Jetzt saß ich im meinem Zimmer auf meinem Bett. Im Pyjama, meinem rosa Plüschpolster fest umklammert. Im Raum war es vollkommen still. Ich konnte mich den ganzen Tag nicht auf die Schule konzentrieren. Den Bio-test habe ich mit großer Wahrscheinlichkeit auch verhaut… Hier drin war es unglaublich still. Nichts zu hören, außer der Wecker, der mir ehrlich gesagt auch schon auf den Geist ging. Ich beschloss, die Musik anzumachen, damit ich wieder etwas glücklicher wurde. Ich schlüpfte in meine Stoffpantoffeln und trottete auf mein Radio zu. Ich betätigte den Einschaltknopf  und schon war die Stimme des Nachrichtensprechers zu hören. „Langweilig“, murmelte ich, setzte mich dann aber wieder auf mein Bett. Diese Informationen würden ohnehin nur noch zirka zwei Minuten dauern.

Ich hörte eine bekannte Stimme aus dem Gerät. Meine allerbeste Freundin sang „If we were a movie“ (http://www.youtube.com/watch?v=ugWmA92taP8).
Aufmerksam lauschte ich ihrer Stimme. Ich fand es immer großartig, sie singen zu hören, ob auf Konzerten, auf CD’s, oder im Radio. Komischerweise sprach mich dieses Lied heute besonders stark an.


If we were a movie,
you'd be the right guy,
and I'd be the best friend,
you'd fall in love with.
In the end we'd be laughing
watching the sunset
Fade to black
show the names with a happy song!


“Oliver. Oliver”, schoss es mir die ganze Zeit durch den Kopf.


Yeah, yeah, when you call me, I can hear it in your Voice,
or sure wanna see me,
and tell me all about her!
Lala I'll be acting through my tears,
Guess you'll never know,
that I should win,
an oscar for this scene I'm in!


Dieses Lied passte genau zu mir und meinen Gefühlen. Ruckzuck nahm ich mein Handy zur Hand und tippte schnell in die Tasten:

Hey, Miley!
Kannst du schnell zu mir rüber kommen?
Ich brauche dich! Hab dich so damn viel
lieb<3
Lilly

Nach einigen Sekunden blinkte mein Display wieder auf. Eine Nachricht von Miley:

Klar doch!
Bin gleich bei dir.
Lg Miley<3

Gut zu wissen, dass man eine Freundin hatte, auf die man sich verlassen konnte. Ich schaltete den Radio aus und warf einen kurzen Blick in den Spiegel. Meine Haare waren zerzaust und meine Wimperntusche war verschmiert. Hatte ich denn etwa geweint, ohne es mitzubekommen? Schon klingelte es unten an der Tür.
„Ich geh´ schon!“, rief ich meiner Mum zu. Ich flitzte die Treppen hinunter, und sauste zur Tür.  
„Ich bin so froh, dass du da bist, Miley!“, begrüßte ich sie und fiel ihr in die Arme.
„Bist du krank? Du siehst nämlich schrecklich aus…“
„Oh…Danke! Das ist wirklich das beste Kompliment, das sich ein Mädchen wünschen kann…“
„Tut mir Leid!“, lachte sie, „Aber erzähl mal: Was ist los?“.
„Komm, wir gehen hoch, dann erkläre ich´s dir!“, meinte ich. Ich holte rasch noch aus der Plätzchen mit Schokostückchen.

Oben angekommen setzten wir uns auf mein Bett. „also, es ist soo…“, fing ich an, „Ich glaube… ich habe mich verliebt!“
„Verliebt? Das ist ja großartig!“
„Nur das derjenige schon eine Freundin hat…“
„Oliver? Du meinst tatsächlich Oliver?“
Ich nickte verlegen und griff nach einem Keks.
„Aber… er ist doch mit Ashley zusammen…“
„Ach nein, das weiß ich auch!“
„Und was wirst du jetzt tun?“, fragte sie mich.
Ich zuckte mit den schultern und meinte: „Ich dachte, du könntest mir dabei helfen!“
„Also ich würd´ s  ihm sagen! Mehr als mit „nein“ kann er doch nicht antworten…“
„Wir sind beste Freunde… das könnte alles kaputt machen… und außerdem ist da noch Ashley!“
„Ja, und? Oliver wird dich verstehen! Auch, wenn er dich nicht liebt, wird er verstehen, dass es dir wehtut, euch zusammen zu sehen. Gerade, weil ihr Freunde seid!“
„Das glaube ich nicht. Und außerdem ist Ashley auf der anderen Seite! Das ist eine Falle! Ich muss Oliver retten, verstehst du?“
„Lilly, so machst du es nur noch schlimmer!“
„Hast du Amber gesehen, wie sie gegrinst hat, als sie die beiden gesehen hat? Ashley hat gesagt, dass Amber nicht wollte, dass sie zusammen kommen!“
„Naja… vielleicht hast du dir das ja nur eingebildet… oooder die beiden haben sich wieder vertragen und Amber akzeptiert Oliver!“
„Amber? Das glaubst du doch wohl selber nicht! Amber? Die, die alles dafür tun würde, um noch beliebter zu sein? Die, die sich nicht mit Freaks zusehen gibt? Reden wir von derselben Person?“
„Trotzdem ist es keine gute Idee, die beiden auseinander zu bringen, glaub mir! Ich gehe jetzt besser, dann kannst du selbst überlegen, was richtig ist!“, verabschiedete sich Miley und nahm sich noch einen Keks, bevor sie zur Tür rausmarschierte, „Bye, Lilly!“
„Ich weiß, was zu tun ist! Phase eins der Operation „Rettet-Oliver-vor-den-reichen-Möchtegernstars“ wird morgen gestartet“, murmelte ich und vernaschte grinsend und triumphierend den letzten Keks.