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Blind Wish

von -Yue
Kurzbeschreibung
GeschichteLiebesgeschichte / P18 / MaleSlash
05.02.2009
05.02.2009
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2.893
 
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Die Stirn runzelnd drehte ich die ovale Holzspange, mit den weißen Kirschblüten auf der lackierten Oberseite, in meiner Hand. Ich strich mit dem Daumen über die glatte Oberfläche, seufzte. Es war ein Geschenk, ich sollte sie anstecken. Wenn ich nur wüsste wer sie mir geschickt hat! Dann müsste ich jetzt nicht hier stehen und mit mir ringen. Heute Morgen kam ein Päckchen an, ohne Absender. Eine Nachricht war der Haarspange beigelegt, der ich allerdings keinen Namen, nur eine Bitte entnehmen konnte. Ich solle die Spange heute Abend tragen. Es konnte lediglich einer meiner Freunde gewesen sein, beruhigte ich mich. Nur eine handvoll Leute hatten meine private Adresse und wussten von der Party des Plattenlabels am heutigen Abend. Probeweise steckte ich meine Haare nach oben, ließ den Verschluss zuschnappen. Ich nahm einen Handspiegel und hielt ihn so, dass ich meinen Hinterkopf im Badspiegel sehen konnte. Es gefiel mir. Wenn ich mir vorstellte, heute so auf der Party zu erscheinen, durchlief mich ein heißer Schauer. Auf der einen Seite fühlte ich mich verletzlich, auf der anderen Seite erregte es mich zu wissen, dass mir ein fremdes Augenpaar den Abend über folgen würde. Ich traf einen Kompromiss. Als ich mich fertig angezogen und geschminkt hatte, verzichtete ich nicht auf einen Hut, der mit einem schwarzen Schleier geschmückt war. Mein Geschenkgeber musste nicht denken, dass er den Mittelpunkt meines Outfits und Abends darstellte. Auch wenn mich das Geschenk samt Bitte verwirrte und verunsicherte, musste er es ja nicht mitbekommen. Dafür war ich zu stolz. Ich schnürte meine Lederstiefel und ließ das beige-weiße Kleid darüber fallen. So hätte ich auf eine Hochzeit gehen können. Selbst der Pfarrer hätte mich für die Braut gehalten. Ob ich dem Bräutigam wohl gefiel?

Es nieselte leicht als ich aus dem Taxi stieg. Es war kaum zu spüren, nur im Licht der Straßenlaternen waren die feinen Tropfen auszumachen. Ich beeilte mich nach drinnen zu kommen. Fast geräuschlos glitten die Türen auf und ich betrat die Empfangshalle, mit dem Tresen auf der rechten und der Sitzgelegenheit auf der linken Seite. Statt der Empfangsdame standen einige Sicherheitsmänner vor dem hölzernen Block. Ich winkte Houjo-san zu, dem Sohn des Firmenchefs. Er lächelte und hob die Hand zum Gruß. Der Arme war wohl dazu verdonnert worden ein Auge auf die ankommenden Gäste zu werfen. Ich stieg in den Aufzug. Einer der Männer neben mir drückte die Taste für den zehnten Stock. Ich strahlte als ich ihn erkannte.

„Kamijo-kun!“ Ich blickte erwartungsvoll zu ihm hoch. Sein Gesichtausdruck verriet mir, dass er mich bis dahin nicht bemerkt hatte. Ich war eben nicht der Größte und hier fiel man mit einem solchen Outfit auch nicht weiter auf. Ich nahm es ihm nicht übel, schon gar nicht als seine Mundwinkel sich zu einem Lächeln nach oben bogen.

„Ich habe dich schon vermisst“, sagte er und ich war der Puderschicht dankbar, dass sie meine Röte verbarg. Bei solchen Äußerungen wurde mir meist sehr schnell warm. Ich fühlte mich geschmeichelt.

„Bei der Taxizentrale hat es scheinbar Probleme gegeben. Ich musste lange auf ein Taxi warten“, schlug ich einen weinerlichem Tonfall an. Es war zwar nicht gelogen, doch die Tatsache, dass ich bis zum letzten Moment vor dem Spiegel gestanden und über die Haarspange gegrübelt hatte, verschwieg ich vorsichtshalber. Kamijo senkte die Hand auf meine Schulter und lächelte gespielt mitleidig. Mir blieb keine Zeit etwas auf diese Geste zu erwidern. Die Aufzugtüren öffneten sich und Kamijo schob mich mit leichtem Druck nach draußen. So viele Leute wie eben ausgestiegen sind, betraten den Aufzug auch schon wieder. Ich wandte den Kopf, um einen Blick auf mögliche bekannte Gesichter zu erhaschen, doch ich erkannte niemand vertrautes. Kamijo bugsierte mich zielsicher zum Versammlungsraum, der einem überbreiten Flurschlauch glich und in dessen Mitte zwei Tische mit Essen und Trinken aufgestellt worden waren. Durch einige Girlanden und Luftballons verlor der Raum sogar die Züge eines Büros. Auf einer Tafel, die sonst dem Geschäftlichen diente, hießen, mit grünem Filzstift geschriebene, Schriftzeichen, die Gäste willkommen.

„Hizaki und Juka-kun warten schon“, hörte ich Kamijo sagen und fragte mich augenblicklich woher er das wusste. Und ohne, dass ich nachzufragen brauchte, erläuterte er mir, dass er sein Handy in der Lobby liegen gelassen hatte und noch einmal umgekehrt war. Ich lachte leise. Das machte einen Großteil seiner Sympathie aus. Kamijo konnte, zur Erheiterung aller, verdammt schusselig sein. Ich folge den wippenden Locken vor mir, vorbei an den Tischen, an denen ich Teru und Mikage ausmachen konnte. Ein wenig wehmütig dachte ich an die letzten gemeinsamen musikalischen Aktivitäten zurück, bei denen Mikage als Supportschlagzeuger mit von der Partie gewesen war. Noch immer waren seine Haare schwarz-rot gefärbt. Rein äußerlich hatte er sich seit unserem letzten Treffen kaum verändert. Unverwandt ruhte mein Blick auf den beiden und meine Unachtsamkeit machte sich sogleich bezahlt. Heute bildete ich neben Kamijo wohl den größeren Schussel von uns beiden. Unbemerkt war ich auf den Saum meines Kleides getreten, stolperte und landete zu meiner Überraschung in Jukas festem Griff.

„Alles in Ordnung, Kaya?!“

Hizakis Stimme holte mich in das Hier und Jetzt zurück. Ich nickte überrumpelt, spürte wie Jukas Hände wichen und fragte mich in welchen Hemisphären ich in den kurzen Sekunden gerade geschwebt hatte.

„Was für eine Begrüßung“, stellte Juka mit einem Lächeln fest, bevor sein Gesicht den gewohnt ernsten Ausdruck annahm. Ich liebte Jukas Mimikspiel. Es war ihm vielleicht selbst nicht bewusst, aber sein Repertoire an wechselnden Ausdrücken von einem Moment zum anderen war faszinierend. Zumindest für mich. Ich verbringe lange in der Maske, bis mein Gesicht dem einer Puppe gleicht. Blass und zerbrechlich wie aus Porzellan. Allerdings konnte ich noch nie in den Spiegel sehen und lachen oder weinen, ohne, dass es aussah als wäre es aufgemalt. Dafür bewunderte ich Juka. Du kannst die dicksten Schichten Make-up in seinem Gesicht verteilen, niemals würde sein Lächeln gläsern wirken. Ich hörte mich, wie durch eine Papierwand, lachen. Als es meine Ohren erreicht hatte, klang es stumpf und abgenutzt.

„Tut mir leid, Juka-kun“, entschuldigte ich mich höflich. Er nahm es mit einem nachsichtigen Nicken zur Kenntnis. Kurz darauf war er mit Kamijo verschwunden, um frische Getränke zu holen und eine Kleinigkeit zu essen. Das Sushi sah wirklich hervorragend aus, doch ich verzichtete vorerst.

„Mikage-kun hat vorhin nach dir gefragt“, eröffnete mir Hizaki und zupfte nebenbei an dem roten Samt seines Kleides. Ein Kribbeln durchlief meinen Körper.

„Was wollte er denn?“

Ich versuchte meine Stimme so ruhig wie möglich klingen zu lassen. Doch ich war aufgeregt. Möglicherweise war er es gewesen, der mir die Haarspange geschickt hatte.

„Vielleicht fragst du ihn das selber“, meinte Hizaki und winkte dem Schlagzeuger, an mir vorbei, zu. Ich hatte nicht mitbekommen, dass er uns angesehen hatte, doch es bestätigte nur meine Theorie. Ich wandte mich um, lächelte als Mikage zu uns trat.

„Ich hatte schon die Befürchtung, du würdest nicht kommen!“ Er lachte und ich war gerührt, dass er sich freute mich zu sehen.

„Das würde ich mir doch nicht entgehen lassen. Immerhin hatten wir in der letzten Zeit nicht oft die Gelegenheit uns alle zu sehen.“

Mikage musterte mich nachdenklich.

„Ja, es ist zu schade.“

„Was ist schade?“

Kamijo war mit einem Becher in der Hand neben Hizaki getreten und hielt ihm einen Teller mit einzelnen Leckereien hin.

„Dass wir uns seltener sehen“, erklärte ich, blinzelte verwundert als ein Becher vor meinem Gesicht schwebte. Hizaki lachte. Ich wandte meinen Kopf nach links, schielte neben mich und blickte in Jukas schmunzelndes Gesicht. Mein Herz machte einen Hüpfer.

„Danke schön!“, flötete ich überschwänglich und nahm das Getränk entgegen. In der Gesellschaft dieser Musikertruppe hatte ich mich von Anfang an wohl gefühlt. Hier dachte jeder an den anderen. Natürlich gab es die einen oder anderen Differenzen. Vor allem wenn man lange Zeit aufeinander hockte. Im Großen und Ganzen jedoch, ließ es sich wunderbar mit ihnen aushalten. Ich nippte an meinem Becher. Die Bowle war fantastisch. Nicht zu herb und nicht zu süß. Nachdem ich die Runde gemacht und die anderen Mitglieder von Kamijos Band begrüßt und mich hier und da mit einem Kollegen unterhalten hatte, wusste ich dank dem Alkoholgehalt schon nicht mehr den wievielten Becher ich trank. Nun nutzte auch selbst das Make-up nicht mehr viel um meine roten Wangen zu überdecken. Ich war ein wenig angeheitert.

„Wie Juka geschaut hat, als sein Mirkofon mitten in der Show den Geist aufgegeben hat!“, lachte ich gelöst und trug eine weitere Panne aus unseren Auftritten zu unserem Gespräch bei. Jukas Mundwinkel zuckten leicht, bevor er den Kopf abwendete um sein stummes Lachen zu verbergen.

„Und als Mikage bei „Philosopher“ der Drumstick zu Bruch gegangen ist! Ich bin auch völlig aus dem Takt gekommen.“

Teru kicherte als Mikage sich entschuldigend vor ihm verbeugte. Ich merkte wie meine Blase drückte. Also entfernte ich mich von den anderen, um das WC aufzusuchen. Mit Unbehagen musste ich feststellen, dass sich vor der Toilette in unserem Stock eine lange Schlange gebildet hatte. Ich seufzte. Suchend blickte ich mich nach der Treppe um und entdeckte sie einige Meter weiter links dem Aufzug. Ich entschloss mich mein Glück eine Etage tiefer zu versuchen. Ich hob das Kleid ein wenig an um nicht darüber zu fallen, während ich die Treppenstufen hinab stieg. So schön der Abend bis jetzt auch gewesen war, es frustrierte mich noch immer keinen Anhaltspunkt zu haben, was das Geschenk anging, das ich trug. Entweder war es tatsächlich keiner meiner Freunde gewesen oder er verbarg sich geschickt. Zu meiner Überraschung war die Männertoilette in diesem Stockwerk fast leer. Nachdem ich mich erleichtert hatte, was sich wie jedes Mal dank meiner Kostümierung als umständlich erwies, wusch ich mir die Hände und richtete meinen Hut. Während ich mich im Spiegel betrachtete öffnete sich die Türe. Anscheinend sind nun doch einige andere Besucher auf die Idee gekommen, das WC hier unten zu benutzen. Ich beobachtete die drei jungen Männer hinter mir im Spiegel und es fiel mir wie Schuppen von den Augen. Hier unten gab es niemanden, der darauf achtete, dass alles seine geregelte Ordnung hatte. Und scheinbar war das den meisten Gästen auch bewusst. Die Drei kramten selbst gedrehte Zigaretten hervor und steckten sie sich gegenseitig an. Der süßliche Duft des Krautes ließ auch schon vermuten, um was es sich dabei handelte. Ich schluckte leicht und versuchte mir meine Unsicherheit nicht anmerken zu lassen. Solchen Typen traute ich nicht über den Weg. Wer wusste, was sie davon schon geraucht oder getrunken hatten? Ich klopfte mein Kleid zurecht und wandte mich dem Ausgang zu.

„Entschuldigung, dürfte ich hier vorbei?“, fragte ich höflich und glaubte mich für einen Moment schon ohne weitere Schwierigkeiten wieder bei meinen Freunden zu sehen, als einer der Männer begann an meinem Kleid zu zupfen und zu versuchen es probeweise hochzuheben.  

„Bitte, ich möchte gerne vorbei“, versuchte ich es erneut mit einem charmanten Lächeln.

Die Männer tauschten ein hinterhältiges Grinsen aus und bevor ich es mich versah wurde ich gepackt und mit dem Brustkorb gegen die Fliesen gedrückt.

„Ich wollte schon immer wissen, was so jemand wie er in der Hose hat“, lallte einer von ihnen und mein Herzschlag beschleunigte sich augenblicklich. Ich wollte nicht gegen meinen Willen angefasst werden, doch wie sollte ich mich gegen drei Typen wehren?! In meinem Kopf überschlugen sich die Gedanken. Ich konnte die Hand des Mannes an meinem Hintern fühlen. Sollte ich schreien? Nach Hilfe rufen? Ich war einer Panikattacke nahe. Mein Kleid kam mir mit einem Mal so eng geschnürt vor, dass ich nur schwer Luft bekam. Ich schnappte nach Sauerstoff wie ein Fisch auf dem Trockenen. Schwarze Punkte tanzten vor meinen Augen und ich merkte wie mein Hörvermögen nachließ. Meine Knie gaben nach als die Hände schwanden. Hatten sie es mit der Angst zu tun bekommen? Ich hörte ein Gewirr aus Stimmen, doch ich nahm es kaum mehr richtig wahr. Alles was ich spürte waren erneut fremde Hände auf meinem Körper.

Als ich wieder zu mir kam, lag, ich dem weichen Untergrund nach zu urteilen, nicht mehr auf den kalten Fliesen. Ich öffnete die Augen, doch ich konnte nichts erkennen. Etwas Kühles bedeckte meine Stirn und meinte Augen.

„Kaya? Geht es dir gut?“, vernahm ich eine Stimme neben mir.
Warmer Atem kitzelte meinen Hals.
„Mhm, ja“, murmelte ich noch etwas benommen.
Ich spürte weiche Lippen gegen meine Wange drücken, zog überrascht die Luft ein. Mein Gegenüber schien meine aufkommende Panik sofort zu bemerken. Es war ja auch kein Wunder, nachdem was eben erst passiert war.

„Ganz ruhig, Kaya.“ Jemand strich mir mit dem Daumen über die Wange. „Ich wusste doch, dass dir die Haarspange stehen würde.“

Meine Kinnlade klappte nach unten. Ich kannte diese Stimme! Er hatte mir also die Spange geschickt?! Ein Schauer durchlief mich. Wahrscheinlich hatte er mir auch so eben aus der Misere geholfen. Zwei Finger legten sich unter mein Kinn und drückten es sanft nach oben, sodass ich meine Lippen schloss.

„Wie lange war ich weg?“, fragte ich leise und nahm das Kühlpad von meiner Stirn. Sanfte Augen musterten mich, ich errötete. Er hatte mich im Ruheraum auf eines der Ledersofas gebettet.

„Nicht lange“, sagte er.

„Bist du mir gefolgt?“

„Ich hatte auf die Gelegenheit gewartet, dich zu fragen, ob dir mein Geschenk gefällt, da hattest du plötzlich drei andere Spielgefährten gefunden.“

Meine Augen weiteten sich und empört sah ich ihn an.

„Ich hatte bestimmt nicht das Verlangen…“, doch ich konnte meinen Satz nicht beenden, schon ruhten seine Lippen auf den Meinen, schluckten die Worte und erstickten meine Wut im Keim. Ich seufzte. Wie wundervoll weich sich seine Samtkissen anfühlten. Meine Arme wanderten um seinen Hals und ich zog ihn näher. Es war ungewohnt ihn zu küssen, anders als wenn wir uns auf der Bühne näher gekommen waren. Denn das gehörte zur Show. Wir waren Schauspieler, fügten uns unserer Rolle. Doch das hier war privat. Und ich genoss es, wie er meine Lippen einnahm, wie seine Hände begannen meinen Körper zu erkunden.

„Hast du das geplant?“, hauchte ich gegen seine Lippen.

„Es war einfacher, als ich es geplant hatte“, lächelte er bevor er mich ernst ansah, „Ich hatte wirklich Zweifel, ob du mich abweisen würdest.“

Ich kicherte leise. Er hob fragend eine Augenbraue.

„Wie könnte ich“, säuselte ich in sein Ohr. „Du weißt gar nicht, wie oft ich mich schon danach gesehnt habe, dir so nahe zu sein.“

Seine Lippen streiften über meinen Hals, saugten sich leicht fest.

„Dann waren meine Sorgen also unbegründet.“

Ich keuchte leise auf, als er seine Zähne in meine Haut grub. Sein Körper ruhte mittlerweile auf mir. Ich strich über seinen Rücken, zog den Stoff etwas hinauf, sodass ich seine weiche Haut berühren konnte. Seine Küsse wurden automatisch fordernder, als meine Hände begannen seinen Hintern zu kneten. Ich war überrascht wie sehr ihn das anzumachen schien. Sein Becken presste sich in meinen Schoß und die reibenden Bewegungen ließen mich rau aufstöhnen. Ich spürte seine Härte durch den Stoff meines Kleides. Seine Hand fuhr nur Sekunden später darunter, strich meinen Oberschenkel nach oben und krault meine Innenseite, sodass ich begann mich heiß unter ihm zu winden. Ich hatte schon längst einen Steifen. Ich richtete mich auf, erntete einen fragenden Blick und sperrte seine Unsicherheit in einem zarten Kuss ein. Geschickt schnippte ich den Knopf seiner Hose auf, strich mit den Fingerspitzen über den Stoff seiner Shorts, in denen ich sein Verlangen erfühlen konnte. Und auch seine Hand legte sich in meinen Schritt, kraulte ihn fest. Ich stöhnte heiß auf.

Mein Kopf sank auf seine Schulter, ich keuchte gegen seinen Hals, spürte wie er dabei erschauderte. Ich griff in seine Shorts, umfasste seine feuchte Länge. Mein Daumen spielte an seiner prallen, weichen Eichel und sein Stöhnen machte den heutigen Abend perfekt. Solche Laute hatte ich von ihm noch nie gehört und sie erregten mich umso mehr. Er rieb meinen Schaft genüsslich auf und ab, mein Stöhnen wurde lauter.

„Uhn, Juka!“

Sein Griff festigte sich als ich begann lustvoll seinen Namen zu stöhnen. Ein ums andere Mal erstickte er sein eigenes Stöhnen in feuchten Küssen. Juka schmeckte nach Alkohol und Zigaretten. Eine Mischung, wie sie in diesem Moment nicht berauschender hätte sein können. Seine Hüfte ruckelte ungeduldig und auch ich sehnte mich nach Erlösung durch seine Hände. Jukas andere Hand packte mich im Nacken, zog mich wilder in einen Kuss und begann an meiner Zunge zu saugen und endlich spürte ich heiße Flüssigkeit meinen Handrücken hinab rinnen. Als ich meine Hand zurückzog, hielt er mich fest am Handgelenk. Seine Zunge tanzte flink über meine Finger, leckten die sämige Flüssigkeit auf wie ein Kätzchen seine Milch. Der Anblick war zuviel für mich. Mit einem hellen Stöhnen kam auch ich zitternd in Jukas Hand.

Beide versuchten wir unsere Atmung zu regulieren. Er, den Kopf in den Nacken gelegt. Ich, mein Ohr an seine Brust gebettet, seinem aufgeregten Herzschlag lauschend. Draußen war es vollkommen dunkel geworden. Ich genoss unsere Zweisamkeit, strich mit dem Finger sanft über seinen Arm. Als ich merkte, dass er sich regte, hob ich den Kopf, doch seine Hand legte sich sofort auf mein Haar, drückte mich sacht zurück.

„Wirst du die Spange öfters tragen?“

Die Frage überraschte mich. Ich runzelte die Stirn.

„Damit der Tag mit den gleichen Folgen endet?“, kicherte ich.

Juka schnaufte leise. Ich konnte sein Lächeln vor mir sehen.

„Kaya?“

„Hm?“

„So könnte ich morgens öfters mit dir aufwachen.“

Ich errötete. Langsam richtete ich mich auf.

„Ich auch“, hauchte ich und lächelte.

In diesem Moment hatte ich zum ersten Mal das Gefühl, wirklich zu lächeln.
 
 
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