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Bleib bei ihr

von Fae2705
Kurzbeschreibung
GeschichteLiebesgeschichte / P12 / Gen
Elphaba Thropp Fiyero Tigelaar/Tiggular
31.01.2009
31.01.2009
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Disclaimer: Die Charaktere gehören leider nicht mir, deswegen ich borge sie mir auch nur von Gregory Maguire und Stephen Schwartz aus.

Ich kann mich einfach nicht für eine Rechtschreibung entscheiden und Kommas setz ich nach Gefühl, so mal als Entschuldigung angemerkt.

Warum blieb Fiyero damals bei Glinda? Wurde er darum gebeten? Was war sein Grund solange bei Glinda zu bleiben, bis er Elphaba im Thronsaal wiedersah?

Bleib bei ihr


„Fiyero, bitte, tu es für mich“, bat Elphaba.

Es tat ihr weh ihn darum zu bitten. Gerne würde sie selbstsüchtig sein und ihn mit sich nehmen. Aber sie konnte nicht. Glinda verlor schon ihre beste Freundin, da brauchte sie jemanden, der ihr Halt gab und auf sie aufpasste. So wie Elphaba ihre Freundin einschätzte, würde die sich doch nur in Gefahr begeben. Glinda brauchte jemanden, der für sie da war.

„Ich kann nicht.“

„Bleib bei ihr, für mich. Du musst es mir versprechen. Ich habe nie einen Menschen um etwas gebeten. Aber das ist etwas, was du für mich tun musst, für uns.“

Mit flehendem Blick sah sie ihn an.

Elphaba wusste, dass sie ein Risiko eingegangen war, direkt nach ihrer Flucht aus der Smaragdstadt noch einmal nach Glizz zurückzukehren. Aber sie hatte Abschied nehmen wollen von Fiyero.
Seit der Sache mit dem Löwenbaby, seit der Verhaftung ihres Lieblingslehrers trafen sie sich heimlich, immer mal ein paar gestohlene Stunden oder Minuten der Zweisamkeit. Sie hatten beide Glinda nicht wehtun wollen. Elphaba wusste, wenn sie ihn jetzt mitnahm, dann brachte sie ihn nicht nur in Gefahr, sondern brach auch Glinda endgültig das Herz.

Elphaba war immer sehr unsicher was ihre Gefühle anbetraf gewesen, jedenfalls die positiven Gefühle – Hass, Wut, Verzweiflung, das kannte sie, aber nicht Liebe. Das war so lange her dass sie Liebe kennen gelernt hatte. Aber Fiyero hatte ihr gezeigt, was Liebe war und nun würde sie diese Liebe zurücklassen. Vielleicht für immer.

„Was sollen wir nur tun?“ erwartungsvoll sah sie ihn an. So als würde in ihm die Antwort liegen.

Vorsichtig nahm er ihr Gesicht in seine Hände und schließlich beugte er sich vor, um sie zu küssen. Es war wunderschön, seine zarten Lippen auf ihren zu spüren. Sie ahnte, dass es vielleicht das letzte Mal war, das sie einander so nah sein würden. Morgen würde es sie nicht mehr geben, aber für heute Nacht wollte sie ihn noch einmal spüren, ihn küssen, seine heimliche Freundin sein.

Als sie sich atemlos, trennten hielt er sie immer noch in seinen Armen. Der Raum war erhellt durch das Mondlicht, das durch das Fenster hinein und auf die zwei Liebenden fiel.

„Manchmal frag ich mich ob das alles nur ein schöner Traum ist, ob ich nicht jeden Moment aufwache und wieder allein bin, du nicht bei mir."

„Fühlt sich das wie ein Traum an?" fragte Elphaba und küsste ihn.

Als sie sich erneut atemlos trennten sahen sich beide wortlos in die Augen. Sie brauchten keine großen Worte; beide wussten, was der andere fühlte. Es schien, als wäre ihr Leben momentan perfekt.

Aber diese Perfektion konnte nicht lange anhalten. Elphaba hatte vor langer Zeit gelernt, dass Glück und Liebe vergänglich waren. Vor allem, wenn man Elphaba Thropp hieß. Vor allem, wenn man die Böse Hexe des Westens war.

Nur diese eine Nacht wollte sie noch haben, noch eine Nacht lang Elphaba sein, bevor sie vielleicht auf ewig zur Bösen Hexe werden würde.

Unschlüssig über das, was kommen würde, löste sich Elphaba aus seinen Armen und ging zum Fenster und schaute hinaus.  Sie spürte, wie Fiyero hinter sie trat und seine Arme um sie legte. Sie wehrte sich nicht.

„Ist es selbstsüchtig von mir, wenn ich dich immer bei mir haben will? Wenn ich am liebsten mit dir fortgehen würde und alles hinter mir lassen möchte", fragte Fiyero, sie immer noch in den Armen haltend.

„Du musst bei Glinda bleiben.“

Da war sie wieder. Ihre Freundin. Der Grund, warum sie ihre Liebe nicht öffentlich machen konnten und jetzt, wo Elphaba zur Staatsfeindin geworden war, da gab es wirklich keine Zukunft mehr für Elphaba und Fiyero.  

Sie spürte seinen warmen Atem in ihren Nacken. Was jetzt kam, dass tat ihr weh, aber sie musste es tun. Für sich. Für Fiyero und für Glinda.

„Für heute Nacht, für ein paar Stunden bin ich dein. Solang kannst du mich haben, aber danach, wenn diese Nacht vorbei ist, musst du mich loslassen. Danach musst du lernen Glinda zu lieben.“

Fiyero zog sie noch dichter an sich. Es war viel, was sie von ihm verlangte. Aber er liebte Elphaba und er würde alles für sie tun. Auch das. Auch, wenn es ihm wehtat. Aber er würde es ihr versprechen. Er würde bei Glinda bleiben, weil Elphaba ihn darum gebeten hatte.

Stumm nickte er. Elphaba konnte es nicht sehen, aber sie spürte es. Genauso wie sie seine Küsse in ihrem Nacken spürte, seine Hände, die nach oben gewandert waren und nun Knopf für Knopf ihr Kleid öffneten. Sie spürte seine Lippen, die jeden Zentimeter freigelegter Haut bedeckten.

Nur für eine Nacht. Nur für ein paar Stunden würde sie ein letztes Mal mit ihm zusammen sein können.

Sie drehte sich in seinen Armen um, und sah ihn direkt an.

„Danke“, flüsterte sie und das war das letzte Wort, das die beiden in dieser Nacht sprechen würden.

Fiyero nahm sie hoch und trug sie zu seinem Bett, ohne den Kontakt zu ihren Lippen erneut zu verlieren, wo er sie sanft auf den Kissen absetzte. Er legte sich vorsichtig zu ihr und streifte langsam die Träger ihres Kleides von ihren Schultern. Während er dies tat, konnte sie an seinem Blick erkennen, wie sehr er sie liebte. Elphaba würde den Ausdruck in seinen Augen, das stumme Bekenntnis seiner Liebe für sie, für immer in Erinnerung behalten. Wenn sie später einsam und allein war, irgendwo in der Wildnis, auf der Flucht vor den Wachen des Zauberers, würde sie immer an diesen Moment zurückdenken.

Zärtlich küsste Fiyero sie und strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht, sie streichelte seine glühenden Wangen. Diese Nacht gehörte ihnen allein und niemand würde sie ihnen nehmen können.

Für ein paar Stunden waren sie eins.

Als Fiyero am nächsten Morgen erwachte, war das Bett neben ihm leer. Elphaba war fort. Und er war allein.

Als er sich im Bett, das sie noch vor ein paar Stunden geteilt hatten, umdrehte, sah er einen Zettel auf seinem Nachttisch. Von Elphaba.

Vorsichtig, so als wäre es das Kostbarste überhaupt, nahm er den Zettel in die Hand. Lautlos formten seine Lippen die wenigen Zeilen: „Bleib bei ihr, tu es für mich. Bis wir uns wiedersehen. E.“

ENDE
 
 
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