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Ängste

von Silya
Kurzbeschreibung
GeschichteDrama / P16 / Gen
21.07.2008
19.07.2013
36
8.230
 
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1 Review
 
 
21.07.2008 399
 
So hab mal wieder was völlig Neues. Ich weiß noch nicht ob es mehr geben wird. Natürlich freue ich mich immer über Feedbacks, Kritik und Lob.
Silya
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Es gewitterte wieder. Doch sie störte es nicht. Sie saß am offenen Fenster, weinte und hörte Musik. Wieder erhellte sich der Himmel und Blitze zeigten sich. Dunkelviolett. Wieder wurde der Himmel blau. Langsam wurde sie ruhiger. Die Tränen versiegten. Doch es blieb ein Kloß und eine stumme Verzweiflung zurück. Einsamkeit und Trauer überzogen sie. Wieder ein Blitz. Sie horchte. Autos fuhren an der stillen Straße, in der sie wohnte, vorbei. Schlitterten übern den feuchten Asphalt. Sie sah sich im Zimmer um. Hörte Grillen ihr Lied geigen. Wieder ein Blick in das Zimmer. Unordnung und eine volle Reisetasche belegten es. Ihr Bett nahm den Rest ein und ein Schreibtisch stand zugemüllt daneben. Langsam füllte sich das Zimmer mit der kalten nach Regen riechenden Luft und hüllte sie ein. Ein Blick zu der gegenüberliegenden Wand. Voll mit Karten und Texten, geschrieben auf den Pappen der Schreibblöcken. Ein Blick auf das Handy, das die Worte zeigten, die für sie überlebenswichtig waren. Worte die zeigten, dass sie nicht allein sein sollte. Doch sie war es, denn niemand war da um sie zu umarmen und ihr zu helfen. Stumm blickte sie zum Bücherregal. In einem dieser Bücher waren ihre Klingen aus Anspitzern. Sie wollte aufstehen, dem Dran nach geben, sich eine Klinge holen, um zu vergessen. Jedenfalls für diese Nacht. Doch sie widerstand dem Drang. Sie wollte keine Narben mehr. Ihre Oberschenkel zierten schon genug. Ein lebenlang. Von weitem war eine Kirche zu sehen. Doch sie hatte längst aufgegeben an Gott zu glauben. Manchmal war sie an der Kirche vorbei gegangen nur um sie verschlossen vor zu finden. Ihre Nase lief und sie suchte ein Taschentuch, fand es schnäuzte sich und stellte fest, dass ihr kalt war. Es war ihr egal. Grillen zirpten lauter. Wie ein Lachen, spöttisch. Wieder ein Blitz, dieses Mal sah sie ihn genau. Wie ein Netz zog er sich über den Himmel. Hell und stark doch so kurz und schon wieder Vergangenheit. Der Himmel nicht mehr dunkel, sondern gelb wie Schwefel. Sie wischte sich noch einmal über ihr Gesicht, rolte sich dann in ihre Decke ein, wie eine Katze und zitterte. Dann schlief sie ein. Doch erst sehr früh am Morgen schlief sie richtig...

Samstag, 19. Juli. 2008, 22:53 Uhr
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