand sie mit IHM! Es war die Verlobungsfeier mit IHM und sie redete mit IHM über SIE???! Mißtrauisch kniff Elphaba die Augen zusammen. Irgendetwas stimmte hier so ganz und gar nicht. War es nicht seltsam, dass die beiden nicht feierten, nicht glücklich waren? Also eine glückliche Glinda sah anders aus….
….Tanz durch die Welt….
…Glindas Augen leuchteten. Dieser Blick, den sie ihr zuwarf. Der kleine Stromschlag der Elphabas Körper durchfuhr, wenn diese dünnen weißen Finger ihre grünen streiften. Die exakt gleichen Bewegungen die ihre Körper machten. Die Nähe, die sie zu der hübschen Blonden verspürte und die Musik in der sich ihre Bewegungen verloren…. Da waren sie glücklich gewesen….
…Elphaba riß die Augen auf und schnappte nach Luft. Da hatte sie sich doch glatt für einen Moment in ihre Erinnerungen fallen lassen. Schnell wurde sie wieder ruhig und drückte sich näher an die Wand des Hauses. „Hast du das gehört?“ Glinda fuhr herum. Ihr Blick streifte sie. „Was meinst du?“ fragte Fiyero, während auch er sich umsah. „Da war was.“ Immer noch starrte Glinda in ihre Richtung. Elphaba glaubte entdeckt worden zu sein, das Herz pochte so laut, dass die Blonde es wohl kaum überhören konnte. Doch da wandte diese sich wieder dem Gardehauptmann zu: „Es war wohl nur der Wind. Komm, lass uns wieder reingehen.“ Fiyero nickte, bot ihr den Arm an, sie hakte sich unter und beiden gingen zum Haus.
Ein letzter kurzer Blick über diese weiße Schulter, auf jenen dunklen Schatten, in welchem sich Elphaba verbarg. Glinda lächelte und dann war sie verschwunden.
Was war das? Hatte sich mich bemerkt? Elphaba trat aus dem sicheren Schatten des Hauses ins Mondlicht. Noch immer quälte sie der Schmerz in ihrer Brust. Wenn sie es könnte, so hätte sie sich das Herz aus dem Leib gerissen, nur um diesen Schmerz Herr zu werden.
„Elphie!“ Erschreckt, ihren Namen zu hören, fuhr Elphaba herum. Sie konnte nichts sagen, konnte sich nicht bewegen. Denn sie wurde bereits von diesem vertrauten weichen Körper umarmt, festgehalten, an sich gedrückt. „Oh Elphie!“ Glinda umklammerte die Grüne, zog sie an sich, sog ihren Duft ein. Elphaba spürte die Wärme dieses vertrauten Körpers, roch den vertrauten Duft der Rosen, spürte ein paar Tränen der Blonden auf ihrer Haut. Sekunden wurden zu Minuten. Einfach nur Nähe, Vertrautheit, Geborgenheit – Liebe. Die grünen Finger umfassten zaghaft das Porzellangesicht. Tiefe Blicke, Vertrautheit. Verstehen ohne Worte. Elphaba lächelte und Glinda tat es ihr gleich. Die Augen der Grünen waren so voller Liebe, verflogen war jeglicher Zorn, mit dem sie einst aufgebrochen war in die Smaragdstadt. Lippen die sich berührten, erst zaghaft, vorsichtig wie Schmetterlinge, dann fordernder wie Raubtiere, die miteinander kämpften. Doch es war kein Kampf, es war ein Sieg. Als sich die beiden Frauen voreinander lösten war es eine grüne Hand, die im Mondlicht leuchtete. „Was ist, kommst du?“, fragte Elphaba leise. „JA!“ Weiße Finger die sich in grünen Finger verhakten und ein Lächeln so süß wie Honig. Kein Blick zurück, kein Gedanke an die anderen.
Gemeinsam fliehen, den Träumen nach!
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Was hatte Moq da gesagt? Verlobt? Glinda? Fiyero? Nein! Das konnte einfach nicht sein! Elphaba konnte nicht glauben, was sie da gehört hatte. Ihre Brust krampfte sich zusammen. Es war als würde ein Messer in ihrem Herzen stecken. Nur mühsam sog sie die Luft zum Atmen ein. Ihre Hände ballten sich zu Fäusten, starr war ihr Blick. Wohin mit ihrem Schmerz, der Eifersucht, der Liebe….?
Die Smaragdstadt! Sie musste in die Smaragdstadt. Ohne ein weiteres Wort ließ sie Nessarose zurück und eilte davon.
In ihrem Kopf wirbelten die Gedanken. Wie konnte es soweit kommen? Warum verlobte sich Glinda mit IHM? Und warum war sie nicht auf Glinda, sondern auf Fiyero eifersüchtig? Gefühle, die sie all die Zeit nicht wahrhaben wollte, fachten nun in ihr auf wie ein loderndes Feuer. Ja, auch wenn sie es nie wahrhaben wollte, die Gefühle nie zugelassen hatte, Glinda war ihr doch weitaus mehr als nur eine Schulkameradin, eine Freundin gewesen. Dieses Gefühl wurde immer deutlicher, immer klarer. Es war nicht Fiyero, den sie liebte – NEIN – SIE war es! Sie liebte Glinda! Sie liebte sie mehr als sie es sich selbst eingestehen wollte, mehr als sie es selbst ertragen konnte. Jetzt in dem Moment war es Fiyero der IHRE Glinda in den Armen hielt, der sie vielleicht gerade küsste…. Immer fester umklammerten Elphabas Finger den Besenstil, deutlich zeichneten sich ihre Fingerknöchel ab. Grenzenlose Wut stieg ihn ihr auf! Ja, sie war die Böse Hexe des Westens! Und alle Welt sollte begreifen was das hieß!
Fernab in der Smaragdstadt war die Verlobungsfeier in vollem Gange. Der neue Gardehauptmann und seine Frischverlobte tanzten unermüdlich. Glinda schmiegte sich an ihren Liebsten, leise Musik untermalte die Szene. Sie hatte die Augen geschlossen und verlor sich ganz in der Melodie. Ihre Gedanken flogen dahin… zu jenem Tag in der Ozkothek….
…Tanz durch die Welt….
Was für ein Mann!, schoss es Glinda durch den Kopf, als sie ihn zum ersten Mal sah! Und er hatte sich dann doch tatsächlich mit ihr verabredet. Was waren ihre Freundinnen neidisch auf sie gewesen – sie ging mit dem Winkie-Prinz aus! Einfach Wahnsinn! Voll Übermut hatte sie sich an diesem Abend auf die große Party vorbereitet, hatte ihr schönes Kleid getragen, ihr Glinda-Lächeln aufgesetzt und all ihre Anmachtricks aus der Schublade gekramt. Und es hatte gewirkt - sie hatte den jungen Prinzen beeindruckt! Sie hatten gelacht, getanzt, geflirtet….An diesem Abend war alles perfekt gewesen. Sie hatte ihren Willen bekommen: Fiyero und den Kurs bei Madam Akaber. Ein Tag wie es sein sollte! Oder doch nicht? Nein, an dem Tag war nicht alles glatt gelaufen, auch wenn sie das heute gern so gesehen hätte. Sie hatte Elphaba den Hut geschenkt. Eigentlich ja eine schöne Geste, einer Freundin etwas zu schenken. Aber nein! Elphaba war nicht ihre Freundin gewesen! Die beiden hatten sich damals lediglich das Zimmer geteilt – und das bei Oz nicht freiwillig! Sie hatte Elphaba verachtet, vielleicht sogar gehasst. Ja, aus diesen Gründen hatte sie ihr damals den Hut geschenkt. Sie wollte, dass Elphaba auf der Party ausgelacht wird, dass sie allein da stand – als Außenseiterin. Und dies war ihr auch gelungen…. Elphaba hingegen hatte wirklich etwas für sie getan. Sie hatte Madame Akaber überredet Glinda in ihren Zauberkurs aufzunehmen. Und Glinda hatte das schlechte Gewissen gepackt, mit einem Mal tat ihr das Grüne Mädchen leid. Wie Elphaba da stand auf der Tanzfläche, allein – umringt vom Gelächter der anderen. Doch dieses Mädchen schien sich nichts daraus zu machen. Sie tanzte, hatte sich in der Musik verloren. Ihr war es egal was die anderen dachten. Sie war nicht so oberflächlich wie die. Elphaba war einzigartig! Die schöne Blonde war auf die Grüne zugegangen, hatte sich ihrem Tanz angepasst. Hatte ihre Bewegungen aufgenommen, ihre Nähe gespürt. Ihre Hände hatten sich berührt, sie hatten sich in die Augen gesehen….
….Glinda riß die Augen auf, ihr Körper zuckte. „Was hast du Liebes?“, fragte Fiyero besorgt. Kaum merklich schüttelte sie den Kopf und lächelte verlegen: „Nichts. Es ist alles in Ordnung. Mir ist nur etwas schwindlig vom Tanzen. Ich geh wohl mal an die frische Luft.“ „Dann hol ich dir ein Glas Wasser.“, meinte er noch bevor er den Ballsaal verließ. Langsam führten ihre Füße sie auf die Terrasse. Schwindlig?? Vom Tanzen… Sie schüttelte sich. Sie wusste doch ganz genau, dass es nicht vom Tanzen war. Es waren die Gedanken an Elphie, die sie so schwindlig machten. Ob sie es wollte oder nicht. Verstohlen knetete sie ihre Hände, atmete tief durch. Wie schön war doch das Gefühl dieser grünen Finger auf den ihren gewesen. Wie schön war es gewesen, mit ihr zu tanzen. Glinda schlug das Herz bis zum Hals. Sie glaubte es würde gleich aus ihr herausspringen. Lange hatte sie dieses Gefühl unterdrückt. Hatte es nicht glauben wollen. Aber heute, als sie hier mit Fiyero tanzte, als die Erinnerung an jenen Abend in der Ozkothek zurückkam, da war es ihr mehr als klar geworden. Sie hatte sich etwas vorgemacht. Sie liebte ihn nicht. Er war nur zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen. War er ein Umweg, den sie gehen musste, um zu ihr zugelangen? Ein kalter Schauer lief über Glindas Rücken. War es der Wind, der sie frösteln lies in ihrem schulterfreien Kleid? War es die Liebe, die sie streifte? Oder war es der Luftzug, den SIE verursacht hatte, die hinter ihr stand?
Die Dunkelheit umhüllte ihren Körper. Ihr Blick fiel auf die blonde Frau vor ihr. Die Haut wie Elfenbein, die blonden Engellocken, das himmelblaue, weit ausladende Kleid. Ja, das war SIE! Wut und so unendlich viel Liebe teilten sich Elphabas Herz. Da stand sie – Glinda! Erneut ballte Elphaba die Hände zu Fäusten. Tränen stiegen auf, doch sie wurden jäh unterdrückt. Die Blöße zu Weinen würde sie sich nicht geben!
„Ach hier bist du!“ Die blonde Schönheit fuhr herum und blickte nun dem stattlichen jungen Mann in die Augen, der soeben auf die Terrasse getreten war. „Hier hast du etwas zu Trinken“ Er reichte ihr ein Glas. Geistesabwesend nahm sie es an sich und trank einen Schluck. Das Wasser brannte in ihrer Kehle genauso wie das Herz in ihrer Brust. Er war es nicht! „Ist alles in Ordnung mit dir?“, besorgt streichelte Fiyero ihr über den Arm. Glinda lächelte, wie sie es immer tat und nickte. Doch dann brachen ihre Gedanken aus ihr heraus: „Was meinst du wo sie jetzt ist?“ „Wer? Elphaba?“ Er sah sie immer noch besorgt an. „Ja….“ Glindas Stimme war nur ein Hauch, so dünn und zerbrechlich wie Glas. Ihr Blick streifte durch das Dunkel der Nacht ohne zu wissen, dass die Frau, die so begehrte nur wenige Schritte hinter ihr stand.
In ihrem Versteck im Schatten des Hauses lauschte diese dem Gespräch. SIE redete über sie, SIE dachte an sie. Was hatte das alles zu bedeuten? Da stand sie mit IHM! Es war die Verlobungsfeier mit IHM und sie redete mit IHM über SIE???! Mißtrauisch kniff Elphaba die Augen zusammen. Irgendetwas stimmte hier so ganz und gar nicht. War es nicht seltsam, dass die beiden nicht feierten, nicht glücklich waren? Also eine glückliche Glinda sah anders aus….
….Tanz durch die Welt….
…Glindas Augen leuchteten. Dieser Blick, den sie ihr zuwarf. Der kleine Stromschlag der Elphabas Körper durchfuhr, wenn diese dünnen weißen Finger ihre grünen streiften. Die exakt gleichen Bewegungen die ihre Körper machten. Die Nähe, die sie zu der hübschen Blonden verspürte und die Musik in der sich ihre Bewegungen verloren…. Da waren sie glücklich gewesen….
…Elphaba riß die Augen auf und schnappte nach Luft. Da hatte sie sich doch glatt für einen Moment in ihre Erinnerungen fallen lassen. Schnell wurde sie wieder ruhig und drückte sich näher an die Wand des Hauses. „Hast du das gehört?“ Glinda fuhr herum. Ihr Blick streifte sie. „Was meinst du?“ fragte Fiyero, während auch er sich umsah. „Da war was.“ Immer noch starrte Glinda in ihre Richtung. Elphaba glaubte entdeckt worden zu sein, das Herz pochte so laut, dass die Blonde es wohl kaum überhören konnte. Doch da wandte diese sich wieder dem Gardehauptmann zu: „Es war wohl nur der Wind. Komm, lass uns wieder reingehen.“ Fiyero nickte, bot ihr den Arm an, sie hakte sich unter und beiden gingen zum Haus.
Ein letzter kurzer Blick über diese weiße Schulter, auf jenen dunklen Schatten, in welchem sich Elphaba verbarg. Glinda lächelte und dann war sie verschwunden.
Was war das? Hatte sich mich bemerkt? Elphaba trat aus dem sicheren Schatten des Hauses ins Mondlicht. Noch immer quälte sie der Schmerz in ihrer Brust. Wenn sie es könnte, so hätte sie sich das Herz aus dem Leib gerissen, nur um diesen Schmerz Herr zu werden.
„Elphie!“ Erschreckt, ihren Namen zu hören, fuhr Elphaba herum. Sie konnte nichts sagen, konnte sich nicht bewegen. Denn sie wurde bereits von diesem vertrauten weichen Körper umarmt, festgehalten, an sich gedrückt. „Oh Elphie!“ Glinda umklammerte die Grüne, zog sie an sich, sog ihren Duft ein. Elphaba spürte die Wärme dieses vertrauten Körpers, roch den vertrauten Duft der Rosen, spürte ein paar Tränen der Blonden auf ihrer Haut. Sekunden wurden zu Minuten. Einfach nur Nähe, Vertrautheit, Geborgenheit – Liebe. Die grünen Finger umfassten zaghaft das Porzellangesicht. Tiefe Blicke, Vertrautheit. Verstehen ohne Worte. Elphaba lächelte und Glinda tat es ihr gleich. Die Augen der Grünen waren so voller Liebe, verflogen war jeglicher Zorn, mit dem sie einst aufgebrochen war in die Smaragdstadt. Lippen die sich berührten, erst zaghaft, vorsichtig wie Schmetterlinge, dann fordernder wie Raubtiere, die miteinander kämpften. Doch es war kein Kampf, es war ein Sieg. Als sich die beiden Frauen voreinander lösten war es eine grüne Hand, die im Mondlicht leuchtete. „Was ist, kommst du?“, fragte Elphaba leise. „JA!“ Weiße Finger die sich in grünen Finger verhakten und ein Lächeln so süß wie Honig. Kein Blick zurück, kein Gedanke an die anderen.
Gemeinsam fliehen, den Träumen nach!