BLACK KNIGHTS: Enemies
von Black Knight One
Kurzbeschreibung
Erste Story meiner Black Knights-Reihe: First-Lieutenant Sully Donavan ist Mitglied der Black Knights, einer besonderen Spezialeinheit des US-Militärs. Sie besteht aus jugendlichen, verurteilten Straftätern und wird immer dann gerufen, wenn das reguläre Militär keinen anderen Ausweg sieht. Sie jagen zu Pferd ... eine Art Kavallarie der Neuzeit. Die meisten sind Mörder, die im Affekt gehandelt haben und die sich auf diese Weise ihren Knastaufenthalt verkürzen wollen und dafür den Tod für ihr Land in Kauf nehmen. Die Jungen müssen sich an Regeln halten und Befehle befolgen, was dem einen oder anderen oft sehr schwer fällt ... besonders Sully! Warning: Hard Spanking/Corporal Punishment! Und viele Schimpfwörter, die Jugendliche so benutzen ...
GeschichteAbenteuer / P18 / Gen
09.10.2008
27.10.2009
28
68.682
4
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09.10.2008
1.692
Anmerkung der Autorin:
Sully entschuldigt sich bei ein paar Leuten für sein Verhalten ...
Have Fun ... and Review! Please :-)
Black Knight One
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Als Sully aufwachte, hatte er Schmerzen. Er öffnete die Augen und drehte sich vorsichtig auf die Seite um einen Blick auf seinen Wecker zu werfen. Es war drei nachmittags. Er hatte drei Stunden geschlafen. Er griff mit der rechten Hand an die Kordel des Rollos und zog es nach oben. Die grellen Sonnenstrahlen trafen seine müden Augen und er blinzelte. Als er sich an das Licht gewöhnt hatte, setzte er sich auf die Bettkante, nur um sofort auf zu springen und sich an den Hintern zu fassen.
„Scheiße,“ fluchte er leise und legte die Bettdecke auf die Matratze. Der Junge streckte sich vorsichtig, ging zu seinem Schrank und nahm seine schwarze Trainingshose heraus. Sully zog sich an, nahm seinen grauen Kapuzenpullover vom Stuhl, schlüpfte in seine grauen Turnschuhe und klopfte an die Zwischentür. Als er nach ein paar Sekunden nichts hörte, öffnete er und lugte hinein. „Rick?“
Das Büro seines Chefs war leer. Der Junge durchquerte es und warf einen Blick in die Privaträume, deren Tür offen stand. Doch hier war Rick auch nicht. „Wo bist du denn?“
Sully trat an Ricks Kühlschrank, nahm eine volle Flasche Wasser heraus und überlegte. Wo hat er die verdammten Dinger? Die Krankenstation kann ich vergessen, die schließt er immer ab. Er drehte sich einmal im Kreis und hielt dann inne. Sideboard! Er öffnete die erste Schublade und lugte hinein. Dann grinste er und nahm das Päckchen Tabletten heraus. Die Schublade schloss er wieder und trat auf den Fur hinaus. Die Wasserflasche stellte er auf den Boden. Dann warf er sich den Pullover über die Schulter, nahm die Flasche in die eine und das Schmerzmittel in die andere Hand und lief den Flur hinunter.
„HE,“ rief plötzlich jemand hinter ihm und Sully drehte sich auf dem Absatz um. Mike kam auf ihn zu. Er war in zivil und hatte feuchte, zerstrubbelte Haare vom Duschen.
„Wie geht es Eli,“ fragte der First-Lieutenant vorsichtig, während Mike sich ihm anschloss und die beiden Führungsoffiziere zusammen den Flur entlang liefen.
„Nicht gut,“ antwortete sein Kumpel. „Ich hab gehört, wie er in seinem Zimmer ein paar Sachen gegen die Wand gedonnert hat. ... Er scheint auf irgendwen sauer zu sein!“
Sully stöhnte. „Ich weiss.“
„Wieso hast du es gemacht? Ihn angelogen, mein ich! Wegen dieser Lüge hat Rick das Training abgebrochen ...“
Sully sah ihn an. „Wieso hast du den Feuerwerkskörper geworfen?!“
„Das ist vergeben und vergessen,“ antwortete sein Freund und beide Jungen bogen um die Ecke.
„Hast du ein Glück! Wo ist Rick?“
Mike zuckte die Schultern. „Ich hab ihn vor hin im Stall bei Spirit gesehen. Er hat ihn wieder gesattelt und ... da er die Basis nicht verlassen hat und auch nicht auf dem Hof unterwegs ist, denke ich, dass-“
„Reithalle,“ sagte Donavan und trat durch die Zwischentür, die in den Stall führte.
Mike blieb stehen und hielt die Tür auf. „Jup! Ich denke da ist er. Bis nachher, Sully!“
„Ja,“ grummelte der andere Junge, während er einen Fuß vor den anderen setzte und durch das Stroh spazierte. Er blieb kurz an der Box von Django stehen, um sein Pferd zu streicheln und ihm ein Stück Zucker zu geben. „Guter Junge! Tut mir leid, dass du wegen mir heute nicht den Auslauf hattest, den du verdient hast. Ich machs wieder gut.“
Er tätschelte den Hengst noch mal, bevor er um die Ecke verschwand und die Tür der Reithalle öffnete.
Kalte Luft kam ihm entgegen. Sully schloss die große Tür und blieb stehen. Mike hatte recht gehabt. Der Leithengst trabte majestätisch durch die Erde. Der Junge wandte seinen Kopf nach links und entdeckte Sam auf der Tribüne sitzend. Der Captain sah zu ihm hinüber und nickte. Sully ging langsam die alte Holztreppe hinauf und trat durch die Sitzreihe auf Sam zu.
„He, Mann,“ begrüßte der blonde Offizier den Kumpel und beobachtete wieder Rick auf Spirit.
Sam war ebenfalls in zivil. Er trug schwarze Jeans, Armeestiefel und einen dicken schwarzen Kapuzenpullover. Seine Krücken lagen neben ihm auf der Bank und sein Bein hing auf der Holzlehne der unteren Sitzreihe.
Als Donavan bei ihm an kam, stellte er die Wasserflasche und die Packung Tabletten neben Sam ab und schlüpfte in seinen warmen Pullover. Er zog den Reißverschluss zu. „Du hast Freigang?“
Sam stöhnte. „Ja. Wegen guter Führung.“ Sein Blick folgte wieder Rick auf Spirit, der jetzt das Tempo angezogen hatte und zu galoppieren begann. Staub wurde aufgewirbelt und das Pferd schnaubte.
„ ... Mike hat mir die Sache mit Eli erzählt. Wieso hast du das gemacht?“
„Weiss ich nicht,“ sagte der Junge gelangweilt.
„Einfach so. Ich wollte sehen, ob er sich oben halten kann,“ antwortete der Junge gelangweilt und vergrub seine Hände in den warmen Kängurutaschen seines Pullovers. Sam tat es ihm gleich und beide beobachteten wieder Rick. Mike schlug mit der flachen Hand auf den freien Platz auf der Bank neben sich. „Setz dich doch?“
Der andere Soldat verzog das Gesicht. „Nein danke! Ich steh lieber.“
„Oh,“ sagte Sanders grinsend und begann zu lachen. „Ich verstehe! Hat er dich schon zwischen gehabt, ja?“
Sully antwortete nicht auf die Frage. „Sammy! Ich wollte mich bei dir entschuldigen! Für die Sache mit dem Gewehr, du weißt schon ... „
Der Junge sah den Captain der Wachmannschaft direkt in die Augen und hielt ihm die Hand hin. Sam griff danach und klopfte ihm auf die Schulter. „Schon okay. Der Knöchel heilt ganz gut und das Auge braucht noch seine Zeit, aber Rick sagt, dass ich bald wieder richtig sehen und meine Arbeit machen kann.“
Sully seufzte erleichtert. „Das ist gut. Es tut mir wirklich leid.“
„Ich weiss, Mann.“ Er hielt mahnend einen Finger hoch und zeigte auf seinen Kumpel. „Wenn du so einen Scheiß noch mal machst, tret ich dir persönlich in den Arsch! Klar?“
Donavan grinste und nickte. „Klar.“
Sie hörten Spirit heranpreschen. Das Pferd kam auf die Bande zugetrabt und Rick stoppte ein paar Zentimeter davor auf den Punkt genau. Auch er hatte sich umgezogen und trug Zivilkleidung. Eine schwarze Jeans, einen schwarzen Pullover und Lederhandschuhe. Das einzige militärische an ihm waren die schwarzen Armeestiefel.
„Ausgeschlafen,“ fragte er Sully und warf einen Blick auf die Wasserflasche und die Tabletten.
„Was ist das?“
Sully nahm die Packung und warf sie dem Reiter zu. Rick fing sie mit einer Hand auf und begutachtete das Schmerzmittel kurz. Dann sah er wieder Sully an.
„Kann ich davon eine nehmen,“ fragte der Junge unsicher und sah seinem Chef in die Augen.
Richard warf die Tabletten wieder zurück. „Nur eine!“
„Okay,“ sagte der Junge, öffnete die Packung und drückte eine Kapsel heraus. Er steckte sie unter Ricks wachsamen Augen in den Mund und schluckte sie mit Mineralwasser hinunter. Sully stellte die Flasche wieder neben Sam ab und ging die Stufen hinunter bis zur Bande. Er gab Rick die Packung, der sie einsteckte und kletterte über die Holzbande auf die weiche Erde der Reithallte. Dann ging er langsam ein paar Schritte in Richtung Hallenmitte. Macintosh wendete Spirit auf der Stelle und trabte ihm nach. Plötzlich spürte Sully eine Pferdeschnauze an seiner Schulter, die ihn anstuppste und den heißen Atem des Tieres. Er drehte seine Kopf nach rechts – Spirit war neben ihm.
Sully sah Rick an, während er langsam einen Fuß vor den anderen setzte und seinen Spaziergang durch die leere Reithalle fort setzte. „Hast du mit Eli geredet?“
„Ja, hab ich,“ antwortete der Mann leise und sah hinunter auf seinen Lieutenant. „Er will dich erst mal nicht sehen und er ist ziemlich sauer auf dich.“
„Scheiße,“ fluchte der Junge leise und trat mit dem rechten Fuß in die Erde. „Weißt du was das Beschissenste an der ganzen Sache ist? Dass er mir nie wieder vertrauen wird! Er denkt doch jetzt, dass ich ihn die ganze Zeit nur angelogen hab. Gott!“
„Wir werden uns heute Abend zu dritt zusammen setzen,“ sagte Rick leise. „Ganz in Ruhe. Und wir werden das ausdiskutieren, Sully. Wir kriegen das wieder hin, okay?“
Sie waren am Ende der Halle angelangt und Rick zog die Zügel an. Das ausgebildete Tier stoppte sofort. Der Mann ließ die Zügel los und stieg ab. Er trat um Spirit herum und nahm seinen Ziehsohn in die Arme. Er legte seinen Kopf auf Ricks Schulter und hielt sich an ihm fest. Sie standen ein paar Minuten still da, nur der Atem von Spirit war zu hören.
„Wir kriegen das wieder hin, Sully,“ wiederholte Macintosh leise und streichelte ihm über den Kopf. „Und er wird dir verzeihen, genau so wie ich dir verziehen habe. Hörst du?“
Sully nickte nur.
„Was,“ fragte Rick unsicher.
„Ja, Sir,“ nuschelte der junge Soldat in Ricks Pullover hinein und trat dann einen zaghaften Schritt zurück. „Wir kriegen das wieder hin und er wird mich nicht bis an mein Lebensende hassen!“
„Sehr richtig,“ sagte der Colonel nickend und drehte sich zu Sam um, der immer noch auf seinem Platz sass und die beiden Offiziere beobachtete. „Übrigens hat Mike mir gesagt, dass Eli den Weg zurück ganz gut geritten ist.“
Das Duo ging langsam durch die Erde zurück zur Hallenmitte. „Ehrlich,“ fragte Sully ungbläubig.
„Ja, ehrlich,“ antwortete Rick und schlang den linken Arm um Sullys Schultern, während er an der rechten Hand seinen Hengst führte. „Und jetzt hör auf dir einen Kopf zu machen! Ist das klar?“
„Ich hab mich gerade bei Sam entschuldigt.“ Sie waren an der gegenüberliegenden Bande angekommen und Rick begann Spirit den Sattel abzunehmen. „Gut,“ sagte er nickend.
Er hatte den Gurt geöffnet und zog den Sattel samt Decke von dem schwarzen Rücken des Tieres. Sully nahm ihm den Sattel ab und legte ihn über die Bande. Der Colonel zog das Zaunzeug vom Kopf und hing es sich über die Schulter. Spirit war frei – doch er blieb wo er war. Richard ging einmal um sein Pferd herum und streichelte ihm über den Rücken, den Hals und die Stirn. „So ein guter Junge. Na lauf schon! Na los!“
Der Hengst stellte die Ohren auf, trat langsam ein paar Schritte zurück und galoppierte los. Sully und Sam sahen dem fliehenden Pferd hinter her, das jetzt die Halle für sich alleine hatte und nach dem Training ungestört herum toben durfte.
Tbc ...
Sully entschuldigt sich bei ein paar Leuten für sein Verhalten ...
Have Fun ... and Review! Please :-)
Black Knight One
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Als Sully aufwachte, hatte er Schmerzen. Er öffnete die Augen und drehte sich vorsichtig auf die Seite um einen Blick auf seinen Wecker zu werfen. Es war drei nachmittags. Er hatte drei Stunden geschlafen. Er griff mit der rechten Hand an die Kordel des Rollos und zog es nach oben. Die grellen Sonnenstrahlen trafen seine müden Augen und er blinzelte. Als er sich an das Licht gewöhnt hatte, setzte er sich auf die Bettkante, nur um sofort auf zu springen und sich an den Hintern zu fassen.
„Scheiße,“ fluchte er leise und legte die Bettdecke auf die Matratze. Der Junge streckte sich vorsichtig, ging zu seinem Schrank und nahm seine schwarze Trainingshose heraus. Sully zog sich an, nahm seinen grauen Kapuzenpullover vom Stuhl, schlüpfte in seine grauen Turnschuhe und klopfte an die Zwischentür. Als er nach ein paar Sekunden nichts hörte, öffnete er und lugte hinein. „Rick?“
Das Büro seines Chefs war leer. Der Junge durchquerte es und warf einen Blick in die Privaträume, deren Tür offen stand. Doch hier war Rick auch nicht. „Wo bist du denn?“
Sully trat an Ricks Kühlschrank, nahm eine volle Flasche Wasser heraus und überlegte. Wo hat er die verdammten Dinger? Die Krankenstation kann ich vergessen, die schließt er immer ab. Er drehte sich einmal im Kreis und hielt dann inne. Sideboard! Er öffnete die erste Schublade und lugte hinein. Dann grinste er und nahm das Päckchen Tabletten heraus. Die Schublade schloss er wieder und trat auf den Fur hinaus. Die Wasserflasche stellte er auf den Boden. Dann warf er sich den Pullover über die Schulter, nahm die Flasche in die eine und das Schmerzmittel in die andere Hand und lief den Flur hinunter.
„HE,“ rief plötzlich jemand hinter ihm und Sully drehte sich auf dem Absatz um. Mike kam auf ihn zu. Er war in zivil und hatte feuchte, zerstrubbelte Haare vom Duschen.
„Wie geht es Eli,“ fragte der First-Lieutenant vorsichtig, während Mike sich ihm anschloss und die beiden Führungsoffiziere zusammen den Flur entlang liefen.
„Nicht gut,“ antwortete sein Kumpel. „Ich hab gehört, wie er in seinem Zimmer ein paar Sachen gegen die Wand gedonnert hat. ... Er scheint auf irgendwen sauer zu sein!“
Sully stöhnte. „Ich weiss.“
„Wieso hast du es gemacht? Ihn angelogen, mein ich! Wegen dieser Lüge hat Rick das Training abgebrochen ...“
Sully sah ihn an. „Wieso hast du den Feuerwerkskörper geworfen?!“
„Das ist vergeben und vergessen,“ antwortete sein Freund und beide Jungen bogen um die Ecke.
„Hast du ein Glück! Wo ist Rick?“
Mike zuckte die Schultern. „Ich hab ihn vor hin im Stall bei Spirit gesehen. Er hat ihn wieder gesattelt und ... da er die Basis nicht verlassen hat und auch nicht auf dem Hof unterwegs ist, denke ich, dass-“
„Reithalle,“ sagte Donavan und trat durch die Zwischentür, die in den Stall führte.
Mike blieb stehen und hielt die Tür auf. „Jup! Ich denke da ist er. Bis nachher, Sully!“
„Ja,“ grummelte der andere Junge, während er einen Fuß vor den anderen setzte und durch das Stroh spazierte. Er blieb kurz an der Box von Django stehen, um sein Pferd zu streicheln und ihm ein Stück Zucker zu geben. „Guter Junge! Tut mir leid, dass du wegen mir heute nicht den Auslauf hattest, den du verdient hast. Ich machs wieder gut.“
Er tätschelte den Hengst noch mal, bevor er um die Ecke verschwand und die Tür der Reithalle öffnete.
Kalte Luft kam ihm entgegen. Sully schloss die große Tür und blieb stehen. Mike hatte recht gehabt. Der Leithengst trabte majestätisch durch die Erde. Der Junge wandte seinen Kopf nach links und entdeckte Sam auf der Tribüne sitzend. Der Captain sah zu ihm hinüber und nickte. Sully ging langsam die alte Holztreppe hinauf und trat durch die Sitzreihe auf Sam zu.
„He, Mann,“ begrüßte der blonde Offizier den Kumpel und beobachtete wieder Rick auf Spirit.
Sam war ebenfalls in zivil. Er trug schwarze Jeans, Armeestiefel und einen dicken schwarzen Kapuzenpullover. Seine Krücken lagen neben ihm auf der Bank und sein Bein hing auf der Holzlehne der unteren Sitzreihe.
Als Donavan bei ihm an kam, stellte er die Wasserflasche und die Packung Tabletten neben Sam ab und schlüpfte in seinen warmen Pullover. Er zog den Reißverschluss zu. „Du hast Freigang?“
Sam stöhnte. „Ja. Wegen guter Führung.“ Sein Blick folgte wieder Rick auf Spirit, der jetzt das Tempo angezogen hatte und zu galoppieren begann. Staub wurde aufgewirbelt und das Pferd schnaubte.
„ ... Mike hat mir die Sache mit Eli erzählt. Wieso hast du das gemacht?“
„Weiss ich nicht,“ sagte der Junge gelangweilt.
„Einfach so. Ich wollte sehen, ob er sich oben halten kann,“ antwortete der Junge gelangweilt und vergrub seine Hände in den warmen Kängurutaschen seines Pullovers. Sam tat es ihm gleich und beide beobachteten wieder Rick. Mike schlug mit der flachen Hand auf den freien Platz auf der Bank neben sich. „Setz dich doch?“
Der andere Soldat verzog das Gesicht. „Nein danke! Ich steh lieber.“
„Oh,“ sagte Sanders grinsend und begann zu lachen. „Ich verstehe! Hat er dich schon zwischen gehabt, ja?“
Sully antwortete nicht auf die Frage. „Sammy! Ich wollte mich bei dir entschuldigen! Für die Sache mit dem Gewehr, du weißt schon ... „
Der Junge sah den Captain der Wachmannschaft direkt in die Augen und hielt ihm die Hand hin. Sam griff danach und klopfte ihm auf die Schulter. „Schon okay. Der Knöchel heilt ganz gut und das Auge braucht noch seine Zeit, aber Rick sagt, dass ich bald wieder richtig sehen und meine Arbeit machen kann.“
Sully seufzte erleichtert. „Das ist gut. Es tut mir wirklich leid.“
„Ich weiss, Mann.“ Er hielt mahnend einen Finger hoch und zeigte auf seinen Kumpel. „Wenn du so einen Scheiß noch mal machst, tret ich dir persönlich in den Arsch! Klar?“
Donavan grinste und nickte. „Klar.“
Sie hörten Spirit heranpreschen. Das Pferd kam auf die Bande zugetrabt und Rick stoppte ein paar Zentimeter davor auf den Punkt genau. Auch er hatte sich umgezogen und trug Zivilkleidung. Eine schwarze Jeans, einen schwarzen Pullover und Lederhandschuhe. Das einzige militärische an ihm waren die schwarzen Armeestiefel.
„Ausgeschlafen,“ fragte er Sully und warf einen Blick auf die Wasserflasche und die Tabletten.
„Was ist das?“
Sully nahm die Packung und warf sie dem Reiter zu. Rick fing sie mit einer Hand auf und begutachtete das Schmerzmittel kurz. Dann sah er wieder Sully an.
„Kann ich davon eine nehmen,“ fragte der Junge unsicher und sah seinem Chef in die Augen.
Richard warf die Tabletten wieder zurück. „Nur eine!“
„Okay,“ sagte der Junge, öffnete die Packung und drückte eine Kapsel heraus. Er steckte sie unter Ricks wachsamen Augen in den Mund und schluckte sie mit Mineralwasser hinunter. Sully stellte die Flasche wieder neben Sam ab und ging die Stufen hinunter bis zur Bande. Er gab Rick die Packung, der sie einsteckte und kletterte über die Holzbande auf die weiche Erde der Reithallte. Dann ging er langsam ein paar Schritte in Richtung Hallenmitte. Macintosh wendete Spirit auf der Stelle und trabte ihm nach. Plötzlich spürte Sully eine Pferdeschnauze an seiner Schulter, die ihn anstuppste und den heißen Atem des Tieres. Er drehte seine Kopf nach rechts – Spirit war neben ihm.
Sully sah Rick an, während er langsam einen Fuß vor den anderen setzte und seinen Spaziergang durch die leere Reithalle fort setzte. „Hast du mit Eli geredet?“
„Ja, hab ich,“ antwortete der Mann leise und sah hinunter auf seinen Lieutenant. „Er will dich erst mal nicht sehen und er ist ziemlich sauer auf dich.“
„Scheiße,“ fluchte der Junge leise und trat mit dem rechten Fuß in die Erde. „Weißt du was das Beschissenste an der ganzen Sache ist? Dass er mir nie wieder vertrauen wird! Er denkt doch jetzt, dass ich ihn die ganze Zeit nur angelogen hab. Gott!“
„Wir werden uns heute Abend zu dritt zusammen setzen,“ sagte Rick leise. „Ganz in Ruhe. Und wir werden das ausdiskutieren, Sully. Wir kriegen das wieder hin, okay?“
Sie waren am Ende der Halle angelangt und Rick zog die Zügel an. Das ausgebildete Tier stoppte sofort. Der Mann ließ die Zügel los und stieg ab. Er trat um Spirit herum und nahm seinen Ziehsohn in die Arme. Er legte seinen Kopf auf Ricks Schulter und hielt sich an ihm fest. Sie standen ein paar Minuten still da, nur der Atem von Spirit war zu hören.
„Wir kriegen das wieder hin, Sully,“ wiederholte Macintosh leise und streichelte ihm über den Kopf. „Und er wird dir verzeihen, genau so wie ich dir verziehen habe. Hörst du?“
Sully nickte nur.
„Was,“ fragte Rick unsicher.
„Ja, Sir,“ nuschelte der junge Soldat in Ricks Pullover hinein und trat dann einen zaghaften Schritt zurück. „Wir kriegen das wieder hin und er wird mich nicht bis an mein Lebensende hassen!“
„Sehr richtig,“ sagte der Colonel nickend und drehte sich zu Sam um, der immer noch auf seinem Platz sass und die beiden Offiziere beobachtete. „Übrigens hat Mike mir gesagt, dass Eli den Weg zurück ganz gut geritten ist.“
Das Duo ging langsam durch die Erde zurück zur Hallenmitte. „Ehrlich,“ fragte Sully ungbläubig.
„Ja, ehrlich,“ antwortete Rick und schlang den linken Arm um Sullys Schultern, während er an der rechten Hand seinen Hengst führte. „Und jetzt hör auf dir einen Kopf zu machen! Ist das klar?“
„Ich hab mich gerade bei Sam entschuldigt.“ Sie waren an der gegenüberliegenden Bande angekommen und Rick begann Spirit den Sattel abzunehmen. „Gut,“ sagte er nickend.
Er hatte den Gurt geöffnet und zog den Sattel samt Decke von dem schwarzen Rücken des Tieres. Sully nahm ihm den Sattel ab und legte ihn über die Bande. Der Colonel zog das Zaunzeug vom Kopf und hing es sich über die Schulter. Spirit war frei – doch er blieb wo er war. Richard ging einmal um sein Pferd herum und streichelte ihm über den Rücken, den Hals und die Stirn. „So ein guter Junge. Na lauf schon! Na los!“
Der Hengst stellte die Ohren auf, trat langsam ein paar Schritte zurück und galoppierte los. Sully und Sam sahen dem fliehenden Pferd hinter her, das jetzt die Halle für sich alleine hatte und nach dem Training ungestört herum toben durfte.
Tbc ...